Bernard Cornwell - Der Winterkönig Start: 19.07.2015

  • Noch eine Bitte: Da mein Urlaub morgen leider rum ist und unser Barde schreibbehindert, wäre es lieb, wenn ihr anderen auch mal den ein oder anderen Abschnitt zusammenfassen könntet. Ich denke, wir haben alle schon ein bisschen weitergelesen, oder? Danke euch schon mal.

    Wenn ich einen Abschnitt zusammenfasse besteht dieser vielleicht aus zwei Zeilen, statt bei euch 10-20 Zeilen. :uups: Doch wenn dies nicht so schlimm ist, werde ich mich dann auch mal daran versuchen und mich natürlich bemühen, so detailliert wie möglich zu schreiben.


    Das hätte Cornwell anders lösen können, oder?

    Das glaube ich auch. Doch jeder Charakter hat irgendwo seine Schwachstellen. Auch wenn diese hastige Hochzeit mit Guinevere übertrieben ist. Doch Arthur ist ein Mann nach der Art "ganz oder gar nicht", nach meinem Empfinden. Und ich glaube nicht, dass ihm die Vorstellung Ceinwyn zu heiraten und Guinevere als Geliebte zu nehmen nicht sonderlich gefallen hätte. Deshalb kann ich sein Handeln doch etwas nachvollziehen.

    3 gel. Bücher
    1084
    gel. Seiten
    Ich lese gerade Der Traum der Hebamme (Sabine Ebert),Blutrote Schwestern (Jackson Pearce)

  • So ich versuche mich:


    Dritter Teil
    bis Seite 327


    Nicht nur wir wundern uns, wieso Arthur Guinevere so verfallen war. Auch Igraine, die die Gechichte von Derfel erzählt bekommt, ist sehr interssiert, warum es so gekommen ist. Derfel versucht zu beschreiben, was es mit Guineveres Anziehung auf Arthut hatte.

    Zitat von B. Cornwell

    "Sie war eine Herausforderung für ihn und er dachte, er wäre kein ganzer Mann, wenn es ihm nicht gelänge, sie zu erobern. Aber vielleicht haben die Götter mit uns auch ihr Spiel getrieben."

    Das mit der Herausforderung macht es für mich trotzdem nicht leichter, Arthuts leichtsinniges, gar fast pupertäres Verhalten zu rechtfertigen oder gar nachvollziehen zu können, Naja, auf der anderen Seite des Zaunes ist das Gras immer grüner. Vlt. war das ja sein Motto. Dann möchte ich lieber an Derfels zweite Vermutung, das mit den Göttern, glauben.


    Igraine ist allgemein ziemlich an dem Thema Liebe interssiert. Sie zieht Vergleiche zu sich und ihrem Gemahl Brochvaels, dem jetztigen König von Powys, und es scheint mir, als ob sie nicht sehr glücklich in der Ehe ist. Zumindest hat sie ihre Zweifel. An wen Derfel sein Herz verloren hat, erfahren wir bis jetzt noch nicht.
    Etwas bedrückt hat mich folgender Satz, als Igraine Derfel einläd bei sich auf Caer zu wohnen:


    Zitat von B. Cornwell

    "Das würde ich nur allzu gern tun, Lady, aber leider habe ich gelobt, hier zu bleiben."

    Erstens hört es sich nicht so an, als ob Derfel seiner Konversion gar nicht glücklich ist und zweitens meine ich hier rauszulesen, dass die Geschichte zu schreiben, eine der letzten Taten von ihm sein wird. Er hegt zumindest keine Hoffnungen noch viel älter zu werden.
    Seine Hab und Gut wurde ihm von Sansum weggenommen, doch die Brosche, welche er von Ceinwyn erhalten hat, versteckt er noch bei sich. Er muss eine besondere Verbindung dazu haben. Vielleicht symbolisiert die Brosche die Hoffnung auf ein geeinigtes Britannien, wie sie noch vorhanden war, an dem Abend der Verlobong, als er Ceinwyn zum ersten mal sah. Er sagt auch, dass das Schmuckstück ihn an sein altes sündiges Leben erinnert.


    Derfel über Guinevere und Arthur:

    Zitat von B. Cornwell

    Sie träumte von einer Welt, in der es weder Krüppel noch Langweiler noch Hässliches gab ...... Arthur hatte ebenfalls einen Wunschtraum, nur dass der seine den Krüppeln Hilfe bot, und er wollte seine Wunschwelt ebenfalls verwirklichen.

    Klingt, als ob auch diese Ehe kein so gutes Ende nehmen wird. ...


    Britannien wird nach der Hochzeit von Guinevere und Arthur von vielen verschiedenen Seiten in den Krieg gezogen- von Innen wie auch von Außen. Das war ja aber zu erwarten. Arthur gibt sich dafür auch später die Schuld. (was für mich so ganz richtig ist) Derfel entwickelt sich zu einem noch besseren Krieger und Arthur scheint ein hervorragender Stratege gewesen zu sein.
    Derfel steigt zum Rang des Hauptmanns auf und wird sogar von Ligessac, der für Gundleus kämpft, beworben. Er lehnt aber ab. Er wird im Winter von Sagramor in das Mysterium des Soldatengottes Mithras eingeweiht. Hier beschreibt Cornwell, wie ich finde, das Ritual sehr gut. Doch es ist ziemlich brutal, er muss ein Lamm töten von dem er glaubt es sei ein Kind, gehorsam Befehlen befolgen und und und. So gelangt er in einen Geheimbund von Soldaten. Überraschend war, dass auch Bischof Bedwin dazugehörte. Er wurde aufgenommen, bevor er ein Christ wurde. Bischof Bedwin gibt zu, dass es zwar gegen seine Religion verstößt, er jedoch gerne Kameraden hat. Das selbe kann man von Sansum nicht behaupten, er ist in Dumnonia unterwegs und hat keine Freunde. Warum wohl? :scratch: Er arbeitet auch daran Bedwin seines Platzes zu verweisen und ihn selbst einzunehmen.
    Amüsand fand ich was Bedwin über Sansum sagt: :totlach:

    Zitat von B. Cornwell

    "Er kann nicht lesen! ........Was tut also unser guter Sansum? Er lässt sich von einem Sklaven vorlesen und lernt alles auswendig!"

