Michael A. Martin - Star Trek: Typhon Pact #2: Seize the Fire

  • Die Gorn sind eine immer noch sehr wenig bearbeitete Rasse im ST-Universum, doch nun, wo sie sich dem Typhon Pact angeschlossen haben, werden sie als direkte Gegner der ehemaligen Verbündeten in der Föderation wieder interessanter. Und diese stehen bald vor einem sehr unangenehmen Problem.


    Eine Sonneneruption über einer Gorn-Kolonie sorgt für umfangreiche Verwüstungen auf dem betroffenen Planeten und nur wenige Angehörige der Kriegerkaste überstehen diese Katastrophe mehr oder weniger lebend. Doch sie wünschten sich, dass sie nicht überlebt hätten, denn auf diesem Planeten befanden sich die einzigen Aufzuchtseinrichtungen ihrer Kaste, die ganz besondere Umweltbedingungen benötigt um schließlich zu dem zu

    werden, was von Cpt. Kirk einst bekämpft wurde. Nun haben sie eigentlich keine Chance mehr, die im Krieg gegen die Borg vernichteten Truppenbestände wieder aufzufüllen und so die Verteidigung der nichtkriegerischen Kasten zu sichern.


    Da kommt es ihnen sehr gelegen, als sie auf ein altes Artefakt im All stoßen, eine Maschine zum Umwandeln planetarer Körper nach verschiedenen Bedürfnissen. Bei GENESIS nannte man das noch Terraformen, nun ist es Ökoskupltieren, was irgendwie genereller ist und nicht so Homo-Sapiens-bezogen. Mit diesem Hilfsmittel begibt sich eine kleine Flottille von Gorn-Schiffen zu einem nahe gelegenen Sonnensystem, in dem ein Planet bereits nahezu die Voraussetzungen für eine Kriegerkastenaufzucht besitzt und der nur noch leicht verändert werden muss. Nun gilt es noch, die Antiquität wieder zum Funktionieren zu bringen.
    Nun befindet sich dieser Planet in neutralem Gebiet und ist noch dazu von intelligenten Wesen bewohnt, die allerdings noch unter dem Siegel der Ersten Direktive zu liegen scheinen, weswegen die Besatzung der TITAN zunächst einmal aus eigenem Antrieb mit dem Captain der Gorn-Flottille in Kontakt tritt. Dieser erweist sich nur nicht als nicht verhandlungswillig, sondern vielmehr als nachgerade streitsüchtig und ruft zu seinen sechs Schiffen, die der TITAN in einem Kampf sowieso überlegen wären noch die Verbündeten des Typhon Pakts zur Hilfe. Doch nicht alle Gorn an Bord der Schiffe sind mit dem Plan des Ökoskupltens über eine bestehende Zivilisation zufrieden und im System versteckt sich noch jemand, der dies auch noch aus eher privaten Gründen als problematisch sieht.


    Eine komplexe Geschichte, die bei den beteiligten Menschen stark den Glauben in die eigene Offenheit gegenüber anderen Spezies auf die Probe stellt – die noch dazu geradezu panisch auf zweibeinige Säugetiere reagieren. Also im Großen und Ganzen ein konzeptuell und ethisch schon anspruchsvolles Buch. Leider werden zu

    oft Erzählabschnitte inhaltlich noch einmal aufgearbeitet, zu Dingen, die ein Leser oder eine Leserin zum gegebenen Zeitpunkt eigentlich noch im Kopf haben sollte, was den Erzählfluss stellenweise hemmt. Davon abgesehen aber schon ein ganz erfreulicher Roman.