Hallo Freunde,
ich möchte euch mein erstes Buch präsentieren!
Ich habe über ein halbes Jahr daran gearbeitet und recherchiert, nun ist es endlich fertig.
Ihr könnt dieses Buch bei Amazon herunterladen, es ist zurzeit nur als eBook verfügbar.
Für ein Feedback wäre ich jedem Leser dankbar!
Ihr könnt mir alles schreiben was euch bei diesem Buch gefallen hat, oder auch nicht!
Ich werde es bei meinem nächsten Buch, dank euch, nur besser werden können.
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Kleiner Ausschnitt:
Leseprobe:
ZitatAlles anzeigenFreitod?
”Sind Sie ihr Mann?“, fragte der Inspektor sein Gegenüber. Dieser wirkte sehr müde und in sich gekehrt. „Kein Wunder“, dachte Inspektor Ralph Albert, der jetzt dem ohnehin überforderten Mann eine traurige Neuigkeit überbringen musste.
„Ja“, sagte dieser kaum hörbar. Seine Lippen waren weiß und trocken. Wasser, das ihm vom Kommissar angeboten wurde, lehnte er ab. Er war einmal ein gut aussehender Mann gewesen, allerdings mit einer hässlichen Narbe am Hals, die er mit dem Hemdkragen zu verdecken versuchte. Seine Frisur – mittellanges, dunkelblondes Haar - war vor der Beerdigung seiner Frau noch perfekt nach hinten gekämmt, die stahlblauen Augen funkelten damals vor Lebensenergie.
Doch das alles war vor dem Tod seiner Frau. Jetzt war er alles andere als ein gut aussehender Mann Mitte dreißig, ein vor Lebenslust strotzender Ehemann. Dieser Herr war ein Witwer, der einem Wrack glich. Seine Augen hatten jeglichen Glanz verloren.
Ralph Albert war Kriminalinspektor, der in seinem Dienstleben vieles gesehen hatte. Er war kein Schönling, hatte ein etwas kantiges Gesicht, welches ihn sehr maskulin erscheinen ließ, sein Haar war auch schon mal dichter und dunkler gewesen. Doch für seine fünfundvierzig Jahre war er noch gut in Form. Körperlich vielleicht nicht so gut wie im Geiste, da er fast schon zu den Kettenrauchern gehörte, und sich nach Feierabend öfter ein oder zwei Gläschen erlaubte. Er war einmal verheiratet gewesen, doch seine Frau hatte ihn verlassen, nicht wegen seiner Arbeit, wie man es in den meisten Filmen sah. Nein - sie war vier Jahre zuvor an Krebs gestorben.
„Wie war Ihr Name nochmal? Tut mir leid, Ihr Name ist nicht sehr... gewöhnlich. Können Sie diesen bitte noch einmal wiederholen?“, fragte er den Mann, der leichenblass auf einem Stuhl saß, mit zerzausten Haaren, geröteten Augen und Kleidung, der die Frische vollkommen abhanden gekommenen war.
„Ronald Petrowski“, lautete seine Antwort.
Ralph notierte es in seinem Schreibblock. Er gehörte zu den Typen, die kein Vertrauen in die neue Technik hatten.
Nicht, dass er es nie versucht hätte. Einmal hatte er sich bei einer Ermittlung auf das Tablet ein Spiel installiert, das seine gesamten Daten klaute, die er später in seinem E-Mail-Briefkasten fand. In der E-Mail war ein Anhang, der „das ist mir zu heiß“ lautete, und deren Absender ein Trojaner war.
Danach schwor sich Ralph, diese Teile nie wieder bei seinen Ermittlungen einzusetzen.
„Herr Petrowski!“ Ralph zündete sich die letzte Zigarette der heute schon zweiten Schachtel an. Es war ja erst viertel nach zwölf. „Ich war gerade auf dem Friedhof. Eigentlich wollte ich dort meine Frau ..., ach, vergessen Sie‘s.
Sagen wir mal so, vor drei Tagen haben Sie Ihre Frau verloren. Allem Anschein nach hat sie sich das Leben genommen. Mein Beileid noch an dieser Stelle.“
Ralph zog an seiner Zigarette. Er hasste diese Situationen. Vor allem, wenn ein Mann den anderen trösten musste. Da führte aber kein Weg dran vorbei. ‚Augen zu und durch‘ war das Beste in dieser prekären Situation. „Das war vor etwa einer Stunde“, sprach er weiter und sah dem gebrochenen Mann ins Gesicht, dieser schien aber nicht ganz da zu sein.
