Nina Blazon - Der Winter der schwarzen Rosen

  • Der Winter der schwarzen Rosen kreuzt sich mit folgenden Büchern: Ascheherz, Der dunkle Kuss der Sterne und Faunblut. Um das Buch am Ende besser zu verstehen, sollte man vielleicht die anderen vorher gelesen haben. Ist aber nicht zwingend notwendig. Es hat mir total Spaß gemacht, die Hinweise auf die anderen Bücher zu finden, diese lauerten so ziemlich am Ende, aber auch zwischendurch bin ich auf welche gestoßen. :) Die Karte am Ende des Buches war natürlich auch sehr hilfreich - einige Teile davon kamen mir auch sehr bekannt vor. :)


    Das Cover gefällt mir sehr gut, auch wenn es in tristen Farben gehalten wurde. Auch die wichtigsten Elemente aus der Geschichte sieht man hier gut: die schwarzen Rosen und der Hirsch. Durch das Glitzer kommen die braunen Blätter des Waldes sehr gut zu Geltung. I like it :)


    Der Schreibstil von Nina Blazon hat mich schon in Faunblut und in Ascheherzüberzeugt. So auch hier. Er ist sehr poetisch und geradeheraus.
    Die Geschichte wurde in der Ich-Perspektive von Liljann und Tajann geschrieben. Den Sichtwechsel kann man als Leser super unterscheiden, da die Schriftart wechselt. Was mich ganz zu Beginn irritiert hat. Ich habe mich dann aber relativ schnell daran gewöhnt. Erleichtert wurde mir - als Leserin - die ganze Sache noch durch die krassen Unterschiede der Charaktere von Liljann und Tajann.
    Das Buch kam mir an einigen Passagen etwas langatmig vor und ich meine so richtiiiig langatmig. Das hat meinen Lesespaß ein wenig gemindert...


    Dann kommen wir mal zu den Charakteren:
    Liljann, ist die Erstgeborene, und wartet ängstlich darauf das ihr Vater sie freigibt und sie in das Grauland gehen muss. Sie war mir von Beginn an am sympathischsten von den beiden Schwestern. Sie war nicht so naiv und egoistisch. Lag auch daran, dass sie Dinge oder Wesen sieht, die kein anderer sehen kann. Ich fand die Entwicklung, die sie durch machte, sehr interessant und spannend. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und sie verstehen. Ihre Gabe finde ich sehr interessant, da ich bisher noch nicht das Vergnügen mit Bannsprüchen, die für Tür- oder Höhlenschwellen geeignet sind, hatte.


    Tajann, ist die jüngere Schwester von Liljann und somit die Zweitgeborene, sie kann tun was sie möchte. Allerdings erst wenn Liljann freigegeben wurde. Was ihr missfällt. Daher lässt sie nicht unversucht um endlich "frei" zu sein. Sie träumt von einem Leben bei Hofe, was auch hervorragend zu ihrem Charakter passt. Ich muss zugeben, ich kann Tajann immernoch nicht leiden. Ich finde sie hochnäsig, realitätsfern, egoistisch und sowas von nervig. Auf den letzten 10 Seiten wurde sie mir dann einigermaßen sympathisch. Das Ende das sie bekam fand ich allerdings ein wenig deprimierend. Das hatte sie nicht verdient.
    Und wie ich feststellte kann auch sie sich wie eine Schwester verhalten, zumindest gegen Ende hin...


    Volok, war mir von Beginn an nicht ganz koscher. Ich kann nicht genau sagen woran es lag, es war einfach ein Bauchgefühl und ich habe Recht behalten. Denn Volok ist ein Gestaltwandler und auch ein totaler Psychopath. Ich fand es auch irgendwie abstoßend das er Liljann geheiratet hat, weil sie ihrer Mutter so ähnlich war... Um ihn war es mir nicht schade.


    Janeik oder Firan genannt, ist der Junglord und eigentlich einer Anderen versprochen. Aber wie sie halt so sind... Er kommt mit Tajann zusammen und führt heimlich eine "Beziehung" mit ihr. Ich hab mich für die Beiden gefreut. Aber das Ende das sie bekamen stieß mir auf. Sowas kann man doch nicht bringen!


    Naveen, scheint ein normaler junger Mann zu sein, als Liljann ihn auf ihrer Flucht vor Volok trifft. Wenn das Wörtchen "scheint" nicht wär'... Bei ihm wusste ich auch nicht so recht, was ich von ihm halten soll. Wie sich herausstellte kann man ihm als Leser vertrauen. Trotz seiner Berufung/Schicksal/Bestimmung oder wie immer man es auch nennen mag. Zuckersüß fand ich das Ende das er und Liljann zugeschrieben bekamen. ♥


    Auch in dieser Geschichte gibt es einige Bösewichte. Und auch in diesem Buch ist es die Lady einer Stadt. In Faunblut war es Lady Mar hinter ihrer Eisenmaske, hier ist es Lady Jamala mit den Knochen ihrer Feinde auf dem Kleid. Natürlich gibt es auch hier einige Spitzl und Spione die im Dienste der Lady stehen, was die ganzen Intrigen, heimlichen Treffen und etc. nicht gerade ermöglichen und vereinfachnen. Das die Lady aber am Leben bleibt finde ich mal richtig sch****. Die übrigen Nebencharaktere waren meiner Meinung nach ebenfalls gut ausgearbeitet und detailliert beschrieben.


    Zur besseren Verständnis der gegenwärtigen Positionen der Charaktere gibt es hinten im Buch ein Karte. Einige Teile können dem Leser bekannt vorkommen, vorausgesetzt sie haben die anderen Bücher gelesen. Die Schauplätze wurden geschickt gewählt und beschrieben. Vorallem der Wald hat es mir angetan.


