Leute ihr seid mit Eurer Meinung – dass es niemanden schadet, wenn Ihr das Datum am Reader zurückstellt – so was von auf dem Holzweg. Außerdem begeht Ihr dadurch gelinde gesagt Diebstahl.
Ich versuch es Euch mal zu erklären. Eine Bibliothek erwirbt mit dem Buch egal ob eBook oder Printbuch eine Nutzungslizenz. Diese Lizenz besagt: Das Buch, welches Ihr erwerbt, darf gegen eine Gebühr (Bibliotheksbeitrag den Ihr bei der Bibliothek zahlt) verliehen werden.
Wenn ihr ein Printbuch nicht schafft und es ist vorbestellt, dann müsst Ihr es zurückgeben. Ist es nicht vorbestellt, dann könnt ihr die Ausleihfrist verlängern.
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Wenn Ihr ein eBook nicht schafft und ist es vorbestellt, dann müsst Ihr es zurückgeben. Ist es nicht vorbestellt, dann müsst ihre aus technischen Gründen noch einmal ausleihen, was ja kein großes Problem sein sollte.
Ihr seht, egal welche Buchform – es gibt eine Nutzungslizenz die besagt, 1 Exemplar kann für eine bestimmte Zeit von einem Bibliotheksnutzer ausgeliehen und gelesen werden.
Ist die Nachfrage nach dem Buch größer, dann entscheidet die Bibliothek ob man mit einem Exemplar nicht auskommt und erwirbt ein 2. oder mehrere Exemplare bei des Printbuches und für das eBook müssen dann eine 2. oder mehrere Nutzungslizenzen erworben werden.
Ihr seht die Nutzungslizenzen beziehen sich immer auf das Buchexemplar. Die Datumsrücksteller von Euch begehen dahingehend „Diebstahl“ weil sie ein eBook lesen für welches sie keine Nutzungslizenz mehr haben.
Im Endeffekt schadet Ihr euch mit diesem Verhalten selber. Denn eine Lizenz kostet Geld, mit dem die Produktion des Buches und die Bereitstellung des Buches bezahlt werden müssen.
Wer aus den Einnahmen (Verkauf der Nutzungslizenzen) bezahlt werden muss (sollte ich jemanden vergessen haben, dann bitte ich um Entschuldigung):
- der Autor
- der Verlag mit den Löhnen für seinen Lektoren, Korrektorat, Vertriebsabteilung, Werbeabteilung, Buchhaltung, Reinigungskräfte, Verlagsgebäude, Strom und auch der Gewinn den der Verlag erwirtschaften muss
- Layouter, Setzer, Druckereien, Produzenten der eBooks mit Ihrer ganzen Infrastruktur (Gebäude, Maschinen, Buchhaltung, Reinigung, Strom usw.)
- Bibliothek mit den Bibliothekaren, Räumlichkeiten und Ausstattung der Räumlichkeiten, Anschaffung von neuen Exemplaren, Strom, Reinigungskräfte usw.
- Onleihe - Software der Onleihe musste entwickelt und gekauft werden, Server auf denen die Onleihe und die Ebooks liegen, ständige technische Betreuung, Anschaffung von neuen Exemplaren, Löhne der Menschen, die diese Aufgaben realisieren, deren Büroräume, Strom, Reinigungskräfte usw.
- nicht zu vergessen alle oben genannten müssen Steuern an Vater Staat, Beiträge an IHK, KSK, VBG usw. zahlen
Aus diesen Punkten werden die Preise für die Nutzungslizenzen und auch die Verkaufspreise kalkuliert. Die entgangene Zahlungen durch eure illegale Doppelnutzung einer Nutzungslizenzen verteuert Ihr die Nutzungslizenzen zukünftiger Bücher und eBooks, denn die Kosten bleiben für die oben Genannten immer gleich und müssen dann halt umgelegt werden. Zumal dann auch irgendwann mal die Verlage auf die Idee komme könnten zu Recherchieren wer das so macht und dagegen rechtlich vorzugehen.
Wie hier schon einmal gesagt: Ich persönlich reagiere sehr allergisch, wenn sich Vertragspartner nicht an die vereinbarten Nutzungslizenzen halten. Wenn ich gut drauf bin gibt es eine Ermahnung in Verbindung mit einer Rechnung über den vom Kunden erweiterten Nutzungsrahmen. Bin ich nicht gut drauf bzw. weiß ich, dass die Rechnung vom Kunde ignoriert wird, dann bekommt mein Anwalt den Auftrag tätig zu werden – was dann richtig teuer wird.
Ich denke jeder weiß in welcher Zeit er eine bestimmte Menge an Büchern liest und sollte dadurch in der Lage sein, abzuschätzen wieviel man sich ausleihen kann.