„Herr Petrowski, hören Sie mich?“ Ralph wedelte mit seiner rechten Hand, an der die Fingerkuppen vom Nikotin vergilbt waren, und in der zwischen Zeige- und Mittelfinger fast immer eine Zigarette steckte.
„Entschuldigen Sie mich bitte, natürlich höre ich Ihnen zu, wenn es auch den Eindruck erwecken sollte, dass dem nicht so ist.“ Ronald Petrowski schaute jetzt Ralph genau in die wässrigen Augen.
Sein Blick war schneidend, Ralph hatte Mühe, nicht wegzuschauen.
„Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ich war auf dem Friedhof, auf dem Ihre Frau beerdigt wurde.“ Ralph drückte jetzt seine Zigarette in einem Aschenbecher aus, der unter den vielen Kippen beinahe nicht mehr als Aschenbecher zu erkennen war. Das Büro von Ralph war, seiner Meinung nach, äußerst schlicht eingerichtet.
Die Meinung der Kollegen war eine andere, nämlich: kalt, leer, unordentlich und nicht zeitgemäß. Doch Ralph störte es nicht. Er hatte einen Tisch, einen Schrank und sogar einen Computer, den er zwar noch nie benutzt hatte, dafür hatte er aber Lisa, seine Kollegin.
„Ich muss Ihnen etwas mitteilen, das sehr schrecklich für Sie sein wird. Möchten Sie das vielleicht in Begleitung eines Arztes durchstehen?“ Ralph qualmte schon wieder.
„Ist schon gut, ich sehe zwar fertig aus, aber eines dürfen Sie nicht vergessen, ich bin selbst Arzt, zwar kein Psychiater, aber sagen Sie mir einfach, warum ich hierher gerufen wurde.“ Herr Petrowski legte seine Hände auf den Tisch und faltete sie, so als wollte er beten.
„Ok. Wir sind beide alt genug zu wissen, wie schrecklich das Leben sein kann. Heute Nacht waren Leichenschänder auf dem Friedhof. Einige der frischen Gräber wurden verwüstet, nur das Ihrer Frau wurde ausgehoben. Der Sarg wurde aufgebrochen.“ Ralph verstummte, er wollte dem armen Mann Zeit lassen, sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Irgendwie war dieser gefasster als Ralph selbst.
„Als ich zum Tatort gerufen wurde, waren die Kollegen von der Spurensicherung schon vor Ort. Ich bin Kommissar von der Mordkommission oder auch Inspektor, die für viele vertrautere Bezeichnung als ‚Kriminalkommissar‘. Mehr oder weniger der Mann für die Dinge, die kein Mensch zu machen bereit ist. Mir wurde dieser Fall zugewiesen. Als ich dort ankam, war der Sarg Ihrer Frau in der Leichenhalle. Was man dort fand, war für uns alle erschreckend. Ihrer Frau wurde der Kopf, tja …“ Ralph kämpfte mit den Worten und fand doch keine.
„Sie meinen, meiner Frau wurde der Kopf abgetrennt?“
„Ja. Wie kommen Sie darauf?“ Ralph war überrascht und erschrocken zugleich.
„Bitte, lassen Sie uns dieses Gespräch zu Ende führen.“ Jetzt klang der Witwer mehr gereizt denn bestürzt. „Sagen Sie bitte, was Sache ist, und ich gehe wieder nach Hause.“
„Wie Sie wünschen.“ Schon glomm die nächste Zigarette. „Was wir noch von Ihrer Frau haben, ist nur der Körper, den Kopf haben wir nicht gefunden.“
Es entstand eine peinliche Minute des Schweigens, in der keiner von beiden etwas zu sagen vermochte.
Dann quietschte die Tür. Es war ein erlösendes Geräusch. Ralph wusste sofort, wer das war, ohne anzuklopfen lugte ein hübsches Gesicht durch den Spalt. Es war Lisa. Sie war noch ziemlich jung, nicht ganz dreißig. Sie sah alle vier Wochen anders aus.
Heute war sie blond. Ralph fiel es selbstverständlich sofort auf, wenn Lisa beim Frisör gewesen war, schließlich war er ja ein kompetenter Ermittler.
Frauen mochten es, wenn man sie bezüglich ihrer gelungenen Frisur lobt.
Auch wenn es nicht immer ehrlich war. Man durfte es aber nicht übertreiben, sonst merkten die Frauen sofort, dass es nur gespielt war.
Mit besten Grüssen
Sergej Kutscher