    Das Ende hätte ich mir ein bisschen anders vorgestellt und gewünscht. Gerade was die HappyEnds betrifft. Aber ich bekam immerhin 0,5 % von 1 %. Und so im nachhinein kann ich auch mit guten Gewissen sagen: Ich kann mit dem Ende leben.


    Im großen und ganzen gefiel mir das Buch sehr gut. Allerdings gibt es für die Kaugummistellen und für das 0,5 % HappyEnd ein wenig Abzug.
    Meiner Meinung hätte es davon ruhig noch einen weiteren Band geben können. :) Leseempfehlung? Warum auch nicht. Ich finde nicht, dass ich meine Zeit verschwendet habe. :)


    Ich vergebe für Naveen und Liljana, Janeik und Tajann gute 4 von 5 Sternchen! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Mimi♥



    Mehr über mich oder meine Bücherwelt die ich täglich auf den Kopf stelle könnt ihr auf meinem Blog erfahren: Mimis Bookworld


    Lesen bis die Wimpern vor Müdigkeit leise klingen. - Elias Canetti

  • @MimisBookworld eine Inhaltsangabe ist einfach praktisch, denn jemand wie ich - der die anderen Bücher nicht gelesen hat - versteht nicht wirklich, worum sich die Geschichte dreht. Ich hab es jetzt mal nachgeholt :wink:

    Zitat von Amazon

    Ein Epos über Magie, Verrat und Liebe


    In einer Festung, geschützt durch dunkle Magie, suchen die Zwillingsschwestern Tajann und Lili Zuflucht vor ihren Verfolgern. Die eine Schwester versteckt sich hier mit dem Junglord Janeik, um ihre verbotene, aber leidenschaftliche Liebe leben zu können. Die andere ist auf der Flucht vor der zerstörerischen Liebe eines Gestaltwandlers. Doch mit den dunklen Mächten spielt man nicht. Das beginnen auch Tajann und Lili bald zu ahnen. Denn etwas lauert in den Mauern, etwas Unberechenbares, etwas Böses ...

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich habe bisher nur „Totenbraut“ von der Autorin gelesen. Sowohl „Faunblut“ als auch „Ascheherz“ liegen noch sträflicherweise auf dem SuB. Aber als ich das wunderschöne Cover zu „Der Winter der schwarzen Rosen“ gesehen habe, habe ich mich spontan verliebt und musste es einfach lesen. Und was soll ich sagen, es war ganz große Buchliebe ab der ersten Seite.


    Nina Blazon hat einen einnehmenden und leicht poetischen Schreibstil. Es entstand eine wahre Bilderflut in meinem Kopf. Immer mehr und mehr bin ich in die Geschichte um Liljann und Tajann eingetaucht und wollte gar nicht mehr wieder auftauchten. Je mehr ich las, desto mehr wollte ich. Wie in einem Rausch habe ich die über fünfhundert Seiten förmlich inhaliert und alles um mich herum vergessen. Frau Blazon versteht ihr Schreibwerk meisterhaft. Abwechselnd wird „Der Winter der schwarzen Rosen“ aus der Sicht von Liljann und Tajann erzählt. Die Autorin hat die Spannung konstant gehalten und einen harmonischen Ausgleich geschaffen. Mal war die Sicht der einen Schwester spannender, mal die der Anderen. „Der Winter der schwarzen Rosen“ hat so viele Wendungen, die völlig überraschend kamen und wirklich nicht vorhersehbar waren. So manches Mal hat die Autorin den Leser in die Irre geführt. Auch das hat nochmals das Lesevergnügen enorm gesteigert, da man sich nie sicher war, was als nächstes geschehen würde.


    Zwei so unterschiedliche Zwillingsschwestern. Liljann war mir direkt sofort sympathisch. Tajann dagegen hatte es zu Anfang sehr schwer. Ihr Verhalten war für mich sehr egoistisch und weckte nur selten Sympathie. Liljann ist das komplette Gegenteil. Sie sind wie Feuer und Wasser. Licht und Dunkelheit. Und zusammen ergeben sie etwas ganz Besonderes. Denn im weiteren Verlauf hat es die Autorin geschafft mein Herz auch für Tajann zu erwärmen. Wenn auch nicht so sehr wie für Liljann. Dennoch fiebert und leidet man mit den Beiden. Hach, und was habe ich teilweise gelitten. Für mich persönlich war die Liebesgeschichte zwischen Tajann und Janeik stärker und hat mich auch mehr mitgerissen. Wobei Liljann auf ihre eigene Art wunderschön ist.


    Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings bei „Der Winter der schwarzen Rosen“ und zwar das Ende. Es war wirklich unglaublich spannend. Und zwar so sehr, dass man sich beim Lesen beinah überschlagen hätte. Es war unmöglich das Buch bei Seite zu legen. Und dann als die letzte Seite gelesen war, war ich leider ein wenig zwiegespalten. Es ist ein durchaus gutes Ende und ich bewundere Frau Blazon für ihren Mut diesen Weg genommen zu haben. Aber - und dieses Aber ist ein Aber nach meinem persönlichen Lesegeschmack - ich hätte es mir anders gewünscht. Es hat mich halt ein wenig enttäuscht zurück gelassen. Vielleicht weil die Liebesgeschichte zwischen Tajann und Janeik für mich mit ein Highlight des Buches war. Ich will auch nicht zu viel verraten. Jeder Leser muss selber für sich entscheiden, denn es ist wie bereits gesagt keineswegs ein schlechtes Ende.


