Steffi von Wolff - Ausgelacht

  • Inhalt


    Britt soll 90 Tage lang auf einen Haufen bekloppter Tiere aufpassen, und das ausgerechnet in Bad Nauheim – kein Spaß, wenn man bekennende Tier-feindin und Provinzhasserin ist. Der Albtraum beginnt: mit verrückten Nachbarn, einem cholerischen Tierarzt und dem wohnsitzlosen Callboy Harald, der sich kurzerhand als Untermieter einschleicht. Wild und witzig! Schräg und skurril – es lebe die Provinz!


    Autorin


    Steffi von Wolff, geboren 1966, landete Anfang der 90er beim Radio. Zuerst als Moderatorin, Redakteurin und Reporterin bei hr3, dann bei der Jugendwelle YOU FM. Ihr erstes Buch «Fremd küssen» erschien 2003 und war sofort erfolgreich, und dann ging es immer so weiter. Steffi von Wolff lebt mit ihrem Mann in Hamburg.


    Meine Meinung


    Britt ist eine furchtbar verwöhnte Göre. Sie unsympathisch, egoistisch, selbstsüchtig und interessiert sich nicht für andere - oberflächlich ist sie noch dazu. Und das rächt sich alles, als sie für ihre Patentante deren Tiere sitten soll. Leider sind die Tiere nicht nur die üblichen Haustiere, nein, stattdessen finden sich dort eine grüne Mamba, ein Zwergflusspferd und eine Papagei, der ziemlich sexistisch ist. Einen Hund namens Otto gibt es zwar auch, aber die außergewöhnlichen Haustiere überwiegen. Noch dazu muss Britt dafür drei Monate in der kleinen Stadt Bad Nauheim bleiben - kein Vergleich zu ihrer Heimat München. Und schon am ersten Tag gerät sie in ordentliche Schwierigkeiten und Streit mit den Einheimischen.


    Britt ist wirklich ein furchtbar unsympathischer Charakter, ich konnte mich bis zum Schluss nicht mit ihr anfreunden und trotz Einblick in ihre Gedankenwelt blieb sie mir verschlossen. Das hat sich natürlich auch auf den Rest des Buches ausgewirkt - durch diese verwöhnte Protagonistin, an der mir nichts sympathisch war, konnte mich das Buch nicht fesseln. Und Britts Wende am Schluss - damit spoilere ich, denn ganz ehrlich, damit rechnet man ab der ersten Seite - war für mich an den Haaren herbeigezogen und zu grob.
    Allgemein fand ich die Charaktere dieses Buches sehr cholerisch und nicht unbedingt sympathisch. Der Einzige, den ich gut fand, Julian, dessen Motive konnte ich wiederum gar nicht nachvollziehen. Für mich hat dieses Buch also schon durch die Charaktere eigentlich keine große Chance.
    Der cholerische Tierarzt, der so groß angepriesen wurde, hat vielleicht zwei Auftritte und die waren gar nicht so schlimm, wie der Klappentext es sagt.


    Die Idee fand ich eigentlich ganz amüsant, auch wenn ich mich frage, woher Tante Dora diese Tiere herbekommt. Vom Grundsatz her ist es auch wirklich nicht schlecht, doch hat die Autorin es meiner Meinung nach nicht geschafft, das durchzuziehen, was versprochen wird. Und die Tiere hätten beispielsweise auch noch für mehr Aufregung sorgen können. Die grüne Mamba und Emil, das Flusspferd, stechen zwar heraus, aber trotzdem war dort noch mehr Potenzial.


    Steffi von Wolff hat hier einen sehr leichten Schreibstil gewählt, der natürlich auch zu der angestrebten, aber nicht erreichten Atmosphäre passt. Toll fand ich allerdings die Verwendung des Dialektes: Äppler und gell nur mal als Beispiel genannt. Sehr authentisch und gut umgesetzt.


    Fazit


    Ein Buch, das hinter meinen Erwartungen zurückbleibt. Ich hatte mir mehr Humor und mehr Lacher erhofft, aber Tatsache ist, dass es mir höchstens ein müdes Schmunzeln abgerungen hat, mehr allerdings nicht. Die Charaktere waren überzeichnet und leider sehr unsympathisch. Das Potenzial wurde hier überhaupt nicht genutzt.


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