Nach ihrem wunderbaren biographischen Roman „Das Schönste, was ich sah“ habe ich mit großen Erwartungen zu dem neuen Buch von Asta Scheib gegriffen, zumal mit dem Thema Autismus etwas angekündigt wurde im Klappentext, von dem ich schon lange etwas mehr erfahren wollte.
Über viele Seiten habe ich darauf gewartet, dass neben den verschiedenen Beziehungsgeschichten der Eltern des kleinen David, die sich lesen, wie ein Serienroman für die BUNTE , endlich etwas näher auf den Zustand des Kindes eingegangen wird. Umsonst. Es kommt mir so vor, als hätte das Schicksal des „stillen Kindes“ nur als Rahmenhandlung gedient für eine extrem unwahrscheinliche Liebesgeschichte, die vielleicht als Drehbuchentwurf geeignet ist für einen Sonntagabendfilm a la Rosamunde Pilcher, nicht aber als Stoff für eine Schriftstellerin, die besonders mit „Das Schönste, das ich sah“ gezeigt hat, dass sie zu den Großen zählt, wenn sie will.
Es ist sehr unglaubwürdig, dass in Deutschland mit den verschiedenen U- Untersuchung beim Kinderarzt eine solche Krankheit eines Kindes über Jahre unerkannt bleibt.
Ich bin enttäuscht von diesem Buch, das auch in seiner sprachlichen Qualität und seiner Tiefe niemals auch nur annähernd an seinen Vorgänger herankommt.