    Ich bin jedenfalls zu einem Blazon-Fan mutiert und werde ihre anderen Bücher sicherlich schnellstmöglich ebenfalls verschlingen. Zudem habe ich mir sagen lassen, dass auch wenn die Bücher durchaus einzeln gelesen werden können, es sich doch lohnt sie in Reihenfolge zu lesen. „Faunblut“ - „Ascheherz“ - „Der Kuss der Sterne“ - „Der Winter der schwarzen Rosen“.


    Fazit
    Mit „Der Winter der schwarzen Rosen“ hat Nina Blazon bei mir ganz große Buchliebe ausgelöst. Einnehmender, poetischer und bildgewaltiger Schreibstil. Authentische und lebhaft Charaktere. Ein Plot, der nicht nur konstante Spannung bietet, sondern den Leser mit vielen unvorhersehbaren Wendungen überrascht. Kleiner Wermutstropfen ist das Ende, allerdings ist dies nur mein persönlicher Lesegeschmack. Absolute und klare Empfehlung. Ich möchte unbedingt mehr von Frau Blazon!


    4,5/5

  • Fazit:


    Ein Buch im Gewand eines mysteriösen Wesens, was sich mir langsam genähert hat und am Ende dann ganz offenbart hat. Und das wirklich nur langsam, bis zum Ende war ich ratlos und Nina hat mich einfach wieder umgehauen, dafür gibt es einfach die volle Punktzahl. Das war mal wieder ein Meisterwerk von Nina ♥


    Bewertung:


    Und wieder ein Buch was glitzert :) Total schön.


    Das Buch erzählt abwechselnd aus der Sicht von Tajann und Liljann. Es ist sehr interessant, was die beiden über einander denken. Manchmal ist es auch recht unterhaltsam. Die abwechselnden Sichten sind auch aus


    Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, obwohl sie Zwillinge sind. Aber keine eineiigen, sie sehen sich so grundverschieden aus, wie sie sind.
    Tajann ist eher die stürmische mit Feuer im Blick. Die gerne mal sagt was sie denkt und einfach nur frei sein möchte. Tajann mag ich auf Grund ihrer ungestümen und egoistischen Art nicht so gerne.
    Lili dagegen, ist eher die schüchterne, die lieber daheim bleibt und am liebsten nicht fort möchte. Lili mag ich dagegen sehr. Sie ist in sich gekehrt und verängstig, was ich auch verständlich finde.
    Beide entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, die eine eher in eine stärkere Richtung die andere eher zu ihrem Schlechten. Aber da sieht man wieder, was die Umstände mit einem machen können. Sehr interessant.


    Und dann sind da noch die zwei Männer: Volok und Janeik. Beide sind recht komisch und ich kann einfach nicht erahnen, was sie wirklich denken. Janeik wirkt von Anfang an so als ob er gerne alles an sich reißt, das mag ich nicht so, aber er ist auch manchmal ganz anders. Volok wirkt dagegen am Anfang grob, aber er hat auch seine zarten Züge. Trotz dessen gibt es einfach auch bei ihm Momente, wo ich nicht weiß, ist er verrückt. Was ist das für einer.
    Beide kann ich einfach total schwer einschätzen und das bleibt auch fast bis zum Ende so. Das erhebt auch die Spannung wieder ;)


    Die Story an sich ist von Anfang an, sehr undurchdringlich. Dadurch ist sie auch recht spannend. Es geht hier um die Schwestern Liljann und Tajann, die beide ihr eigenes Schicksal haben, was an Gesetze gebunden ist und was der Vater nicht loslassen will. Somit kämpf Liljann und Tajann gegeneinander, da sie einfach was anderes möchte, was für den Anderen aber der wahrscheinliche Untergang ist. Das ganze Buch ist einfach nur mit Spannung gespickt und ist einfach bombastisch.


    Lili selbst wirft immer wieder kryptische Sätze ein wie: Hätte ich das nur vorher geahnt. Das lässt auf vieles Schließen und hebt die Spannung nochmals an.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Die Welt des Buches hat mich auf den ersten Seiten schon gepackt, denn ich fand sie sehr interessant und gut durchdacht, bis hinein in die kleinsten Details. Das machte die Geschichte für mich sehr glaubhaft, obwohl sie viel Märchenhaftes an sich hat: eine böse Königin, die das Blut besiegter Feinde trinkt und sich mit ihren Knochen schmückt, Geister, Todesfrauen und schwarze Hirsche, deren Fell jeder Waffe trotzt...


    Sehr gut gefallen hat mir, dass viele Dinge nicht das sind, was sie zu sein scheinen, und viele Charaktere ihre vielschichtigen Geheimnisse und verborgenen Wünsche erst nach und nach preisgeben. Besonders gegen Ende hat mich die Autorin immer wieder überraschen können! Ich fand das Buch wirklich von der ersten bis zur letzten Seite spannend und unterhaltsam.


    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Zwillingsschwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.


    Liljann ist die Erstgeborene und stand dennoch, unscheinbar und farblos, immer im Schatten ihrer lebenslustigen Schwester Tajann. Liljann ist die Zaudernde, die Ängstliche, ein echtes Hasenherz... Und ausgerechnet sie soll nach den Gesetzen ihres Volkes losziehen, um neue Gebiete auszukundschaften und zu erobern! Mit Schrecken blickt sie dem Tag entgegen, an dem ihr vorbestimmter Weg sie ins Grauland führen soll - ein sicheres Todesurteil.


    Aber sie verbirgt eine magische Gabe: sie kann Bannzauber sprechen und Geister sehen. Allerdings muss sie diese Gabe sogar vor ihrer Schwester verstecken, denn Magie ist für ihr Volk etwas Teuflisches, das gnadenlos ausgerottet werden muss. Nur zu schnell könnten die Scheiterhaufen brennen...


