Helen Brown - Kater mit Karma/ Cats and Daughters

  • Seitenzahl: 443


    Autorenportraits:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Helen Brown ist eine der bekanntesten und meist gelesenen Kolumnistinnen Neuseelands. Sie arbeitet auch für Fernsehen und Radio und lebt seit elf Jahren in Australien. 2010 erschien bei Deuticke "Cleo. Wie ich das Lachen wieder lernte", ihr erstes Buch auf Deutsch.


    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Helen Brown, Journalistin und Schriftstellerin, lebt mit ihrem Mann Philipp und den Töchtern Katherine und Lydia in Melbourne. Mitten in die Vorbereitungen für die Hochzeit ihres Sohnes Rob platzt nach einer Routineuntersuchung die Nachricht, dass Helen an Brustkrebs erkrankt ist. Der Schock darüber wird nur noch davon übertroffen, dass sich Tochter Lydia ungefähr zeitgleich entschließt, in ein buddhistisches Kloster nach Sri Lanka zu gehen.
    Auf dem Höhepunkt der Krise legt sich Helen wider besseres Wissen eine neue Katze zu, den Siamkater Jonah. Während Lydia zumindest vorübergehend zurückkehrt, um ihrer Mutter nach der Operation beizustehen, erweist sich Jonah als hyperaktives Problemtier.
    Besitzt dieser Kater, dessen liebstes Hobby die Zerstörung des Haushalts zu sein scheint, ausreichend Karma, um für familiären Frieden zu sorgen? Er hat auf jeden Fall genug zu tun, denn Lydia ist ebenso entschlossen, ihren Willen durchzusetzen, wie das, einige Jahrzehnte zuvor, Helen selbst einmal war...
    Mit viel Humor und Lebensklugheit erzählt Helen Brown in diesem herzerwärmenden autobiographischen Roman von Müttern, Töchtern und anderen Katastrophen.


    Meine Meinung:
    Dank "Vorablesen.de" und einer guten Freundin bin ich auf dieses Buch überhaupt aufmerksam geworden. Sonst bliebe wahrscheinlich das wunderbare Buch für mich unentdeckt.
    Wäre sehr schade, wenn dieses Lesevergnügen mir entgangen wäre. Ein positives und lebensbejahendes Buch, das mir gut getan hat.


    Es hat mir sehr gut gefallen. Um so mehr, da es sich dabei um eine biographische Geschichte handelt, was ich ganz besonders interessant fand.
    Die Autorin besitzt die Fähigkeit den Leser in Bann ihre Erzählung zu ziehen, und die Ereignisse ihres Lebens so spannend darzustellen, dass ich voller Erwartung auf jeder weitere Seite war:
    Wie wird Helen die Operation überstehen, wie wird sie mit der schweren Erkrankung fertig, wie wird sich das Leben ihrer Kinder entwickeln, ganz besonders Lydia, die mir persönlich, sehr angetan hat. Und nicht zu Letzt der Kater - wie macht er sich in der neuen Familie, welche Rolle spielt er im Leben jedes einzelnen Mitglieds...
    Zunächst war ich etwas skeptisch, ob die Geschichte mit einer Katze als einer der Hauptcharakteren, mich interessieren würde.
    Aber ich wurde positiv überrascht.


    Die Erzählart von Helen Brown ist sehr lebhaft, es wird nie langweilig. Die Charakterdarstellungen sind sehr gelungen, die Protagonisten wirkten auf mich real, nun ja sie sind es ja auch, allerdings gelingt es nicht jedem Autor, die Charaktere auch dem Leser so nahe zu bringen und sie so lebendig erscheinen zu lassen.


    Mich hat der Roman voll und ganz überzeugt. Ich würde das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass es den Lesern, die gerne über Familienleben, über schwere Schicksalsschläge, über das Leben mit einer Erkrankung, über Sorgen einer Mutter lesen und gespannt die Entwicklung der Protagonisten beobachten, gut gefallen könnte.
    Von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

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  • „Kater mit Karma“ ist nach „Cleo“ das zweite autobiographische Buch von Helen Brown.
    Zusammen mit ihrem Mann Philip und ihren beiden Kindern
    Lydia und Katherine lebt sie in Melbourne, Australien. Inmitten der
    Hochzeitsvorbereitung für ihren Sohn Rob und den Stress um ihre Tochter Lydia,
    die buddhistische Nonne werden möchte und nach Sri Lanka geht, bekommt Helen
    bei einer Routineuntersuchung eine erschreckende Diagnose. Sie hat Brustkrebs. Und
    wie das Leben nun mal so spielt, geschieht in all dem Chaos auch noch etwas Unvorhergesehenes.
    Ein kleiner Kater zieht nach Helenas Operation in den Haushalt. Und dieser
    Kater ist in jedem Bereich ziemlich außergewöhnlich und leider auch ziemlich
    eigensinnig.


