Klappentext:
Peter Deckers neuester Fall mit dem LAPD ist einer der bizarrsten seiner erlebnisreichen Karriere. Als der ältliche, ekzentrische Milliardär Hobart PEnny tot in seinem Apartment aufgefunden wird, denken die Polizisten zunächst, dass sich seine Haustigerin gegen ihn gewendet habe. Aber als Decker und seine Kollegen, die Detektive Marge Dunn und Scott Oliver, in Leben des Opfers nachforschen, stellen sie fest, dass Penny allerlei exotische und perverse Vorlieben gehabt hat. Schnell wird deutlich, dass das Tier, das den seltsamen Erfinder getötet hat, nur allzu menschlich sein muss.
Eine Fährte aus Hinweisen folgend, die sie in ein Wildschutzgebiet in den San Bernadinobergen und in das wilde Nachtleben von Las VEgas führt, müssen die die LAPD-Detektive mit zu vielen Verdächtigen und zu wenig HInweisen jonglieren. Um den Fall zu lösen, der die zwei Urinstinkte Sex und Mord beinhaltet, muss Decker eine schwierige Entscheidung treffen. Sollte er sich eine Expertenunterstützung von Chris Donatti holen, dem gefährlichen Mann, der zugleich auch der Vater von Deckers Pflegesohn ist? Als seine Arbeit und sein Privatleben aufeinandertreffen sieht sich Decker ernsten Fragen gegenüber und fragt sich selbst, ob der Konflikt zwischen Familienkrise und beruflichen Pflichten seiner Karriere ein Ende setzen werden.
Eigene Beurteilung:
Also, für den letzten Satz des Klappentexts muss der Verfasser ein anderes Buch gelesen haben als ich. Die Überlegungen im Privatleben Deckers gehen in eine ganz andere Richtung.
[ab hier Eigenzitat aus amazon.de]
Wie kommt eine einige hundert Kilo schwere Raubkatze in eine Wohnung und kann dort leben, ohne dass es jemanden aufzufallen scheint? Wie kommt ein 89-jähriger auf die Idee, so etwas zu unternehmen und warum lebt ein mehrfacher Millionär mit dem interessanten Nachnamen „Penny“ in so vergleichsweise bescheidenen Verhältnissen? Die Fragen trommeln nur so auf die Ermittlerinnen und Ermittler ein, während die schlafende Tigerin zu einer Exotenstation gebracht wird.
Schnell stellt sich heraus, dass der alte Mann nicht nur in der Betreuung der Tigerin sehr kompetente und verschwiegene Hilfe gehabt hat, sondern, dass ihn auch noch regelmäßig junge Damen eines Massage- und Eskortdiensts besuchten, der seltsamerweise am wahrscheinlichen Tag des Ablebens des alten Herrn seine Zelte in LA abgebrochen hat.
Während die Ermittlungen hin und her gehen und Oliver und Marge gerade in der Hochfinanzumgebung des Verstorbenen auf überaus kooperative Verwandte stoßen, kommen immer mehr Geheimnisse aus dem Leben des Getöteten ans Licht, die das Spektrum möglicher Mordmotiv zunehmend vergrößert. Tja, und Peter muss sich auch noch um das mit Macht erwachende Liebesleben seines Pflegesohns kümmern, das diesen beinahe hinter Gittern bringt.
Hier und da gibt es mal eine Logiklücke – so wird eine Ohrenzeugin, die interviewt wurde, später nie wieder erwähnt und ein Pärchen als einzige Ohrenzeugen für die gleichen Ereignisse genannt -, aber davon abgesehen ist auch dies wieder ein ziemlich ansprechender Decker/Lazarus-Thriller mit einem überaus ungewöhnlichen Fall, der sich dann auch immer wieder von Neuem unerwartet weiterentwickelt. Und die Polizisten in diesem Roman sind mal keine emotional gestörten Problemmenschen, sondern können eigentlich durchgängig als Vorbilder verantwortungsbewussten Handelns gelten – ohne das das Buch dadurch langweilig wird. Eine angenehme Abwechslung im Dschungel der autistischen oder soziopathischen Ermittler mit zusätzlichen Suchtproblemen, die heute in vielen Krimis die Norm zu sein scheinen.