    Tajann dagegen war als Kind schon die Erwählte der Feen, die ihr Reichtum, Macht und den perfekten Ehemann prophezeiten. Als Zweitgeborene darf sie tun und lassen, was sie will - sobald ihre Schwester endlich ihre Pflicht erfüllt hat. Tajann ist bildschön, anmutig, intelligent, strahlend vor Lebenslust, aber auch arrogant, machthungrig und gelegentlich kalt und skrupellos. Am Anfang konnte und wollte ich sie deswegen nicht mögen! Erst so nach und nach verstand ich, was sie motiviert und bewegt, und irgendwann begriff ich, dass ihr stolzes Herz tatsächlich auch selbstlose Liebe kennt...


    Die beiden Zwillingsschwestern treffen manchmal fatale Entscheidungen, sie haben Charakterschwächen und Eigenschaften, die ich an ihnen nicht immer sympathisch fand, aber genau das macht sie auch so überzeugend und echt, und mit jeder Seite schloss ich sie mehr ins Herz


    So, wie ich erst Tajanns liebevolle Seite entdecken musste, um wirklich mit ihr mitzufühlen, musste ich hinter Liljanns Zaghaftigkeit erst den stillen Mut erkennen.


    Auch die anderen Charaktere fand ich wunderbar geschrieben, über sie möchte ich aber noch nichts verraten, denn für mich ist ein Reiz des Buches, die Charaktere selber nach und nach kennen zu lernen! Alleine schon deswegen, weil sich hinter manch menschlicher Fassade ein Monster verbirgt, und hinter manch grässlichem Aussehen ein fühlendes Wesen...


    Auch über die Liebesgeschichten möchte ich daher noch nicht zu viel sagen, nur soviel: in meinen Augen ist das Buch oft herzzerreißend romantisch, aber nicht triefend kitschig. Und auch hier gilt: es ist nicht immer alles, wie es scheint... Das Ende hätte ich so niemals vorhergesehen!


    Den Schreibstil fand ich großartig: berückend sowohl in den malerisch-poetischen als auch in den düster-schaurigen Szenen. Von der dichten, märchenhaften Atmosphäre her hat das Buch mich manchmal an das grandiose "Grisha" von Leigh Bardugo erinnert!


    Fazit:
    Die Geschichte hat mich gefesselt und begeistert, mich glücklich und traurig gemacht, mich immer wieder überrascht und bewegt... Die Handlung hat viele unerwartete Wendungen zu bieten, und die Charaktere oft ungeahnte Tiefen - und Abgründe. Am meisten beeindruckt hat mich allerdings der wunderbar atmosphärische Schreibstil, der das Märchenhafte des Buches unterstreicht und dennoch der Glaubwürdigkeit keinen Abbruch tut!

  • Der Winter der schwarzen Rosen (Nina Blazon)
    Cbt Verlag
    Die Autorin
    Nina Blazon wurde 1969 in Koper bei Triest geboren und wuchs in Neu-Ulm auf. Sie las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums, bevor sie den Fantasy-Jugendroman Im Bann des Fluchträgers schrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt derzeit in Stuttgart.
    Der Winter der schwarzen Rosen
    Tajann und Lilijann sind Schwestern. Lilijann, die Erstgeborene, soll vom Vater fortgeschickt werden, so will es die Tradition. Sobald Lilijann das Haus verlassen wird, wird Tajann frei werden. Doch ihr Vater lässt sich Zeit. Der Älteren kommt das gerade recht, denn sie hat Angst davor ihr schützendes Heim zu verlassen. Doch Tajann will endlich frei sein. Dafür riskiert sie sogar das Leben ihrer Familie. Sie verrät sie und begeht schwerwiegende Fehler. Für die Liebe riskiert Tajann alles. In einer Festung, welche durch dunkle Magie geschützt ist, finden sich die beiden Schwestern wieder und suchen Zuflucht vor ihren Verfolgern. Doch mit den dunklen Mächten spielt man nicht…
    Fazit
    Ein interessanter Fantasyroman der Autorin Nina Blazon, welcher vor allem durch sein wunderbares Cover überzeugen konnte. Die beiden Schwestern Tajann und Lilijann sind völlig unterschiedliche Protagonistinnen, deren Leben zunächst ähnlich beginnt. Ein großer Unterschied ist, dass Lilijann, die Erstgeborene, von ihrem Vater traditionsgemäß fort geschickt werden wird. Daraufhin wird ihre jüngere Schwester Tajann frei sein. Tajann tritt zu Beginn sehr egoistisch und selbstbestimmt auf. Ihr fliegen die Männerherzen nur so zu und sie geht mit ihnen auch dementsprechend um. Fest binden darf sie sich nicht, da Lilijann noch nicht weg ist. Diese wiederum ist sehr schüchtern und schreckhaft, das genaue Gegenteil ihrer jüngeren Schwester. Doch als diese einen Verrat begeht, nimmt die Geschichte ihren Lauf…
    Der Schreib- und Erzählstil des recht fülligen (541 Seiten) Romans, war zu Beginn sehr angenehm. Ich kam sehr gut ins Geschehen hinein und konnte mich gut in die Geschichte einlesen. Ich mochte die Atmosphäre genauso wie die Landschaftsbeschreibungen. Besonders der erste Teil, in welchem es um die Beziehung zwischen den beiden Schwestern ging, fesselte mich. Jedoch lies die Spannung im Laufe des Romans meines Erachtens ein wenig nach. Es tauchten immer mehr Protagonisten auf, deren Namen ich mir nicht alle merken konnte. Auch die Fantasyelemente, welche immer mehr zunahmen, störten mich zunehmend. Es gab verschiedene Wendungen, die wiederum mit Spannung und Abwechslung daher kamen, aber ich kam nicht mehr richtig in die Geschichte hinein. Es kam fast soweit, dass ich das Buch aus der Hand legen wollte, allerdings hielt mich das Interesse am Ausgang der Geschichte dann doch fest.
    Alles in allem kein schlechter Roman, welcher mit einer spannenden Geschichte aufwartet, diese jedoch nicht perfekt umsetzen kann. Die Protagonisten sind spannend und in ihrer Tiefe beschrieben, jedoch fehlen mir ein paar Spannungsmomente.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    http://immer-mit-buch.blogspot…hwarzen-rosen-leider.html

