Als Lehrer/in würde ich...

  • ibikat: vielleicht gefällt dir dann ja auch das Buch "Andorra" von Max Frisch (ist zwar ein Theaterstück, aber trotzdem ziemlich gut finde ich)... Es ist von der Geschichte ähnlich wie das, was du gesucht hast... Nur so als Input... :wink:

    Lg Jess

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    Lesen heisst, duch fremde Hand träumen.
    Fernando Pessoa


  • #-o Andorra haben wir ja auch gelesen.
    So langsam kommen die ganzen Erinnerungen wieder. SO lange ist das doch nun auch wieder nicht her. :totlach: Aber danke für den Tipp! :D

    Allergikerinformation:
    Der Beitrag kann Spuren von Nüssen, sowie Ironie und Sarkasmus enthalten.


    Aktzeptiere die Welt nicht so, wie sie zu sein scheint.
    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • Hier muss ich dann doch einmal einhaken. Der Begriff Trivialliteratur wurde auch zu meiner Schulzeit von einem bestimmten Deutschlehrer sehr gerne verwendet. Damals jedoch im Zusammenhang mit wöchentlich erscheinenden Romanheften (z. B. Jerry Cotton). Dort mag es vielleicht noch angebracht sein (kann man darüber streiten), aber ich würde mich sehr hüten den Begriff im Zusammenhang mit jeglicher Art von Büchern zu verwenden.


    Wer kann schon für sich in Anspruch nehmen zu entscheiden, welche Literatur trivial ist oder nicht? Gehört Harry Potter dazu? Vielleicht für manche, aber sicher nicht für alle. Was ist überhaupt trivial? Wo zieht man da bei Literatur die Grenze zwischen einem subjektiv als trivial empfundenen Schreibstil bzw. einer Handlung und Kunst? Das ist genau so, wie mit Bildern. Für die einen ist es große Kunst, für die anderen sind es eben nur bunte Kleckse auf der Leinwand. :-k


    El Novelero

    Also für mich persönlich ist Trivialliteratur eigentlich alles an Liebesromanen, Fantasy, historische Romane usw usw. Bücher wie "Der Schimmelreiter" "Nathan der Weise" "Romeo und Julia" gehören da meiner Meinung nach nicht dazu. Ich sehe diesen Begriff aber auch nicht als etwas Negatives an.

  • Also für mich persönlich ist Trivialliteratur eigentlich alles an Liebesromanen, Fantasy, historische Romane usw usw.

    Da muss ich ganz entschieden widersprechen. Wenn Du Liebesromane vor historischer Kulisse meinst (z.B. Bücher wie die Reihe um eine "umherreisende Prostituierte" :-, ), gebe ich Dir recht. Aber das sind für mich keine "historischen Romane."
    Lies mal Bücher von Tilman Röhrig (Riemenschneider ), Hilary Mantel (Wölfe ), Elizabeth Gaskell (North and South ), Sabine Weigand (Die Tore des Himmels ), C.J.Sansom (Shardlake-Reihe), um nur einige Romane zu nennen. Gute historische Romane dienen nicht nur der leichten Unterhaltung(, die sicherlich auch ihre Berechtigung hat), sondern sind höchst informativ, indem sie bestens recherchierte Details in gut lesbarer Weise an den Leser bringen. Nicht umsonst sind die Autoren dieser Romane oft studierte und promovierte Historiker.
    Im Vergleich zu z.B. Hilary Mantel würde ich eher Jane Austen als "trivial" bezeichnen. Ihre Bücher sind leichte Kost und vergnüglich zu lesen, handeln aber meist doch eher von trivialen Dingen (Liebesgeschichten, Heiraten etc.), mit Ausnahme von "Northanger Abbey", das die Gothic Novels des 18./19.Jahrhunderts auf die Schippe nimmt.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Da muss ich ganz entschieden widersprechen. Wenn Du Liebesromane vor historischer Kulisse meinst (z.B. Bücher wie die Reihe um eine "umherreisende Prostituierte" :-, ), gebe ich Dir recht. Aber das sind für mich keine "historischen Romane."
    Lies mal Bücher von Tilman Röhrig (Riemenschneider ), Hilary Mantel (Wölfe ), Elizabeth Gaskell (North and South ), Sabine Weigand (Die Tore des Himmels ), C.J.Sansom (Shardlake-Reihe), um nur einige Romane zu nennen. Gute historische Romane dienen nicht nur der leichten Unterhaltung(, die sicherlich auch ihre Berechtigung hat), sondern sind höchst informativ, indem sie bestens recherchierte Details in gut lesbarer Weise an den Leser bringen. Nicht umsonst sind die Autoren dieser Romane oft studierte und promovierte Historiker.
    Im Vergleich zu z.B. Hilary Mantel würde ich eher Jane Austen als "trivial" bezeichnen. Ihre Bücher sind leichte Kost und vergnüglich zu lesen, handeln aber meist doch eher von trivialen Dingen (Liebesgeschichten, Heiraten etc.), mit Ausnahme von "Northanger Abbey", das die Gothic Novels des 18./19.Jahrhunderts auf die Schippe nimmt.


