Jane Austen Leserunde - Überredung ab 27.08.16

  • Tatsächlich verstehe ich auch Grawes Übersetzung eher ironisch, also dass er gar keine Neigung dazu hattet, auch nur irgendetwas für jemanden zu opfern. Das zeigt sich ja auch jetzt in seiner finanziell prekären Lage: er hat ja schon eine Fürsorgepflicht für sein Gut und seine Familie, aber lieber lebt er weiter über seine Verhältnisse als zuzugeben, dass er sich übernommen hat aus purer Eitelkeit.

    Das war noch das nächste, was mir aufgefallen ist. Heutzutage würde jemand in Sir Elliots Fall wahrscheinlich einfach alles den Bach runter gehen lassen, wenn es sowieso ein ungeliebter Verwandter erben wird, aber Sir Walter ist sein Ansehen so wichtig, dass er trotzdem noch nach außen gut dastehen will.

    Zitat

    In den rein praktischen Entscheidungen war Anne wohl schon immer klar und schnell und entscheidungsfähig, nur in Bezug auf ihre Partnerwahl, also auf gesellschaftlich relevante Entscheidungen, war sie so beeinflussbar, dass sie sich von Wentworth abgewandt hat. Ich glaube, dass Wentworth das schon erkannt hat zumal er mittlerweile auch genügend über Anne gehört haben muss. :wink:

    Naja, eigentlich denkt er ja schon schlecht über sie. Er könnte es sich auch leichter machen und allein Lady Russell die Schuld geben ... aber so leicht lässt er Anne nicht aus der Verantwortung. :wink: Was natürlich wieder total für seinen untadeligen Charakter spricht. :-,

    Nach dem Original war er ja nicht vielen Versuchen ausgesetzt - also einige schon.Aber es ist schon interessant, JA ist schon so viel übersetzt worden, von vielen Übersetzern, und die meisten sind sehr unterschiedlich. Das nicht jeder Satz wörtlich übersetzt werden kann, ist klar, aber der Sinn sollte immer stimmen.

    Ja, bei solchen alten Texten ist man da darauf angewiesen, dass die Übersetzer viel Wissen über die Zeit und die Gepflogenheiten damals haben. Wahrscheinlich kann der deutsche Text aber tatsächlich eleganter formuliert werden, wenn er nicht so wortwörtlich übertragen wird.

    Danke, dass du dieses Thema noch einmal aufgegriffen hast. Ich war ja etwas verwirrt, warum Diener und Herr in Trauerkleidung rumliefen.

    Das ist mir eben aufgefallen, weil in der Biographie so viele frühe Tode von Frauen und Wiederverheiratungen der Männer im Verwandten- und Bekanntenkreis vorkommen.

    Zitat

    Ich weiß, es klingt nach einer lahmen Ausrede - aber als Übersetzer hat man meistens nur begrenzt Zeit, ein Werk zu übersetzen, da können einem Kleinigkeiten schon mal durch die Lappen gehen. Gerade bei Genitiv-s ist das gar nicht so unwahrscheinlich. Oder aber sie hatten in der Originalversion, die sie benutzt haben, einen Druckfehler. Passiert auch häufiger.

    Stimmt, in den knapp zweihundert Jahren seit der Veröffentlichung, noch dazu ja erst nach Jane Austens Tod (sodass man sie nicht mehr fragen konnte), kann sich schon auch mal der ein oder andere Druckfehler eingeschlichen haben.

    Zitat

    Manchmal ist es durchaus sinnvoll, in einer Übersetzung die Zeiten zu ändern, da sie im Deutschen ja auch anders verwendet werden als im Englischen. Klar passieren da auch Fehler, aber nur weil die Zeit nicht 1:1 aus dem Original übernommen wurde, heißt das nicht, dass es direkt falsch ist. :pale: So, und jetzt schalte ich meinen Klugscheiß-Modus wieder aus.

    Und ich finde das interessant, Einblicke in deinen Übersetzeralltag zu bekommen!


    Insgesamt ist mir noch aufgefallen, wie sehr Anne sich klein macht. Voller Schuldgefühle dem armen, abgewiesenen Captain gegenüber.
    Dabei hätte sie durchaus auch mal erwähnen können, dass er ganz schön selbstgerecht ist. Und sich jeder nächstbesten Dame an den Hals werfen will ... tsss. :wink:

  • ich meine wenn die Autorin als Beispiel schreibt, Anne war letzt Woche in Bath und die Übersetzerin würde schreiben, Anne ist in Bath.

    Dann ist es natürlich schlicht und einfach falsch übersetzt. Ich wollte damit auch nur andeuten, dass man nicht zu schnell urteilen sollte. :wink:


    Habe heute schon Kapitel 1 von Teil 2 geschafft und werde heute Abend auch noch eines schaffen und danach etwas posten. :study:

  • Sehr interessant dabei, wie sehr sich Annes Fokus verschoben hat - ihre Familie hat sie völlig in den Hintergrund geschoben, aber das wundert wohl auch niemanden. Ich bin ja eh der Ansicht, dass Freunde wichtiger sind als Familie, denn Freunde sucht man sich, Familie hat man gleich wie gut oder schlecht man mit ihr auskommt. Mir ist bewusst, dass nicht jeder diese Ansicht teilt, aber jeder von uns hat auch so seine Erfahrungen gemacht im Leben. :wink:

    Allerdings!
    Wie trüb und traurig diese letzte Stunde in Uppercross beschrieben wird, da tut mir Anne sehr leid.
    Was für ein Riesenglück sie hat, diese vertraute Freundin zu haben. Auch wenn sie ihr mit dem Ausreden der Jugendliebe einen Bärendienst erwiesen hat, aber ansonsten kann sich Anne, bei ihrer überkandidelten und nicht gerade herzlichen Familie, wirklich glücklich schätzen.


    Was die Kinder von Charles und Mary angeht, die während der Zeit des Unfalls und danach mit keinem Wort erwähnt wurden, so werden die wohl auch von Kindermädchen versorgt. Und wahrscheinlich dadurch gar nicht so eine große Umstellung mitmachen.

    Zitat

    Zwar ist der Admiral manchmal ein wenig ungeschickt in der Ausdrucksweise, aber das macht ihn nur wieder sympathisch - er ist einfach klar und direkt, aber liebenswürdig :)

    Der gefällt mir auch. Obwohl es schon amüsant ist, wie wenig Mängel es angeblich gibt und dann fällt ihm noch dies und, ach ja, das auch noch ein ... :wink:
    Aber seine Aussagen zu den vielen Spiegeln von Sir Walter .. :lol:

    Zitat

    Immer wieder verblüfft bin ich, wenn ich in Romanen dieser Zeit lese, wie leicht und schnell die Post damals funktionierte - heute ist es viel komplizierter und oft langwieriger. Aber damals kamen Nachrichten innerhalb eines Tages fast quer durchs Land.

    Gab's da nicht sogar zweimal am Tag Post? Kein Wunder, dass die alle so beschäftigt waren, mit all der Briefeschreiberei ... :wink:

    Zitat

    So ist Anne immer auf dem Laufenden, was in Lyme passiert, und die Nachrichten sind ja durchaus positiv.


    Ja, und dass Captain Wentworth ihr diese Nachrichten zukommen lässt, ist ja auch geheimnisvoll.
    Zu der damaligen Zeit durften anscheinend nur Verlobte miteinander korrespondieren, also konnte er es ihr nicht direkt schreiben.

