Klappentext:
Atme, solange du noch kannst
Eine Welt ohne Sauerstoff. Alles scheint tot. Unter einer Glaskuppel gibt es nur wenige Überlebende:
Alina, hat sich schon vor Langem den Rebellen angeschlossen, die gegen die Allmacht von »Breathe« kämpfen, und wurde nie gefasst. Bis jetzt...
Quinn, will als Sohn eines ranghohen »Breathe«-Direktors eigentlich nur einen harmlosen Ausflug ins Ödland machen. Bis er dort auf Alina trifft...
Bea, Tochter eines Bürgers zweiter Klasse, wollte den Trip raus aus der Kuppel nutzen, um Quinn endlich für sich zu gewinnen. Doch dann taucht Alina auf...
Die Begegnung mit Alina verändert für Bea und Quinn alles.
Über die Autorin:
Sarah Crossan wurde in Irland geboren und verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend in England, wo sie u. a. an der Cambridge University unterrichtete. Mittlerweile lebt sie in den USA, hat ihren Job als Englischlehrerin aufgegeben und widmet sich ganz dem Schreiben.
Allgemeines zum Buch:
„Breathe - Gefangen unter Glas“ umfasst 432 Seiten und gliedert sich in fünf Teile mit einer Vielzahl an Kapiteln, die nicht nummeriert sind.
Geschrieben ist das Buch in der Gegenwartsform aus der Sicht von drei Ich-Erzählern, die abwechselnd zu Wort kommen. Es handelt sich hierbei um die Haupt-Charaktere Alina, Quinn und Bea, die den Leser an ihren Erlebnissen, Gedanken und Empfindungen teilhaben lassen.
„Breathe - Gefangen unter Glas“ erscheint im März 2013 als Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen im dtv. Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel „Breathe“ bei Greenwillow Books, New York. Übersetzt aus dem Englischen wurde das Buch von Birgit Niehaus.
Der Roman ist auch als eBook erhältlich.
Meine Meinung zum Buch:
Sauerstoff wird unter der Kuppel, in der die Handlung des Romans spielt, streng rationiert, ist zu einem kostbaren Gut geworden, seit der Switch die Erde komplett auf den Kopf gestellt hat. Die Bürger dürfen sich nur mit einer Geschwindigkeit von maximal drei Stundenmeilen fortbewegen. Geschwindigkeitskameras überwachen die Einhaltung dieser Vorschrift. Für außergewöhnliche Aktivitäten wie Tanzen oder Joggen ist eine Sondergebühr zu entrichten. Für das Tragen schwerer Lasten muss eine Zulassung eingeholt werden. Das Leben unter der Kuppel wird streng überwacht und kontrolliert.
Die Kuppel lässt sich in drei Zonen einteilen: Zone 1 mit ihren blitzsauberen Straßen und verspiegelten Gebäuden, hier sind nur Premium-Bürger unterwegs; Zone 2 mit schmalen Straßen und dicht stehenden Wohnblocks, hier wohnen die Aufseher und Sicherheitskräfte, hier befinden sich Schulen, Krankenhäuser und Ausbildungsstätten; Zone 3 mit regelrechten Wohntürmen, die das Licht schlucken, sodass die Straßen in völliger Dunkelheit liegen, erbaut für tausende von Bewohnern. Hier leben die Seconds - die Bürger zweiter Klasse. Die Wohnungen in Zone 3 sind luftdicht abgeschlossen und mit Sauerstoffmessgeräten ausgestattet, sodass der Sauerstoffverbrauch nachvollziehbar ist. Bei einem Mehrverbrauch, der über dem zulässigen Durchschnittswert liegt, müssen die Bürger teure Nachzahlungen leisten. Die Seconds bekommen hauptsächlich künstliche Nahrung zu essen, ernähren sich vor allem von künstlichen Früchten, Joghurt und mit Vitaminen angereichertem Brot.
Die Kuppel schützt vor Regen, Schnee und Hitze. Durch sie herrscht immer die ideale Temperatur und eine klare Luft. Außerhalb der Kuppel dagegen gibt es keinen Sauerstoff. Hier herrscht reines Ödland, das nur ausgestattet mit Sauerstoff-Tanks erkundet werden kann.
Auf einen solchen Ausflug wollen Bea, Alina und Quinn gehen. Jeder von ihnen hat dafür ein anderes Motiv bzw. möchte damit etwas anderes erreichen. Und die Reise in das Ödland außerhalb der Kuppel wird ihr Leben gehörig auf den Kopf stellen. Die drei sind Charaktere, die bildhaft gezeichnet wurden und in die man sich als Leser gut hineinversetzen kann. Allerdings haben sie auch ihre Sonderheiten, die mit der Zeit anstrengend werden. Besonders Bea, die eigentlich eine Sympathieträgerin hätte sein können, entwickelt so manche nervende Angewohnheit.
Das Buch ist sehr dialoglastig. Zwar beschreibt die Autorin durchaus auch die Handlungsumgebung und das Verhalten der Charaktere, aber die Gespräche zwischen ihnen liegen doch im Vordergrund. Und sie werden oft zu sehr ausgebreitet. Dabei hat man als Leser das Gefühl, dass sich die Figuren nur auf der Stelle bewegen bzw. im Kreis drehen und die Handlung nicht wirklich voranschreitet.
Die Handlung selbst hat leider nur sehr wenige Highlights und ist dadurch auch nur an wenigen Stellen besonders spannend. Den Rest des Buches plätschert sie eher vor sich hin, ohne dass bedeutende Sachen geschehen. Gerade der Teil des Buches, der außerhalb der Kuppel spielt, birgt doch einiges interessante Potential in sich, das die Autorin aber leider nicht voll ausnutzt. Zwar stellt dieser Teil durchaus Abwechslung zu dem vorangegangen Teil innerhalb der Kuppel dar, doch passiert auch hier nur wenig Aufregendes. Zudem ist die Handlung auch noch ziemlich vorhersehbar und sorgt selten für Überraschungen.
Leider muss man sich als Leser dieses Buches vieles selbst zusammenreimen, um die Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen. Informationen diesbezüglich erhält man leider nur selten und nur sehr bruchstückhaft. Allein anhand der Erklärungen der Autorin erhält man kein vollständiges Bild vom Leben inner- und außerhalb der Kuppel. Es bleiben Lücken zurück, die man selbst schließen muss. Dadurch hat man aber auch ständig das Gefühl, dass etwas fehlt, dass man der Geschichte nicht richtig folgen kann, dass der Aha-Effekt ausbleibt.
Das Ende des Buches ist recht offen, ist aber kein wahrer Cliffhanger. Es macht aber deutlich, dass es sich bei „Breathe - Gefangen unter Glas“ um den ersten Teil einer Reihe handelt.
Mein Fazit:
Mit „Breathe - Gefangen unter Glas“ bekommt der Ausdruck „nach Luft schnappen“ eine ganz neue Bedeutung.