  • Ich bin sowieso schon ein großer Fan von Ninas Fantasybüchern, aber dieses Buch hier hat so ziemlich alle übertroffen. Für mich ist es das beste Buch, was ich von ihr gelesen habe... Leider kann ich nur mit 5 Sternen bewerten, sonst würde ich noch welche dazusetzen ...



    Die Geschichte der zwei Schwestern Liljann und Tajann hat mich von Anfang an magisch angezogen und ich hab in allem mitgefiebert und mich berührt.
    Ein auf und ab in der Liebe und was die Beziehung der Schwestern angeht.
    Beide Schwestern erscheinen Anfangs sehr unterschiedlich, doch sie wachsen beide in dem Buch und wir erleben bei beiden eine starke Entwicklung mit. Beide Charaktere haben ihre guten und auch schlechten Seiten und egal was passiert, sie halten trotzdem irgendwie zusammen. Ein auf und ab zwischen, Liebe, Verrat, Misstrauen und Versöhnung.



    Die Figuren und Charaktere sind wie immer sehr gut getroffen, neben den Hauptpersonen glänzen auch starke und sehr sympathische Nebenfiguren. Die Handlungen und Geschehnisse sind wie immer sehr spannend und poetisch gestaltet... man wird oft mit Wendungen überrascht und auch das Ende hat mich ziemlich unerwartet getroffen.
    Man taucht wieder ab in die Geschichte von "Faunblut" und "der dunkle Kuss der Sterne", muss diese jedoch nicht gelesen haben, da es ein einzelner. abgeschlossener Roman ist, eingeordnet in die Kategorie Jugendliche - meiner Meinung nach aber auch eine ganz tolle Geschichte für Erwachsene!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das Cover von "Der Winter der schwarzen Rosen" ist traumhaft schön. Die bronzefarbenen Blätter sowie die Schrift glitzern und es passt alles einfach super zusammen und ebenso gut zum Inhalt. Doch auch unter dem Schutzumschlag wurde die liebevolle Gestaltung fortgeführt, denn den Buchrücken zieren ebenfalls eine wunderschöne bronzefarbene Schrift und Rosenranken.


    Nachdem ich bereits "Faunblut", "Ascheherz" und vor Kurzem auch "Der dunkle Kuss der Sterne" von Nina Blazon gelesen habe, waren die Erwartungen an ihr neustes Werk gigantisch. Gerade dann, wenn die Erwartungen so hoch sind, schwingt immer eine leichte Angst mit, dass diese nicht erfüllt werden. Doch diese Angst war auch hier wieder völlig unbegründet.


    In diesem Buch geht es um Zwillingsschwestern, Liljann und Tajann, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Tajann, weiß genau was sie will. Sie ist mutig, offen und wild, während Liljann eher ruhig und zurückhaltend ist. Doch ausgerechnet Liljann muss als Erstgeborene ein neues Land erobern. So lautet das Gesetz. Mehr möchte ich über den Inhalt gar nicht verraten, da meiner Meinung nach schon der Klappentext ein wenig zu viel verrät.
    Das Buch ist abwechselnd aus der Perspektive von Liljann und Tajann geschrieben. Beide Perspektiven mochte ich sehr gerne. Der Perspektivenwechsel wird durch einen Wechsel in der Schriftart angekündigt. Obwohl man die Schriften klar voneinander unterscheiden kann, habe ich diesen Wechsel zunächst nicht bemerkt, weil ich mich eben nur auf die Handlung konzentriert habe. Eine zusätzliche Überschrift ist nicht gegeben. Wenn man über den Schriftwechsel Bescheid weiß, kann man die Perspektiven sehr gut voneinander unterscheiden. Ansonsten merkt man es eben beim Lesen ;)


    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Schnell machte ich mir Gedanken über das Schicksal der Schwestern, ihr Handeln und auch über verschiedene Geschehnisse, die nicht lange auf sich warten lassen. Das Buch wird sehr schnell spannend und diese Spannung nimmt stetig zu, bis sie ca. 150 Seiten vor Schluss ihren Höhepunkt erreicht. Die verschiedenen Entwicklungen und Plottwists waren für mich nachvollziehbar und doch überraschend, sodass mich auch dieses Buch in seiner Handlung wieder voll überzeugen konnte.


    Am meisten begeistern konnten mich jedoch die Charaktere. Auch wenn die Schwestern sehr unterschiedlich sind und ich mich besser mit Liljann identifizieren konnte, konnte ich die Handlungsweisen von beiden verstehen und mich in sie hineinversetzen. Beide Schwestern machen Fehler und werden vor allem durch diese authentisch und greifbar. Doch auch die Nebencharaktere wurden einfach perfekt beschrieben und detailliert ausgearbeitet, ohne dadurch konstruiert zu wirken. Denn alles an diesem Buch ist "echt". Aus einigen Charakteren wird man erst zum Ende schlau, aus manchen auch gar nicht. Und das ist genau das, was gute Buchcharaktere für mich haben müssen: Tiefe und Authentizität.


