Willy Purucker - Die Grandauers und die neue Zeit

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Klappentext Buch)
    Der Kriminalkommissär Karl Grandauer erlebt mit seiner Familie das nationalsozialistische München der 30er Jahre, von der Machtübernahme bis zum Kriegsausbruch. Es ist eine neue Zeit voller Euphorie und Hoffnungen. Aber auch eine Zeit, die eine neue Haltung und einen neuen Anstand fordert und in der man jeden Tag entscheiden muss, auf welcher Seite man steht.


    Autor (Quelle: Wikipedia)
    Nach Notabitur und Kriegsdienst begann Willy Purucker seine berufliche Laufbahn 1945 als Zeichner und Karikaturist für die Neue Zeitung in München. Sein zuständiger Feuilleton­redakteur war Erich Kästner. In der Folge schrieb er zahlreiche Hörfunksendungen, bei denen er auch Regie führte. Zu den unzähligen Hörspielen, in denen er Regie führte, gehörte auch das einzige Paul-Temple-Hörspiel, das der Bayerische Rundfunk (BR) produzierte, nämlich Paul Temple und der Conrad-Fall aus dem Jahre 1959 mit Karl John und Rosemarie Fendel.1972 entfachte er mit dem Fernsehfilm "Im Bayerischen Stil", in dem er den Ausverkauf der bayerischen Kulturgüter brandmarkte, in seiner Heimat einen Skandal. Ab 1979 wurde vom BR Puruckers 28-teilige Hörspielserie "Die Grandauers und ihre Zeit" produziert, die von 1980 bis 1985 ausgestrahlt wurde. Die Hörspielserie erzählt eine bayerische Familiensaga im (Münchner) Kleinbürgermilieu von 1893 bis 1945. Die Hörspielreihe "Die Grandauers und ihre Zeit" diente Willy Purucker als Vorlage für seine Fernsehserie "Löwengrube". Die Familien- und Kriminalserie entstand in den Jahren 1987 bis 1992 in drei Staffeln, die in 32 einstündigen Folgen das Schicksal zweier Münchner Familien vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre beschreibt und in der er seiner Münchner Heimatstadt ein Denkmal setzte. 1991 erhielt Purucker dafür den Bayerischen Fernsehpreis, 1992 den Adolf-Grimme-Preis in Gold. Außerdem schrieb Purucker u.a. das Drehbuch für drei Tatort-Folgen mit Gustl Bayrhammer als Kommissar Melchior Veigl, für den BR-Zweiteiler "Mali" und für den Fernsehfilm "Frische Ware". Auch das Drehbuch für den Joseph-Vilsmaier-Film "Und keiner weint mir nach", nach dem Roman von Sigi Sommer, stammt von ihm. Er starb am 6. Februar 2015 im Alter von 89 Jahren in Garmisch-Partenkirchen.


    Allgemeines
    Erschienen am 1. September 2008 im Verlag Langen-Müller. 352 Seiten, gebundene Ausgabe.
    Trilogie. Vorgängerband: Band 1 "Die Grandauers ; Nachfolgeband: Band 3 "Die Grandauers und die Zeit danach"


    Zum Inhalt
    Die Geschichte der Familie Grandauer mit all den bekannten Charakteren wird nun fortgeführt.
    Es hat sich viel verändert im gesamten Umfeld, sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich. Die Familie ist eher ein wenig bieder und versteht oftmals das gesamte Ausmass der Veränderungen nicht bzw. unterschätzt sie oder kann sie nicht wirklich richtig einordnen.
    Große politische und gesellschaftliche Ereignisse wie die Olympiade, die Münchner Konferenz, die Reichskristallnacht werden "verflochten" mit all den alltäglichen Begebenheiten, Freuden und Sorgen der Familie und ihres Umfeldes.


    Beurteilung
    Der Erzählstil ist wie im ersten Band der Trilogie und ist, da man sich an den wieder sehr oft auftretenden bayerischen "Slang" zwischenzeitlich gewöhnt hat, gut und flüssig zu lesen.
    Ich würde sagen, dass dieser Teil noch tiefgründiger ist als der Vorgängerband, da die Entwicklung der Charaktere hier noch besser dargestellt wurde; auch diese oft auftretenden Gewissenskonflikte, helfe ich, bringe mich aber selbst in Gefahr, oder nicht. Ich musste, trotz der oft beklemmenden Darstellungen und mit dem Wissen, was daraus wurde, auch sehr oft schmunzeln ob der Kommentare der Leute, auch ihrer Unbekümmertheit. Diese Art des Münchner Humors erinnerte mich oft ein wenig an den Berliner Humor. Vielleicht brauchte man diesen, eine Mischung zwischen Unbekümmertheit und Galgenhumor, um durch solche Zeiten zu kommen.


    Fazit
    Auch der zweite Band hat mir sehr gut gefallen. Ich mag diese Familie, von der Oma bis zu den Kindern. Einen halben Stern ziehe ich ab. Dieses Mal nicht wegen des bayerischen Dialektes, an diesen habe ich mich beim Lesen zwischenzeitlich gewöhnt, sondern weil die Handlung sich oft sehr ausführlich mit Machtgerangel in der "Löwengrube", dem Polizeirevier, in welchem Karl arbeitet, befasst. Nicht ganz unwichtig für die Charakterdarstellung, aber manchmal etwas zu ausführlich.
    Für ein Buch was für mich, wenn ich es zur Hand nahm, wie eine interessante und oft auch amüsante Zeitreise in den Alltag einfacher Münchner in sehr schwierigen und anstrengenden Zeiten war, vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: und freue mich auf den Abschlussband.

  • So sorry für doofe Tippfehler, ich war wieder mal zu hektisch :pale: Vielleicht kann sich ja ein Mod dieser erbarmen und korrigieren ? Vielen, vielen Dank, ich achte beim nächsten Mal besser darauf !
    Edit: Ich hätte es gern selbst getan, kann aber leider nicht mehr editieren.