    Man ergfährt auch warum alle Menschen Arthur so gerne folgen. Nicht weil er keinen Glauben hat, sondern weil er seine Meinung hinterm Berg hält. So kann sich die heidnische, wie auch die christliche Seite vorstellen, dass er ihrer Religion angehört. So meint zumindest Bischof Bedwin. Was natürlich auch absolut Sinn macht und geschickt ist.
    Bedwin sagt noch:

    Zitat von B. Cornwell

    "Merlin liebt Arthur, und Merlin, das versichere ich Euch, liebt keine Ungläubigen." ....
    "....wir dürfen Trost aus seiner Abwesenheit ziehen, denn wenn Britannien die Vernichtung drohte, wäre er jetzt nicht anderswo. Merlin wird kommen sobald er gebraucht wird."

    Fand ich beides sehr schön. Und dennoch steigt meine Ungeduld auf Merlins Kommen. Hat mich kurz an Gandalf erinnert.

    Zitat von Gandalf

    Ein Zauberer kommt nie zu spät, er kommt immer genau dann wann er es beabsichtigt.

    Nach dem Festessen des bestanden Rituals von Derfel, gibt sich Ligessac noch einen Versuch Derfel auf Gundleus Seite zu ziehen. Er behauptet, dass Arthur verlieren wird.


    Der Krieg geht im Frühling weiter und genau zu diesem Zeitpunkt ruft König Ban nach Arthurs Hilfe. Er hatte es so versprochen, nach Armorica zurückzukehren, wenn seine Hilfe benötigt wird. Die Situation in seinem eigenen Land ist jedoch zu brenzlich und so schickt er Derfel, um ihn zu vertreten.
    Spannend fand ich noch, dass Arthur von Sansum erfahren hat, dass Guinevere Isis huldigt. Ich frage mich jetzt, wie der ägyptische Glaube nach Britannien schwappen konnte? :-k
    Derfel zieht nun mit 60 Mann nach Benoic.

    :study: Die Rache des Horus - Paul Doherty

    "Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt." - Thorin Eichenschild aus "Der kleine Hobbit"

  • zu Dritter Teil
    bis Seite 327

    An wen Derfel sein Herz verloren hat, erfahren wir bis jetzt noch nicht.

    ich glaube, die Frage beantwortest du kurz darauf selbst: es hat doch einen Grund, das er Ceinwyns Brosche so in Ehren hält. Glaube ich zumindest.

    Etwas bedrückt hat mich folgender Satz, als Igraine Derfel einläd bei sich auf Caer zu wohnen:

    (keine Ahnung, warum das mit dem Zitat im Zitat nicht funkioniert) Als ich das eben hier nochmal las, beschlich mich das Gefühl, dass der arme Derfel nicht freiwillig konvertiert ist, sondern dies vielleicht Bedingung für sein Überleben war. Dass er geloben musste, in diesem Kloster zu bleiben oder hingerichtet werden würde. Und vielleicht war ein Grund dafür, dass er hier die Geschichte Arthurs niederschreiben konnte, damit sie nicht vergessen bzw. verfälscht wird?

    Derfel über Guinevere und Arthur:

    Ja, das sind doch zwei verschiedene Ansätze, wobei mir hier der von Arthur viel besser gefällt. Guinevere scheint mir doch sehr selbstsüchtig zu sein. Und ich glaube inzwischen, dass sie Arthur schöne Augen gemacht hat, weil sie ihn einfach besitzen wollte: diesen schönen und ruhmreichen Mann an ihrer Seite zu haben - sozusagen als ihr persönliches Schmuckstück - muss für sie doch sehr verlockend gewesen sein.

    Er wird im Winter von Sagramor in das Mysterium des Soldatengottes Mithras eingeweiht. Hier beschreibt Cornwell, wie ich finde, das Ritual sehr gut. Doch es ist ziemlich brutal, er muss ein Lamm töten von dem er glaubt es sei ein Kind, gehorsam Befehlen befolgen und und und. So gelangt er in einen Geheimbund von Soldaten. Überraschend war, dass auch Bischof Bedwin dazugehörte. Er wurde aufgenommen, bevor er ein Christ wurde. Bischof Bedwin gibt zu, dass es zwar gegen seine Religion verstößt, er jedoch gerne Kameraden hat.

    Das fand ich unheimlich spannend. Mir war nicht bewusst, dass Mithras auch im alten Britannien eine Rolle gespielt hat. Und noch spannender finde ich, dass hier Freund und Feind gemeinsam einem Geheimbund angehören und sich zumindest einen ehrenvollen und schnellen Tod versprechen.
    Bedwin sammelt immer mehr Pluspunkte bei mir - im Gegensatz zu Sansum.

    Und dennoch steigt meine Ungeduld auf Merlins Kommen. Hat mich kurz an Gandalf erinnert.

    Ich hoffe nur, dass Merlin sich den richtigen Zeitpunkt aussucht. Schließlich ist er ja kein Zauberer, sondern ein Druide :wink: Langsam wird es wirklich eng...