    Der Schreibstil ist, wie man es von Nina Blazon gewohnt ist, wunderschön und beinahe poetisch. Jeder Satz ist für sich etwas ganz besonderes und ich genoss das Lesen sehr.


    Während des Lesens war ich durchgehend begeistert und schon fast euphorisch. Warum ziehe ich nun aber einen halben Stern ab? Wie schon erwähnt, habe ich die drei Bücher, die in der selben Welt wie "Der Winter der schwarzen Rosen" spielen, gelesen und geliebt. Die Bücher bauen nicht aufeinander auf und doch kann man immer wieder kleine Zusammenhänge und Details aus den anderen Büchern erkennen. So auch in "Der Winter der schwarzen Rosen". Da das Lesen von "Faunblut" und "Ascheherz" jedoch schon eine ganze Weile her ist, waren diese Zusammenhänge für mich zwar spürbar, aber ich konnte sie nicht einordnen. Und das machte mich verrückt, verwirrte mich und störte mich auch ein wenig im Lesefluss. Es war dieses Gefühl, das ich habe, wenn ich jemanden im Supermarkt treffe, mir aber partout der Name und dessen "Zugehörigkeit" nicht einfallen will. Es lies mir keine Ruhe.


    Fazit: Auch in "Der Winter der schwarzen Rosen" bewies mir Nina Blazon, dass sie es einfach drauf hat und zurecht zu meinen Lieblingsautorinnen zählt. Insbesondere die Charaktere konnten mich wieder zu 100% begeistern und mitreissen. Doch auch die Handlung hätte spannender nicht sein können. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Das Cover finde ich persönlich wunderschön. Es hat wunderschöne Applikationen und funkelt richtig im Licht. Es passt erstklassig zum Inhalt und es hat wirklich einfach seinen eigenen Charme. Ich mags!
    Die Handlung und Idee des Buches ist bildgewaltig! Es ist wunderschönes Fantasy und unglaublich gut ausgearbeitet und detailreich. Ich bin immer wieder fasziniert wie Frau Blazon es schafft eine eigene völlig neue Welt und Handlung zu kreieren und einen völlig in seinen Band zu ziehen.
    Die erste Hälfte des Buches fand ich persönlich etwas schwierig. Einzelne eingebaute Sätze gaben mir die ersten 25% das Gefühl immer noch eine Einleitung zu lesen und das die Geschichte noch gar nicht angefangen hat. Zudem wird in schnellen Personenwechseln erzählt. Mal aus Lillians Sicht mal aus Tajanns Sicht. Und das absolut ohne erkennbarem Muster und auch wechseln in den Kapiteln. Das war manchmal etwas störend. Besonders da Tajanns Strang mich am Anfang kaum interessierte. Später als mich auch ihre Geschichte gefangen nahm, machte mir der Wechsel nicht mehr so viel aus, zudem hatte ich mich an ihn gewöhnt.
    Beide Handlungsstränge sind unglaublich gut miteinander verwoben und extrem gut ausgearbeitet. Auch wo die ganze Sache hinführt war für mich keine Sekunde lang herahnbar. Und das fand ich unglaublich gut. Das gefällt mir auch oft an den Büchern von ihr. Sie entwickelt sich einfach komplett anders als man denkt und alles macht plötzlich Sinn. Es ist unglaublich. Mir hat die Handlung, die Idee und die Entwicklungen wirklich sehr gut gefallen und konnten mich spätestens ab der zweiten Hälfte unglaublich packen. Diese habe ich auch fast in einem Rutsch gelesen, weil ich nicht aufhören konnte!
    Der Schreibstil ist bezaubert, fesselnd und bildgewaltig wie eh und je. Diese Frau kann schreiben!!!!


    Fazit: Packend, Genial, Unerwartet!

  • Ich kenne bisher von der Autorin nur "Totenbraut", aber das hat mir damals sehr gut gefallen.
    Hier ist mir natürlich auch das Cover zuerst aufgefallen. Ich denke, ich werde es mal mit dem Buch versuchen, die Rezis sind ja sehr vielversprechend. :)

  • Wieder ein wundervoller Roman aus der Feder von Nina Blazon.
    Alleine das Cover ist ein Traum und macht Lust das Buch zu lesen.
    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Zwillingsschwestern erzählt. Das machte die Handlung immer wieder interessant und ich fand es toll, wie die Handlungsstränge zusammenliefen. Dabei sind die Schwestern wirklich so verschieden und haben ihre Stärken und Schwächen. Wobei ich sagen muss, dass mit Tajann einfach nicht warm wurde. Ich fand sie wirklich sehr egoitsisch. Sie scheut sich wirklich nicht davor andere zu opfern, damit sie ihre eigenen Ziele erreicht. Ich mag solche Leute einfach nicht.
    Die Fantasy-Elemente haben mir super gefallen.
    Ich mag bei Nina Blazons Bücher, dass man nicht das Gefühl hat diese Art von Fantasy schon in 10 anderen Büchern gelesen zu haben.
    Zwischendurch hatte das Buch dann leider einige Längen. Diese waren jetzt nicht so schlimm, da es doch spannend war und ich unbedingt weiterlesen wollte, aber es hatte sich eben gezogen.


    Dafür ziehe ich einen :bewertungHalb: ab und vergebe damit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: !


    "Sei ein Sonnenkind dein Leben lang, denn nur wer Sonne hat, kann Sonne geben."


