Hansjörg Schertenleib - Nachtschwimmer

  • Inhalt:
    Patrick reist über Neujahr zu seiner Freundin Fiona nach Irland. Dort angekommen stellt er schnell fest das Fiona alles andere als glücklich zu Hause ist. Die Mutter scheint vor allem Alkohol zu trinken und Fionas Onkel Tony hat die Zügel in der Hand. Schon am zweiten Tag möchte Fiona abhauen und überredet Patrick mit ihr gemeinsam zu verschwinden...


    Meine Meinung:
    Ich glaube das Buch war mir fast etwas zu trostlos und melancholisch. Von einer Melancholie die ich wohl als Teenager sehr gut verstanden hätte, jetzt aber scheint sie endgültig von mir abgefallen zu sein. Das hat aber auch dazu geführt das ich zu der ganzen Traurigkeit und unterdrückten Wut keinen rechten Zugang mehr gefunden habe. Gleichzeitig war der Roman aber nicht schlecht erzählt und hat vor allem seine Hauptfiguren ernst genommen. Man konnte sich gut in die beiden hineinversetzen, verstand ihre Beweggründe und auch weshalb sie einander brauchen. Weshalb Fiona Patrick braucht, sie kann ihr Leben nicht selbst in die Hand nehmen. Leider ist auch sehr klar und deutlich warum sie das nicht kann. Für mich war dieser Verlauf der Handlung irgendwie Klischee behaftet. Er hatte genau den Verlauf den ich erwartet habe. Das fand ich schade, denn der sprachliche Stil hat mir gefallen und ich kann mir auch gut vorstellen noch ein mal etwas von dem Autor zu lesen um zu schauen ob mir einfach nur "Nachtschwimmer" nicht besonders liegt.
    Übrigens hat der Roman mich in ein paar Punkten an den Fänger im Roggen erinnert. Vor allem Alex und Patricks Beziehung und auch ein Gespräch zwischen den beiden war der Beziehung zwischen Holden und seinem kleinen (ebenfalls verstorbenen) Bruder sehr ähnlich. Vermutlich eher ein Zufall, aber aufgefallen ist es mir trotzdem, man eben mit dem was man so kennt.


    Das Ende war für mich dann etwas zu abgehackt. Kaum hat die Handlung begonnen ist sie wieder vorbei und lässt mich etwas ratlos zurück. Offene Enden stören mich nicht sehr oft, aber hier war es als ob einfach ein Kapitel fehlen würde. Alles in allem lässt der Roman mich etwas traurig zurück weil die Handlung wenig hoffnungsvoll bleibt aber eben auch nicht ganz zufrieden.


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