Jane Austen - Emma MLR ab 07.04.15

  • Irgendwie stehe ich den Kapiteln 7 und 8 gespalten gegenüber - ich fand Emmas Einfluss auf Harriet auch sehr unsympathisch und sie nutzt ihre Macht skrupellos aus - sie hat so viel Einfluss auf Harriet, dass diese alles tut, was Emma ihr "nahelegt". Sie ist wie ein leeres Glas, das Emma mit dem Inhalt füllen kann, der ihr gerade schmeckt.
    VOR der Bekanntschaft mit Emma hätte Harriet diesen Antrag ganz sicher angenommen, sie hat ja schon sehr stark von Mr. Martin geschwärmt. Aber Emmas Vorurteile und der Standesunterschied trüben ihren Blick auf Mr. Martin - sie will gar nicht versuchen daran zu denken, er könnte ein geeigneter Mann für eine Freundin sein, die mit ihr und ihrer Familie verkehrt.


    Mr. Knightleys Argumente waren vernünftig und unterstreichen noch einmal, dass Mr. Martin ein wünschenswerter Ehemann ist, da er den Antrag ja empfohlen hat (und sie verkehren miteinander, was nahe legt, dass Knightley da viel offener ist). Aber ich konnte auch Emmas Argumente nicht total unverständlich finden - sie sind die einer verblendeten, von sich eingenommenen Frau, aber ja, warum nicht? Warum sollte Harriet nicht doch noch eine "bessere" Partie machen und sich auch verlieben? Mr. Knightleys Argumente waren die des "Bewahrers" - er geht fest davon aus: sie kann keinen besseren bekommen als Mr. Martin wegen ihrer zweifelhaften Herkunft. In Emmas Einflussnahme liegt aber die Hoffnung, dass Harriet sich doch noch (im Stand) verbessert, indem sie einen Mann von höherem Stand heiratet (und ein Getränk wird, das Emma schmeckt :lol: und dabei hat Harriet natürlich auch glücklich zu sein). Emmas Sichtweise fand ich eher unkonventioneller, auch wenn sie eigentlich aus ihrem eigenen Standesbewusstsein entsteht, und damit irgendwie nicht total unsympathisch (obwohl ich mich in Kapitel 7 auch furchtbar über sie aufgeregt habe :evil: ). Allerdings missachtet sich auch vollkommen die Gefühle der Freundin - ach, ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
    Man muss aber bedenken, dass sobald Harriet sich bei Emma irgendwie unbeliebt machen sollte und diese sie fallen lässt, wirklich keine Chance mehr hat auf einen anderen als den Sohn der Lehrerin. Harriet ist nichts besseres als Emmas Spielzeug. *schüttel* :cry:


    Dass es mit Mr. Elton (?) wahrscheinlich nichts wird, deutete Mr. Knightley schon an. Ich bin da jedenfalls gespannt.

  • edit: Mir ist aufgefallen, dass die meckernden, Kopf an die Wandschlagenden, brüllenden und vor Wut schnaubenden Smileys bei uns in der Überzahl sind. :loool:


    Ein stiller und sehr amüsierter Mitleser in Eurer Runde erinnert sich daran, dass auch bei uns damals diese Smileys in der Überzahl waren :loool: Ich hab viel Spaß bei Eurer Leserunde, in unserer ging es genauso zu :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Also mich regt Emma maßlos auf. :wuetend: Gut, das wir uns alle zusammen ärgern können.