    :tanzen:

  • Von mir hat das Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sternchen bekommen. Gefallen hat es mir wohl, allerdings habe ich echt lange dran gelesen. Irgendwie konnte es mich nicht so richtig anziehen, ich kann aber nichtmal sagen warum, weil mir die Geschichte wie geschrieben echt gefallen hat. Es ist meiner Meinung nach wirklich mal was anderes, oder ich hab sowas einfach noch nicht gelesen. Besonders Liljann wächst einem schnell ans Herz und man fiebert mit ihr mit. Aber auch Tajanns Geschichte ist wirklich spannend....
    Einige Szenen im Buch sind mir wirklich im Kopf geblieben, man hat ja "Kopfkino" wenn man es liest und besonder die Bilder die mir in den Kopf zu den Landschaften kamen sind bei mir hängen geblieben.
    Einige Wendungen der Geschichte hauen einen echt vom Hocker, manches denkt man sich schon. Also gut ausgewogen.
    Leider zieht es sich wirklich manchmal etwas in die Länge, vllt habe ich deswegen lange an dem Buch gelesen. Trotzdem kann ich, davon abgesehen, nix schlechtes über das Buch sagen.
    Über das Ende kann man denken was man will, ich finde es eigentlich dann doch eher schön, passend und gut durchdacht....


    Also ich würde das Buch weiter empfehlen. :)

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Zum Inhalt


    Die Zwillingsschwestern Liljann und Tajann leben zusammen mit ihrem in Ungnade gefallenen Vater als Gerbermädchen in einer bescheidenen Hütte in Taris.
    Erobert von Lady Jamala von Caila musste sich das einfache Volk ihrer Gnade unterwerfen und seither sind den abergläubischen Ureinwohnern jeglicher Glauben oder Anwendung von Magie verboten; festgefroren in Traditionen und einem Kodex, der alles beherrscht.


    Während Tajann davon träumt, endlich frei zu sein und ihre ehrgeizigen Ziele zu verfolgen, lebt Liljann unscheinbar und mit Angst vor einer ungewissen Zukunft. Denn Liljann ist die Erstgeborene, die der Tradition nach noch in ihrer Jugend das Elternhaus verlassen muss und nie wieder zurückkommen darf.
    Doch Liljann hat ein Geheimnis, das sie auf den Scheiterhaufen bringen könnte und ihr Vater ist nicht bereit, sie gehen zu lassen.


    Zum Fest der Roten Nacht werden die beiden Schwestern zum ersten Mal auf die Burg zur Feier der Lady geladen und vor allem Tajann sieht endlich eine Chance, der eintönigen Langeweile zu entfliehen. Sie schmiedet einen riskanten Plan dessen Auswirkungen ungeahnte Folgen annimmt ...


    Meine Meinung


    Endlich hab ich mein erstes Buch von Nina Blazon gelesen und ich bin total begeistert! Ich konnte mich lange nicht entscheiden, aber das wunderschöne Cover hat mich überzeugt, es mit dem Winter der schwarzen Rosen zu versuchen.


    Schon allein der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Sehr bildhaft und mit leisen, stimmungsvollen Tönen erzählt die Autorin die Geschichte aus der Sicht der beiden Schwestern. Immer abwechselnd erlebt man die Gefühlswelten, die unterschiedlicher nicht sein können.


    - Liljann van Torra ist ein eher schüchternes, in sich gekehrtes Mädchen. Voller Zweifel und in ständiger Angst, dass jemand ihr Geheimnis entdeckt oder dass ihr Vater sie endlich freigibt. Denn die Erstgeborenen müssen noch in jungen Jahren fort von zu Hause und neue Länder erkunden.


    - Tajann van Torra dagegen sprüht geradezu vor Lebendigkeit. Sie ist von fröhlicher Natur, aber auch ehrgeizig und egoistisch. Als Zweitgeborene ist sie erst frei, wenn Liljann fortgeschickt wird und die Grenzen, die sie an ihr karges Zuhause binden, lassen sie alle Moral über Bord werfen.


    Auf dem schicksalhaften Fest zur Roten Nacht lernen beide jemanden kennen, der ihr Leben von Grund auf ändern und den Weg bestimmen wird, den sie weiterhin gehen. Alle wichtigen Figuren hier haben ihre Geheimnisse, und eine Sehnsucht, die sie vorantreibt. Sehr differenziert ausgearbeitet, auch wenn man natürlich nicht bei jedem sofort ahnt, was hinter seinen Impulsen steckt, ist mir (fast) jeder Charakter doch irgendwie ans Herz gewachsen. Vor allem die beiden Schwestern, die scheinbar gefangen sind in ihren Gefühlen, die sie erst noch verstehen lernen müssen - jede auf ihre ganz eigene Art - und damit auch zu sich selbst finden.
    Anfangs war ich noch etwas hin- und hergerissen, denn nicht immer war alles sympathisch, was die beiden gedacht und gemacht haben; aber wie auch im wirklichen Leben ist die eigene Sichtweise objektiv und die eigenen Emotionen rechtfertigen für sich genommen alles, was man tut.


    Von der Welt, auch wenn sie teilweise nur am Rande beschrieben wird, bekommt man einen guten Eindruck. Ich habe ja leider erst beim Lesen erfahren, dass dieser Band zu einer Art "Reihe" aus der Faunblutwelt gehört - die zwar unabhängig voneinander zu lesen sind, aber eben alle in dieser Welt spielen sollen. Ich werde mir hier auch die anderen Bücher holen und freu mich schon darauf, mehr darüber zu erfahren!
    Besonders auch die Magie und deren Wesen zeugten von einigen neuen Ideen, die mir wirklich gut gefallen haben.


