Tanja Kinkel - Die Schatten von La Rochelle

  • Hallo,
    gerne möchte ich euch heute "Die Schatten von La Rochelle" von Tanja Kinkel vorstellen.
    Hier erst einmal die Beschreibung von Amazon:


    Man schreibt das Jahr 1640. Während in Europa der Dreißigjährige Krieg tobt, befindet sich Richelieu, Kardinal und Erster Minister Frankreichs, auf dem Höhepunkt seiner Macht. Souverän dominiert er den Hof und die Provinzen. Doch nur ein einziger Mensch steht ihm wirklich nahe: seine Nichte Marie, die Herzogin von Aiguillon.
    Nur ihr, die ihre Verletzlichkeit hinter kühler Disziplin und scheinbar unerschütterlicher Gelassenheit verbirgt, schenkt der Kardinal seine Zuneigung und sein Vertrauen. Durch Leid und Erfolg wie über das streng gehütete Familiengeheimnis unverbrüchlich an den Kardinal gebunden, hat Marie die Gemeinschaft mit ihm zum Wichtigsten in ihrem Leben gemacht. Doch auch sie ist längst nicht mehr Herrin ihres Schicksals und ihrer Gefühle.
    Als Marie den mysteriösen Paul d'Irsdmasens kennenlernt, ist sie gleichermaßen mit dem Gestern wie mit dem Heute konfrontiert, und zwar auf eine Weise, die beides in seinen Grundfesten zu erschüttern droht. Während Verschwörer nach Richelieus Leben trachten und die Schatten seiner Vergangenheit ihn einzuholen beginnen, geht Marie durch ihr ganz persönliches Fegefeuer - bis das Überleben ihres Onkels allein in ihren Händen ruht. Und der Schlüssel zu all dem liegt in La Rochelle...


    Hier handelt es sich meiner Meinung nach um einen sehr gelungenen historischen Roman, der einerseits die politische Lage Mitte des 17. Jahrhunderts beschreibt und andererseits auch das Gefühlsleben der Hauptperson Marie nicht zu kurz kommen lässt.
    Mir hat das Lesen dieses Buches sehr viel Spaß gemacht und vielleicht ist ja der Eine oder Andere auch neugierig geworden... :wink:


    Viele Grüße
    Wilaja

  • Danke für den Tipp.


    Ich habe von Tanja Kinkel bisher schon "Die Puppenspieler" und "Die Löwin von Aquitanien" gelesen. Beide Romane haben mir sehr gut gefallen.

    Liebe Grüsse
    Wonneproppen
    ;-)


    Ich lese gerade "Im Dunkel der Wälder" von Brigitte Aubert
    Es gibt nur ein Leben für jeden von uns: unser eigenes. Euripides

  • Hallo Wonneproppen,
    "Die Puppenspieler" haben mir auch sehr gut gefallen, "Die Löwin von Aquitanien" befindet sich im Augenblick noch in den Weiten des SUBs...


    Viele Grüße
    Wilaja

  • *Thread hervorbuddel*
    Ich bin ja gerade dabei das Buch zu lesen, allerdings habe ich in diesen wenigen Stunden bereits 19 Kapitel (214 Seiten) geschafft! :shock:
    Unglaublich, dabei gehöre ich sonst eigentlich gar nicht zu den Schnell-Lesern - deshalb habe ich übrigens auch nicht extra einen "Ich-lese-gerade"-Thread zu diesem Buch erstellt, da ich damit rechne, bereits morgen mit dem Buch fertig zu sein. :idea:


    Meine Meinung:
    Das Buch ist unglaublich spannend und Tanja Kinkel hat mal wieder eindrucksvoll ihre ausführlichen Recherchen mit einer emotionalen und authentischen Geschichte verbunden! =D>
    Es ist wunderbar, mal aus dieser Sicht über den Kardinal Richelieu zu lesen - bin ich sonst eher aus der entgegengesetzten Richtung gewohnt.
    Die Personen (besonders natürlich Marie) sind lebensecht und man kann sich wunderbar in sie hineinversetzen - was natürlich immer gut aber nicht immer positiv ist, weil man so mitleidet!
    Mein zweiter Roman dieser beeindruckenden Autorin und ich habe es (wie erwartet) absolut nicht bereut! :queen:
    Allerdings muss ich der fairnisheithalber auch sagen, dass ich das Buch aus der Bücherei ausgeliehen habe und es aufgrund der Thematik auch nicht für meine Sammlung kaufen muss/werde.

