Dora Heldt - Wind aus West mit starken Böen

  • Kurzmeinung

    Will&Will
    Wundervolles Buch, ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass ich noch 300 Seiten mehr lesen möchte!
  • Klappentext:
    Ausgerechnet Sylt! So viele Jahre hat Katharina die Insel ihrer Kindheit und Jugend gemieden. Doch jetzt führt der Rechercheauftrag des holländischen Bestsellerautors Bastian de Jong sie in die alte Heimat zurück. Alles ist sofort wieder da: Ihre chaotische Schwester Inken mit ihrer Segelschule, Bilder und Erinnerungen an früher, alte Klassenkameraden und Lehrer kreuzen Katharinas Weg. Und dann trifft sie ausgerechnet den Menschen wieder, den sie seit zwanzig Jahren vergeblich aus ihren Erinnerungen zu tilgen versucht: Hannes, ihre erste große Liebe, der gerade die Wohnung seiner verstorbenen Mutter auflöst. Alte Liebe rostet nicht?


    Meine Meinung:
    Ich hatte mit diesem Buch von Dora Heldt so meine Probleme. In erster Linie wahrscheinlich, weil man unter dem Namen einfach etwas anderes erwartet. “Wind aus West mit starken Böen” ist deutlich ernsthafter und ruhiger, als die anderen Bücher, die ich bislang von dieser Autorin gehört bzw. gelesen habe.


    Die Sprecher haben mir gut gefallen, da sie den Figuren wirklich Leben eingehaucht haben. Vor allem Bastian de Jong war super umgesetzt.


    Die Figuren waren auch alle schön beschrieben, aber etwas langweilig. Katherina sollte natürlich so langweilig sein, denn sie hat im laufe des Buches von allen die größte Entwicklung durchgemacht. Aber selbst Inken, de flippige Schwester und Bastian de Jong empfand ich als etwas farblos. Sie waren da und sie waren auch nicht uninteressant, aber sie hätten dem Buch noch etwas mehr Würze verleihen können.


    Die Geschichte plätschert in weiten Teilen ziemlich vor sich hin, ohne dass etwas Nennenswertes passiert. Die Schwestern haben sich auseinander gelebt, was vor allem von Katherina verursacht wurde und finden sich nun, durch einen Rechercheauftrag, den Katharina annimmt, wieder. Ich denke, dass man hier etwas mehr Dramatik hätte erschaffen können.


    Bastian de Jong war mir persönlich ziemlich unsympathisch. Der typische großkotzige Bestsellerautor, so wie man ihn sich vorstellt. Schnell wird klar, dass mit ihm irgendetwas nicht so ganz koscher ist (zumindest hatte ich die ganze Zeit so ein Gefühl) und die Auflösung ist wirklich überraschend. Das hat mir wiederum ganz gut gefallen.


    Alles in allem bleibt “Wind aus West mit starken Böen” hinter den anderen Werken von Dora Heldt zurück und bekommt von mir 3 Sterne, da man das Buch aufgrund der tollen Sprecher nett hören kann, aber es mich nicht wirklich fesseln konnte.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)