    Das Buch hat mir sehr richtig Spaß gemacht. Man ist nicht
    einfach nur Teil in Helenas Alltag, sondern man wird auch emotional
    angesprochen. Sie besitzt eine schöne Art und Weise, wie sie den Lesern ihre Gefühle,
    Familie und die eigensinnige Katze nahe bringt. Man begleitet Helen durch die
    Zeit, in der sie mit dem Brustkrebs und der Genesung zu kämpfen hat und lernt
    außerdem noch ein wenig über den Buddhismus und Sri Lanka. Ihr verrückter, aber
    unglaublich liebenswerter, Kater sorgt für einige Lacher und viele Schmunzler
    und lockert das Buch noch mal ein wenig mehr auf.


    Was mir dazu besonders gut gefallen hat, waren die leicht
    philosophischen Einwürfe, die öfter mal durch Helens Tochter Lydia und ihr momentanes,
    für die Familie eher befremdliches, Leben ausgelöst wurde.


    Auch wenn ich das das Buch über Cleo nicht gelesen habe,
    kann ich den Worten der Wahrsagerin aus Sri Lanka nur Recht geben, das Buch
    bringt wirklich Sonne in das Leben des Lesers und ist sehr empfehlenswert.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    The message is in the silence
    Whisper words to calm your mind


    We're running out of time
    Can't seem to recognize
    What put us here in the first place
    Counting down the days, beginning of the end
    (In Flames - Sounds Of A Playground Fading)

    Einmal editiert, zuletzt von Elachu ()

  • Um es gleich vorweg zu nehmen: Dies ist kein "süßer Kätzchen-Roman", sondern vielmehr eine einfühlsame Charakterstudie dieser besonderen Familie samt ihres chaotisch-despotisch-hyperaktiv-eigenwilligen und deshalb so liebenswerten Katers.


    Wie auch schon das "Cleo"-Buch besticht "Kater mit Karma" mit dem unglaublichen Talent der Autorin, eine warmherzige und gefühlsbetonte Atmosphäre zu schaffen. Ihre Beschreibungen von Menschen, Tieren, Orten und Häusern sind so anheimelnd warm, daß sie deutlich vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen. Man mag sich einfach nur einkuscheln und sich in ihre Familie aufnehmen lassen. Besonders schön finde ich, daß in kurzer Rückblende erzählt wird, was im ersten Buch und in der Zeit danach passiert ist. Man befindet sich als Leser nun in der Phase, als dieses erste Buch entstanden ist. Selbst wer das nicht kennt, kann ohne Weiteres hier anknüpfen und braucht nicht zu befürchten, wichtige Details verpasst zu haben.


    In der Handlung geht es nur in wenigen Kapiteln ausschließlich um den Kater. Der Kernpunkt sind die Probleme einer fürsorglichen Mutter mit ihrer erwachsenwerdenden Tochter. Deren Vorstellungen von ihrer Zukunft als buddhistische Nonne in Sri Lanka stürzen ihre Mutter in tiefe Verzweiflung und stellen ihre Beziehung auf eine besondere Belastungprobe. Zusätzlich erschwerend kommt eine ernste Erkrankung der Mutter hinzu, was für alle Beteiligten die Lage noch verschlimmert. Hier erweist sich der Kater trotz seiner Macken als ausgleichender Gegenpol und hilft der Familie in manchen Situationen allein mit seinem "Da"sein durch eine schwierige Zeit.


    Wieder hat die Autorin mit viel Herz und einer guten Portion Humor die Charaktere und Gefühle der einzelnen Familienmitglieder so treffsicher und berührend dargestellt, daß nicht nur Katzenliebhaber Gefallen an der Lektüre finden können!

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.


    Abraham Lincoln


    :study: 2014 gelesene Bücher: 162


    :study: aktueller Lesestoff: Die Thronerbin / Karen Miller

  • Helen Brown, die Autorin, ist von Schicksalsschlägen wahrlich nicht verschont geblieben. Als kleiner Junge stirbt ihr Sohn Sam bei einem Autounfall und wäre Cleo nicht gewesen, die kleine Katze die sich Sam kurz vor seinem Tod ausgesucht hatte, wer weiß, ob Helen Brown noch ihr Leben genießen und wir ihr Buch 'Cleo' hätten lesen können. Und als ob dies nicht für ein ganzes Dasein ausreichen würde, erhält sie gut 20 Jahre später die Diagnose Brustkrebs. Von dieser Zeit handelt nun ihr zweites Buch; und wie wieder eine Katze eine nicht unerhebliche Rolle in diesem Teil ihres Lebens spielt - zumindest laut dem Klappentext.
    Mittlerweile ist die Autorin ein zweites Mal verheiratet und gerade, als ihr ihre älteste Tochter Lydia eröffnet hat, dass sie für längere Zeit nach Sri Lanka möchte, um buddhistische Nonne zu werden, erhält Helen den Befund 'Krebs'. Als wenn sie mit alldem nicht genügend zu verkraften hätte, ist die Familie plötzlich Eigentümerin eines unglaublich süßen, aber völlig durchgedrehten Siamkaters, der nichts als Unruhe ins Haus bringt. Davon und von ihrem Ringen mit ihrer Krankheit sowie die Bedrückung über die extreme Abnabelung ihrer Tochter schreibt Helen Brown wie im ersten Buch in amüsanter und leicht lesbarer Form.
    Dennoch: 'Kater mit Karma' empfand ich ungleich weniger unterhaltend als Cleo. Jonah, der Kater, ist zwar kein unwichtiger Teil dieser Geschichte, doch er spielt bei weitem nicht eine solche Rolle wie seine Vorgängerin. Hauptthema ist der Kampf gegen den Krebs und das Verhältnis von Helen zu Lydia. Dies ist insbesondere an den stetigen Wiederholungen festzustellen. Ihre Gedanken zur Endlichkeit des Lebens, die ständigen Vergleiche 'Helen und ihre Mutter' und 'Lydia und ihre Mutter', die immerwiederkehrenden Erinnerungen an Sam - beim dritten Mal flog ich nur noch diagonal über diese Seiten. Vielleicht war der zeitliche Abstand zu dem Geschehenen noch zu gering, aber wie auch immer, an die Qualität ihres Erstlings Cleo reicht der Nachfolger nicht heran. Schade!