    Zitat

    Die Musgroves scheinen Glück gehabt zu haben, so viele ihrer Kinder aufwachsen zu sehen, das war damals keine Selbstverständlichkeit. Immerhin hat Mrs. Musgrove auch die Harville-Kinder mitgenommen, um Mrs. Harville zu entlasten. Die Selbstverständlichkeit, mit der Kinder jeden Alters immer wieder irgendwohin gegeben werden, die verblüfft mich auch immer. Selbst die erwachsenen Kinder wie Anne werden ja einfach irgendwo "geparkt", damit sie aus dem Weg sind - so kommt es mir oft vor.

    Lustig, wie Marys anstrengendes Helfen in Lyme beschrieben wird ... :lol:
    Beim Lesen hab ich jetzt nochmal nachgeschaut und gesehen, dass ja nur Charles und die beiden Mädels, Henrietta und Louisa, bereits erwachsen sind (wobei, waren 19 und 20 damals volljährig?). Die anderen müssen also alle irgendwo auf Schulen quasi wie in Internaten untergebracht sein.


    Diese gegenseitigen Besuche scheinen ja in einem normalen Tagesablauf ein fester Bestandteil zu sein - vielleicht gibt man deshalb gleich die Kinder für mehrere Tage wohin, statt sie immer mitzuschleppen, wenn sie miteinander spielen sollen?
    Und diese Besuche, wo jemand übernachtet, die hatten doch mit den schlechten Wegeverhältnissen zu tun?


    Mir ging's übrigens so, dass ich Sir Walter und die Anderen schon erfolgreich verdrängt hatte.

    Zitat

    In diesen Kapiteln verkörpert Lady Russell ja den Konflikt von Beständigkeit bzw. Überredung - sie wechselt ja durchaus auch ihre Ansichten recht schnell, v.a. den Crofts gegenüber.

    Ja, und dem Captain gegenüber ist sie ganz schön hämisch (zumindest in Gedanken), denn wenn ich das richtig verstanden habe, empfindet sie es wohl vor allem aus Standesdünkel so, dass er sich mit Louisa mit jemand wesentlich niedriger stehendem als Anne abgibt.


    Oh ja, damals ging die Post noch sehr schnell. Vielleicht sollte heute wieder die berittene Post oder die Postkutsche eingeführt werden. :pale:

    :lol:
    Und als Nächstes reisen wir gleich mit der Post selber mit - vielleicht gibt's dann weniger Verspätungen und wir brauchen nur pünktliche Anschluss-Pferde. :lol:


    Aber stellt euch mal vor, was Anne Elliot in Zeiten von E-Mail und WhatsApp durchgemacht hätte! Die Arme hätte den den ganzen Tag nur vor irgendwelchen Bildschirmen Korrespondenz betreiben müssen ... :-, :wink:

  • Ich war ja etwas verwirrt, warum Diener und Herr in Trauerkleidung rumliefen. Dieses Detail hatte ich schlicht und einfach schon vergessen.

    Ich hatte es, als es erwähnt wurde, irgendwie nicht als gerade kürzlich passiert wahrgenommen. Ich empfand es als einen Trauerfall aus der Vergangenheit. :-k

    Oder aber sie hatten in der Originalversion, die sie benutzt haben, einen Druckfehler. Passiert auch häufiger.

    Das kann ich mir durchaus vorstellen nach so vielen Jahren

    Naja, eigentlich denkt er ja schon schlecht über sie. Er könnte es sich auch leichter machen und allein Lady Russell die Schuld geben ... aber so leicht lässt er Anne nicht aus der Verantwortung.

    Was ihm ja auch zusteht, nachdem sie ihn so abgewiesen hat. Da darf er ruhig ihr auch die Verantwortung dafür zuschreiben.

    Und ich finde das interessant, Einblicke in deinen Übersetzeralltag zu bekommen!

    Ich auch, also erzähl ruhig weiter @Buchmaus1001

    Wie trüb und traurig diese letzte Stunde in Uppercross beschrieben wird, da tut mir Anne sehr leid.
    Was für ein Riesenglück sie hat, diese vertraute Freundin zu haben.

    Ja, es war ein einsamer Abschied - aber vielleicht dadurch auch leichter? Immerhin muss sie nicht adhoc aus dem Gewimmel der Musgroves aussteigen in die Ruhe bei Lady Russell. Wobei Ruhe und Lärm in Kapitel 14 ja durchaus unterschiedlich definiert werden, besonders im Hinblick auf das Gewusel der vielen Kinder im Vergleich zum Lärm der Stadt Bath. :lol:

    Aber seine Aussagen zu den vielen Spiegeln von Sir Walter .. :lol:

    :totlach: ich hab mich weggeschmissen :loool:

    Ja, und dass Captain Wentworth ihr diese Nachrichten zukommen lässt, ist ja auch geheimnisvoll.
    Zu der damaligen Zeit durften anscheinend nur Verlobte miteinander korrespondieren, also konnte er es ihr nicht direkt schreiben.

    Die gesellschaftlichen Regeln waren da wohl sehr strikt, Briefwechsel zwischen Mann und Frau waren nicht erlaubt, meines Wissens. Schön, dass er sich zu helfen weiß. :)

    Beim Lesen hab ich jetzt nochmal nachgeschaut und gesehen, dass ja nur Charles und die beiden Mädels, Henrietta und Louisa, bereits erwachsen sind (wobei, waren 19 und 20 damals volljährig?).

    Nein, volljährig waren sie nicht. Wobei junge Frauen vermutlich eh nicht rechtsfähig waren, vermute ich. Die standen doch immer irgendwie als Mündel unter Vormundschaft eines Verwandten, wenn ich mich nicht irre, zumindest in den entsprechenden Schichten. Bei ärmeren Leuten wurde da wohl eher nicht drauf geachtet. :scratch:

    vielleicht gibt man deshalb gleich die Kinder für mehrere Tage wohin, statt sie immer mitzuschleppen, wenn sie miteinander spielen sollen?

    Das mag so sein, wobei die Harville-Kinder bestimmt zur Entlastung von Mrs. Harville mitgenommen wurden. Aber generell können wir das ja in allen Romanen von Jane Austen beobachten, dass Kinder bzw. junge Frauen immer wieder bei Verwandten oder auch nur Freunden für mehrere Wochen verweilen und das mit einer Selbstverständlichkeit, die nahelegt, dass das ein ganz normales Verhalten einer Familie war. Das gäbe es heute ja nicht mehr und wär auch nicht so einfach außerhalb der Ferien. Aber diese sozialen Kontakte in dieser Ausprägung scheinen zu der Zeit normal gewesen zu sein.

    Ja, und dem Captain gegenüber ist sie ganz schön hämisch (zumindest in Gedanken), denn wenn ich das richtig verstanden habe, empfindet sie es wohl vor allem aus Standesdünkel so, dass er sich mit Louisa mit jemand wesentlich niedriger stehendem als Anne abgibt.

    Aus Standesdünkel, aber auch einfach weil Anne Louisa ja schon überlegen ist in all ihren Eigenschaften. Louisa ist ja nur ein verwöhntes junges Ding ohne Sinn und Verstand, so wie sie geschildert wird - hübsch und niedlich und schön anzusehen ohne viel im hübschen Köpfchen zu haben. Anne ist da ein ganz anderes Kaliber und dass Wentworth das jetzt eingetauscht hat gegen Anne, da ist die Lady schon etwas schadenfroh bzw. hämisch.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Huhu wie ist denn der Stand der Dinge bei Euch? :ergeben:


    @Drahtbeen und ich sind auf dem Laufenden, wie sieht es denn bei Euch aus @Pinguinchen, @Studentine, @Buchmaus1001, @Frawina, @Anni2412?