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • zu Dritter Teil
    bis Seite 327

    Nicht nur wir wundern uns, wieso Arthur Guinevere so verfallen war. Auch Igraine, die die Gechichte von Derfel erzählt bekommt, ist sehr interssiert, warum es so gekommen ist. Derfel versucht zu beschreiben, was es mit Guineveres Anziehung auf Arthut hatte.

    Da fand ich diesen Kommentar von Derfel auch besonders interessant.

    Zitat von B. Cornwell

    "Hat Guinevere Arthur geliebt?", fragte sie mich.
    "Sie liebte das Bild, das sie sich von ihm machte", berichtigte ich,...

    Guinevere träumte nicht nur von einer heilen, schönen Welt, sondern sie träumte sich auch Arthur zusammen. Da stellt sich mir nun wirklich die Frage, ob je Liebe zwischen Arthur und Guinevere bestanden hat?


    Klingt, als ob auch diese Ehe kein so gutes Ende nehmen wird. ...

    Ja, das ist unter den Voraussetzungen zu vermuten. Leider. Aber warten wir es ab.


    ich glaube, die Frage beantwortest du kurz darauf selbst: es hat doch einen Grund, das er Ceinwyns Brosche so in Ehren hält. Glaube ich zumindest.

    Ja und ich glaube mir gemerkt zu haben, dass Derfel seit der ersten Begegnung mit Ceinwyn ihr total verfallen war...Ich muss die Stelle im Buch nochmal suchen, denn zu 100 % bin ich mir nicht sicher. :)

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  • ich glaube, die Frage beantwortest du kurz darauf selbst: es hat doch einen Grund, das er Ceinwyns Brosche so in Ehren hält. Glaube ich zumindest.

    Ja und ich glaube mir gemerkt zu haben, dass Derfel seit der ersten Begegnung mit Ceinwyn ihr total verfallen war...

    Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Aber soweit ich mich erinnere hat er gesagt, dass jeder Mann sich an diesen Abend in sie verliebte. Kann natürlich sein, dass Ceinwyn seine große Liebe war. Aber vom Prinzip her hat er auch hauptsächlich über ihr Aussehen geschwärmt. Ich könnte mir vorstellen, dass er aber eine andere Herzensdame hatte.

    Als ich das eben hier nochmal las, beschlich mich das Gefühl, dass der arme Derfel nicht freiwillig konvertiert ist, sondern dies vielleicht Bedingung für sein Überleben war.

    Daran habe ich jetzt noch gar nicht gedacht, wobei es sehr schlüssig ist, aber bis wir das herausbekommen, wird es wahrscheinlich noch eine Weile dauern. Doch vermutlich wird der heidnische Glaube hier gegen Ende der Bücher auch eher kaum noch vorhanden sein.

    Guinevere träumte nicht nur von einer heilen, schönen Welt, sondern sie träumte sich auch Arthur zusammen. Da stellt sich mir nun wirklich die Frage, ob je Liebe zwischen Arthur und Guinevere bestanden hat?

    Ja, sie scheint einfach nur...hm, machtgierig ist das falsche Wort. Materiell oder oberflächlich zu sein. Wobei ja diese einen Satz gab, der hier auch schon zitiert wurde:

    Zitat von B. Cornwell

    Die arme Ceinwyn, sie hatte nur ihre Schönheit und ihre Jugend, während Guinevere die Einsamkeit in Arthurs Seele erkannte und ihm versprach, sie zu heilen.

    Interessant ist ja jetzt noch ob sie ihr Verprechen eingehalten hat und seine Seele geheilt hat. Ich denke nicht, lass mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

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  • zu Dritter Teil (bis Seite 327)

    Vielleicht symbolisiert die Brosche die Hoffnung auf ein geeinigtes Britannien, wie sie noch vorhanden war, an dem Abend der Verlobong, als er Ceinwyn zum ersten mal sah. Er sagt auch, dass das Schmuckstück ihn an sein altes sündiges Leben erinnert.

    Das könnte gut sein, denn ich habe auch so das Gefühl, dass Derfel schon noch eine tiefe Sehnsucht bezüglich dieses alten, sündigen Lebens in sich trägt.


    (keine Ahnung, warum das mit dem Zitat im Zitat nicht funkioniert) Als ich das eben hier nochmal las, beschlich mich das Gefühl, dass der arme Derfel nicht freiwillig konvertiert ist, sondern dies vielleicht Bedingung für sein Überleben war. Dass er geloben musste, in diesem Kloster zu bleiben oder hingerichtet werden würde.

    Es nervt schon, dass die >Zitat im Zitat Funktion< ihren Geist aufgegeben hat. Den gleichen Eindruck habe ich auch und es wird spannend zu erfahren, wie es zu dieser
    Konvertierung kam.

    Guinevere scheint mir doch sehr selbstsüchtig zu sein. Und ich glaube inzwischen, dass sie Arthur schöne Augen gemacht hat, weil sie ihn einfach besitzen wollte: diesen schönen und ruhmreichen Mann an ihrer Seite zu haben - sozusagen als ihr persönliches Schmuckstück -

    So isses. Sie liebte nicht den Mann Arthur, sondren dieses Idealbild des unbesiegten Kriegsherrn. Sie dachte wohl, dass er ihr als Trophäe ganz gut stehen würde.

    Guinevere träumte nicht nur von einer heilen, schönen Welt, sondern sie träumte sich auch Arthur zusammen. Da stellt sich mir nun wirklich die Frage, ob je Liebe zwischen Arthur und Guinevere bestanden hat?


