Daniel McCrohan & David Eimer - Lonely planet Reiseführer Beijing

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    lonely-planet-Bücher gibt es schon so lange und bediente zu Beginn wohl in erster Linie die Rucksacktouristen. Doch dieses 70er-Jahre-Feeling, das man mal mit ihnen verbunden hat ist längst vergangen und so präsentieren sich diese Reiseführer in ständigen Aktualisationen also sehr moderne und umfassende Reiseplan- und Reisehilfen.


    Eine Stadt wie Beijing, die sich nach Aussagen ihrer Bewohnerinnen und Bewohner mindestens alle sieben Jahre erneuert, benötigt eine solche Aktualisierung sehr dringend in Bezug auf ihre Stadtführer und so ist diese Ausgabe von 2013 schon noch sehr zeitgemäß – und weist immer wieder auf bevorstehende Veränderungen hin, die wahrscheinlich mittlerweile auch eingetreten sind.


    Der Reiseführer ist aufgeteilt in vier Hauptbereiche, die zunächst der Reiseplanung, dann der Be-schreibung wichtiger Ziele und Routen in Beijing, eine Menge Hintergrundwissen und schließlich ein Glossar für die wichtigsten Dinge der Reise und des Aufenthalts beinhalten. Außerdem gibt es noch einen kleinen angehängten Sprachführer mit den wichtigsten Wendungen, sowie einen Komplett-stadtplan und mehrere Detailpläne, die jeweils die spezifischen besonderen Sehenswürdigkeiten beinhalten.


    Außerdem werden an allen möglichen Stellen in hellblauen Kästen sehr gut komprimierte Informationen zu verschiedenen Themenbereichen angeboten, so dass man hier unter anderem eine der knappsten Darstellungen zu Grundprinzipien des TaiJijuan finden kann, die ich bisher gesehen habe. Daneben sind die beiden Autoren seit einigen Jahre feste Residenten in der Stadt, die sich dabei in erster Linie wohl in die mehr und mehr verschwindenden Hutongs verliebt haben - die man wirklich anschauen sollte, solange es sie noch gibt, was dieser Lebens- und Wohnform einen großen Raum im Reiseführer sichert.


    Insgesamt ein sehr informativer, gut strukturierter und hilfreicher Reiseführer, der weit über Basisinformationen hinausgeht.

  • 5. deutsche Auflage, Übersetzung der 11. englischen Ausgabe 2017

    336 Seiten


    Ausstattung:

    Stadtkarte mit U-Bahn-Plan zum Heraustrennen (in wenig stabiler Ausführung)

    Farbcode mit Daumenregister

    Cityatlas mit 10 Detailkarten und eigenem Register

    3-D-Abbildung der Verbotenen Stadt

    Kurzer Sprachführer in zweifarbigem Druck mit Pinyin-Umschrift und Betonungszeichen


    Der Autor:

    David Eimer hat als Journalist in Beijing gelebt, was man seinem Reiseführer deutlich anmerkt, der Co-Autor Trent Holden scheint eher Generalist im Verfassen von Reiseführern zu sein.


    Inhalt

    Die 5. deutsche Auflage des Lonely Planet Beijing ist farblich deutlich gegliedert in Planung (50 Seiten), Erkundung (150 Seiten, wiederum in 7 Stadtteile gegliedert), Hintergründe (40 Seiten) und Praxisinfos (30 Seiten). Wer allein die TOP 13 ohne Sightseeing-Hetze besuchen will, sollte dafür mindestens eine Woche einplanen. Die Autoren bieten zwar auch eine Schnellansicht der Stadt in 3 Tagen an + 1 Tag für einen Mauerabschnitt, die Hintergrundinformationen richten sich jedoch eher an Reisende mit Muße.


    Lonely Planet-Reiseführer sind nach einem identischen Muster gestrickt und richten sich an eine allgemeine Zielgruppe. Generelles China Knowhow für Ausländer (die zumeist die Schrift im Land nicht lesen können), allgemeine Planung (z. B. WeChat, Travelcard, Museumspass, welcher Steckdosen-Adapter), praktische Tipps für den Alltag, Warnung vor Nepp werden hier von Landeskennern vermittelt. Selbst Reisen mit Kindern findet seinen Platz; die Autoren sind sich sogar des Problems bewusst, wie ein im Marktgetümmel evtl. verlorenes Kind wieder zurück findet, das noch kein Englisch spricht.


    Neben Tipps für Stadtrundgänge, Radtouren und (Tages-)Ausflügen gibt es Restaurant-Tipps en masse, versehen mit einem Preisrahmen. Selbst eine Planungshilfe, in welchem Stadtteil der Besucher sein Hotel am besten suchen will, wird angeboten. Besonders nach einer Reise sehe ich gern noch einmal in den Infoteil, der mir hier in Optik und Inhalt gut gefällt.


    Für Europäer fehlen mir in Reiseführern generell Bedürfnisse von Studenten im Auslandssemester und von Berufstätigen, die - in diesem Fall - dienstlich in China sind. Ihnen stellt sich für einen mehrmonatigen Aufenthalt z. B. die Frage, wie finde ich ein Sportstudio, welche Tai Chi oder Kung-Fu-Schule kommt für mich als Ausländer infrage, wie verständige ich mich in einer Apotheke?


    Während der Kurzsprachführer im hinteren Teil Betonungszeichen über der Pinyin-Umschrift enthält, fehlen sie komplett im Restaurantteil und auf den Karten. Gerade chinesische Begriffe zum Essen und Shoppen könnte man sich auch ohne Kenntnis der chinesischen Schrift selbst aneignen. Da Chinesisch eine „gesungene Sprache“ mit mehreren Tonhöhen ist, können Ausländer ohne Sprachkenntnisse, so wie sie hier abgedruckt sind, die Begriffe nicht aussprechen, (z. B. Seite 106/107).


    Fazit

    Aktuelle Tipps vom Kenner, kann ich auch für einen längeren Aufenthalt in Beijing empfehlen.


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