    @Petra Lustig grundsätzlich hast du nicht unrecht, man sollte sich nicht mit dem mindestmaß zufrieden geben. Aber ich glaube wenn man das mal realistisch sieht, zu der Zeit konnte sich eine Frau diese Gedanken garnicht leisten. Harriett kann froh sein wenn sie einen Mann wie Mr.Martin bekommt, da geben ich Mr.Knightley total recht. Klar ist das für uns moderne Frauen von heute ein schrecklicher Gedanken, aber damals war das ja leider so. Wenn man sich mal Harriets Werdegang durch den Kopf gehen lässt, dann hätte sie es mit Mr.Martin gut getroffen.
    Aber was ich viel viel wichtiger finde, sie mag ihn und würde ihn eigentlich gern heiraten. Und das ist für sie eigentlich erst recht unverschämtes Glück. Es ist unglaublich das Emma sie nicht dazu ermutigt.
    Mr.Knightley wächst Emma auch ordentlich den Kopf und das ist gut so! Allerdings hält das ja auch nicht lange vor. :roll: Die kann einen echt wahnsinnig machen.
    Aber das sollten ja eigentlich die wertvollsten Freunde sein, die auch mal ihre Meinung sagen und einem nicht nach dem Mund reden. Und Emma ist anscheinend ja zu 99% von Leuten umgeben die ihr nach dem Mund reden. Der eine Prozent ist Mr.Knightley. :loool:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Hallo zusammen,
    es tut mir sehr, sehr Leid, dass ich mich erst heute melde :| . Diese Woche ist bei mir unerwartet das große Chaos ausgebrochen :pale: , sodass ich bisher nur ganz knapp geschafft habe mit dem Lesepensum hinterher zukommen.
    Ich hoffe, dass ich morgen etwas aufholen, und mich auch an eurer bisherigen Diskussion beteiligen kann...wenn das
    für euch noch okay ist.


    Liebe Grüße,
    bonnieloca

    Erfahrung ist nicht was einem Menschen widerfährt, sondern das, was er daraus macht. (aus einem Glückskeks)


  • Ich versuche jetzt mal etwas aufzuholen. Kapitel 5 + 6 habe ich gelesen, gleich lese ich weiter. Ich halte es deshalb etwas kürzer mit dem Kommentieren.


    Herrlich fand ich seine Spitze gegenüber Mrs. Weston, dass sie zwar Emma nicht so vollkommen erzogen hat, aber von Emma sehr gut für die Ehe erzogen wurde, indem sie lernte "ihren eigenen Willen unterzuordnen und zu tun, was man von Ihnen verlangt..."

    Ja, das hat mir auch sehr gut gefallen. Mrs. Weston schein auch sehr überzeugt und voreingenommen von Emma zu sein. Allerdings hat sie auch daraufhingewiesen, dass sie sie etwas verzogen findet. Mit meinen Worten ausgedrückt :lol:


    So habe ich das nicht verstanden. Er findet sie zwar hübsch, aber für mich schwingt dort nur Mitleid und auch ein wenig Genervtheit über Emmas Verhalten mit. Er mag sie als Diskussionspartnerin - beide nehmen ja bei ihren Unterhaltungen miteinander kein Blatt vor den Mund - und genießt dadurch ihre Gesellschaft. Aber verliebt ist er meiner Meinung nach nicht in sie (und sie auch nicht in ihn).

    Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass Mr. Knightley mehr für Emma empfinden könnte. Er sieht sie wohl eher als Schwester, um deren Zukunft er besorgt ist, weil sie durch die ganze lobhudelei keinen realistisches Bild mehr von sich selbst haben könnte.


    Mr. Elton ist aber mal sowas von in Emma verschoßen :shock: Ich bin gespannt, was da noch bei rumkommt.

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Ein stiller und sehr amüsierter Mitleser in Eurer Runde erinnert sich daran, dass auch bei uns damals diese Smileys in der Überzahl waren :loool: Ich hab viel Spaß bei Eurer Leserunde, in unserer ging es genauso zu :wink:

    An eure MLR habe ich zwischendurch auch schon gedacht, ob ihr Emma und die Leutchen auch so gesehen habt wie wir. :lol: Irgendwann hat jemand im 365-Tage-Thread Emma als nervigste Buchfigur genannt (das warst du aber glaube ich nicht, oder? :-k ) und ich war damals total überrascht, dass eine Hauptfigur von Austen jemanden so zornig machen kann. Ich schau nach unserer hiesigen MLR auf jeden Fall auch mal bei eurer vorbei und bin schon gespannt auf eure Ausbrüche. :twisted:


    Aber das sollten ja eigentlich die wertvollsten Freunde sein, die auch mal ihre Meinung sagen und einem nicht nach dem Mund reden. Und Emma ist anscheinend ja zu 99% von Leuten umgeben die ihr nach dem Mund reden. Der eine Prozent ist Mr.Knightley.