  • Entschuldigt die Verspätung. Fertig gelesen habe ich das Buch tatsächlich am Dienstag Abend, nachdem meine Eltern wieder gegangen waren.
    Wie gesagt, bin ich immer noch überrascht, wie schnell ich das Buch durch hatte. :shock: Zwar gefiel es mir nicht so wie Venuswurf, aber es war ebenfalls sehr gut recherchiert, bzw. die historisch belegten Fakten waren wundervoll in die Rahmenhandlung eingebaut.
    Die Charaktere, allen voran natürlich Marie, waren sehr eindrucksvoll und ich wusste zwischenzeitlich nicht, für wen ich mehr Mitleid/Sympathie empfinden soll! :cherry:
    Dennoch bleibe ich bei der Meinung (wobei das auch an der Thematik elbst liegen kann), dass ich dieses Buch nicht unbedingt in meinem Regal haben muss. Es aus der Bücherei ausgeliehen und gelesen zu haben, reicht mir.

  • Kardinal Richelieu, Vertrauter und Erster Minister von Louis XIII., ist nach dem König wohl der mächtigste Mann in Frankreich im Jahre 1640. Seit Jahrzehnten herrscht Krieg in Europa, blutige Auseinandersetzungen um Religion und Macht prägen die Zeit. Einem kleinen Grüppchen junger Adeliger ist dieser einflussreiche Purpurträger am Königshof ein Dorn im Auge, nicht zuletzt wegen seines erbarmungslosen Vorgehens im Verlauf des Krieges, insbesondere bei der Belagerung von La Rochelle. Dass das Verhältnis zwischen dem Monarchen und seinem Minister inzwischen sehr angespannt ist, könnte ihnen in die Karten spielen, und sie beginnen, Pläne zu schmieden, wie man den Kardinal stürzen oder gar gänzlich beiseite räumen könnte.


    Richelieus Nichte Marie hat eine katastrophale Ehe hinter sich und mit der Liebe eigentlich längst abgeschlossen, doch eine zufällige Begegnung mit zwei adeligen Brüdern ruft ganz neue Gefühle in ihr wach, die sie schwer unterdrücken kann. Marie gehört auch zu den Menschen, die dem Kardinal am nächsten stehen und in ihm nicht nur den Politiker und Kirchenmann sehen - und sie wird unfreiwillig mitten hinein ins Geschehen gezogen, als sich die Schlinge der Verschwörer zuzuziehen beginnt.


    Ich mag Tanja Kinkels historische Romane in aller Regel sehr, aber mit diesem Buch habe ich mich einigermaßen schwergetan. Vermutlich lag das mindestens so sehr an mir selbst wie am Buch, weil mir abgesehen von den Namen des Königs und des Kardinals der geschichtliche Background fehlt; die Fülle der Figuren, die in schneller Folge eingeführt werden, hätte mich mit etwas mehr Vorwissen wahrscheinlich nicht ganz so sehr überfordert, und ich hätte wohl auch die Absichten und Beweggründe der Verschwörer besser nachvollziehen können und manche Zusammenhänge nicht erst dank der gekonnt eingestreuten Rückblenden begriffen.


    Aber auch die Hauptfiguren haben mich nicht so recht zu packen vermocht, es blieb, abgesehen von ein paar starken Szenen aus der Vorgeschichte der Charaktere, immer eine Distanz zwischen mir und den Protagonisten, die sich nie so ganz überbrücken ließ.


    Auf jeden Fall hätte dem Buch ein Personenverzeichnis, ein Zeitstrahl und ein paar Erläuterungen zum historischen Hintergrund gutgetan, ich hätte gerne zwischendurch mal etwas nachschauen können und mich dann vielleicht auch besser ins Buch reinfuchsen können. So bleibt es nur bei einer mittelprächtigen Bewertung.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Tanja Kinkel "Die Schatten von La Rochelle"“ zu „Tanja Kinkel - Die Schatten von La Rochelle“ geändert.