    Es tut mir total leid, ich bin in den letzten Tagen durch die Arbeit und Urlaubsvorbereitungen abgelenkt worden. :pale: Lesetechnisch hänge ich glaube ich ein bisschen hinterher, aber das werde ich, denke ich mal, schnell wieder aufholen. Aber leider bin ich die letzten Tage hier gar nicht mehr zum Lesen oder Schreiben gekommen. Sobald ich das, hoffentlich morgen, alles aufgeholt habe, werde ich mich hier wieder melden!

    "I see you laugh. Very well, for simplicity’s sake, let us assume I am the center of creation. In doing this, let us pass over innumerable boring stories: the rise and fall of empires, sagas of heroism, ballads of tragic love. Let us hurry forward to the only tale of any real importance." His smile broadened. "Mine." (Kvothe in The Name of the Wind)

    2019: :study: 11 Bücher mit 3.997 Seiten

    :musik:12 Hörbücher mit 18.360 Minuten

  • ich bin in den letzten Tagen durch die Arbeit und Urlaubsvorbereitungen abgelenkt worden.

    das nennt man Leben :friends: passiert uns auch immer wieder

    Sobald ich das, hoffentlich morgen, alles aufgeholt habe, werde ich mich hier wieder melden!

    prima, ich freu mich

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Charles ist sehr viel offener und sich sehr wohl bewusst, dass Benwick an seiner Schwägerin durchaus Gefallen gefunden hat und die beiden schon zusammen passen würden.

    :-, Mary scheint ganz schön eifersüchtig zu sein, dass Anne mehr Aufmerksamkeit bekommt als sie selbst. Benwick ist aber auch echt schräg. Ich frage mich, warum er Anne nicht besucht und ihr seine Aufwartung macht. Hätte Anne doch bestimmt gefallen. Meint ihr, er ist tatsächlich nur zu schüchtern?

    Selbst die erwachsenen Kinder wie Anne werden ja einfach irgendwo "geparkt", damit sie aus dem Weg sind - so kommt es mir oft vor.

    Über dieses Thema habe ich noch nie weiter nachgedacht, aber stimmt schon. Auch, dass Louisa einfach die ganze Zeit bei den Harvilles bleiben kann, um dort gepflegt zu werden, ist bemerkenswert. Damals hat man sich seinen Mitmenschen gegenüber noch viel verantwortlicher gefühlt als heute.

    In diesen Kapiteln verkörpert Lady Russell ja den Konflikt von Beständigkeit bzw. Überredung - sie wechselt ja durchaus auch ihre Ansichten recht schnell, v.a. den Crofts gegenüber.

    Stimmt, auch in Hinsicht auf den Mr Elliot, der nachher erben soll. Jetzt will sie ihn ja auf einmal doch gern sehen.

    Aber seine Aussagen zu den vielen Spiegeln von Sir Walter ..

    :totlach: Eitler Sack...

    Gab's da nicht sogar zweimal am Tag Post? Kein Wunder, dass die alle so beschäftigt waren, mit all der Briefeschreiberei ...

    Ich finde das total herrlich, wie die damals noch alles gemacht haben. Das ist mit einer der Hauptgründe, warum ich Jane Austen so liebe. Einerseits ist es für Frauen natürlich schwierig gewesen, andererseits gab es wesentlich mehr sozialen Kontakt, man hat noch miteinander gesprochen, Musik gemacht, getanzt und so weiter ... Dann dieses Versteckspiel zwischen Mann und Frau und die Probleme.... hach, das ist schon total romantisch. Viel komplizierter als heutzutage, aber einfach richtig schön.

    Ja, und dass Captain Wentworth ihr diese Nachrichten zukommen lässt, ist ja auch geheimnisvoll.

    Er will sie wohl auf dem Laufenden halten, weil er sie vermutlich noch gut genug kennt und weiß, dass sie sich sonst Sorgen machen würde. Sehr fürsorglich :love:

    Mir ging's übrigens so, dass ich Sir Walter und die Anderen schon erfolgreich verdrängt hatte.

    Ja, hatte ich tatsächlich auch schon. :loool: Da wird es jetzt wohl wieder interessant. Anne wurde prompt mal bei ihrem Vater und Elizabeth abgesetzt. Lady Russell begibt sich zu ihrem eigenen Wohnsitz. Das könnte spannend werden.
    Wenn sich

    Aus Standesdünkel, aber auch einfach weil Anne Louisa ja schon überlegen ist in all ihren Eigenschaften. Louisa ist ja nur ein verwöhntes junges Ding ohne Sinn und Verstand, so wie sie geschildert wird - hübsch und niedlich und schön anzusehen ohne viel im hübschen Köpfchen zu haben. Anne ist da ein ganz anderes Kaliber und dass Wentworth das jetzt eingetauscht hat gegen Anne, da ist die Lady schon etwas schadenfroh bzw. hämisch.

    Bei ersterem würde ich dir auch zustimmen, aber als hämisch würde ich sie eher nicht bezeichnen. Lässt es nicht einfach Wentworth in ihren Augen noch tiefer sinken? Das ist für sie ja wie eine Bestätigung. Ich könnte mir aber vorstellen, dass diese Erkenntnis ganz ohne Häme daherkommt. :-k Oder?
    Ich habe gerade sowieso ein kleines Problem mit Lady Russell. Ich kann sie so gar nicht mehr einschätzen. Ist sie jetzt nur die gute Freundin oder entwickelt sie sich noch als Böse in dem ganzen Spiel, weil sie Wentworths Qualitäten nicht anerkennen will?


    Ich auch, also erzähl ruhig weiter @Buchmaus1001

    :uups: Wenn es um Übersetzungen geht, muss ich sowieso meistens meinen Senf dazugeben. Ich kann es einfach nicht lassen.

  • Mary scheint ganz schön eifersüchtig zu sein

    und wie :twisted:

    Ich frage mich, warum er Anne nicht besucht und ihr seine Aufwartung macht. Hätte Anne doch bestimmt gefallen. Meint ihr, er ist tatsächlich nur zu schüchtern?

    Gute Frage, ich hab auch schon überlegt. Schüchtern und zurückhaltend ist er ganz bestimmt. Vielleicht fühlt er sich Anne und Lady Russell auch einfach unterlegen? Wäre Anne noch bei den Musgroves, wäre es bestimmt leichter für Benwick….

    Damals hat man sich seinen Mitmenschen gegenüber noch viel verantwortlicher gefühlt als heute.

    Das sicherlich, wie der Fall Louisa zeigt, aber es erklärt nicht ganz dieses Phänomen, dass junge Menschen immer wochenlang fern der Familie irgendwo leben. Für mich heute ein seltsames Gebaren, aber auf der anderen Seite war es vielleicht auch die einzige Möglichkeit, mal andere Menschen kennen zu lernen außerhalb des eigenen, engen Umfelds. Könnte das ein Grund für diese Sitte gewesen sein?

    Viel komplizierter als heutzutage,


    aber als hämisch würde ich sie eher nicht bezeichnen.