    :totlach: Dann freuen wir uns darauf, wenn der 1 % auftaucht und alles wieder ins rechte Licht rückt. :mrgreen:


    Ich hatte heute mal Emma-lesefrei - wir können ja vielleicht einen Tag (oder das Wochenende?) pausieren, damit unsere Aufholer stressfrei nachkommen können, was denkt ihr?

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • :ergeben:
    Ihr Lieben,
    werd leider nicht mehr sagen können, dass ich alle Austen-Bücher in einer MLR gelesen habe. Ich komm grad einfach nicht rein und merk, wie Emma mir langsam aber sicher eine Leseflaute einpflanzt und ich mich immer dazu zwingen muss den nächsten Absatz zu lesen. Ich glaub ich bring sie nächste Woche wieder in die Bibliothek und versuchs ein ander Mal erneut :-?

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • :ergeben:
    Ihr Lieben,
    werd leider nicht mehr sagen können, dass ich alle Austen-Bücher in einer MLR gelesen habe. Ich komm grad einfach nicht rein und merk, wie Emma mir langsam aber sicher eine Leseflaute einpflanzt und ich mich immer dazu zwingen muss den nächsten Absatz zu lesen. Ich glaub ich bring sie nächste Woche wieder in die Bibliothek und versuchs ein ander Mal erneut :-?

    Ach Pralinchen, das ist schade, aber besser du ziehst frühzeitig die Reißleine, bevor Emma dir eine Leseflaute verpasst (das können wir ihr also auch noch ankreiden :twisted::totlach: ) . Lass dich mal ganz doll :friends: und ich hoffe, dein nächstes Buch wird der absolute Pageturner. :lol:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • und ich hoffe, dein nächstes Buch wird der absolute Pageturner.


    Das nächste MLR-Buch wirds bestimmt :totlach::kiss::friends:


    Vl. les ich auch einfach hier nur mit und lass das Buch Buch sein, wär auch eine Alternative :totlach:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • So, bin gestern nicht zum Lesen gekommen und habe mich soeben durch die Kapitel 7 + 8 gekämpft. Also Emma geht mir so dermaßen auf die Nerven und ist mir im Moment so unsympathisch, dass ich das Buch wahrscheinlich weglegen würde, wenn ich es alleine lesen würde. :wuetend:


    Die will natürlich nicht, dass ihre Freundin einen Bauern heiratet und beeinflusst sie, sodass Harriet eine Absage schreibt. Emma hat mich so aufgeregt in den beiden Kapiteln . Wie kann sie so egoistisch sein und die Freundschaft von Harriet nur für sich selbst beanspruchen


    Abzusehen war das ja schon, aber dass der arme Mr. Martin jetzt tatsächlich einen Korb bekommt, finde ich total daneben. Harriett mag ihn ja eigentlich gerne und genießt seine Gesellschaft, also was will sie mehr! Leider hat sie gegen die durchsetzungsstarke Emma keine Chance.


    Wenn man sich nicht absolut sicher ist, sollte man auch nicht Heiraten. Das Problem bei Harriet ist eben, dass sie total naiv und unsicher ist und das nutzt Emma voll aus


    Harriett ist ja auch gerade mal 17 Jahre alt und hat noch kaum Lebenserfahrung, von Männerbekanntschaften ganz zu schweigen. Eine richtige enge beste Freundin scheint sie im Pensionat auch nicht zu haben. Also ist die sich in ihr Leben drändende Emma jetzt die Bestimmerin in ihrem Leben. Im Guten wie im Schlechten. Wenn das mal nicht schief geht! :cry:


    Ich stimme Mr. Knightleys Argumentation also vollkommen zu, es könnte sein dass Harriet die beste Chance auf eine gut und sicher Zukunft verpasst hat


    Mr. Knightley hat mit seiner Argumentation total recht und scheint Mr. Martin ja auch gut zu kennen und hält sehr viel von ihm. Das will schon etwas heißen! Ich hoffe wirklich, dass sich für Harriett und Mr. Martin noch alles zum Guten wenden wird. Verdient haben es beide!


