Da könnte man im Nachhinein noch zum Revoluzzer werden ....
Da kannst Du dir ja vorstellen, wie es mir oft beim Lesen dieser Bücher geht.
Habe gerade geforscht. Es war echt ein forschen.
Schönen Dank auch fürs Forschen.
Da könnte man im Nachhinein noch zum Revoluzzer werden ....
Da kannst Du dir ja vorstellen, wie es mir oft beim Lesen dieser Bücher geht.
Habe gerade geforscht. Es war echt ein forschen.
Schönen Dank auch fürs Forschen.
Zu den Sinti und Roma fällt mir noch die Geschichte des Johann Trollmann ein, der damals eine Karriere als Boxer vor sich hatte.
Kennen gelernt habe ich die Geschichte als Theaterstück. Das gibt es auch in TB - Form zzgl. weiterer Infos aus dieser Zeit.
Dieses Buch erzählt Leben und Ermordung Ernst Lossas, er war aus der Gruppe der Sinti und Roma, fiel aber wegen angeblicher Beeinträchtigung der Euthanasie zum Opfer.
Das Buch hier passt nicht so ganz, weil der Protagonist ein polnischer Jude ist, aber
beim Thema Boxer fiel es mir ein, weil ich es vor ein paar Wochen gelesen habe.
Da kannst Du dir ja vorstellen, wie es mir oft beim Lesen dieser Bücher geht
So wie mir, vermute ich!
Ganz kurz nur:
Im NS-Doku-Zentrum sind Dokumente zu sehen, u. a. die "Einweisung" einer Münchner
Sinti-Familie nach Auschwitz. Alle kommen um, bis auf einen der Söhne. Der nun beantragt
nach dem Krieg seine ihm zustehende Entschädigung - und bei der Verhandlung sieht er, dass
über seinen Antrag genau derselbe Richter entscheidet, der seine Familie ins Gas geschickt hat.
Natürlich hat er nichts bekommen.
Da stehst Du doch fassungslos davor....
und bei der Verhandlung sieht er, dass
über seinen Antrag genau derselbe Richter entscheidet, der seine Familie ins Gas geschickt hat.
Natürlich hat er nichts bekommen.
Da stehst Du doch fassungslos davor....
Das ist wirklich unfassbar.
Der Boxer kenne ich schon. Da gibt es auch noch das Buch selbst vonh Alan S. Haft.
Zu den Sinti und Roma fällt mir noch die Geschichte des Johann Trollmann ein, der damals eine Karriere als Boxer vor sich hatte.
Dazu kann ich auch noch diesen sehr guten Roman empfehlen.
Die Lebensgeschichte von Trollmann würde auch verfilmt, der Film heißt Gybsy - Die Geschichte des Johann Rukeli Trollmann. Hier geht's zum Trailer.
Im Zusammenhang mit Sinti und Roma möchte ich auch noch die Schriftstellerin Philomena Franz erwähnen. Das ist ihre Autobiographie.
Kennen gelernt habe ich die Geschichte als Theaterstück. Das gibt es auch in TB - Form zzgl. weiterer Infos aus dieser Zeit.
Ich hab das damals recht zufällig in der Josefstadt gesehen. Wollte ursprünglich nicht mit, weil ich eigentlich kein Interesse an dem Thema 2. WK habe (wurde in der Schule zu Tode besprochen...). Aber ich hab dann die Karte geschenkt bekommen und hab meine Freundin doch begleitet. Und es war echt ein extrem tolles Stück. Ich bin so froh, dass ich da mitgekommen bin.
Das verlinkte Buch ist übrigens das vom Theaterstück. Das hab ich nicht gelesen, kenn nur das Stück live.
Da gibt es auch noch das Buch selbst vonh Alan S. Haft.
Ja, das ist die Vorlage für den Comic. Da fand ich die Figur des
prügelnden Vaters interessant. Das Buch ist der Versuch einer vorsichtigen
Annäherung an den traumatisierten Vater.
Ich würde gerne noch dieses Buch zur Liste hinzufügen:
Gibt es eigentlich Augenzeugenberichten von Homosexuellen
und Zeugen Jehovas?
Deren Schicksale gehen bei den Holocaust-Berichten ein bisschen unter.
Zitat von draweGibt es eigentlich Augenzeugenberichten von Homosexuellen
und Zeugen Jehovas?
Ich konnte mich noch erinnern, dass es dieses gab, aber nicht mehr an den Inhalt.
PS: Wahrscheinlich liegt es daran, dass es hierüber so wenig Autobiografisches gibt, dass auch nach 1945 die Stigmatisierung der Homosexuellen weiter wirkte. Sich in der spießigen Nachkriegszeit dazu zu bekennen, noch mit dem Trauma des KZ - Aufenthaltes im Gepäck, war wahrscheinlich den Wenigsten möglich.