    Von Arthurs Seite vielleicht kurzfristig, aber von ihrer Seite ist es wohl eher die Aussicht auf Macht im Licht des großen Feldherrn. Merlin hat das wohl später gut erkannt, als
    er sagte, dass sie am besten schon nach der Geburt ertränkt worden wäre. Daraus kann man ja schließen, dass da noch einige schlimme Dinge passieren und Guinevere der
    Auslöser sein wird. Sie stiftet ja jetzt schon genug Unruhe (leider auch ausgelöst durch Arthurs Liebeskasperei............ ](*,) )

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • zu Dritter Teil (bis Seite 345)


    Heute versuche ich mich mal daran einen Abschnitt zusammen zu fassen. :)


    Derfel ist allein mit Guinevere im Innenhof. Guinevere glaubt, dass Derfel sie ausspionieren soll, von Arthur aus. Die Dekorationen im Garten wurden bewundert und Guinevere möchte eine Büste nach Gorfydd benennen, da diese ihm sehr ähnlich ist. Den genauen Grund erfahren wir natürlich unvermittelt:


    Zitat von B. Cornwell

    "Gorfyddyd ist eine Bestie", sagte Guinevere. "Er hat versucht, mir meine Jungfernschaft zu rauben."

    Sie geht relativ offen damit um, was mich allerdings nicht überrascht. Doch ich halte dies für kein Thema, dass man mit einem "Fremden" besprechen sollte...


    Nach einigen weiteren Worten kommt Guinevere auf ein anderes Thema zu sprechen:

    Zitat von B. Cornwell

    "Erzählt mir von Nimue."
    "Nimue?" Ihre Bitte überraschte mich.
    "Kann sie wirklich zaubern?", fragte mich Guinevere eifrig.

    Und sie war darüber sehr enttäuscht, als Derfel ihr keine genaue Antwort darauf geben konnte. Hier bestätigt sich die Meinung über ihre Träumerei wieder. Daraufhin kommt sie auf das Thema Religion zu sprechen und spricht abfällig über Bischof Sansum. Kurz entschlossen will sie Derfel etwas in der Stadt zeigen. Sansum hat einen römischen Tempel abreißen lassen, um auf dessen Ruine einen Schrein für einen toten Zimmermann zu errichten. Während sich Guinevere über dieses Vorhaben beschwert, kommt Sansum hinter den Mauern hervor und benimmt sich relativ unterwürfig Guinevere gegenüber.

    Zitat von B. Cornwell

    Sie deutete auf die halbfertige Kirche. "Genauso gut könntet ihr auch einen Kuhstall nehmen."
    "Da unser geliebter Herr in einem Stall geborden wurde, bin ich hoch erfreut, dass unsere bescheidene Kirche Euch an einen Stall erinnert." Wieder verneigte er sich vor ihr.

    Bei diesem Satz von Sansum musste ich ein wenig schmunzeln. :) So wenig ich Sansum auch mag, mit diesem Satz hat er gekonnt auf Guineveres Aussage reagiert. Am Ende dieses Besuchs kommt sie auf die ägyptische Göttin Isis zu sprechen. Derfel und Guinevere verlassen die Baustelle und kehren zur Villa zurück, wo Guinevere ihm ihre Huldigungsstätte für Isis zeigt. Die Beschreibung dieses Ortes war doch sehr spannend. Alles war in schwarz gehalten und auch das Wasser in dem Becken. Guinevere verhält sich im letzten Teil ziemlich merkwürdig und gibt Worte von sich, die für Derfel nach Hochverrat klingen:



    Zitat von B. Cornwell

    "Isis", erklärte sie mir, "ist eine Göttin der Frauen, und der Thron ist ihr Symbol. Auf einem Königsthron mag wohl ein Mann sitzen, Isis aber kann bestimmen, wer dieser Mann ist. Deshalb verehre ich sie."
    Ich witterte einen Hauch von Hochverrat in ihren Worten. "Der Thron dieses Königreiches, Lady", sagte ich und wiederholte damit, was Arthur immer wieder behauptete, "gehört Mordred."

    Danach wird nur allzu sehr deutlich, wie sehr Guinevere Mordred verachtet. Sie deutet an, dass nur Arthur der rechtmäßige Herrscher sei. Kann dies womöglich schon der Anfang vom Ende sein? Könnte Guinevere schon einen Plan haben, wie sie Mordred aus dem Weg räumt?
    Derfel zieht sich, meiner Meinung nach, sehr gut aus dieser Affäre und stellt Guinevere dennoch zufrieden. Für ihn geht es jetzt nach Übersee, wo ein Kampf mit den Franken stattfinden soll. Dies wird sicherlich im nächsten Abschnitt passieren.
    Diese Seiten waren sehr spannend und aufschlussreich, gerade was den Charakter von Guinevere angeht.

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  • Sie geht relativ offen damit um, was mich allerdings nicht überrascht. Doch ich halte dies für kein Thema, dass man mit einem "Fremden" besprechen sollte...

    Ja, ich war auch überrascht, wie offen Guinevere mit Derfel gesprochen hat. Aber anderseits herrscht im ganzen Land Krieg und sie hat auf mich so einen unbeschwerten Eindruck gemacht. Fand ich seltsam. Ich glaube auch, dass sie von Nimue mehr möchte als "nur" Sansum´s Vorhaben zu vereiteln.

    Während sich Guinevere über dieses Vorhaben beschwert, kommt Sansum hinter den Mauern hervor und benimmt sich relativ unterwürfig Guinevere gegenüber.

    So wenig ich Sansum auch mag, mit diesem Satz hat er gekonnt auf Guineveres Aussage reagiert.

    Die Szene fand ich auch lustig irgendwie. Ich mag zwar Guinevere auch nicht wirklich (obwohl sie in diesem Abschnitt recht nett rüberkam) aber ich fand es so schön wie sie Sansum und seinen "Stall" Kontra gegeben hat.

