Hermann Hesse - Gertrud

  • Inhalt
    Der Ich-Erzähler Kuhn (dessen Vornamen der Leser nicht erfährt) ist ein mittelmäßiger Geiger und Opernkomponist. Durch einen Unfall in der Jugend ist er zudem leicht gehbehindert, und findet durch sein zurückhaltendes und schüchternes Wesen auch nur wenig Anklang beim weiblichen Geschlecht. Seine tiefe Zuneigung zur schönen Gertrud Imthor bleibt ebenfalls unerwidert, da sie, wie so viele andere Frauen vor ihr, dem Charme von Kuhns Freund, dem Opernsänger Heinrich Muoth, erliegt.
    Dass dies alles kein gutes Ende nehmen kann, ist vorhersehbar, doch ist auch weniger das in der Literatur wohl schon unzählige Male abgehandelte Thema das Besondere an diesem kurzen Roman, sondern die Art und Weise, wie der Autor die Geschichte erzählt.


    Mein Eindruck
    Bei mir hat Hesse als Meister der detailgetreuen Darstellung verschiedener Szenen gepunktet, die man nicht nur bildhaft vor sich sieht, sondern denen man auch ein spezielles Gefühl zuzuordnen vermag, als hätte man sie selbst erlebt; so etwa das Gefühl von Freude und Wärme bei der Heimkehr nach langer Abwesenheit, oder die sich einstellende Entspannung beim unbeschwerten Festmahl unter Freunden, aber auch die Mutlosigkeit über ausbleibende Erfolge oder die gedrückte Stimmung in einem Sterbezimmer.
    Dieser Facettenreichtum ist es, der für mich das Genie Hesses ausmacht, und das der Leser auch in diesem kleinen, aber feinsinnigen Werk intensiv genießen darf.

  • Inhalt


    Herrmann Hesse: Gertrud



    Das Buch beginnt mit einem Kapitel mit schönsten Naturbeschreibungen.

    Dann beginnt die Geschichte über Kuhn.

    Zunächst wie er durch einen Schicksalsschlag in Mitleidenschaft gezogen wird.

    Danach geht es um seinen Wunsch, ein Musiker zu werden.

    Der Vater beobachtet das mit Argwohn, doch die Mutter unterstützt ihn.

    So lernt Kuhn Geige zu spielen.

    Er komponiert nebenbei eine kleine Sonate.

    Stolz präsentiert er sie seinem Lehrer Lohe, doch der hält nichts davon.

    Fast will Kuhn das Komponieren aufgeben, da tritt der Bariton Heinrich Muoth in sein Leben.

    Dieser ermutigt den jungen Kuhn weitere Musikstücke zu schreiben.

    Muoth kümmert sich auch darum, dass Kuhn eine Anstellung in einem Orchester bekommt.

    Die Jahre vergehen und Kuhn ist von den Frauen fasziniert. Unter ihnen auch Gertrud, die Namensgeberin des Romans.

    Kuhn spricht sich noch mit seinem Vater aus, kurz bevor der für immer entschläft.

    Trotz seines Erfolgs als Kompositeur, ein großes Projekt ist im Werden, leidet Kuhn an einer Depression .

    Neben Muoth spielt auch Teiser, ein Musiker aus dem Orchester für Kuhn eine wichtige Rolle.

    Schließlich ist das große Werk vollbracht, doch dann erschüttert nochmal ein Ereignis das nun nicht mehr junge Leben von Kuhn.



    Fazit:



    Obwohl das Buch kein Happyend hat, finde ich es mit eines der gelungensten Bücher von Herrmann Hesse. Die Sprache ist so schön getragen, dass einem beim Lesen der sorgsam gewählten Worte warm ums Herz wird. Hermann Hesse ist wohl einer der wenigen Autoren, die es schaffen, ihre Romane auf das Notwendigste zu beschränken. Diese Gabe ist nicht jedem gegeben.


    Wer bereit ist, sich auf sehr schöne bildhafte Sprache einzustellen, für den ist dieses Buch genau das Richtige.


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