Rainer M. Schröder - Todeszone

  • Inhalt
    Kendira und ihre Freunde sind aus der Sicherheitszone ausgebrochen und haben einen Teil der Wahrheit erfahren. Um alle Mitbewohner zu befreien, schließen sie mit den Nightraidern einen Pakt. Doch nicht nur die Bewohner von Liberty 9 sollen ihre Freiheit erhalten, auch die Freunde, die bisher zum Lichtburg gebracht wurden sollen befreit werden. Als dann jedoch die ganze Wahrheit über die Funktion des Tals ans Licht kommt, sind sie fassungslos. Ihr Leben lang wurden sie benutzt. Auf dem Weg zur Lichtburg müssen sie eine ganz neue Welt kennen lernen. Die Dunkelwelt streckt ihre Finger bereits nach ihnen aus und bringt jede Menge Gefahren mit sich.


    Meine Meinung
    Mit dem zweiten und abschließenden Band der Dilogie, offenbart Rainer M. Schröder das große Geheimnis, das sich hinter dem Tal verbirgt. Eine schreckliche Wahrheit, die dem Leser vor Augen führt zu welchen Grausamkeiten die Menschen bereit sind nur um das eigene Leben zu retten und angenehm zu machen, Es scheint, als würde der Mensch nur zu bereitwillig das Leid anderer in Kauf nehmen oder die Augen davor verschließen nur am sein Glück sicher sehen zu können.


    Die Lüge ist offenbart und die Bewohner des Tals können endlich beweisen, dass in ihnen mehr steckt, als die Aufseher ihnen weiß gemacht haben. Zum ersten Mal im Leben müssen sie für die eigene Sache kämpfen und bekommen nicht alles vorgefertigt und angegeben. Zum ersten Mal ist es egal ob man Elector oder Servant ist, schließlich geht es um das Leben aller.


    Kendira ist endlich aufgewacht und stellt sich nun vollen Mutes gegen die Obrigkeit. Sie beweist viel Stärke und löst auch so mache Aufgabe mit ihren wachen Verstand. Mit der Gefahr scheint sie sich abgefunden zu haben, weshalb sie sich auch allen Situationen stellt. Einzig ihre Gefühle hat sie nicht völlig unter Kontrolle. Nach wie vor weiß sie nicht recht, ob ihr Herz für Dante oder Carson schlägt. Erst nach und nach filtert sich da etwas Genaueres heraus.


    Zwischen Dante und Carson hat sich nicht nur ein Kampf um Kendira herauskristallisiert, sondern auch der Kampf um das Dasein als Anführer.
    Dante mag zwar ein Servant gewesen sein, doch als Anführer kann er sich alle Mal behaupten. Er war vor allem Anderen ein Rebell und hat gelernt eigenständig zu denken. Auch im Kampf ist er immer an vorderster Front. Dante musste sich in seinem bisherigen Leben immer zurücknehmen, er durfte nicht frei sein, musste stets darauf bedacht sein nicht aufzufallen und damit am Leben bleiben.
    Carson hingegen hatte ein privilegiertes Leben. Er will Anführer sein, weil er sein ganzes Leben lang bevorzugt wurde und im Mittelpunkt stand. Es ist weniger der Verdienst dieses Postens, sondern viel mehr der Glaube, er stünde ihm zu. Doch selbst Carson muss erkennen, dass Dante ihm in vielen Dingen überlegen ist.


    Die Charaktere, haben sie sich doch erst vor kurzem zusammen getan, wachsen zu einer starken und eng verbundenen Truppe zusammen. Sie lernen einander zu vertrauen und sich auf einander zu verlassen. Auch Carsons Freund Duke wird nun stärker ins Rampenlicht gedrängt und darf sein eigenes Abenteuer erleben. Er muss die Wahrheit auf eine ganz andere Art und Weise erfahren, was sie Erkenntnis jedoch umso bitterer macht. Der seltsamste und eigentümlichste Charakter ist sicherlich Dusty Tumblewed. Er mag verrückt sein, doch auf irgendeine Weise ist er doch genial und sympathisch.


    In "Todeszone" wird nun endlich auch das Geheimnis um die Lage des Spielorts gelüftet. Rainer M. Schröder gibt auch einen Einblick in die Dunkelwelt, die Zerstörung nach der Katastrophe ist gewaltig, weshalb die Bezeichnung äußerst zutreffend erscheint. Wenn man es so betrachtet, erscheint selbst Liberty 9 dagegen als schönstes und friedlichstes Fleckchen Erde überhaupt.
    Der Autor zeigt durch seine Darstellung dieser dystopischen Welt, dass der Menschen zu allerlei Übeln fähig ist. Wenn er darum geht das eigene Leben zu retten, kann er über Leichen gehen. Doch der Mensch kann sich auch anpassen. Die Dunkelwelt mag voller Zerstörung sein, doch es ist auch ein Ort voller Leben. Auch wenn es noch so viele Hürden gibt, wer leben will, wird es schaffen diese zu überwinden.


    Der zweite Band zeigt auch endlich eine Zunahme an Spannung. Die Geschehnisse überschlagen sich geradezu. Immer wieder passiert etwas. Eine Wendung bringt tausende von Überraschungen mit sich und kann alles auf den Kopf stellen. Das Ende hätte man sich etwas anders gewünscht, doch alles in allem erscheint es doch passend. Die Fäden wurden zusammen geführt und etwas ganz Neues erhält die Chance sich zu beweisen bzw. kann erschaffen werden.


    Fazit
    Auch der zweite Teil der Dilogie schafft es zu fesseln und zu begeistern. In einer abenteuerlichen Reise darf die erschaffene Welt ganz neu kennen gelernt werden. Die Charaktere reifen heran und verlassen die eingesessenen Gesellschaftsschichten, endlich können sie mit offenen Augen und einem klaren Verstand alles erfassen und mit einem mutigen Herzen die bevorstehenden Aufgaben angehen. Ein wundervolles Abenteuer, das bis zur letzten Seite spannend bleibt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Der zweite und auch letzte Teil der Liberty9-Reihe gefiel mir sogar noch wesentlich besser als Teil 1.


    Eine lesenswerte 2-Teiler-Reihe. =)

    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"


  • Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Meinungen über Bücher sein können. :D
    Ich fand "Sicherheitszone" irgendwie ziemlich...ja fast schon öde und vorhersehbar. Die Charaktere wechselten von sehr blass dargestellt zu nervig.
    Ich habe "Todeszone" auch noch hier liegen, aber irgendwie überhaupt keine Motivation, es zu lesen... :pale:

    Who cares when someone's time runs out
    If a moment is all we are?

  • Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Meinungen über Bücher sein können. :D
    Ich fand "Sicherheitszone" irgendwie ziemlich...ja fast schon öde und vorhersehbar. Die Charaktere wechselten von sehr blass dargestellt zu nervig.
    Ich habe "Todeszone" auch noch hier liegen, aber irgendwie überhaupt keine Motivation, es zu lesen... :pale:

    Teil 1 gefiel mir auch ganz gut. Nur habe ich einen Stern in der Bewertung abgezogen, da es zwischendurch ein klein wenig in die Länge gezogen war.
    Teil 2 hingegen hatte dies nicht. :)

    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"


  • vielleicht sollte ich dem zweiten Teil doch noch eine Chance geben :)

    die Auflösung ist ein bisschen "bekloppt", da muss sich aber nur drauf einlassen dann geht es.
    Aber es ist viel actionreicher und spannender. Eigentlich steckt auch viel Sozialkritik drin. So unterschwellig, das fand ich toll.


    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"