    Du hast recht, hämisch ist nicht das passende Wort. Aber ich bin mir nicht sicher, wie ich das genau beschrieben soll - vielleicht als selbstgerecht? :-k

    Ist sie jetzt nur die gute Freundin oder entwickelt sie sich noch als Böse in dem ganzen Spiel, weil sie Wentworths Qualitäten nicht anerkennen will?

    als böse sehe ich sie nicht. Sie ist sicherlich in ihren Vorurteilen gefangen und kann manchen und manches daher nicht objektiv sehen, aber ihre Beweggründe habe ich bisher nicht als böse empfunden, eher als fehlgeleitet.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Da ich heute abend unterwegs bin, fang ich mal an. Eure Kommentare les ich dann vermutlich erst morgen, aber das ist ja nicht schlimm.


    Anne hat ja richtig Muffensausen und empfindet das Haus in Bath schon als Gefängnis ehe sie es überhaupt betritt. Da tat sie mir mehr leid als in Uppercross... zu ihrer Überraschung ist aber das Willkommen wärmer als gedacht. Warum auch immer scheint ihre Familie sie ein wenig vermisst zu haben - bis auf Mrs. Gray. Die ist zwar höflich, aber das ist Fassade. Allerdings gibt es kein wirkliches Interesse an Anne oder an dem, was sie in der Zwischenzeit erlebt hat, aber das hat sie wohl auch nicht erwartet - wir ja auch nicht. Sie ist gut als Zuhörerin, mehr nicht. Die anderen schweben im 7. Himmel, was Anne nicht so ganz nachvollziehen kann - für ihren Vater und ihre Schwester ist das Hier und Jetzt ein Traumzustand während Anne nicht anders kann als den Abstieg zu sehen, den die anderen nicht wahrzunehmen scheinen. Insgesamt aber beginnt ihr Aufenthalt in Bath also recht angenehm.
    Zu ihrer Überraschung begegnet sie dann Mr. Eliot, der sich mit der Familie wieder ausgesöhnt hat. Aber so ganz kann ich an das Missverständnis nicht glauben :scratch: irgendwie kommt mir das komisch vor, muss ich sagen. Vielleicht hör ich ja das Gras wachsen, aber ich finde es unglaubhaft. Nun sei's drum, die Familie ist ausgesöhnt und wenn Eliot kein exzellenter Schauspieler ist, so hat er wohl wirklich nicht gewusst, dass Anne zu seiner Familie gehört..... Interesse an Elizabeth ist aber nicht wirklich erkennbar, warum also jetzt dieser Familiensinn?? Nee, momentan trau ich dem Gentleman nur bedingt über den Weg, so angenehm er scheinen mag in allem, was er sagt und tut.


    Lady Russell empfindet diese Aussöhnung als ganz natürlich - in ihrem Dünkel kann es nur so laufen und setzt Mr. Eliot wieder in ein besseres Licht. Allerdings kann auch sie kein Interesse an Elizabeth erkennen und so bleibt es ein Thema für die Zukunft, wie Jane Austen schreibt. Aber in einem sind sich Sir Walter, Elizabeth, Lady Russell und Mr. Eliot ja extrem einig: Menschen von höherem Rang müssen hofiert werden, erst recht, wenn es sich um weitläufige Verwandtschaft handelt, denn es ist soooooooo wichtig, dass die ganze Welt erfährt, dass man mit X oder Y verwandt ist und dort akzeptiert. :roll: Gott, was für ein Affenzirkus - wenn ich nicht wüsste, dass es das heute in Form von Promi-Hysterie etc noch immer gibt, würde ich ja Jane Austen volle Übertreibung unterstellen - aber so fürchte ich, dass sie die krasse Realität schildert im Umgang der höheren Gesellschaftsschichten miteinander. Und ein Baronet gehört nicht zur Nobility, ist also ein Adliger "zweiter Klasse", nicht ganz so fein ... und da muss man natürlich der Nobility nachhecheln...


    Aber Mr. Eliot zumindest teilt Annes Befürchtungen in bezug auf ihren Vater und Mrs. Gray - oweh, das scheint also leider keine Einbildung zu sein :pale: Hoffentlich funktioniert die Ablenkung in Bath

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • So Ihr Lieben, da bin ich wieder :winken: und kommentiere einfach mal quer durch. :lol:

    Alle haben Spaß, selbst der Freund Benwick, der um seine tote Verlobte noch trauert. Der sucht Annes Nähe und die beiden scheinen sich sehr gut zu verstehen - zwei gleiche Charaktere, ruhig, belesen, zurückhaltend - die passen schon irgendwie zusammen.

    Lyme scheint Anne ja sehr gut getan zu haben, sie blüht an der frischen Seeluft regelrecht auf und scheint an Lebensfreude und Attraktivität deutlich gewonnen zu haben. Zumindest sind ihr ja einige Herren durchaus zugetan.


    Die gesamte Situation um Louisa war wirklich äußerst melodramatisch dargestellt. Henrietta fällt natürlich sofort in Ohnmacht beim Anblick ihrer am Boden liegenden Schwester und Mary wird hysterisch.

    Ich musste so lachen, als ich die Szene im Kopfkino vor Augen hatte :totlach: - der hilflose Charles, seine hysterische Frau, die ohnmächtige Henrietta :totlach: - und Anne die einzige mit einem klaren Kopf.

    Ob Captain Wentworth einen Makel hat? Hm. Ganz kurz kam es mir so vor, als er da am Strand nicht wusste, was zu tun und sich auf Anne verlassen hat.

    Ging mir bei der Szene genauso, ich empfand ihn auch etwas ratlos. Aber vielleicht war er zu geschockt und hatte ein zu schlechtes Gewissen, weil er Louise ihren Sprung nicht verweigert hat.


    Gab's da nicht sogar zweimal am Tag Post? Kein Wunder, dass die alle so beschäftigt waren, mit all der Briefeschreiberei ...

    :loool: Stimmt. Und so ein handschriftlicher Brief dauert ja echt eine ganze Weile.

    Die Arme hätte den den ganzen Tag nur vor irgendwelchen Bildschirmen Korrespondenz betreiben müssen ...

    :totlach::totlach::totlach: Der war gut. :totlach: Und die Schwestern Musgrove hätten nicht nur ungefragt mitgeteilt, dass sie spazieren gehen, sondern ihr Essen gepostet, ihre Kleidung, ihre Stickereien, ihre Gesangseinlagen und was weiß ich nicht alles :loool:

    Ich habe gerade sowieso ein kleines Problem mit Lady Russell. Ich kann sie so gar nicht mehr einschätzen. Ist sie jetzt nur die gute Freundin oder entwickelt sie sich noch als Böse in dem ganzen Spiel, weil sie Wentworths Qualitäten nicht anerkennen will?

    Geht mir auch so mit Lady Russel. Die ist mir gerade zu sprunghaft - einerseits macht sie Mary eindeutig klar, dass sie sich über Kapitän Benwick selbst ein Bild machen möchte und andererseits lehnt sie erst eine Bekanntschaft mit Mr. Elliot ab, dann wiederum lobt sie ihn in höchsten Tönen. :roll: Aufgeregt habe ich mich auch, als Lady Russel zu der festen Überzeugung kam, dass die erste Ehe von Mr. Elliot nicht glücklich gewesen sein konnte - was müssen die anderen immer im Gefühlsleben von Fremden Rumrühren und Mitmischen und es besser wissen als die Beteiligten selbst. #-o

    zu ihrer Überraschung ist aber das Willkommen wärmer als gedacht.