    Ich bin so froh, dass ich mit euch zusammen in der MLR lese und beim Beitrag-Schreiben Dampf über Emma ablassen kann Ich weiß nicht, ob mich jemals eine Figur aus einem Buch so aufgeregt hat


    Genau! :wuetend:](*,):evil:

    Hätte Harriet vielleicht anders entschieden, wenn Mr. Martin ihr den Antrag persönlich gemacht hätte?


    Sie hätte garantiert angenommen. Sie hat sich ja den Sommer über sehr gut mit ihm verstanden und auch sonst hat sie am Anfang nur Gutes über ihn erzählt.


    Mittlerweile bin ich immer glücklich, wenn Mr. Knightley in den Kapiteln auftaucht - er bewahrt mich vor dem Kollaps.


    Ja, für mich ist er auch das Licht in der Geschichte und beruhigt immer meinen Blutdruck, wenn er auftaucht und versucht, Emma wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Das tut ihr auch gut, aber sie bemerkt das leider nur recht selten.


    Man muss aber bedenken, dass sobald Harriet sich bei Emma irgendwie unbeliebt machen sollte und diese sie fallen lässt, wirklich keine Chance mehr hat auf einen anderen als den Sohn der Lehrerin. Harriet ist nichts besseres als Emmas Spielzeug.


    Spielzeug trifft es genau. Sobald Emma ihr Interesse an Harriett verliert, wird sie sie fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Und dann steht die arme Harriett ganz alleine da - ohne "Freundin", ohne Verehrer und auch ohne Freundinnen, denn die Schwestern von Mr. Martin werden mit ihr sicherlich nichts mehr zu tun haben wollen.
    ___________________


    Gut, wenn wir heute (Sonntag) eine Pause einlegen. Dann kann ich in Ruhe die Kapitel 9 + 10 vom Sonnabend lesen und bin wieder aktuell dabei.


    @Schokopraline
    Wenn du jetzt keinen Nerv für das Buch hast, dann ist es wirklich besser, wenn du es ein Andermal liest. Eine Leseflaute ist Emma auf jeden Fall nicht Wert!

    Liebe Grüße von Pippilotta :-) :winken:


    Fernsehen bildet. Immer wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.
    Groucho Marx

    Ich :study: gerade:
    Barry Jonsberg - Das Blubbern von Glück
    Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem

  • Aber was ich viel viel wichtiger finde, sie mag ihn und würde ihn eigentlich gern heiraten. Und das ist für sie eigentlich erst recht unverschämtes Glück. Es ist unglaublich das Emma sie nicht dazu ermutigt.
    Mr.Knightley wächst Emma auch ordentlich den Kopf und das ist gut so! Allerdings hält das ja auch nicht lange vor. Die kann einen echt wahnsinnig machen.


    Ja, das stimmt. Harriet hätte dem Heiratsantrag garantiert zugestimmt, wäre da nicht Emma gewesen ... und sie wäre bestimmt glücklich gewesen mit Mr. Martin. Sie hat so von ihm geschwärmt und nur das Hineinreden von Emma und weil Harriet selbst alles tut, was Emma "empfiehlt", hat zur Ablehnung geführt. Wirklich schade.


    Ich hoffe noch einige mehr von Mr. Knightleys "Reiß-dich-mal-zusammen-du-übergeschnappte-Nuss"-Reden zu hören. ^^


    @Allgemein: Ja, machen wir einen Tag Pause. Heute wäre ja das nächste Kapitel dran gewesen. Verschieben wir die Diskussion auf Montag?

  • Schrecklich war auch, dass sie Harriet richtig erpresst - wenn sie Mr. Martin heiratet, müsste Emma die Freundschaft beenden, weil es sich nicht ziemt mit diesen Leuten Umgang zu haben :wuetend: Auch Emma´s Überraschung, dass Mr. Martin den Brief in einem gebildeten Stil geschrieben hat - ja, da kann sie mal sehen, der Gute isst auch schon mit Messer und Gabel. :evil: Mein Fazit zu Kapitel 7: Ich mag die egoistische, versnobte und manipulative Emma nicht!!! Bin gespannt, ob sich das ändert.

