Jobst Schlennstedt - Dorfschweigen

  • Klappentext:


    Rechter Terror in scheinbarer Idylle


    Bei der Explosion einer Nagelbombe während eines Konzerts in der Lipperlandhalle kommt eine junge Frau ums Leben. Kriminalkommissar Jan Oldinghaus von der Bielefelder Kripo nimmt die Ermittlungen auf. Die erste Spur führt in das kleine Dorf Finstrup, doch die Bewohner geben sich ahnungslos. Als wenige Tage später ein Staatsanwalt ermordet wird, ist sich Oldinghaus sicher, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen gibt. Plötzlich wissen die Dorfbewohner mehr, als sie anfangs zugeben wollten, und weitere Menschenleben sind gefährdet.


    Der zweite Fall für Kriminalkommissaat Jan Oldinghaus: aktuell, explosiv, aufrüttelnd.

    Eigene Beurteilung:


    Pikant ist, dass der gute Kommissar bei der Bomebenexplosion im Saal ist, weil er Teil der Vorgruppe ist. So ist er von vornherein sehr persönlich in die Ermittlungen involviert. Und diese führen ihn in ein Dorf, das eine sehr durchgängige rechtspolitische Gesinnung zeigt - was besonders für den Kollegen Ergün unangenehm wird - und auch vor gewalt gegen Polizeiautos nicht zurück schreckt.


    Neben dem Thema Rechtsradikalismus spielen hier auch die allgemeinen Strukturen in sozusagen strukturschwachen dörflichen Gemeinden eine Rolle und welche Auswirkungen diese auf Außenseiterinnen und Außenseiter haben können - und was für seltsame Prioritäten solche Dorfgemeinschaften manchmal setzen.


    Die Motivlage der Beteiligten auf der Täterseite wird nur relativ schwach umrissen, was schade ist, da man hier einige interessante ergänzende Biographien hätte entwickeln können, die dem Roman insgesamt noch mehr Tiefgang verliehen hätten.