    Ich glaube, dass die beiden sich einfach freuten, dass sie jemanden zum Vollsabbeln haben und wissen, dass sie in Anne eine geduldige Zuhörerin haben. Zugehört haben sie ihr ja erst, als Mr. Elliot sich bei ihr nach dem Unfall in Lyme erkundigt hat. Sehr erstaunt war ich, als Sir Walter Annes gutes Aussehen lobt, dass ihm das wirklich aufgefallen ist. :-k Lachen musste ich über seine Ausführungen über den Mangel an schönen Frauen auf der Straße - er hat doch tatsächlich bei nur einem Spaziergang 87 nicht schöne Frauen gezählt. #-o:totlach:

    für ihren Vater und ihre Schwester ist das Hier und Jetzt ein Traumzustand während Anne nicht anders kann als den Abstieg zu sehen, den die anderen nicht wahrzunehmen scheinen.

    In den beiden letzten Kapiteln fand ich Anne das erste Mal leicht überheblich. Eigentlich hat sie auf mich nicht den Eindruck gemacht, große Standesdünkel zu haben, oder? In einem Gespräch mit Mr. Elliot über die entfernte hochwohlgeborene Verwandtschaft bedauert sie sogar, dass sie sich mit solchen Menschen abgeben muss und das fand ich irgendwie fast schon arrogant. Sie hatte früher einen eher toleranteren Eindruck gemacht und hat mich doch überrascht mit ihren Äußerungen. Mr. Elliot fragt sie daraufhin, ob es so schlau ist, so hohe Ansprüche an das geistige Niveau des Bekanntenkreises zu stellen oder ob man nicht einfach von dessen Beliebtheit profitieren sollte - ein wenig opportunistisch von ihm.

    Nee, momentan trau ich dem Gentleman nur bedingt über den Weg, so angenehm er scheinen mag in allem, was er sagt und tut.

    Geht mir genau so, ich bin sehr gespannt, was er beabsichtigt. :twisted:

    Aber in einem sind sich Sir Walter, Elizabeth, Lady Russell und Mr. Eliot ja extrem einig: Menschen von höherem Rang müssen hofiert werden,

    Das hat mich sehr überrascht, dass Sir Walter um des Hofieren Willens sogar über seinen eitlen Schatten springt und sich in einem wortreichen geblümten Brief bei der Verwandtschaft entschuldigt. :-s

    Aber Mr. Eliot zumindest teilt Annes Befürchtungen in bezug auf ihren Vater und Mrs. Gray - oweh, das scheint also leider keine Einbildung zu sein

    Da bin ich ja auch noch gespannt, wie das mit Mrs. Clay wird. Die scheint zumindest ziemlich verunsichert zu sein, dass Anne jetzt im Hause ist - vermutlich weil jetzt jemand da ist, der sie durchschaut. :twisted:


    Mir ist aufgefallen, dass in dem Buch ungewöhnlich viele sympathische, freundliche und höfliche Menschen vorkommen - unsere besonnene Anne, der fast perfekte Frederick Wentworth, die Harvilles aus Lyme, die verliebten Crofts, der unaufdringliche Benwick. Klar gibt es auch die üblichen Schwachmaten, aber es hält sich bemerkenswert die Waage und liest sich daher auch ganz angenehm. :thumleft:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Ich musste so lachen, als ich die Szene im Kopfkino vor Augen hatte - der hilflose Charles, seine hysterische Frau, die ohnmächtige Henrietta

    da hat Jane Austen herrlichste Slapstick-Comedy geschrieben :loool:


    einerseits macht sie Mary eindeutig klar, dass sie sich über Kapitän Benwick selbst ein Bild machen möchte und andererseits lehnt sie erst eine Bekanntschaft mit Mr. Elliot ab, dann wiederum lobt sie ihn in höchsten Tönen

    passt zum Thema Standhaftigkeit <--> Überredung... :wink: kaum tut Eliot, was die Lady von ihm erwartet, ist er wieder der gute Erbe der Familie, der Gentleman


    was müssen die anderen immer im Gefühlsleben von Fremden Rumrühren und Mitmischen und es besser wissen als die Beteiligten selbst.

    War doch immer so, ganz extrem bei Emma :-,


    dass sie jemanden zum Vollsabbeln haben und wissen, dass sie in Anne eine geduldige Zuhörerin haben.

    :totlach:

    Sehr erstaunt war ich, als Sir Walter Annes gutes Aussehen lobt, dass ihm das wirklich aufgefallen ist.

    so eitel und auf Äußerlichkeiten bedacht, wie Sir Walter nun mal ist (man denke an die vielen Spiegel in seinem Ankleidezimmer :twisted: ), ist das doch das Einzige, was er registriert. Und er hatte Annes Verlust an Schönheit und Anmut ja bedauert und lamentiert. Folglich ist es das, was ihm sofort ins Auge fällt.... wie es Anne geht, ist ihm dagegen schnurzpiepegal :roll:


    er hat doch tatsächlich bei nur einem Spaziergang 87 nicht schöne Frauen gezählt.

    :totlach:

    In den beiden letzten Kapiteln fand ich Anne das erste Mal leicht überheblich. Eigentlich hat sie auf mich nicht den Eindruck gemacht, große Standesdünkel zu haben, oder? In einem Gespräch mit Mr. Elliot über die entfernte hochwohlgeborene Verwandtschaft bedauert sie sogar, dass sie sich mit solchen Menschen abgeben muss und das fand ich irgendwie fast schon arrogant.

    Ich empfinde das jetzt nicht überheblich, denn es kommt hier ja auf die Gründe an, warum Anne sich mit diesen Menschen abgeben muss - Betonung auf MUSS. Und die liegen ja nur darin, dass ihre Familie diese Personen wegen ihrer höheren gesellschaftlichen Stellung hofieren und ihnen in den Aller... kriechen. Das heißt, aus reiner Äußerlichkeit und Opportunismus ihrer Verwandten hat Anne keine Wahl, als sich mit diesen Personen abzugeben. Das würde mich auch ank..... :-#


    aber es hält sich bemerkenswert die Waage

    viel mehr als in den anderen Romanen, nicht wahr?

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Liebe Squirrel, ich habe deine Art und Weise, die Kapitel im Titel zu erwähnen jetzt mal übernommen. Ich bin nämlich selbst schon ganz verwirrt, wo wir gerade sind. :uups:

    Vielleicht fühlt er sich Anne und Lady Russell auch einfach unterlegen?

    Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, aber guter Einwand :thumleft: Bei Anne hat er, glaube ich, keine Skrupel, aber Lady Russell könnte natürlich eine Hürde für ihn sein. Wobei er sie ja auch gar nicht kennt, oder? :-k Oder aber sie haben sich früher schon einmal kennengelernt.

    Das sicherlich, wie der Fall Louisa zeigt, aber es erklärt nicht ganz dieses Phänomen, dass junge Menschen immer wochenlang fern der Familie irgendwo leben. Für mich heute ein seltsames Gebaren, aber auf der anderen Seite war es vielleicht auch die einzige Möglichkeit, mal andere Menschen kennen zu lernen außerhalb des eigenen, engen Umfelds. Könnte das ein Grund für diese Sitte gewesen sein?

