Kurzbeschreibung Amazon:
Nedra und Viri führen zusammen mit ihren Kindern ein privilegiertes und gesellschaftlich erfülltes Leben in einem schönen alten Haus in der Nähe von New York. Freunde und Verwandte beneiden sie ihrer materiellen Unabhängigkeit, ihrer künstlerischen Begabungen und vor allem ihrer intakten Ehe wegen. Doch der äußere Schein trügt. Das Paar lebt in einer Beziehung, die nicht mehr als harmonisch bezeichnet werden kann...
Hallo,
bei diesem Buch musste ich leider feststellen, dass ich entweder noch nicht reif genug bin für "gehobenere" Literatur, oder dass ich es vielleicht nie sein werde. Gut, einige Stellen des Buches fand ich nicht schlecht, und es hat mit seiner Grundaussage, dass sich hinter einer perfekten Fassade durchaus Unzufriedenheit verbergen kann, auch ein interessantes Thema...aber die distanzierte und fragmentartige Schreibweise von Salter, der seine Hauptpersonen wie durch ein Mikroskop beobachtet und lediglich im Berichtstil von ihren Entwicklungen schreibt, ist doch schon sehr gewöhnungsbedürftig.
Hier noch eine Rezension der "Neuen Züricher Zeitung", anhand derer ich gelesen habe, was man zu diesem Buch eigentlich sagen könnte (worauf ich aber nach dem Lesen nie gekommen wäre, hüstel):
In seinen impressionistischen Fragmenten verfolgt der Autor ... die Entwicklung seiner Musterfamilie von 1958 bis 1977: Man geht fremd, um sich selbst treu zu bleiben. Das Flüggewerden der Kinder, der Verlust von Eltern und Freunden werfen ewige Fragen auf, die sich Nedra, nach zwei zufriedenen Jahrzehnten inoffiziell offener Ehe, mit der Bitte um Scheidung beantwortet...
Von Anfang an wähnt man sich in den späten Siebzigern: Alles eine überdimensionierte Toskana-Therapie à l'américaine. Dass dabei in Grossaufnahme Kindergesichter aufleuchten, gehört zu den gelegentlichen kitschgesättigten Grauslichkeiten dieses Romans: «Plötzlich versteht er, was es heisst, ein Kind zu lieben. Es überwältigt ihn wie die Zeile in einem Lied.»
Wirklich überwältigend hingegen strahlen die «Lichtjahre» zuweilen in ihren poetischen Vignetten, in ihren nahezu pointillistischen Landschaftsbildern. Der Leser badet in lichtdurchfluteten, verzauberten Sommern, er wandert durch glasklare Winter, träumt sich – wenn auch hart am Rand romantischer Postkartensujets – durch die Jahreszeiten. Die «Lichtjahre» blitzen leitmotivisch auf, verschlingen sich in den fünf Kapiteln zu dezenten Zyklen mit raffinierten Tempora- und Perspektivwechseln...
LG schnakchen