Niall Stuart ist Kameramann. Meist wird er mit eher kleinen, unscheinbaren Aufträgen bedacht, der große Durchbruch ist nicht in Sicht. Doch dann bemerkt er eines Tages zwei Männer, die mit Macheten bewaffnet mitten durch die Londoner City laufen. Ohne sich wirklich bewusst zu sein, warum er das tut, folgt er ihnen und filmt sie mit seiner Handykamera. Als sie in einen Park gehen und dort auf einen jungen Mann, der offensichtlich Soldat in zivil ist, treffen, eskaliert die Situation, die beiden Männer bringen den dritten um. Niall hält immer weiter mit der Kamera drauf und anscheinend ist es genau das, was die Täter wollen. Sie fordern ihn anschließend sogar auf, den Film im Internet hochzuladen, sie wollen Öffentlichkeit! Niall tut, was sie von ihm verlangen. Als die Polizei eintrifft, wird er ebenfalls verhaftet und verbringt eine Nacht als Terrorverdächtiger – ohne Rechte und der Willkür der Beamten und Wachen ausgesetzt!
Als er wieder freikommt, erhält er den Auftrag, eine Dokumentation über die beiden Täter zu drehen. Ihm wird ein Team an die Seite gestellt und auf einmal hat er das Sagen. Doch wie soll er vorgehen? Wie soll er dokumentieren, was Menschen zu so einer Tat bringt?
Niall tastet sich langsam voran, wirkt dabei oft hilflos und unvorbereitet. Sein Team, insbesondere die tatkräftige Beth, treibt ihn immer wieder an und auch von anderer Seite wird er geschoben und gelenkt. Dass Niall gute Kontakte in alle möglichen Bereiche hat, erweist sich nach und nach sowohl als Segen als auch als Fluch.
Die Autorin schildert in diesem Roman, der viel mehr ist als nur ein Krimi, wie junge Menschen radikalisiert werden, wie unsere Gesellschaft dafür sorgt, dass aus völlig normalen und unauffälligen jungen Menschen Terroristen werden können. Mithilfe von Interviews tastet sich Niall an die Geschichte der Attentäter heran, deckt Hintergründe auf und zeigt ihre Entwicklung, aber auch ihr Umfeld sowie dessen Reaktionen.
Ein spannendes, aktuelles und verstörendes Thema!