    Ja, könnte. :-k Im Falle von Fanny (Mansfield Park) war es ja, weil sie es dort besser hatte und mehr Bildung genießen konnte. In so einem Falle kann ich die Beweggründe verstehen. Bei Stolz und Vorurteil war es aufgrund einer Krankheit, bei Persuasion mit Louisa jetzt auch. Ich glaube, wenn es nicht gerade aus besonderen Umständen passiert, dass es dann hauptsächlich gemacht wird, weil die Kinder davon profitieren in der Gesellschaft der Leute zu sein, die sie aufnehmen. Und was auch noch mit reinspielt sind bestimmt die langen Reisen, die sich kaum lohnen würden, wenn sie nicht ein paar Tage / Wochen dort bleiben. Die Frauen von damals hielten ja auch nicht so viel Stress aus wie wir heute. Da wäre es der Gesundheit sicherlich nicht bekömmlich, dauernd hin- und herzufahren. Bei Lizzy hatten sie ja sogar Angst, weil sie mal einen mehrstündigen Spaziergang gemacht hat. :lol:

    Du hast recht, hämisch ist nicht das passende Wort. Aber ich bin mir nicht sicher, wie ich das genau beschrieben soll - vielleicht als selbstgerecht?

    Ja! Das ist es doch. :)

    als böse sehe ich sie nicht. Sie ist sicherlich in ihren Vorurteilen gefangen und kann manchen und manches daher nicht objektiv sehen, aber ihre Beweggründe habe ich bisher nicht als böse empfunden, eher als fehlgeleitet.

    Das hast du sehr positiv ausgelegt, aber ja, da würde ich dir auch zustimmen. Ich könnte mir nur gut vorstellen, dass es mit Lady Russell doch noch Probleme gibt.

    Zu ihrer Überraschung begegnet sie dann Mr. Eliot, der sich mit der Familie wieder ausgesöhnt hat. Aber so ganz kann ich an das Missverständnis nicht glauben

    Ich auch nicht. :twisted: Irgendetwas muss dahinterstecken.

    Interesse an Elizabeth ist aber nicht wirklich erkennbar, warum also jetzt dieser Familiensinn

    Ich hätte jetzt gesagt, es ist wegen Anne :twisted: Aber wenn er wirklich nicht wusste, dass sie eine Elliot ist, würde das ja keinen Sinn ergeben, dass er vorher schon wieder angebandelt hat. Trotzdem glaube ich, dass reges Interesse an Anne besteht.

    Gott, was für ein Affenzirkus - wenn ich nicht wüsste, dass es das heute in Form von Promi-Hysterie etc noch immer gibt, würde ich ja Jane Austen volle Übertreibung unterstellen - aber so fürchte ich, dass sie die krasse Realität schildert im Umgang der höheren Gesellschaftsschichten miteinander. Und ein Baronet gehört nicht zur Nobility, ist also ein Adliger "zweiter Klasse", nicht ganz so fein ... und da muss man natürlich der Nobility nachhecheln...

    Ja, ganz schrecklich :roll: An Annes Stelle würde mir das auch nicht passen. Sie durchschaut mit sehr klarem Kopf die damalige Gesellschaftsstruktur und stellt die menschliche Würde über solche Gesellschaftshierarchien. Ein bisschen peinlich ist das schon, wie sich die anderen Elliots verhalten. Allerdings kam sie mir tatsächlich auch ein bisschen arrogant rüber in diesen Kapiteln. Liegt vielleicht daran, dass sie andere dafür verurteilt, nicht so klug zu sein wie sie selbst.

    sie blüht an der frischen Seeluft regelrecht auf und scheint an Lebensfreude und Attraktivität deutlich gewonnen zu haben. Zumindest sind ihr ja einige Herren durchaus zugetan.

    :twisted: Ja, vor allem Mr Elliot.

    Der war gut. Und die Schwestern Musgrove hätten nicht nur ungefragt mitgeteilt, dass sie spazieren gehen, sondern ihr Essen gepostet, ihre Kleidung, ihre Stickereien, ihre Gesangseinlagen und was weiß ich nicht alles

    :totlach: Geiler Vergleich! Kann man sich direkt vorstellen, wie die in der heutigen Zeit wären.

    Ich glaube, dass die beiden sich einfach freuten, dass sie jemanden zum Vollsabbeln haben und wissen, dass sie in Anne eine geduldige Zuhörerin haben.

    :totlach: Arme Anne.

    Mir ist aufgefallen, dass in dem Buch ungewöhnlich viele sympathische, freundliche und höfliche Menschen vorkommen - unsere besonnene Anne, der fast perfekte Frederick Wentworth, die Harvilles aus Lyme, die verliebten Crofts, der unaufdringliche Benwick. Klar gibt es auch die üblichen Schwachmaten, aber es hält sich bemerkenswert die Waage und liest sich daher auch ganz angenehm.

    Du hast recht. Vielleicht gefällt uns allen das Buch deshalb so gut. O:-)

  • Ich empfinde das jetzt nicht überheblich, denn es kommt hier ja auf die Gründe an, warum Anne sich mit diesen Menschen abgeben muss - Betonung auf MUSS. Und die liegen ja nur darin, dass ihre Familie diese Personen wegen ihrer höheren gesellschaftlichen Stellung hofieren und ihnen in den Aller... kriechen. Das heißt, aus reiner Äußerlichkeit und Opportunismus ihrer Verwandten hat Anne keine Wahl, als sich mit diesen Personen abzugeben. Das würde mich auch ank..... :-#

    Das ist schon richtig, dass man sich ja nicht unbedingt mit Menschen abgeben muss, die einen nerven oder einen nicht weiterbringen. Aber früher hat es Anne ja auch nicht so richtig gestört oder sie hat nichts dazu gesagt. Ich fand sie immer sehr zurückhaltend und bedacht, ohne eingeschüchtert zu wirken, so als wenn sie die Leute einfach Leute sein lässt, auch wenn die ihr geistig nicht das Wasser reichen können. Aber diesmal übt sie offen Kritik an den Verwandten und dabei kann sie an den eigenen Schwestern noch viel Kritischeres finden. :roll:


    viel mehr als in den anderen Romanen, nicht wahr?

    Absolut! Deswegen liest es sich auch so sehr angenehm - klar verdreht man bei einigen "Spezialisten-Charakteren" die Augen, aber es gibt durchaus die harmonischen Seiten. (Ich hoffe nicht, dass wir einfach schon zu "mitteljung" und daher besonders glücklich über vernünftige und nette Menschen sind). :loool:


    Die Frauen von damals hielten ja auch nicht so viel Stress aus wie wir heute.

    Ja, das was wir heute zu viel an Stress haben :computer::roll::wuetend:](*,) , hatten die Mädels damals zu wenig. :queen::drunken::sleep::montag::study: Obwohl, wenn man an das jährliche Kind und die absolute Abhängigkeit vom Ehegatten oder der eigenen Familie denkt...nehme ich doch ein bisschen :computer: und :roll: und auch mal :wuetend: lieber in Kauf. :loool:


    Ich glaube, wenn es nicht gerade aus besonderen Umständen passiert, dass es dann hauptsächlich gemacht wird, weil die Kinder davon profitieren in der Gesellschaft der Leute zu sein, die sie aufnehmen.

    Ich glauch auch, dass so im frühen Kindesalter schon Freundschaften, Gesellschaftskreise und evtl. spätere Beziehungen vorbereitet wurden. Vorteilhaft war das ja schon, so ein kleines Netzwerk aus Freunden, Verwandten und Bekannten zu haben, bei dem man notfalls den Nachwuchs unterbringen konnte (und im Gegenzug auch selbst beherbergt hat) oder in Notlagen auch selbst unterkommen konnte.

    . Allerdings kam sie mir tatsächlich auch ein bisschen arrogant rüber in diesen Kapiteln. Liegt vielleicht daran, dass sie andere dafür verurteilt, nicht so klug zu sein wie sie selbst.