    Boar, da habe ich mich aber auch total aufgeregt beim Lesen :wuetend: Diese emotionale Erpressung von Emma geht ja mal gar nicht!!! Sie hat dabei ja schon fast alle Mittel ausgespielt die sie zur Verfügung hatte, um Harriet von der Heirat abzubringen. Wobei mich auch das Verhalten von Harriet aufgeregt hat. Einfach dumm. Als ob sie nicht im Ansatz dazu in der Lage ist sich mal ihre eigenen Gedanken zu machen :evil:



    Interessant war seine Einschätzung von Mr. Elton, der zwar immer sehr nett und zuvorkommend tut, aber dabei seine materiellen Interessen und seine gesellschaftliche Stellung stets im Auge behält.

    Das fand ich auch recht interessant. Das bedeutet ja auch, dass er sich eventuell wirklich Chanchen bei Emma ausrechnet. Denn von Emmas Standpunkt ist er bestimmt auch unter ihrer Würde...



    Irgendwie tut mir Emma fast ein bißchen leid. Sie ist ja so voll und ganz von der Richtigkeit ihres Tuns überzeugt, leidet doch an einem erheblichen Maß an Selbstüberschätzung, das tut ja fast schon weh.

    Sie würde mir auch leid tun, wenn mir Harriett nicht noch mehr leid tun würde :drunken:


    Warum sollte Harriet nicht doch noch eine "bessere" Partie machen und sich auch verlieben? Mr. Knightleys Argumente waren die des "Bewahrers" - er geht fest davon aus: sie kann keinen besseren bekommen als Mr. Martin wegen ihrer zweifelhaften Herkunft.

    Ich denke, dass Harriet schon etwas in Mr. Martin verliebt war, sich aber von Emma total hat verunsichern lassen. Ob sie noch eine bessere Partie machen könnte weiß ich nicht, aber ich denke wenn ist es doch eher unwahrscheinlich, dass es auch dazu kommt. Mr. Knightley hat schon recht, dass Harriet nicht zu viel erwarten kann. Und das hat ja nicht nur mit ihrer Herkunft, sondern auch mit ihr selbst zu tun.


    Mr.Knightley wächst Emma auch ordentlich den Kopf und das ist gut so! Allerdings hält das ja auch nicht lange vor. Die kann einen echt wahnsinnig machen.

    Hat es denn überhaupt gewirkt?


    Ich versuche jetzt mal etwas aufzuholen. Kapitel 5 + 6 habe ich gelesen, gleich lese ich weiter.

    Hat ja super geklappt :totlach: Gelesen habe ich zwar noch, aber dann war ich zu müde um zu posten.


    Also Emma geht mir so dermaßen auf die Nerven und ist mir im Moment so unsympathisch, dass ich das Buch wahrscheinlich weglegen würde, wenn ich es alleine lesen würde.

    Da das Buch nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Genres gehört und auch noch nicht all zu einfach zu lesen ist glaube ich hätte ich auch schon abgebrochen 8-[


    Ich hoffe wirklich, dass sich für Harriett und Mr. Martin noch alles zum Guten wenden wird. Verdient haben es beide!

    Oh, das hoffe ich auch!


    Sobald Emma ihr Interesse an Harriett verliert, wird sie sie fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Und dann steht die arme Harriett ganz alleine da

    Ich halte ja momentan auch nicht wirklich viel von Emma, aber ich glaube eigentlich nicht, dass sie Harriet einfach so fallen lassen würde.


    Genau, morgen beschnacken wir Kapitel 9 + 10. :lol:

    Phu, dann bin ich ja jetzt wieder up to date. Morgen geht es weiter!