    Guinevere verhält sich im letzten Teil ziemlich merkwürdig und gibt Worte von sich, die für Derfel nach Hochverrat klingen:

    Könnte Guinevere schon einen Plan haben, wie sie Mordred aus dem Weg räumt?

    Bestimmt hat sie sich da schon Gedanken gemacht. Aber sie muss es dann wie einen Unfall aussehen lassen, wenn sie Arthur bei sich halten will. Er würde sie bestimmt nicht mehr leiden können, wenn Modred ihretwegen was passiert. Dafür ist er zu loyal.

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  • Zu Teil 3 bis Seite 345

    Sie geht relativ offen damit um, was mich allerdings nicht überrascht. Doch ich halte dies für kein Thema, dass man mit einem "Fremden" besprechen sollte...

    Meiner Meinung nach versucht Guinevere sich mit allen Mitteln in Szene zu setzen und dazu gehört auch, ganz klar zu machen, wer warum ihr Feind ist. Ich denke, sie geht davon aus, dass jeder Mann ihr mehr oder weniger verfallen ist und sofort ihre Feinde zu seinen macht. :wink:
    Bei der Frage nach Nimue hatte ich das Gefühl, dass Guinevere abcheckt, ob Nimue eine Gefahr für sie darstellt und ob sie sie nicht besser zur Verbündeten als zur Feindin hat. Vielleicht kann sie ja nützliche Dinge von Nimue lernen...

    Sansum hat einen römischen Tempel abreißen lassen, um auf dessen Ruine einen Schrein für einen toten Zimmermann zu errichten.

    Ich kann Sansum (stellvertretend für alle religiösen Fanatiker) einfach nicht ausstehen und kann deshalb auch eure Begeisterung über seine Retourkutsche nicht teilen. Für mich ist er einfach nur scheinheilig, denn wir erinnern uns nur zu gut daran, welche Gier er bei der Trauung an den Tag gelegt hat. Dem geht es nur um Macht und nicht um Glauben. Ich finde ja eher Guineveres Formulierung mit dem "Schrein für einen toten Zimmermann" gut :lol: Und mit dem, was sie Sansum an den Kopf wirft, hat sie meiner Meinung nach den Nagel genau auf den Kopf getroffen:


    Zitat

    "Römische Arbeit, nicht britische, und jetzt ist sie fort, eingeschmolzen in einem Christenofen, weil ihr..." - wieder starrte sie Sansum voller Verachtung an - "Schönheit nicht vertragen könnt. Ihr habt alle Angst davor. Ihr seid wie Würmer, die einen Baum zu Fall bringen, ihr habt keine Ahnung, was ihr tut."

    Danach wird nur allzu sehr deutlich, wie sehr Guinevere Mordred verachtet. Sie deutet an, dass nur Arthur der rechtmäßige Herrscher sei. Kann dies womöglich schon der Anfang vom Ende sein? Könnte Guinevere schon einen Plan haben, wie sie Mordred aus dem Weg räumt?

    Mordred passt einfach nicht in ihr Bild von einer Welt voller Harmonie und Schönheit. Ich kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass sie Mordred umbringen will (noch nicht), sondern glaube eher, dass sie davon ausgeht, Arthur wird den ihm (nach ihrer Meinung) zustehenden Platz schon von ganz allein einnehmen. Sie verachtet Mordred wohl viel zu sehr, als dass sie sich an ihm die Finger schmutzig macht.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • zu Teil 3 - bis Seite 345

    Bei der Frage nach Nimue hatte ich das Gefühl, dass Guinevere abcheckt, ob Nimue eine Gefahr für sie darstellt und ob sie sie nicht besser zur Verbündeten als zur Feindin hat. Vielleicht kann sie ja nützliche Dinge von Nimue lernen...

    Guinevere ist ja nun eine Anhängerin des Isis Kultes, den die Römer bei ihrer Eroberung der Insel mitgebracht haben. Isis als eine starke Göttin, der auch magische und
    seherische Fähigkeiten zugeschrieben wurden. Nimue hat zwar andere Götter, aber sie besitzt diese Fähigkeiten und Guinevere weiß wohl auch welche Macht Nimue über
    die Krieger hat. Irgendwie haben sie alle Angst vor den Fähigkeiten der Seher und ich denke, Guinevere hätte gerne Anteil an dieser Macht.

    Dem geht es nur um Macht und nicht um Glauben. Ich finde ja eher Guineveres Formulierung mit dem "Schrein für einen toten Zimmermann" gut Und mit dem, was sie Sansum an den Kopf wirft, hat sie meiner Meinung nach den Nagel genau auf den Kopf getroffen:

    Ein Problem, das fast alle Religionen haben ist ja mal leider der Machtmissbrauch und Menschen wie Sansum und ich fürchte auch Guinevere, nutzen die Macht des Glaubens
    zu ihrem eigenen Vorteil aus und nicht zum Vorteil der Gläubigen.

    Ich kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass sie Mordred umbringen will (noch nicht), sondern glaube eher, dass sie davon ausgeht, Arthur wird den ihm (nach ihrer Meinung) zustehenden Platz schon von ganz allein einnehmen. Sie verachtet Mordred wohl viel zu sehr, als dass sie sich an ihm die Finger schmutzig macht.

    Genau so sehe ich das auch. Bis Mordred alt genug ist um seine Königswürde aktiv zu übernehmen werden noch einige Jahre vergehen und bis dahin hat nun erst einmal Arthur
    das Zepter in der Hand. Vielleicht glaubt sie, dass sie als Ehefrau da noch einigen Einfluss haben kann.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Genau so sehe ich das auch. Bis Mordred alt genug ist um seine Königswürde aktiv zu übernehmen werden noch einige Jahre vergehen und bis dahin hat nun erst einmal Arthur
    das Zepter in der Hand. Vielleicht glaubt sie, dass sie als Ehefrau da noch einigen Einfluss haben kann.

