Gorden Van Zandt ist ein ehemaliger Marine, der trotz Notwehrexzess, ehrenhaft entlassen irgendwas mit Computern macht und mit seiner Familie in der Vorstadt den typischen American Way of Life lebt. Diese Idylle wird nun durch einen EMP-Pulse, der die gesamten Vereinigten Staaten elektronisch stillegt, empfindlich gestört. Woher dieser klitzekleine Atomkrieg stammt und das warum, erst recht das Wie bleiben deutlich unerwähnt.
Unser Held reagiert spontan, schaltet noch beim Joggen auf Überlebensmodus und beginnt Hamsterkäufe, während sich die meisten Mitmenschen noch vor ihren unbrauchbaren Autos stehend, ratlos die Löckchen drehen.
Gorden kommt es sehr gelegen, dass er ohnehin schon in Redneck-Manier für das Gröbste gerüstet ist, auf dem Dachboden die stille Reserve von 75.000$ schlummert (*lach) und alle anderen erst zwei Tage später "aus dem Quark" kommen. Gorden wirft in Nullzeit alle gesellschaftlichen Prinzipien über Bord und sieht für jeden, der es wagt, seiner Familie eine Konserve wegzuschnappen, tödliche Mittel gerechtfertigt.
Was hier nach Endzeit-Satire klingt, nimmt der Autor (der selbst Marine war und vermutlich "autofiktional" schreibt) bierernst und schwankt dabei zwischen aggressiven Egoismus und zuckriger Vaterliebe. Hopfs Dialoge sind hölzern, banal und ohne jeden Tiefgang. Die Emotionen und Stimmungen seiner Erzählung entspringen nicht dem Kontext, sondern werden vom Autor explizit dazugeschrieben. Das Buch ergeht sich in Durchhalteparolen und Beschaffungsmarathon, den Schrecken der ersten Stunde und die wachsende Verzweiflung einer ganzen Nation handelt er in drei Seiten plus Nebensätze ab.
Das Buch ist plump reaktionär, ätzend hurrapatriotisch und bisweilen mit so unglaubwürdiger Selbst(gerechter)-justiz, dass man hin und wieder die Hoffnung hat, es möge sich in eine Satire wandeln. Tut es nicht.