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Kapitel 9 und 10
    War ja zu erwarten: Emma hat keine Gewissensbisse nach Mr. Knightleys Standpauke... :roll:
    Und klein Harriet, du liebe Güte...So ein ganz klein bißchen mehr Grips im Kopf täte der Guten auch mal ganz gut, oder? Puh...
    Die beiden Damen sind, jede auf ihre Art, echt etwas anstrengend...
    Aber die Krönung ist doch nun wirklich Emmas Unterscheidung der "armen alten" und der "bemittelten alten" Jungfer...eine arme alte Frau ist also per Definition lächerlich und unangenehm, eben weil sie nur ein kümmerliches Einkommen hat. Während die "bemittelte ledige Frau" immer hoch angesehen ist... ](*,)](*,)](*,)
    Die hat sie ja wohl nicht mehr alle?!? :wuetend::evil: Da könnte man glatt seine gute Erziehung vergessen!

  • Ich finds auch ganz schlimm. Ich hätte das Buch längst wieder in die Ecke geworfen... Harriett hat ja rgendwie auch nur Watte im Kopf...


    Was hast sich Jane Austen denn bei diesen Figuren gedacht? :scratch:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Und klein Harriet, du liebe Güte...So ein ganz klein bißchen mehr Grips im Kopf täte der Guten auch mal ganz gut, oder? Puh...
    Die beiden Damen sind, jede auf ihre Art, echt etwas anstrengend...


    Ja, eigentlich sind beide auf ihre Art und Weise unerträglich. Da sehe ich auch wirklich ein, dass für Harriet nichts "besseres" als Mr. Martin herausspringen kann (in Anführungszeichen, da er ja für die Kleine eine gute Wahl ist). Wie sie Emma in allen Dingen zustimmt! Mensch, "Emma, du hast immer Recht" - da schwillt mir der Hals. Aber, naja, sie ist wirklich nicht die hellste Kerze auf der Torte und noch 17 Jahre jung.


    Ja, die Standpauke von Mr. Knightley hat nicht wirklich geholfen - ich denke, bis dahin wird auch noch einige Zeit vergehen.
    Dagegen wurde in Kapitel 9 doch mehr deutlich, dass Mr. Elton es eher auf Emma abgesehen hat und der Trantüte ist in Kapitel 10 nichts zu peinlich (ja, da kann man sich schon mal den Schnürsenkel zerreißen :totlach: ), damit Harriet und Mr. Elton allein sein können, damit er ihr einen Antrag machen kann. Ich glaube das hat Mr. Elton im Leben nicht vor. Wenigstens findet Emma Mr. Eltons Geschwafel am Ende von Kapitel 9 lächerlich.


    Ihr Gerede von der angesehenen alten Jungfer und der armen alten Jungfer fand ich nicht so aufregend - Emma hat das Glück in sehr guten Verhältnissen zu leben und tatsächlich eine Wahl zu haben. Sie muss keinen reichen Sack mit hohem Ansehen heiraten, damit es ihr später gut geht. Sie betont ja auch, dass sie sich durch eine Heirat eigentlich gar nicht verbessern kann (im Gegenteil, sie ist nicht mehr immer nur die Nr. 1). Und da viele Ehen dieser Zeit eben materielle Ziele hatten, kann sie sich die Freiheit nehmen, diese nicht verfolgen zu müssen. (Wobei, wie steht es mit einer Erbschaft? Soweit ich weiß, waren Frauen damals nicht erbberechtigt (?), müsste dann nicht irgendein männlicher Verwandter das Ganze erben? Dann sollte Emma sich eigentlich schon Gedanken machen müssen ...).
    Ihre Verurteilung der armen Mrs. Bates fand ich aber auch wieder furchtbar. Es wird wirklich Zeit, dass ihr mal jemand ordentlich Gegenwind in die Segel bläst. Aber da erst ein Sechstel des Buchs geschafft ist, werden wir wohl noch oft hören, wie toll Emma sich selbst findet :-, .


    Edit: Ich hatte vergessen zu schreiben, dass Emma bei ihrer Freundin Harriet natürlich wirklich große Hoffnungen weckt - wenn sie Harriet damit nicht in Wirklichkeit doppelt unglücklich macht (Mr. Martin hat sie abgelehnt und Mr. Elton will sie evtl. nicht.) ...