    Überhaupt gibt es viele schöne Impulse und Gedanken, die Nina Blazon hier in ihre Geschichte mit eingebracht hat. Der Verlauf der Handlung war für mich immer überraschend, weil ich nicht einschätzen konnte, wohin das ganze führen wird und vor allem gegen Ende ist die Spannung mehr und mehr gewachsen. Bei einigen anderen Rezensionen hab ich gelesen, dass man mit dem Schluss nicht zufrieden war, aber ich fand es genau richtig und stimmig für diese Geschichte.


    Der Kampf um das eigene Leben und die Erfüllung innerer Sehnsüchte steht groß im Vordergrund - um was es dabei geht und wie es erreicht wird, das ist natürlich so vielfältig wie das Leben selbst: Liebe - Hass, Hoffnung - Enttäuschung, Angst - Sehnsucht, Vertrauen - Verrat ... Das alles lässt uns Grenzen überschreiten, unsere eigenen und auch die von anderen, und für jeden ist etwas anderes wichtig, für das es sich zu kämpfen lohnt.


    Fazit 5 Sterne


    Eine sehr berührende und in sanften Tönen erzählte Geschichte über zwei Schwestern, deren starkes Band das Schicksal zu zerreißen droht. Mit viel Gefühl erzählt, voller Magie und Spannung und mit einigen verblüffenden Wendungen, die mich sehr überrascht haben.


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Puh, also wenn ich das so sehe, stehe ich mit meiner Meinung wieder ziemlich alleine da.
    Ich hatte unheimliche Probleme in die Geschichte zu finden. Dies lag zum einen daran, dass aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt wird. Zu Beginn war mir das nicht ersichtlich und so war ich teilweise ziemlich verwirrt. Auch die "Gaben" der beiden Schwestern erklären sich erst eine Weile später, was ich beim Lesen sehr merkwürdig fand. Das mag ja alles noch an mir und meiner eventuellen Unaufmerksamkeit gelegen haben. Allerdings war mir Tajann sowas von unsympatisch, dass das nicht mehr feierlich war. Sie verrät ihre Familie und wundert sich, warum sie keiner leiden kann... ehrlich :roll:
    Was ich aber am Schlimmsten fand... ich meine.... ok, Liebe auf den ersten Blick mag ja sein, kenn ich nicht, aber wäre ja ok, wenn es nicht immer direkt so UNWIDERRUFLICH wäre ](*,)
    Man muss dann natürlich immer die Naivitätsleiter hochklettern und einfach nur dämliche Sachen anstellen. Nein, das erschließt sich mir wirklich nicht :roll:


    Davon abgesehen aber fand ich die Geschichte selber sehr gut, leider nur etwas unausgereift. Gerade das Grauland hätte mit seinen Legenden und Erzählungen ganz viel hergegeben. Die Aktionen, die dort passierten haben mich auch in ihren Bann gezogen. Da hätt ich mir mehr von gewünscht. Aber durch das Gejammere und Gesülze habe ich vieles von dem Buch überflogen. Schade :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Über das Buch:

    Genre: Fantasy
    Format: Hardcover
    Preis: 16,99 Euro
    Verlag: cbt
    Erschien: Oktober 2015
    Originalsprache: Deutsch
    Seiten: 541
    ISBN: 9783570163641

    Inhalt:

    In einer Festung geschützt durch dunkle Magie, suchen die Zwillingsschwestern Tajann und Liljann Zuflucht vor ihren Verfolgern. Tajann versteckt sich hier mit dem Junglord Janeik, um ihre verbotene, aber leidenschaftliche Liebe leben zu können. Liljann will der zerstörerischen Liebe eines Gestaltwandlers entkommen. Doch mit den dunklen Mächten spielt man nicht...

    Das Cover:

    Das Cover finde ich wunderschön. Das Farbenspiel von schwarz und gold harmoniert so schön. Ein richtig romantisches Cover.

    Die ersten 3 Sätze:

    Meine Schwester Tajann war schon immer ein Kind der Feen. Solange ich mich erinnern kann, sah ich jedes Mal, wenn ich nachts aufwachte, die geisterhaften Frauen an ihrem Bett sitzen. In diesem Land nennt man sie "Wila".

    Meine Meinung:

    Am Anfang kam ich schwer in das Buch rein. So ab ca. 200 Seiten wurde es dann besser. Das Buch ist in Ich-Form geschrieben, nämlich aus der Sicht von beiden Schwestern. Das hat mich oft verwirrt, weil es auf einmal zur anderen Schwester wechselt. Man musste also schnell umdenken, wer jetzt gerade erzählt.
    Der Schreibstil der Autorin ist außergewöhnlich. Man muss sich echt reinfinden in die Geschichte.
    Die Protagonisten Tajann und Liljann sind etwas schwierig. Ich finde beide sind egoistisch und denken nur an sich und wie sie am besten ihr Leben meistern.
    Am Anfang fand ich die Geschichte sehr langweilig. Erst ganz langsam baut sich Spannung auf. Ich habe schon viele Fantasyromane gelesen und dieser hier ist was ganz anderes.
    Ich weiß nicht, ob ich noch mal ein Buch von Nina Blazon lesen werde.

    Fazit:

    Ein Fantasyroman der ab der Mitte erst gut wird.

    Über die Autorin:

    Nina Blazon, geboren in Koper bei Triest, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums. Ihr erster fantastischer Jugendroman wurde mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und den Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Seither haben Nina lazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.

    Wie viele Sterne?

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Ich fand das Buch ja auch durchwachsen. Bei Thalia hab ich es neulich aber jemanden empfohlen weil ich an dieses Buch immernoch ab und an denke. Es ist mir wirklich im Gedächtnis geblieben. :)

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.