Aber die Stellung als Ehefrau des bei den Nazis gut angesehenen Maximilian erlaubt es ihr, der Überwachung relativ gut zu entgehen und den Juden zu helfen. Das Geld, das sie dazu investiert, stammt allerdings nicht von Maximilian, sondern aus dem Erbe ihrer Eltern.
Diese Informationen hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Bei diesem Kapitel hat Edith noch ihr privilegiertes Leben genossen und nur wenige Gedanken an die Juden verschwendet, was sich aber definitiv ab Kapitel 71 ändert, als Jules ihr die Augen öffnet.
Wow, diese Szene steigert die Spannung ungemein! Damit hätte ich nicht gerechnet, dass tatsächlich noch der Verdacht aufkommt, Anastasia sei noch am Leben... Sehr gut gefallen hat mir außerdem Carlas Erinnerung an die Charlie-Chaplin-Karte - einem vermeintlichen Lebenszeichen ihrer Schwester. Bin schon so gespannt, wie es in dieser Hinsicht weitergeht
Ja, hier wurde die Spannung definitiv um ein vielfaches gesteigert.
Bislang stand ich Jules eher neutral gegenüber, doch mit dieser Aktion, mit der er sich in noch größere Gefahr begibt als normal, wurde er bis jetzt für mich zu einer der sympathischsten und bewundernswertesten Figur in diesem Buch
Stimmt, Jules konnte ich bis jetzt auch nicht einordnen. Irgendwie ein sehr ruhiger Vertreter. Als damals Dora ihm erklärte, er sollte emigrieren, hat seine Antwort mir die Augen geöffnet. Habe mir auch immer die Frage gestellt, warum viele nicht gegangen sind, als es noch ging. Aber stimmt, Deutschland ist ihre Heimat, wohin soll man gehen, wenn man im Ausland keinen kennt? Vor allem wenn die finanziellen Verhältnisse überschaubar sind? Und abgesehen davon stirbt die Hoffnung zu Letzt. Es dachten wohl viele, die Zeit der Nationalsozialisten wird nicht von Dauer sein. Stimmt ja in gewisser Weise auch, nur diese Zeit war doch etwas länger und dafür um so Härter. Als dies manchen bewusst wurde, war eine Ausreise nicht mehr möglich. Das er dann aber begonnen hat, sich um andere Juden zu kümmern, deren Männer im KZ gelandet sind, finde ich einfach bemerkenswert. Er hat selber nicht viel und dennoch kümmert er sich um Leute, denen es noch schlimmer geht!
Vielleicht wissen sie auch das Anastasia noch lebt und mussten sie, aus welchen Gründen auch immer, verstecken?
Die Frage habe ich mir oft gestellt, ob Paul und Dora wissen, das Anastasia noch lebt. Einerseits denke ich schon, spätestens die Karte dürfte ihnen die Augen geöffnet haben. Aber warum haben sie dann nicht versucht, sie zu finden? Oder ist Anastasia für sie nur in Gedanken gestorben, weshalb sie auch keine Hinweise auf Lebenszeichen wollten? Habe mir auch gedacht, dass Anastasia nach dem Gespräch auf den Klippen vielleicht zu Paul und Dora gelaufen ist und sie mit der Wahrheit konfrontiert hat. Es gab einen noch größeren Streit und Anastasia ist abgehauen oder hat erklärt, sie suche z.B. ihre echte Mutter. Aber warum hätte man dann so ein Suchaufgebot gestartet? Hier bin ich völlig gespannt, welche Aufklärung uns hier erwartet.
Alles anzeigenmelsun schrieb:
Aber er hat sie ja durch die schnelle Hochzeit gleich an sich gebunden. Man kann das nachvollziehen. Das ist ja das tolle an den Personen im Buch, man versteht sie, mag sie, leidet sogar schon mit ihnen. An Edith gefällt mir auch sehr gut das sie so eine bodenständige Person geblieben ist.
schön, dass ich mit meiner Edith-Vorliebe nicht allein bin. Genau so sehe ich das auch. Sie hat vorschnell gehandelt, ein Fehler gemacht. Es könnte fast jedem passieren. Sie ist eine leidenschaftliche Frau, die sich immer mit ihren Verehrern etwas gelangweilt hat. Auf einmal trifft sie auf so eine Persönlichkeit wie Maximilian (denn ich immer aus irgendeinem Grund Maxwell nennen will ) Der Mann ist schon beeindruckend. Natürlich ist sie interessiert und verliebt sich. Und da ist es auch schon um sie geschehen.
Ich meine mich erinnern zu können, dass Maximilian es liebt Menschen zu manipulieren. Und ich denke, diese Manipulation hat er auch bei Edith angewandt. Schließlich hat er sie zuvor schon beobachtet. Er kannte ihre Vorlieben und wusste genau, wie er sie für sich gewinnen kann. Und als sie endlich in die Welt hinauskommt (hier Paris) war es für ihn ein leichtes, von ihr das Ja-Wort zu erhalten, wohl wissend, dass Edith ein Typ ist, der schnell und leicht zu begeistern ist und nur selten die Gefahr sieht. Er war sich mit Sicherheit auch bewusst, dass Edith in nicht heiraten würde, wenn sie mehr von ihm erfahren würde (seine Nazi-Verbindung, etc.). Von dem her machte er Nägel mit Köpfe.
Ich fand diese Erinnerung schön und gleichzeitig grausam, weil die Eltern ihr die Karte weg genommen haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Karte von Anastasia war und die Eltern dachten sich vielleciht, dass sich jemand einen Scherz erlaubt
Kann mir nicht vorstellen, dass die Eltern an einen schlechten Scherz gedacht haben. Viel mehr bin ich der Meinung, dass sie Anastasia tot lassen wollten. Denn die Gefahr, wenn Anastasia wieder auftaucht, dass die Wahrheit bzw. Vergangenheit ans Licht kommt, ist enorm hoch. Oder sie haben die Karte verschwinden lassen, um endlich mit dem Tod von Anastasia abschließen zu können. Denn weitere Hoffnungen die doch nicht erfüllt werden können einem auch sehr zusetzen.
Er ist jedenfalls überzeugt davon, dass Anastasia noch lebt, da er in Berlin erfahren hat, dass vor ihm auch eine junge Frau nach Edith gefragt hat. Aber warum hat sie sich nie gemeldet?
Carla möchte in Berlin auch versuchen, Wilhelm zu finden.
Warum Anastasia nicht weitere Versuche gestartet hat, sich bei ihrer Schwester zu melden bleibt eine interessante Frage. Ich bin auch gespannt, wie Carla es anstellen will, Anastasia, Edith oder Wilhelm zu finden? Heutzutage via Facebook kein Thema, aber damals? Und Berlin ist ja nun mal keine kleine Stadt, noch dazu geteilt. Selbst wenn die gesuchten Personen noch in Berlin sind, wird es schwierig mit der Suche, wenn sie in Ostberlin leben