    Ja, so kommt es rüber. Und es kann nicht die ganze Welt voller Intellektueller und wahnsinnig Belesener sein - sonst hätten wir ja nichts über Sir Walter oder Mary (oder Mrs. Norris oder Mrs. Bennet oder Emmas Papa) zu lachen. :totlach:


    zu Kap. 17+18
    Anne setzt sich in Bath von ihrer nervigen Verwandtschaft ab und besucht eine frühere Freundin, die wirklich viel Pech im Leben gehabt hat: ein verstorbener Mann, kinder- und mittellos und obendrein so sehr krank, dass sie allein gar nicht laufen kann. So ein heftiges Schicksal hat uns Austen in den anderen Büchern auch noch nicht präsentiert. Aber Mrs. Smith scheint trotz ihres harten Schicksals noch äußerst positiv zu sein. Seltsam fand ich Austens Schilderung von Annes Äußerem - plötzlich soll sie "eine elegange junge Frau von siebenundzwanzig [...]mit allen Attributen der Schönheit, außer jugendlicher Blüte..." sein - irgendwie widerspricht das doch sehr den früheren Beschreibungen Anne´s, selbst wenn diese in Lyme äußerlich aufgeblüht ist. :scratch: Die Familie ist nicht angetan von Annes wiederaufgenommener Freundschaft mit Mrs. Smith. :roll: Lady Russel ist währenddessen immer begeisterter von Mr. Elliot (als zukünftigem Ehemann von Anne) und träumt schon von Anne als zukünftiger Herrin auf Kellynch - zum Glück gibt sich Anne nur ganz kurz diesen Träumereien hin und beurteilt ganz realistisch, dass sie und Mr. Elliot nicht wirklich gut zusamenpassen. Obwohl sie ihn annehmbar findet, stört sie sein aalglattes Wesen und dass er sich mit jedem gut stellen und jedem gefallen will.
    Ein Brief von Mary trifft ein und neben dem üblichen Geläster und Gejaule über die Crofts als schlechte Nachbarn :twisted: , das nur dort schlechte Wetter :roll: , Marys bedauernswerte Abgeschiedenheit von allem Spannenden in der Weltgeschichte, am nächsten Tag die Crofts als ganz tolle Nachbarn :totlach: erfahren wir, dass der angenehme, ruhige und traurige Kapitän Benwick die leichtsinnige und übermütige Louisa zur Frau nehmen will. :shock: Das war ja wohl mal eine ziemliche Überraschung - und bevor Mr. Croft das nicht später selbst bestätigt, habe ich es auch für eine falsche Interpretation von Mary gehalten. Da haben sich zwei gefunden, die wirklich gar nicht zueinander passen. Ob das so bleiben wird? Oder Louisa doch noch woanders fischen geht? Oder sie durch ihren Sturz wirklich so neben sich steht? :scratch: Die Crofts sind mittlerweile auch in Bath und vergnügen sich dort recht angenehm mit ihrem sehr großen Freundeskreis (wobei sie auf die Freundschaft der Elliots überhaupt nicht angewiesen sind :totlach: ) und natürlich wieder sehr niedlich miteinander. :kiss: Mr. Croft erzählt Anne die Einzelheiten zur Verlobung von Louisa und Kapitän Benwick. Frederick Wentworth schien das alles angeblich ziemlich gelassen und unbeteiligt aufzunehmen, obwohl er ja eigentlich die Favoritenrolle in Sachen Louisa innehatte. Ob das so stimmt? Ich denke wir werden es bald erfahren, denn Admiral Croft will Kapitän Wentworth zum Trost nach Bath einladen. :lechz:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Ich bin nämlich selbst schon ganz verwirrt, wo wir gerade sind.

    wie schön, dann liegt es ja nicht an meinem Alter :lol:

    Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, aber guter Einwand

    der sich - wie Du gleich lesen wirst - von selbst erledigt hat :-,

    Und was auch noch mit reinspielt sind bestimmt die langen Reisen, die sich kaum lohnen würden, wenn sie nicht ein paar Tage / Wochen dort bleiben.

    stimmt, es waren ja selten so kurze Wege - mindestens eine Übernachtung ist immer fällig, aber oft waren es ja mehrtägige Reisen

    Ich könnte mir nur gut vorstellen, dass es mit Lady Russell doch noch Probleme gibt.

    mit ihr als Person nicht, aber vielleicht mit ihren Träumen und Wunschvorstellungen O:-)

    Trotzdem glaube ich, dass reges Interesse an Anne besteht.

    wie Du gleich lesen wirst :loool:


    Da hat also Anne eine Freundin in Bath, von der sie wohlweislich niemandem etwas erzählt hat. Die Freundin aus Schultagen ist nämlich für den Rest nicht gesellschaftsfähig, ist sie doch eine verarmte Witwe und schwerkrank. Allein schon ihr Wohnort ist unter Sir Walters Würde, vom Rest ganz zu schweigen :evil: Aber Anne hat nicht vergessen, dass ihr die junge Frau in der Schule zur Seite Stand nach dem Tod ihrer Mutter und so entwickelt sich unter den mittlerweile erwachsenen Frauen eine neue Form der Freundschaft. Das finde ich gut, denn hier zeigt Jane Austen wieder, dass es eben auf den Menschen und nicht den Stand ankommt. Die junge Frau hat offensichtlich einiges durchgemacht, gehört aber zu dem Schlag, der sich dadurch nicht unterkriegen lässt, obwohl alles, wirklich alles gegen sie spricht. Glück gehabt, dass sie in Bath wenigstens an gute Menschen geraten ist, denen sie etwas wiedergeben kann in Kleinigkeiten, die sie fertigt. Inwieweit die angedeutete Verbindung über Mrs. Rocke zu Mrs. Wallis noch eine Rolle spielen wird, da hab ich keinerlei Vorstellung.


    Als Anne nicht anders kann als über ihre Freundschaft zu reden, sind die Reaktionen ihrer Familie ja genau wie zu erwarten. Sehr verräterisch ist hierbei Sir Walters Reaktion, als er über arme Frauen ohne Geld herzieht in Mrs. Clays Gegenwart - er merkt gar nicht, was er da sagt, wie sehr er damit die andere Frau beleidigt und verletzt. Ob die Dame nun noch wirklich an ihm interessiert ist, was meint Ihr? Trotzdem bleibt Anne fest bei ihrer Verabredung und schlägt die Einladung zu Lady Dalrymple aus. Rückendeckung hat sie dadurch, dass Lady Russell ihre Freundschaft befürwortet und unterstützt - etwas, mit dem Sir Walter nicht rechnete. Natürlich erfährt sie am nächsten Morgen haarklein alles, was am Abend passierte. Mir scheint, die hohe Dame hat die Eliots ganz schön durch die Gegend gescheucht und als Chauffeure missbraucht :twisted: Aber das ist irgendwie nebensächlich, das Gespräch mit Lady Russell kommt endlich insoweit auf den Punkt, als sie Mr. Eliots Interesse an Anne andeutet und der ihren Traum offenbart, dass Anne "die Position und Stellung ihrer Mutter in Kellynch Hall" einnimmt, der Frau, der sie offenbar absolut gleicht in Art und Wesen und Charakter. Jetzt ist also endlich die Katze aus dem Sack: Mr. Eliot scheint wirklich Interesse an Anne zu haben und Lady Russell befürwortet es deutlich - sie ist aber geschickt genug, nicht zu deutlich zu werden. Sie versucht, Anne durch diesen Traum zu manipulieren - was fast zu gelingen schien. Aber Anne hat dieselben Zweifel wie wir: Mr. Eliot ist zu glatt, um wahr zu sein. Er wird überall geachtet und hoch angesehen, selbst von den Leuten, von denen er selbst gering spricht….. er hat keine offenen Ecken und Kanten und irgendwie keine eigene Meinung. Aber es scheinen ein paar Dinge in der Vergangenheit vorgefallen sein, von denen man aber nichts genaues weiß, die Anne aber weiter bestärken: sie will ihn nicht. Aber sie will eh keinen außer Wentworth, das wissen wir ja schon. :loool:


    Pah und das nächste Kapitel beginnt mit Mary at her very best :totlach: Die Briefe sind der Knaller, ich konnt mir echt das Kopfkino kaum austreiben wie sie zeternd am Schreibtisch sitzt und den ersten Brief schreibt und einen Tag später schwelgt sie um 180Grad gedreht in den höchsten Tönen :totlach::totlach: Die Harvilles verdammt sie weil die Kinder 6 Wochen in Uppercross sind, aber sie will ihre Kinder 6 Wochen zur Oma geben um nach Bath kommen zu können. :totlach: Tja, aber sie hat schon richtig erkannt, dass niemand dort sie um sich haben möchte - die Einladung wird wohl ausbleiben. Aber die wichtige Nachricht ist: Louisa und Benwick werden heiraten! Jetzt wissen wir, warum Benwick sich nicht gemeldet hat. Ist zwar ein sehr ungleiches Paar, aber es heißt ja, dass Gegensätze sich anziehen, und die beiden hatten viel Zeit miteinander, das erkennt Anne schon richtig. Wie sich Wentworth fühlt, das können wir später nur aus den Worten des Admirals schließen, den Anne zufällig trifft. Es scheint, als ob Wentworth sehr schnell von selbst gemerkt hat, dass aus ihm und Louisa nichts wird - oder er hatte eben nie wirklich Interesse an ihr, hat nur geflirtet. Das Detail werden wir wohl erst später erfahren. Jedenfalls hat er Lyme schon im November verlassen, also zu einer Zeit als zwischen Benwick und Louisa noch nicht wirklich was gelaufen sein kann. Der Admiral jedenfalls scheint zwar gedacht zu haben, dass Wentworth an Louisa Interesse hat, aber er bestätigt Anne auch ihren eigenen Verdacht, dass dem wohl nicht wirklich so war.


    Überhaupt gefällt mir der Admiral wieder sehr gut - der hat nämlich gar keinen Bock auf Umgang mit Sir Walter :twisted: der eitle Gockel hat ja so getan, als müsse er seinem Mieter etwas Gutes tun, dabei will der ihn gar nicht um sich haben - das ging mir doch runter wie Öl, muss ich zugeben :-,

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Sehr verräterisch ist hierbei Sir Walters Reaktion, als er über arme Frauen ohne Geld herzieht in Mrs. Clays Gegenwart - er merkt gar nicht, was er da sagt, wie sehr er damit die andere Frau beleidigt und verletzt. Ob die Dame nun noch wirklich an ihm interessiert ist, was meint Ihr?

    Na hoffentlich kapiert sie, dass er nicht wirklich und ehrlich an ihr interessiert ist. Zumindest hat sie mehr Grips im Hirn als er und durchschaut das vielleicht eher.

    Inwieweit die angedeutete Verbindung über Mrs. Rocke zu Mrs. Wallis noch eine Rolle spielen wird, da hab ich keinerlei Vorstellung.

    Ich denke, da wird noch eine amüsante Verwicklung kommen, oder?

    Überhaupt gefällt mir der Admiral wieder sehr gut - der hat nämlich gar keinen Bock auf Umgang mit Sir Walter der eitle Gockel hat ja so getan, als müsse er seinem Mieter etwas Gutes tun, dabei will der ihn gar nicht um sich haben - das ging mir doch runter wie Öl, muss ich zugeben

    :totlach: Ging mir genau so...die liebenswerten Crofts haben die überheblichen Elliots gar nicht nötig :twisted: und booten sie ohne jede Bösartigkeit aus. :applause:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Habe jetzt alle eure Kommentare gelesen und stimme den meisten zu. (Ja, selber schuld, hätte ich gleich mitgehalten mit den Kapiteln, würden mich die vielen Zitate, die ich jetzt eigentlich bräuchte, nicht so überfordern ... )

    So geht's mir gerade auch. Ich bin glaube ich bei Kapitel 17. Heute Nachmittag werde ich mich mal, wenn mir nichts dazwischen kommt, dazu äußern. :)

    "I see you laugh. Very well, for simplicity’s sake, let us assume I am the center of creation. In doing this, let us pass over innumerable boring stories: the rise and fall of empires, sagas of heroism, ballads of tragic love. Let us hurry forward to the only tale of any real importance." His smile broadened. "Mine." (Kvothe in The Name of the Wind)

    2019: :study: 11 Bücher mit 3.997 Seiten

    :musik:12 Hörbücher mit 18.360 Minuten

  • Okay, "hämisch" war vielleicht zu hart ausgedrückt. Aber "selbstgerecht" fand ich ja schon Captain Wentworth ... wenn Lady Russell also auch so ist, dann ist es ja kein Wunder, dass sie sich nicht verstehen. :lol:




    Zu ihrer Überraschung begegnet sie dann Mr. Eliot, der sich mit der Familie wieder ausgesöhnt hat. Aber so ganz kann ich an das Missverständnis nicht glauben :scratch: irgendwie kommt mir das komisch vor, muss ich sagen. Vielleicht hör ich ja das Gras wachsen, aber ich finde es unglaubhaft.

    Das geht mir auch so. Ich erinnere mich nicht mehr genau, wie es war, hätte aber vom Text her jetzt den Verdacht, dass Mr. Elliot schauspielert (und natürlich wegen Anne gekommen ist). :-, Oder es hat was mit seinem Freund zu tun? Mal sehen. (Werde ich heute abend in den nächsten Kapiteln erfahren.)


    Sir Walter und Elizabeth müssen ja froh sein, in Bath so einen guten Stand zu haben, in London wären sie wohl eher in der Masse untergegangen.
    Lustig aber auch, dass sich ja angeblich alle um ihre Bekanntschaft reißen, aber sie ja gar nicht so viel Gesellschaft haben wollen. :lol:


    Dieses eitle Familienoberhaupt ist echt unglaublich. Da hat Anne nach dem Aufenthalt am Meer eine gute Gesichtsfarbe, aber die kann natürlich nur vom Gesichtswasser kommen. :roll::wink: Okay, man hätte ihm wahrscheinlich schlecht erklären können, dass der Abstand von der Familie und das erholsamere Zusammensein mit anderen Menschen ihr so gut getan haben könnten ... :-,


    Dass der Erbe Mr. Elliot aber jetzt so ein geradezu perfekter Gentleman ist ... Ach ja, und er sieht gut aus. Kein Wunder, dass Lady Russell da wohl bestes Heiratsmaterial für ihre junge Freundin sieht, zumindest kommt mir ihr Schweigen bei Annes Anspielung auf Elizabeth schon so vor.


    Interessant, dass Anne jetzt merkt, dass sie eigentlich mehr Stolz als ihre Familienangehörigen hat, die um die Gunst einer Lady Dalrymple buhlen.
    Die Visitenkarten auffällig zu platzieren ist auch eine raffinierte Methode, den eigenen Stand ganz wortlos zu demonstrieren. 8)