    Das klingt ja schon ein bisschen durch, als sie Derfel den Isis-Kult erklärt und erwähnt, dass Isis die Macht hat, zu bestimmen, wer auf dem Thron sitzt. Und Guinevere wird dann wohl die sein, die Isis Willen deuten kann :wink: (übrigens auch ein schönes Beispiel für deine andere Aussage @taliesin , dass auch Guinevere die Religion als Mittel zur Macht nutzt).

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • zu Teil 3: Seite 345 - 389



    Ich habe nun den nächsten Abschnitt gelesen. Und ich muss sagen, dass mir dieser bisher am besten gefallen hat. :)
    Derfel und seine 60 Gefolgsleute kommen in der Stadt Ynys Trebes an, die von den Römern erbaut wurde. Herrscher ist dort König Ban und seine Königin Elaine. Die Beschreibung dieser Stadt hat mir sehr gut gefallen.

    Zitat von B. Cornwell

    Ich selbst gehörte nicht in König Bans geliebte Inselstadt.

    Diese Aussage von Derfel überrascht mich dagegen überhaupt nicht. Derfel soll nun Ban höchstpersönlich vorgestellt werden. Hauptmann Bleiddig führt ihn durch den Palast. Vorbei an halbnackten Harfinistinnen und Räumen, die kostbar eingerichtet waren.
    König Ban ist über die Tatsache, dass Derfel nur 60 Krieger mitgebracht hat, nicht sehr begeistert. Doch als er hörte, dass Derfel lesen und schreiben konnte, verändert sich seine Laune schlagartig. Ban ist ein Dichter und besitzt eine sehr wertvolle Bibliothek, die über und über mit Manuskripten vollgestopft ist. In dieser Bibliothek treffen wir auf einen muffigen Priester namens Celwin. Während Ban einige Werke vorstellt und diese in höchsten Tönen lobt, gibt Celwin immer nur böse Kommentare ab. Dieses Schauspiel war zu komisch... :-s
    Ein Beispiel:

    Zitat von B. Cornwell

    "Ah ja, Tertullian!" Der König holte eine Schriftrolle aus ihrem Behälter und blies den Staub von dem Pergament.
    "Eine Kopie seines Apologeticus!"
    "Alles Schund", sagte Celwin. "Verschwendung kostbarer Tinte."

    Das König Ban sich das einfach so gefallen lässt? Oder ist er mittlerweile zu sehr mit sich selbst und seiner Dichterei beschäftigt, dass ihn andere Leute nicht mehr interessieren?
    Das weitere Gespräch verläuft in etwa so weiter, bis Ban Derfel entlässt. Dann folgt das Abendessen und Derfel trifft auf Lancelot.
    Ich habe mich eigentlich so sehr auf diesen Charakter gefreut und ich war so enttäuscht, gar wütend. :wuetend: Der Autor stellt ihn als sehr arrogant dar.


    Zitat von B. Cornwell

    "Sechzig Mann?", höhnte er. "Ist das alles, was Arthur aufbringen kann?"

    Um nur ein Beispiel seiner unangenehmen Art zu nennen. Lancelot provoziert Derfel solange, bis dieser ihn schlägt und sich mit ihm prügelt. Galahad, Lancelots Halbbruder, greift in diesen Streit mit ein. Galahad war mir sofort symphatisch. Doch erstaunlicherweise gab es von König Ban wieder keine Strafe.
    Galahad ist das komplette Gegenteil von Lancelot. Freundlich, aber genauso nachdenklich, wie sein Vater. Dennoch blickt er aber der Wahrheit ins Auge. Er glaubt nicht an den Sieg gegen die Franken, sondern an den Untergang der Stadt Ynys Trebes.


    Zwei Jahre lang dauert der Krieg um Ynys Trebes schließlich. Die Zahl der Krieger schwindet und die Franken sind umso zahlreicher. Es ist soweit, dass die Truppen von Ban in die Stadt hinter die Mauern zurückgedrängt werden. Lancelot erhält das Oberkommando über die Verteidigung. Und um es kurz zu machen: er scheitert daran. Die Franken brechen schon bald in der Stadt ein. Doch drei Szenen möchte ich noch ansprechen: Zum einen das sehr tiefgründige Gespräch zwischen Derfel und Galahad. Es geht um die Zukunft von Britannien und das Galahad nicht an das Fortbestehen dieses Landes glaubt. Er ist auch von Selbstzweifeln geplagt, wie Arthur:

    Zitat von B. Cornwell

    "Ich töte, ich empfinde Begierde und Neid." Er war aufrichtig betrübt, aber schließlich war Galahad, wie Arthur, ein Mann, der ständig seine eigene Seele erforschte und sie mangelhaft fand, und ich habe noch nie einen derartigen Menschen getroffen, der lange glücklich sein konnte.


    Während dieses Gespräches werden auch einige unschöne Details über Lancelot laut.


    Zitat von B. Cornwell

    "...Die Harfenistin? Er hat sie sich genommen. Sie schrie, sie wehrte sich, aber niemand wagte ihr zu helfen, weil er Lancelot war."

    Die zweite Sache war die Seuche, die über Gorfyddyds Land wütete und Ceinwyns Verlobten tötete. Und dazu die Gedanken von Derfel:

    Zitat von B. Cornwell

    Ich hatte nicht einmal gewusst, dass sie wieder verlobt war, und ich muss gestehen, ich empfand eine egoistische Genugtuung darüber, dass der tote Prinz von Rheged den Stern von Powys nun doch nicht heiraten konnte.

