Erri De Luca - Der Tag vor dem Glück

  • Originaltitel: Il giorno prima della felicità (Italienisch, 2009)


    Annette Kopetzki (für die deutsche Übersetzung, 2010)


    KURZBESCHREIBUNG:
    Mit der klaren, bildreichen Sprache des Südens erzählt Erri de Luca die Geschichte eines Waisenjungen, der im Schatten des Vesuvs erwachsen wird. Es ist zugleich eine Liebeserklärung an seine Stadt Neapel: an ihre morbide Schönheit und an ihre stolzen, freiheitsliebenden Bewohner. (Quelle: amazon.de)


    ZUM INHALT:
    Der Ich-Erzähler schaut in meist nur halb- bis zweiseitigen Abschnitten (durch Leerzeile voneinander getrennt) bis zurück in seine Kindheit: als Waisenjunge wurde er dann auch von seiner Adoptivmutter fallengelassen und wächst in der unmittelbaren Nachkriegszeit frei im großen Haus auf, in dem Don Gaetano sich um alles kümmert: um die praktischen Dinge wie Reparaturen, aber auch um gewisse Bedürfnisse einer jungen Witwe.


    Mit seiner Weisheit wird er den Jungen bis zum Erwachsenwerden begleiten und quasi in die verschiedenen Bereich des Lebens einweihen. Was die beiden eint ist ihre Armut und die Abwesenheit der Eltern: was für eine herrliche Beziehung da beschrieben wird! Don Gaetano erzählt immer wieder vom Kriege, dem Widerstand einiger weniger. Er hatte in einem Versteck unter dem Hof bis zur Befreiung einen Juden beherbergt.


    Auch andere Menschen oder Dinge lassen heranreifen: da ist Don Raimundo, der unentgeltlich Bücher ausleiht und diese Welt entdecken lässt; die schon erwähnte Witwe, die für Don Gaetano einen Nachfolger sucht; eine arme Familie, die ihn seine Großzügigkeit und seine Gaben erfahren lassen; ein Fischer, der ihn eines Nachts mit auf Fang nimmt oder auch die fast ungreifbare, übersteigende Erfahrung am Rande des Kraters des Vesuv...


    Zentral ist sicherlich das am Anfang kleine Mädchen, das geliebt wird, und nach Jahren wieder auftaucht und den Helden in einen Strudel hineinzieht, der seine Zukunft bestimmen wird. Auf der letzten Weite wird dann auch klar, wann der Ich-Erzähler diese Aufzeichnungen niedergeschrieben hat.


    Es gibt viele Gründe, diesen schlichten Entwicklungsroman von Erri de Luca zu schätzen. Wer den Autor anderweitig kennengelernt hat, weiß um seine feine Sprache und die eingestreuten Weisheitsperlen. Dies verhindert nicht eine starke Prise Realitätssinn des Autors.


    Einfach prima und menschlich!


    Ich habe das Buch auf Französisch gelesen und kann mich so nicht zur deutschen Fassung direkt äußern.


    ZUM AUTOR:
    Erri de Luca wurde 1950 in einer bürgerlichen Familie in Neapel geboren. Schon in der Kindheit entdeckte er für sich das Lesen und auch ein eigenes Schreiben, doch erst mit ca. 40 Jahren (1989) publizierte er die ersten Stücke.


    Er arbeitete als Bauarbeiter in Afrika, Frankreich und Italien, war als LKW-Fahrer u.a. bei Bosnien-Hilfstransporten während der Balkankriege unterwegs. 1968 erlebte er also als 18-Jähriger mit dem Gefühl eines „verlorenen Sohnes“ angesichts seiner Ursprünge, aber auch stark engagiert in der Ultralinken, der „Lotta continua“.


    Heute lebt De Luca in der Nähe Roms und arbeitet in verschiedenen Zeitungen mit. Mitten in seiner Arbeitswelt entwickelte der Frühaufsteher die Angewohnheit, sich als Autodidakt alte Sprachen anzueignen. Obwohl er sich als Nichtglaubender outet und von sich sagt, dass er weder beten noch verzeihen könne, studiert und liest er so gut wie jeden Tag einen Abschnitt der Bibel im Original und schreibt seine recht originalen Aufzeichnungen nieder. (Wer Französisch leidlich beherrscht, mag sich eine schöne Homepage anschauen:
    http://errideluca.free.fr/ )



    Zum vorgestellten Buch gibt es auch eine gebundene und eine Kindle Ausgabe...


    Taschenbuch: 192 Seiten

  • I CONTENUTI:
    Don Gaetano è uomo tuttofare in un grande caseggiato della Napoli popolosa e selvaggia degli anni cinquanta: elettricista, muratore, portiere dei quotidiani inferni del vivere. Da lui impara il giovane chiamato "Smilzo", un orfano formicolante di passioni silenziose. Don Gaetano sa leggere nel pensiero della gente e lo Smilzo lo sa, sa che nel buio o nel fuoco dei suoi sentimenti ci sono idee ed emozioni che arrivano nette alla mente del suo maestro e compagno. Scimmia dalle zampe magre, ha imparato a sfidare i compagni, le altezze dei muri, le grondaie, le finestre - a una finestra in particolare ha continuato a guardare, quella in cui, donna-bambina, è apparso un giorno il fantasma femminile. Un fantasma che torna più tardi a sfidare la memoria dei sensi, a postulare un amore impossibile. Lo Smilzo cresce attraverso i racconti di don Gaetano, cresce nella memoria di una Napoli (offesa dalla guerra e dall'occupazione) che si ribella - con una straordinaria capacità di riscatto - alla sua stessa indolenza morale. Lo Smilzo impara che l'esistenza è rito, carne, sfida, sangue. E così che l'uomo maturo e l'uomo giovane si dividono in silenzio il desiderio sessuale di una vedova, è così che l'uomo passa al giovane la lama che lo dovrà difendere un giorno dall'onore offeso, è così che la prova del sangue apre la strada a una nuova migranza che durerà il tempo necessario a essere uomo.
    (Quelle: http://www.bol.it/libri/Il-gio…i-De-Luca/ea978880772230/ )