Hervé Kerourédan - Crepes & Galettes c´est bon

  • Klappentext:
    Crepes und Galettes gelten als die “französische Pizza”. Ob salzig (Galette aus Buchweizen) oder süß (Crepes aus Weizenmehl) – Die Pfannkuchen sind auch zu Hause leicht zuzubereiten und ein Festessen für die ganze Familie. Der Bretone Hervé Kerourédan hat die besten Rezepte seines Hamburger Restaurants „Ti Breizh“ zusammengestellt. 99 Rezeptideen für ein ebenso gelungenes wie einfaches französisches Essen. Und ein Buch für alle, die die Bretagne lieben!


    Meine Meinung:
    Seit einigen Jahren schießen Crepes- Stände in Deutschland wie Pilze aus dem Boden. Von Jahrmärkten, aus Bahnhöfen und vielen Innenstädten sind sie mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Die Vielfalt an Belägen ist dort jedoch meistens recht beschränkt, es gibt überwiegend süße Crepes und evtl. mal einen mit Käse und Schinken. Galettes gibt es höchstens in Creperien, die man allerdings oft suchen muss.


    Mit „Crepes & Galettes c´est bon“ hat man endlich die Gelegenheit, sich die französischen Leckereien auch zu Hause zuzubereiten. Allerdings befinden sich in diesem Buch nicht die im Klappentext angegebenen 99 Rezepte, sondern nur 26, die ausführlich mit Zutatenliste und Bild beschrieben sind. Auf einer der letzten Seiten werden allerdings 99 Beläge für Galettes und Crepes vorgeschlagen ohne dass es eine Anleitung für die Zubereitung gibt. Die 26 Rezepte aus dem Buch sind hier enthalten. Einige dieser Vorschläge wie z.B. Sauerkirschen und Vanilleeis bekommt man sicherlich auch ohne Anleitung hin, für andere wie beispielsweise Bratapfel und Kastaniencreme wäre aber sicherlich ein Rezept von Nöten, das es leider nicht gibt.


    Das Buch ist grob in zwei Bereiche geteilt – in Galettes und Crepes. Den Anfang machen die Galettes. Bevor es mit den Belag- Rezepten losgeht, sind erst einmal das richtige Mehl und die Zubereitung des Galette- Teiges an der Reihe. Dann gibt der Autor noch zehn Tricks zum guten Gelingen und schließlich folgen 14 Rezepte für herzhafte Galettes. Diese sind sehr vielfältig, von Schinken über Meeresfrüchte bis hin zur vegetarischen Version ist alles dabei. Mir sind die Rezepte ein wenig zu fischlastig, was aber meine persönliche Empfindung ist da ich keinen Fisch mag. Man muss sich eben immer vor Augen halten, dass Autor und Rezepte aus der Bretagne stammen, wo Fisch zu jeder Mahlzeit einfach dazugehört.


    Süße Leckermäulchen werden eher bei den Crepes- Rezepten fündig werden. Auch hier gilt: zuerst braucht man das Rezept für den perfekten Teig, dann sind die Beläge dran. Acht Stück gibt es, unter Anderem Pflaume in Rotwein und Birnen in Fliederbeersaft, dann geht es ans Flambieren, denn natürlich darf der Klassiker „Crepes Suzette“ ein diesem Buch nicht fehlen. Hier gibt Hervé Kerourédan drei seiner Rezepte preis, dabei auch eines für eine süße Galette.


    Jedes Rezept erstreckt sich über zwei Seiten, wobei sich auf der einen immer Zutatenliste und Zubereitungsanleitung befinden, auf der anderen ein Bild vom fertigen Gericht. Die Seiten sind sehr übersichtlich gestaltet, man sieht mit einem Blick welche Zutaten benötigt werden und bei den Anleitungen werden ausreichend, aber nicht zu viele Worte gemacht. Muss etwas vorbereitet werden, z.B. eine Sauce, steht dieser Schritt direkt am Beginn der Anleitung. Auch die Bilder sind sehr puristisch, ein weißer Teller mit dem Crepes oder Galette darauf auf einem bunten Hintergrund. Das alleine reicht aber schon, um den Appetit anzuregen.


    Zwischendurch gibt es immer wieder Bilder, die Landschaften, Blumen oder Stillleben zeigen. Diese sind sehr schön, ich hätte es allerdings besser gefunden wenn auch diese Seiten mit Rezepten gefüllt gewesen wären. Die Doppelseite über das typisch bretonische Getränk Cidre ist ganz nett und informativ, hätte aber meiner Meinung nach auch nicht unbedingt sein müssen.


    „Crepes & Galettes“ ist ein kleines, aber feines Buch, das in die Geheimnisse der Crepes- und Galettesbräterei einweiht und vielfältige Rezeptideen für jeden Geschmack bietet. Umso bedauerlicher find ich es, dass es 99 Rezepte verspricht und sich dann als kleine Mogelpackung entpuppt, denn das hat dieses Buch eigentlich gar nicht nötig. Es weiß durchaus mit weniger Rezepten zu überzeugen, auch wenn es für meinen Geschmack zu viele mit Fisch gibt. Trotzdem gibt es einige Rezepte, die Potenzial zum neuen Lieblingscrepes haben.