Rob Scott - 15 Meilen

  • Beschreibung (lt. amazon):


    Der Arm der Toten reicht weit ...


    Samuel Doyle, gerade erst ins Morddezernat versetzt, wird zu seinem ersten Fall gerufen, und der hat es in sich: Auf einer gottverlassenen Farm im ländlichen Virginia wurden die Leichen des Ex-Marines Carl Bruckner und seiner Frau gefunden. Womit Doyle jedoch nicht gerechnet hat: Die Rache des verstorbenen Marines kennt keine Grenzen – nicht einmal den Tod...

    Der Autor (Beschreibung aus dem Buch):


    Rob Scott, geboren in New York, studierte zunächst klassische Gitarre, bevor er sich den Erziehungswissenschaften zuwandte. Mittlerweile ist er Direktor einer Schule in Virginia. Rob Scott ist bereits als Co-Autor seines Schwiegervaters Jay Gordon in Erscheinung getreten, bevor er mit 15 Meilen seinen ersten eigenen Roman veröffentlichte. Der Autor lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Virginia.


    Zum Inhalt:


    Der erst kürzlich vom Sitten- und Drogendezernat in die Mordkommission versetzte Detective Samuel Doyle bekommt, ausgerechnet am Wochenende des 4. Juli, seinen ersten eigenen Fall zugeteilt. Auf einer Farm in der Nähe von Richmond wurden die Leichen von Carl und Claire Bruckner aufgefunden. Von der Tochter des Ehepaars fehlt jede Spur. Die Farm ist übersät mit Leichen von Tieren. Und die noch lebenden Katzen scheinen sich auf alles zu stürzen, was sie für Nahrung halten. Die Ursache für diese Tode ist zunächst noch unklar, jedoch bieten die beiden Toten einen seltsamen Anblick.
    Der mit der Untersuchung der Leichen beauftragte Gerichtsmediziner, Doc Lefkowitz, findet schließlich heraus, dass sich auf der Farm wohl Pestbakterien befinden, deren weitere Ausbreitung unbedingt verhindert werden muss. Und so konzentrieren sich Doyles Ermittlungen schließlich darauf, die verschwundene Tochter des Ehepaars zu finden...


    Meine Meinung:


    Die Grundidee des Buches fand ich ganz interessant, die oben von mir zitierte Inhaltsangabe und auch der Text auf der Rückseite und im Inneren des Buches sind jedoch meiner Meinung nach ein wenig irreführend.


    Die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wurde, hat mir recht gut gefallen. Rob Scott hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der sich gut lesen lässt, und er hat es auch über weite Strecken geschafft, die Spannung aufrecht zu erhalten. Die Schilderung des Tatortes fand ich sehr gut gelungen. Der Autor beschreibt eine heruntergekommene, gottverlassene Farm, deren Bewohnern es wohl nur mit allergrößten Mühen möglich war, sich über Wasser zu halten. Nach und nach erfährt man beim Lesen mehr über diese Bewohner, über ihre Vergangenheit. Und mehr auch über die berufliche Vergangenheit von Carl Bruckner, der als Captain im Vietnam-Krieg gewesen ist.


    Auch die eigentliche Handlung des Buches, die Auflösung des Falles, fand ich gut erzählt. Nachdem zuerst das Motiv für die Morde und auch die Art und Weise, wie diese begangen wurden, völlig unklar sind, mehren sich nach und nach die Hinweise, dass der Tod der Eheleute möglicherweise etwas mit der Vergangenheit von Carl Bruckner zu tun hat. Für Detective Doyle ist dies der erste Fall, für den er ganz allein verantwortlich ist und so ist er natürlich bemüht, alles richtig zu machen und sich keinen Fehler zu leisten. Dies alles erzählt Rob Scott doch schon spannend, und bis zu diesem Punkt würde ich eigentlich sagen, dass mir das Buch recht gut gefallen hat, ABER:


    Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass Detective Samuel Doyle ein weiterer Ermittler mit einem Drogen- und Alkoholproblem und einem nicht ganz so intakten Familienleben ist. Auch wenn ich beim Lesen die Gründe hierfür nachvollziehen konnte, ist das für mich ein Kritikpunkt an dem Buch. Ich fand es dann doch ein wenig unrealistisch, dass sich ein solcher Detective nach dem xten Bier und der was-weiß-ich-wievielten Tablette noch hinter das Steuer seines Autos setzen und dann auch noch heil irgendwo ankommen und seine Ermittlungen führen kann. In diesem Punkt fand ich die Erzählung teilweise sehr stark überzogen und klischeehaft, besonders gegen Ende des Buches, und das hat meinen Lesespaß dann doch getrübt. Ich denke, hier wäre weniger wesentlich mehr gewesen.


    Ich hätte das Buch auch nicht unbedingt der Kategorie "Horror" zugeordnet, da es aber so beworben wird, habe ich es dann doch hier reingestellt.


    Fazit:


    Ein teilweise recht spannend geschriebenes Buch mit einer interessanten Grundidee, aus der man aber mehr hätte machen können.


    Mit der Bewertung und auch mit der Rezi habe ich mich ein wenig schwer getan und ich bin auch jetzt noch ein bißchen zwiegespalten. Einerseits haben mir die Idee zu der Geschichte und auch der Schreibstil von Rob Scott gut gefallen, andererseits fand ich die Hauptperson, Detective Doyle, aber teilweise irgendwie nervig, und ich fand seine Darstellung dann doch zu überzogen und klischeehaft.
    Für die interessante Grundidee und die zum Teil doch recht spannende Erzählweise gibt es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Vergiss nie, was du bist, denn die Welt wird es ganz sicher nicht vergessen. Mach es zu deiner Stärke, dann kann es niemals deine Schwäche sein. Mach es zu deiner Rüstung, und man wird dich nie damit verletzen können."
    (Aus "Die Herren von Winterfell" von George R. R. Martin)


    :study: "Auris - Die Frequenz des Todes" von Vincent Kliesch

  • Hier noch die Original-Ausgabe:

    "Vergiss nie, was du bist, denn die Welt wird es ganz sicher nicht vergessen. Mach es zu deiner Stärke, dann kann es niemals deine Schwäche sein. Mach es zu deiner Rüstung, und man wird dich nie damit verletzen können."
    (Aus "Die Herren von Winterfell" von George R. R. Martin)


    :study: "Auris - Die Frequenz des Todes" von Vincent Kliesch