Joy Fielding - Flieh, wenn du kannst / Don't Cry now

  • Ein neuer Psychothriller der erfolgreichen amerikanischen Autorin. Ein Anruf ist es, der das Leben der Lehrerin Bonnie Wheeler aus dem Gleichgewicht bringt: ˜Du bist in Gefahr. Und deine kleine Tochter auch!˜ Anruferin ist Joan, die ehemalige Ehefrau von Rod, der inzwischen mit Bonnie verheiratet ist. Und dann wird Joan ermordet aufgefunden, und Bonnie gilt als Hauptverdächtige. Auf eigene Faust versucht sie, Licht in die mysteriöse Angelegenheit zu bringen. Die Ergebnisse ihrer Recherchen lassen sie an allem zweifeln, was ihr Leben bisher ausmachte: an Ehemann, Freunden, an der eigenen Vergangenheit.


    Hier eine Meinung von Amazon die meiner ungefähr entspricht:


    Das Buch fängt vielversprechend an, man rätselt mit, wer der Mörder gewesen sein kann. Doch mit der Zeit wird in diesem Buch der Mord mehr nebensächlich, und es wird auf zu vielen Seiten über die Kindheit/Jugend der Hauptperson erzählt. Die Person träumt nachts, aber auch tagsüber. Mehrere Kapitel handeln von ihren Träumen- teilweise war ich mir nicht mehr sicher, ob sie sich das jetzt einbildet, träumt, oder es Realität ist.
    Auf Ende zu wird dann wieder der Mord zum Hauptthema, der dann meiner Meinung nach total unlogisch aufgeklärt wird. Macht man sich im nachhinein Gedanken über den Mord und das Motiv, kommen einem viele Fragen auf. Für mich war es ein nicht sehr realitätsnahes Ende.


    Ein nettes Buch, um verregnete Novembertage zu überstehen, aber nach dem fertiglesen am besten weglegen und nicht weiter darüber nachdenken.

  • Bonnie Wheeler lebt mit ihrer Tochter Amanda und ihrem Ehemann Rod in einer heilen Welt. Bis sie eines morgens von der geschiedenen Frau ihres Mannes angerufen und diese Bonnie erklärt, sie und Amanda seien in Gefahr. Daraufhin verabreden sich die beiden Frauen. Als Bonnie am verabredeten Ort eintrifft findet sie Joan – sie ist tot.


    Die Polizei hat somit eine Verdächtige, die die ungeliebte Vorgängerin aus dem Weg geräumt haben könnte. Aber auch Rod könnte ein Motiv haben. Schließlich hat er die Verdoppelungsklausel in der Lebensversicherung abgeschlossen, die auch bei einem Mord greifen würde. Bonnie beginnt eine Recherche auf eigene Faust und mehr als einmal zweifelt sie Liebe und Freundschaft an.


    Joy Fielding kommt in diesem Buch gleich zur Sache. Ohne eine lange Einführung war ich als Leser mitten im Geschehen und der Spannungspfeil hatte mich getroffen. Ein typischer Fielding-Thriller also, den man nur ungern zur Seite legt. Der Stil ist flüssig und leicht zu lesen. Das muss in diesem Fall auch so sein, denn schließlich wollte ich vorankommen, wollte wissen, wer hat Joan umgebracht, warum wurde sie umgebracht, sind Bonnie und Amanda wirklich in Gefahr und wer bedroht sie? Mit meinen Verdächtigungen tappte ich ständig im Dunklen und jede endete immer mit der Erkenntnis, das derjenige nichts mit der Sache zu tun haben könne. Zum Schluss wird der Mord und die Bedrohung aufgelöst. Es kam fast völlig anders als ich erwartet habe.


    Angenehm war, dass auch die Protagonistin keine Super-Women war. Sie war glaubhaft gestaltet mit ihren Ängsten, Zweifeln und Nöten. So, wie ich überhaupt sagen kann, dass die Figuren in diesem doch recht typisch amerikanischen Thriller recht gut gezeichnet und psychologisch durchdacht waren.


    In der Mitte des Buches kommt Joy Fielding ein wenig ins Erzählen, die Spannung flacht für ein Weilchen etwas ab, aber nur um am Schluss noch einmal Hochspannung zu erzeugen.


    Mein Fazit: Bei Joy Fielding finde ich immer spannende Unterhaltung, bei der ich nach einem stressigen Arbeitstag die Welt um mich für einige Zeit verdrängen kann.

  • Das war der erste Thriller nach längerer Pause und ich fand ihn im Großen und Ganzen sehr gelungen und mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet. Es stimmt zwar, dass er zwischendrin etwas an Spannung verliert, aber mich hat das weniger gestört...

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Inhaltsangabe:

    Bonnie Wheeler führt ein geordnetes Leben, hat eine zauberhafte Tochter, einen fürsorglichen Ehemann, einen ausfüllenden Beruf und Bonnie ist mit ihrem Leben sehr zufrieden. Doch dann erhält sie einen beunruhigenden Anruf von Joan, die Ex-Frau ihres Mann: „Sie und ihre Tochter sind in Gefahr!“


    Zuerst möchte Bonnie gar nicht wissen, was eigentlich los ist, denn seit dem Tod des jüngsten Kindes und dem Scheitern der Ehe trank Joan. Doch schließlich geht Bonnie zum vereinbarten Treffpunkt und findet Joan ermordet vor. Sofort wird ihr klar, das es wohl irgendetwas mit ihrem Telefonanruf zutun hatte.


    Doch Bonnie hat nicht sehr viel Zeit, darüber nachzudenken, wer eigentlich der Mörder von Joan ist. Denn sie wird von der Polizei selbst verdächtigt und hat auch noch plötzlich zwei Stiefkinder bekommen: Sam und Lauren, die älteren Kinder ihres Mannes. Sie benehmen sich aber auch äußerst merkwürdig.


    Für Bonnie beginnt eine turbulente Zeit. Sie muß sich plötzlich der Vergangenheit stellen, denn in Joans Adreßbuch taucht auch der Name ihres Bruders auf. Aber auch noch andere Personen scheinen in diesen Fall verwickelt zu sein.


    Bonnie verliert das Vertrauen in ihre Umgebung, in die Menschen. Sie hinterfragt ihre eigene Vergangenheit und trifft zudem auch noch nach langer Zeit ihren Vater wieder. Als Bonnie auch noch überraschend krank wird, scheint das Chaos perfekt und sie vertraut niemandem mehr.


    Mein Fazit:

    Joy Fielding hat damit ein Meisterwerk an Spannung und Verwirrung geschaffen. Man muß es wirklich in jeder freien Minute lesen. Und der Schluß ist sowohl überraschend als auch perfekt. Am Ende wird einem jede Einzelheit klar und deutlich.


    Anmerkung: Die Rezension stammt aus März 2000.