Inhalt:
Anna hat vor einem Jahr ihre Schwester Ruth bei einem Autounfall verloren und gibt sich die Schuld dafür. Das Verhältnis innerhalb der Familie ist seit dem gespannt und Anna hat das Gefühl den Platz von Ruth einnehmen zu müssen.
Am ersten Todestag der Schwester schafft es Anna einfach nicht mit auf dem Friedhof zu kommen und will daher Zerstreuung in ihrem Hobby Zeichnen finden. Hierfür fährt sie auf einen anderen Friedhof, der sie schon immer inspiriert hat und vom Rest der Welt abschalten lässt. Dort trifft sie auf eine Katze die ihr scheinbar versucht einen Weg zu weisen und Anna folgt ihr. Am Ziel angekommen steht sie vor einem wunderschönen steinernen Engel, dem ein Rosenmeer zu Füßen liegt. Und dieser Engel sieht aus wie Ruth! Oder eher wie sie selbst?!
Das Buch:
Dornenherz besteht aus 224 Seiten und ist in viele Kapitel aufgeteilt, die jeweils mit einem kleinen Gedicht beginnen. Es gibt Zeitsprünge zwischen dem 21. und dem 19. Jahrhundert, die zwei Geschichten erzählen. Anna ist kurz vor ihrem Abitur und daher schätze ich sie auf etwa 18. Anfangs dachte ich, dass es ein Jugendbuch ab 10 oder 12 Jahre ist, aber vielleicht bin ich etwas konservativ in der Hinsicht, aber es gibt auch etwas Erotik in dem Buch und daher würde ich das Buch „erst“ ab 14 oder 15 empfehlen.
Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem Hauch von Magie: Die Katze die Anna zu dem steinernen Engel zu führen scheint; die Statue die aussieht wie Ruth/Anna; und der Engel scheint Anna immer wieder anzulächeln oder zu beobachten.
Der Fantasybereich ist aber letztendlich gesehen nicht wirklich vorhanden.
Zum Schluss gibt es aber eine Vermischung der beiden Geschichten aus den verschiedenen Jahrhunderten und ich kann ehrlich gesagt nicht sagen was genau das zu bedeuten hatte. Anna sieht dem Engel ähnlich und die Frau nach der der Engel gestaltet wurde ist die Frau aus dem 19. Jahrhundert, aber es gibt keine Möglichkeit, dass Anna ihre Nachkommin ist und auch keinen Hinweis darüber, dass vielleicht deren Seele in Anna ist oder sie neu Wiedergeboren wurde oder ähnliches. Und genau das hat mich ziemlich an der Story gestört. Letztendlich scheint es einfach nur eine Statue zu sein aber Anna hatte kurz Empfindungen die das Mädchen im 19. Jahrhundert hatte. Warum wieso weshalb ist mir nicht klar…
Leider konnte ich teilweise das Verhalten von Anna nicht nachempfinden. Sie quält sich selbst ziemlich mit dem Tod ihrer Schwester, was ich noch verstehen kann, aber sie ist nun mit Leon zusammen, der der damalige Freund von Ruth gewesen ist. Sie nimmt also die Position ihrer Schwester ein, obwohl sie Leon nicht liebt und er scheint auch nur durch die optische Ähnlichkeit Ruth in ihr zu sehen. Sie sucht keinerlei Nähe zu ihm und erträgt es auch eher nur, wenn er sie berührt oder küsst. Warum sie genau das Gefühl hat ihm das Schuldig zu sein verstehe ich nicht…
Das Ende fällt mir dann etwas zu schnell in Wohlgefallen aus. Aber letztendlich ist es ein Jugendbuch und da ist ein Happy End nun mal Pflicht…
Fazit:
Wegen der ungeklärten Verbindung der beiden Geschichten und dem teilweise mir nicht nachvollziehbaren Verhalten Annas gebe ich dem Buch