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • "Kater mir Karma" ist ein weiteres Buch in meiner Sammlung an Katzengeschichten, die ich offensichtlich inzwischen fleißig aufbaue. Dabei muss ich sagen, dass ich den ersten Teil, "Cleo", (noch) nicht kenne und daher ohne jegliche Vorkenntnisse an Helen Browns Geschichte herangegangen bin.


    Zunächst kann ich schon behaupten, dass ich schockiert war. Was die Autorin dieses Buches im Leben erleben und meistern musste, ist mehr, als wohl die meisten Menschen ertragen müssen. Umso erstaunlicher empfand ich ihre Art und Weise zu erzählen. Wie selbstverständlich ließ sich mich als Leser an ihrer Vergangenheit, ihrer Trauer, ihrem Familienleben, ihren Zweifeln und ihren Hoffnungen teilhaben. Es fühlte sich eher an, als säße man mit einer jahrelangen Freundin auf der Terrasse und hörte ihr beim Erzählen zu. Dieses Natürliche und Ungezwungene war es, das mich sehr schnell gefangen nahm und bewegte. Helen Brown und ihr Leben zu "kennen", fühlte sich irgendwie richtig an. Und während des Lesens ging mir oft der Gedanke durch den Kopf: Wie geht es ihr wohl gerade? Was macht sie jetzt in diesem Moment? Fühlt sie sich wohl? Wie ist es ihr seit dem Schreiben des Buches ergangen? etc. Ich habe also relativ schnell eine gewisse Nähe zu dieser mir völlig unbekannten Frau aufbauen können und das hat mich gleichermaßen erstaunt, aber auch begeistert.
    Darüber hinaus liebe ich Helen Browns Humor, der immer mal wieder, aber völlig unaufdringlich in die Erzählungen einfloss. Er machte vieles, was man im Laufe der Geschichte erfuhr, leichter und irgendwie weniger tragisch. Aber dazu will ich jetzt auch gar nicht so viel sagen, da man das einfach selbst gelesen haben muss.


    In wen ich mich natürlich sofort verliebt habe, ist Jonah, der Kater, ohne den es dieses Buch gar nicht gegeben hätte. Jonah ist ein kleiner Wirbelwind, aber so goldig und liebevoll, dass ich das Lesen immer mal wieder unterbrechen musste, um meinen eigenen kleinen Fellliebling zu bekuscheln. Der kleine Kater löste einfach allein durch sein beschriebenes Wesen Liebe in mir aus und hat mich ganz problemlos um seine kleine Pfote gewickelt.


    Sehr beeindruckt war ich vom Familienleben, dass Brown in ihrem Buch widergibt. Obwohl die Familie so vom Schicksal gebeutelt wurde, rappelt sie sich immer wieder auf, jeder stützt jeden und das war unheimlich schön zu lesen. Auch die unterschiedlichen Auffassungen eines glücklichen Lebens, die in diesem Buch beleuchtet werden, empfand ich als interessant. Sie haben mich mehr als einmal nachdenklich gestimmt. Das war für mich auch das Faszinierende an diesem Buch. Es war nicht einfach nur eine Geschichte über eine Familie mit einer ungewöhnlichen Katze. Es war die Geschichte einer ungewöhnlichen Familie. Und diese wurde so tiefsinnig, liebevoll, einfühlsam und mitreißend geschrieben, dass ich jetzt schon weiß, dass mir die Browns sehr fehlen werden (oder ich mir einfach ganz schnell "Cleo" zulegen muss).


    Es gibt nur eine kleine Sache, die ich bemängeln muss: Ich hätte zu gern mehr über Jonah gelesen. Denn obwohl der Kater natürlich DIE Hauptfigur des Buches ist, kam er mir doch manchmal etwas zu kurz. Dabei bin ich mir ganz sicher, dass man über ihn noch weitaus mehr hätte berichten können.


    Von mir erhält "Kater mit Karma" :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: und ich hoffe, dass auch "Cleo" bald den Weg in mein Regal finden wird.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~