    Schon sehr eindeutig, warum er sich solche Gedanken darüber machte...Aber mal schauen, wie sich das noch so weiterentwickelt.


    Die letzte Szene, die ich noch erwähnenswert finde ist der kurze Dialog zwischen Celwin und Derfel, kurz bevor die Schlacht um die Stadt losgeht. Derfel erklärt ihm, dass es nun seine Aufgabe sei, Menschenleben zu schützen, wie die des Priesters:


    Zitat von B. Cornwell

    "Ich vertraue mein Leben Eurem Gewissen an, Derfel aus Dumnonia, und nun geht hin und kämpft und lasst mich allein, damit ich etwas Nützliches tun kann."

    Und Celwins Zitat ruft sich Derfel am Ende des Abschnitts nochmal in Erinnerung. Denn Galahad und Derfel müssen nun einen Weg in den Palast finden.
    So erstmal genug von meiner Seite. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es weiter geht. :)

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  • zu Teil 3 - Seite 345 - 389

    Während Ban einige Werke vorstellt und diese in höchsten Tönen lobt, gibt Celwin immer nur böse Kommentare ab. Dieses Schauspiel war zu komisch.

    Wunderbare und durchweg bissige Kommentare von Celwin. Offensichtlich hat der Mann freie Bahn beim König, denn der geht auf diese schon recht deutlichen Missfallens-
    bekundungen von Celwin nicht ein, oder weist ihn gar zurecht.

    Ich habe mich eigentlich so sehr auf diesen Charakter gefreut und ich war so enttäuscht, gar wütend.

    Ja, der sonst so strahlend und förmlich als Prototyp des edlen Ritters dargestellte Lancelot kommt bei Cornwell gar nicht gut weg. Er ist nie im Kampf dabei, geschweige denn
    im Schildwall und trotzdem singen die Poeten des Königs das hohe Lied seiner Tapferkeit. Das erinnert mich stark an die Darstellung des edlen Siegfried der Nibelungensage
    in Stephan Grundys Roman >Wodans Fluch<. Ich stelle das Buch später noch ein, weil es sehr lesenswert ist und auch mal eine ganz andere Sichtweise der Sage entwickelt.

    Und Celwins Zitat ruft sich Derfel am Ende des Abschnitts nochmal in Erinnerung.

    Er hat nützlicheres zu tun. Was meint er denn damit? Was kann er denn tun um den Fall der Stadt zu verhindern? Schon ein ziemlich geheimnisvoller Charakter.


    Ich möchte noch auf ein sehr trauriges und doch sehr realistisches Zitat von Galahad eingehen, das er bezüglich Merlins Bemühungen einbringt.



    Zitat von B. Cornwell

    Das dein Merlin fremde Lande durchstreift, um Hinweise auf die alten Götter zu finden, aber was werden ihm diese Hinweise nützen? Eure Religion ist
    vor langer Zeit gestorben, als die Römer Ines Mon verwüsteten, und alles, was euch bleibt, sind unzusammenhängende Bruchstücke. Eure Götter sind
    verschwunden.

    Im Grunde hat er leider recht. Das Christentum ist die kommende, mächtige Religion. Die alten Götter und Geister scheinen ihre Macht verloren zu haben.
    dazu fällt mir Felix Dahns Gedicht >Elfenabschied< ein, das sich mit dieser traurigen Tatsache befasst. Hier die letzte Strophe:


    Zitat von Felix Dahn

    Und vom Kirchturm her ertönet
    der verhassten Glocken Braus,
    und ein jeder Schlag bedeutet,
    Geister - euer Reich ist aus!

    ..........und wo, bei allen heidnischen Göttern bleibt der verdammte Merlin?

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • zu Teil 3 bis Seite 389



    Danke für die wieder sehr gelungene Zusammenfassung @Becky

    In dieser Bibliothek treffen wir auf einen muffigen Priester namens Celwin. Während Ban einige Werke vorstellt und diese in höchsten Tönen lobt, gibt Celwin immer nur böse Kommentare ab.

    Ich liebe diese Dialoge. Man könnte meinen, Celwin sei gar kein Christ, so bissig, wie er hier seine Kommentare abgibt. Auf jeden Fall mag ich ihn sehr. Dafür ist Ban mal völlig der Welt entrückt und hat nur noch seine Dichter im Kopf. Die sind ja wohl zu gar nichts nütze [-(

    und Derfel trifft auf Lancelot.
    Ich habe mich eigentlich so sehr auf diesen Charakter gefreut und ich war so enttäuscht, gar wütend. Der Autor stellt ihn als sehr arrogant dar.

    Ich finde es so toll, dass endlich mal einer mit dem "edlen Lancelot" aufräumt. Der ist bisher in allen Versionen der Sage, die ich gelesen habe, so was von weichgespült und Gut-Mensch, dass es fast nicht zu ertragen ist. Bravo Herr Cornwell :applause:


    Das erinnert mich stark an die Darstellung des edlen Siegfried der Nibelungensage
    in Stephan Grundys Roman >Wodans Fluch<.

    Ja, da hast du Recht. Wahrscheinlich hat uns deshalb dieser Roman auch so gut gefallen. Ich wette, du magst Cornwells Darstellung von Lancelot ebenfalls. :mrgreen:

    Galahad ist das komplette Gegenteil von Lancelot. Freundlich, aber genauso nachdenklich, wie sein Vater. Dennoch blickt er aber der Wahrheit ins Auge.

    Und da wird die Familienehre wieder gerettet :wink: Galahad ist wirklich durch und durch sympathisch. Ich glaube, er könnte hier so ein bisschen die "Lancelot-Rolle" einnehmen, indem er das Gute verkörpert und ein wirklich treuer Freund ist. Mal sehen, wann sein Charakter die ersten Dellen kriegt - aber ich mag ihn so, wie Cornwell ihn schildert.