Es gibt hier einen Bericht aus der SZ über drei schwule ehemalige Insassen:
Link
so wenig Autobiografisches gibt, dass auch nach 1945 die Stigmatisierung der Homosexuellen weiter wirkte
Ja sicher, es war ja auch strafbar. Ich habe vor ca. 1 Jahr, ebenfalls in der SZ, einen Artikel darüber gelesen, dass die
armen Kerle teilweise bis heute noch - sofern sie noch leben - als vorbestraft gelten. Da scheint es Automatismen zu
geben.
Der (politisch bedingte,, aber das führt jetzt zu weit) Fokus auf dem Holocaust hat viele andere Inkriminierte in den Hintergrund gedrängt.
Vielen Dank für den Link und den Buchhinweis!
Keine Ahnung, ob das Buch gut ist, aber es passt.
Darum gehts:
Als Elfriede Wolf, genannt Friedchen, am 12.12.1912 zur Welt kommt, scheint das Glück ihrer Eltern vollkommen. Noch ahnt niemand, was den Lebensweg des Kindes mehr als alles andere bestimmen wird: Es ist zwergwüchsig und Hermaphrodit. Obwohl der erste Weltkrieg und seine Folgen Friedchens Kindheit überschatten, wächst sie, liebevoll beschützt durch die Eltern, selbstbewusst und unbekümmert auf. An ihrer Seite Paul, der jüdische Nachbarsjunge, und später Hilla, ihre beste Freundin, der sie ihre Liebe schenkt. Erst als Heranwachsende wird sie plötzlich mit dem ganzen Ausmaß ihrer Andersartigkeit konfrontiert. Sie muss Spott, Enttäuschung und Verrat verkraften. Doch sie gibt sich nicht verloren, sondern kämpft um sich und ihren Platz - in einer Zeit, in der Anderssein lebensbedrohlich ist. - Amazon
Das KZ Dora war ein Außenlager vom KZ Buchenwald. In Dora wurden unterirdisch die von Wernher von Braun entwickelten V2-Raketen gebaut. Als die amerikanischen Alliierten 1945 das Lager befreiten, waren unter den Überlebenden mehrere französische Intellektuelle wie Jean Améry, Stéphane Hessel und François Le Lionnais. Letzterer hat kurz nach seiner Befreiung einen Bericht über seine Zeit im Lager niedergeschrieben, jetzt ist er gerade in deutscher Übersetzung erschienen.
Falls sich noch jemand für Erfahrungsberichte von Sinti und Roma interessiert:
Rita Winterstein-Prigmore ist Sintezza aus Würzburg und hat während des 2. Weltkriegs die Menschen-Experimente der Nazis überlebt. Ihre Zwillingsschwester starb dabei im Alter von nur 6 Wochen. Theresia Winterstein ist ihre Mutter, das Buch erzählt die Geschichte der Familie. Ist anscheinend nur noch gebraucht zu bekommen.
Hier gibt es eine kurze Rede von Rita Prigmore.
Dieser Roman thematisiert anscheinend die Schwulen-Verfolgung im 2. Weltkrieg. Der Autor selbst war wohl auch im KZ deswegen. Gelesen hab ich's nicht, hab's nur in einer Vorschau gesehen.
Ich freue mich gerade, dass ich auf den Thread gestoßen bin, weil ich viel zum Thema lese, Dokus schaue, etc.
Ich werde auch heute noch einen Vortrag besuchen, der sich mit dem Schicksal der örtlichen Juden befasst.
Einige Bücher kann ich auch noch beisteuern, die vor allem aus einem Seminar stammen, das ich vor einigen Jahren mit kaffee_zum_mitnehmen hatte:
Wladyslaw Szpilman - Der Pianist
Eine autobiographische Erzählung, die später auch verfilmt wurde, und sowohl im Warschauer Ghetto als auch in der kriegsgepeinigten Stadt spielt.
Genia Finkelstein - Genia: Ein 12-jähriges Mädchen im Holocaust
Ebenfalls autobiographisch erzählt die Autorin von Flucht und Verfolgung in Osteuropa.
Inge Deutschkron - Ich trug den gelben Stern
Die Autorin berichtet von ihrem Leben als Jüdin in Berlin, wo sie dank zahlreicher Helfer den Nationalsozialismus versteckt überlebt. Sie hat daraus auch ein Theaterstück für Jüngere geschrieben und einer ihrer Retter ist Otto Weidt, dessen Blindenwerkstatt in Berlin heute ein Museum ist.
Primo Levi - Ist das ein Mensch?
Der Autor schildert seine Erlebnisse in einem Lager, in dem er bis zur Auflösung überlebt, und schreibt viel über Menschsein und Menschlichkeit.
Ich finde auch, dass das Thema aktuell wichtiger ist, denn je, und dass es echt nicht schaden kann, sich immer wieder mit dem Thema auseinander zu setzen.
Ich habe die Tage im öffentlichen Bücherregal folgendes Buch gefunden und bin mal gespannt, was mich da erwartet.