    Ja bei den historischen Romanen dachte ich in dem Moment eher an die ganzen Wanderhuren Bücher...

  • In der Diskussion hat sich gezeigt, dass hier auch einige Lehrer vertreten sind und ich hoffe sehr, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. Ich bin gerade am überlegen, in welchem Fachbereich ich meine Master-Arbeit anfertigen möchte und habe dabei auch die Fachdidaktik Deutsch ein wenig ins Auge gefasst. Ich denke darüber nach, ob ich nicht Ideen und Planungen zur Behandlung eines Kinder- und Jugendbuches ausarbeiten soll. Leider weiß ich nicht, wo man sich informieren kann, welche Bücher für diese Zielgruppe neu erschienen sind oder welche Bücher mit Preisen ausgezeichnet worden sind. Gibt es da spezielle Internetseiten?
    Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
    Vielen Dank!

    Viele Grüße pedagogic_nine




    "Das größte Vergnügen im Leben bereitet es, das zu tun, wovon die Leute behaupten, dass man es nicht tun kann."


    - Walter Bagehot -

  • Nun, die Schulbuchverlage bringen entsprechende Lektürelisten heraus, in denen sortiert die Titel auftauchen, zu denen sie die Rechte erworben haben. Die bekommen die Lehrer eigentlich jährlich aktualisiert zugeschickt. Sollte im Zusammenhang mit Deiner Arbeit auch möglich sein. dtv bringt regelmäßig einen Lehrer-Newsletter heraus, der sich natürlich nur auf das Verlagsprogramm bezieht. 8)

  • Ich bin kein Lehrer aber an meine Schulzeit kann ich mich noch gut erinnern. Die Mehrzahl meiner Mitschüler hat bis in die Oberstufe hinein kaum je freiwillig ein Buch angerührt. Und was stand auf dem Lehrplan? Nichts als klassischer Kram, hohe Literatur, die dann auch noch bis ins Detail zerpflückt werden musste. So wichtig wie diese Bücher sind: Es ist nicht möglich Kinder und Jugendliche damit vom Lesen zu überzeugen. Das geht nur umgekehrt. Wer einmal gerne liest, der wird früher oder später erkennen können, dass auch Goethes und Kellers Werk ihre Vorzüge haben.


    Allerdings frage ich mich, warum überhaupt so ausschließlich Wert auf die Klassiker gelegt wird, während die Gattungen zeitgenössischer Literatur nicht einmal angeschnitten werden. Erst wer erfahren hat, was gute Fantasy, Krimis, Thriller, historische Romane usw. ausmacht, der kann den nächsten Schritt gehen. Doch üblicherweise ist es nicht notwendig auch nur ein einziges Buch dieser Gattungen gelesen zu haben um Abitur zu machen (es würde mich nicht wundern, wenn man sogar Literaturwissenschaften studieren könnte, ohne ihnen zu begegnen).