Wo ist bloß der Haken? Das fragt sich Familie Baumann noch, als der Möbelwagen vor ihrer jüngst zum Schnäppchenpreis erstandenen Traumvilla im rheinischen Rotthoven vorfährt. Zu Recht: Hätte sie gewusst, dass ihr fortan Gustaf, der 411 Jahre alte Schwede, Hausgeist, Trunkenbold und Schwerenöter, das Leben zur Hölle macht, hätte sie ihre großen und kleinen Krisen sicher anders zu lösen versucht. Aber wenn Gustaf nicht
gewesen wäre, hätten sie vielleicht beinahe ihr Glück verpasst …
Das
Cover ist ein echter Hingucker. Der "alte Schwede" zeigt gleich seine Vorlieben: das Glas Wein und die Fernbedienung. Er wirkt wie ein gutgelaunter Musketier, und das durchscheinende Gesicht macht deutlich,
dass es sich um ein Gespenst handeln soll, das der Katze auf dem Sofa nicht ganz geheuer ist. Insoweit ist das Cover gelungen. Allerdings: in dem Buch ist an keiner Stelle eine Katze aufgetaucht. Nur ein
aufgeregter Hund, der seine Pfötchen nicht über die Schwelle des Hausesgesetzt hat.
Leider hat Gustaf nicht nur positive Seiten, wie Familie Baumann feststellt. Der alte Schwede plündert nicht nur ungeniert die Vorräte im Kühlschrank, leert Bier- und Weinflaschen, sondern zappt nachts durch alle Kanäle, kennt sich gut mit sozialen Medien aus, tätigt viele Einkäufe im Internet und mischt sich ungefragt in das Familien- und insbesondere das Liebesleben seiner Mitbewohner ein. Das Geschehen wird aus der Sicht von Mutter Saskia erzählt. Alle Charaktere werden sehr glaubwürdig beschrieben, und man kann ihre Handlungen gut nachvollziehen.
Der Schreibstil von Claus Vaske ist locker und humorvoll, so dass sich das Buch angenehm lesen lässt. Durch die vielen witzigen Szenen ist eine sehr angenehme Lektüre für zwischendurch, wobei in den letzten Kapiteln durchaus leise, ruhige Töne angeschlagen werden. Das Buch regt also nicht nur die Lachmuskeln an, sondern fordert auch zum Nachdenken über das eigene Leben auf.