    Die alten Götter und Geister scheinen ihre Macht verloren zu haben.

    Das finde ich sehr traurig. Allerdings bin ich der Meinung (also unabhänging von der Geschichte hier), dass sie sich nur zurückgezogen haben von den oberflächlichen, leichtgläubigen und vor allem machtgierigen Menschen. Wer sie wirklich ehrlichen Herzens sucht, wird sie auch heute noch finden (z.B. an Orten, wie dem auf dem Bild. Das hab ich in meinem Fotoalbum mit "This is my church..." überschrieben :wink: ) und dem stehen sie auch zur Seite. Aber das mal nur am Rande...


    Und nun wird es wirklich endlich Zeit für Merlin.......

  • Die Beschreibung dieser Stadt hat mir sehr gut gefallen.

    Ohja, Mont Saint-Michel ist auch heute noch ein Besuch wert. In England gibt es ein Gegenstück dazu: St. Michael´s Mount. Hier ein Link zum anschauen https://de.wikipedia.org/wiki/St._Michael%E2%80%99s_Mount

    Ich habe mich eigentlich so sehr auf diesen Charakter gefreut und ich war so enttäuscht, gar wütend.

    Der ist bisher in allen Versionen der Sage, die ich gelesen habe, so was von weichgespült und Gut-Mensch, dass es fast nicht zu ertragen ist

    Ich glaube, er könnte hier so ein bisschen die "Lancelot-Rolle" einnehmen, indem er das Gute verkörpert und ein wirklich treuer Freund ist. Mal sehen, wann sein Charakter die ersten Dellen kriegt - aber ich mag ihn so, wie Cornwell ihn schildert.



    Ja, wütend nicht ganz aber schon ziemlich enttäuscht war ich auch über Lancelot. Aber es ist auch interssant ihn sich als diesen Ekel vorzustellen, Zum Glück macht sein Halbbruder seine Sache besser.


    Und Celwins Zitat ruft sich Derfel am Ende des Abschnitts nochmal in Erinnerung. Denn Galahad und Derfel müssen nun einen Weg in den Palast finden.

    Ich kann Derfel hier nur bewundern, wie er sich in dieser Situation dazu verpflichtet fühlt und Celwin nicht aufgibt.

    Im Grunde hat er leider recht. Das Christentum ist die kommende, mächtige Religion. Die alten Götter und Geister scheinen ihre Macht verloren zu haben.

    Leider scheint es wirklich so. Aber eigentlich sollte Merlin hier auch noch ein Wörtchen mitreden.


    Wer sie wirklich ehrlichen Herzens sucht, wird sie auch heute noch finden (z.B. an Orten, wie dem auf dem Bild.

    Sehr schönes Bild! Danke dafür.

    :study: Die Rache des Horus - Paul Doherty

    "Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt." - Thorin Eichenschild aus "Der kleine Hobbit"

  • Danke für die wieder sehr gelungene Zusammenfassung @Becky

    Vielen Dank. :uups:


    Im Grunde hat er leider recht. Das Christentum ist die kommende, mächtige Religion. Die alten Götter und Geister scheinen ihre Macht verloren zu haben.

    Das finde ich sehr schade. In diesem Zusammenhang denke ich auch über die anderen Götter nach, z.B. Zeus oder Apollon. Wird denen heutzutage noch gehuldigt? Oder den nordischen Göttern, wie z.B. Odin?


    Ohja, Mont Saint-Michel ist auch heute noch ein Besuch wert. In England gibt es ein Gegenstück dazu: St. Michael´s Mount.

    Beide Städte sehen einfach nur wunderschön aus. Vielen Dank für die Links.
    :)


    Wer sie wirklich ehrlichen Herzens sucht, wird sie auch heute noch finden (z.B. an Orten, wie dem auf dem Bild. Das hab ich in meinem Fotoalbum mit "This is my church..." überschrieben ) und dem stehen sie auch zur Seite. Aber das mal nur am Rande...

    Auch hier vielen Dank für das tolle Foto. Es scheint ein wahrlich geheimnisvoller Ort zu sein. :)

    3 gel. Bücher
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    gel. Seiten
    Ich lese gerade Der Traum der Hebamme (Sabine Ebert),Blutrote Schwestern (Jackson Pearce)

  • Es scheint ein wahrlich geheimnisvoller Ort zu sein.

    So geheimnisvoll ist er gar nicht. Das ist im Schwarzwald in der Wutachschlucht. Man muss nur mit offenen Augen durch die Gegend laufen und die Schönheit der Natur an sich ranlassen, dann findet man solche Orte öfter als man denkt :wink:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • So geheimnisvoll ist er gar nicht. Das ist im Schwarzwald in der Wutachschlucht. Man muss nur mit offenen Augen durch die Gegend laufen und die Schönheit der Natur an sich ranlassen, dann findet man solche Orte öfter als man denkt

    Ich hätte jetzt gedacht, dass dieser Ort irgendwo in Irland ist...Aber schön zu wissen, dass es solche Orte auch hier in Deutschland gibt.

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  • .Aber schön zu wissen, dass es solche Orte auch hier in Deutschland gibt.

    Da gibt es so einige in Deutschland. Ein Beispiel ist der Reinhardswald mit einem kleinen Teil den man den alten Hütewald nennt. Dort stehen eine Menge uralter Bäume
    die teilweise bis zu 600 Jahre alt sind. Ein wunderbarer Ort mit einer ganz besonderen Atmosphäre.


    Ach ja, morgen kommt die Schiene an meiner rechten Hand ab und dann kann ich wieder frei und lang posten - hoffe ich 8-[

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

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