Ein Freund namens Henry
Nuala Gardner
Beschreibung
Als Jamie und Nuala Gardner einen Welpen für ihren Sohn Dale suchten, waren sie alles andere als eine normale Familie. Dale litt unter Autismus. Schon die kleinste Abweichung von der täglichen Routine konnte rasende Wutanfälle auslösen, die ihn tief erschöpften und seine Eltern verzweifeln ließen. Schlüsselwörter wie Okay oder Stolz lösten Zornattacken aus, deren Dauer und Schwere unkalkulierbar waren. Schulen und Behörden stempelten Dale als untherapierbar ab. Doch seine Eltern kämpften! Um Zugang zu seiner Welt, um ein normales Leben für ihren Sohn, um Schule, Ausbildung und Zukunft. In den ersten Lebensjahren feierten sie jeden noch so kleinen Fortschritt, jedes einzelne Wort, jedes aufblitzende Anzeichen des Verstehens als Meilenstein; und scheiterten immer wieder an der Macht der Erkrankung. Der Durchbruch geschah erst mit Henry, einem kleinen Golden-Retriever-Welpen. Doch wie kann ein Hund einem Autisten helfen? Offen und ehrlich, auch den eigenen Grenzen gegenüber, erzählt die Mutter, Nuala Gardner, die berührende
Geschichte dieser besonderen Freundschaft.
Meine Meinung
Ich habe eine zwiegespaltene Meinung zu diesem Buch.
Einerseits ist es toll geschrieben, es schenkt Hoffnung und macht Mut. Denn Nuala hat es geschafft: Mit viel Mühe und Kraft hat sie ihren autistischen Sohn aus seiner eigenen Welt geholt. Es wurden ihr viele Steine in den Weg gelegt, aber Nuala blieb an der Sache, kämpfte für ihren Sohn. Dale war am Anfang unkommunikativ und verschlossen, durch Therapien schaffte er es aber am Ende zu einem halbwegs normalen Menschen heranzureifen.
Auf der anderen Seite habe ich Zweifel. Wie realistisch ist es, einen Autisten aus seiner Welt zu befreien? Betroffene und Angehörige könnten von diesem Buch den Eindruck bekommen, dass man nur genug arbeiten und kämpfen muss, um diese Behinderung zu heilen. Doch Autismus ist nicht heilbar; es könnte ein falsches Bild entstehen.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass man sich mit einer Behinderung nicht aufgibt und kämpft, aber man sollte trotz allem realistisch bleiben. Dieses Buch kann also Mut machen, es kann aber auch einen falschen Eindruck vermitteln.