Sophie Bennett: Wie Zuckerwatte mit Silberfäden / Sequins, Secrets, and Silver Linings

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    Nonie ist verrückt nach Mode - und liebt ihre schrillen Outfits. Ihre beste Freundin Jenny hat gerade eine Rolle in einem megaerfolgreichen Hollywoodblockbuster - und steckt wie immer in einer Klamottenkrise. Nonies andere beste Freundin Edie will die Welt retten - und hält Mode für oberflächlich. Dann lernen die drei das Mädchen Krähe kennen. Sie kommt aus Uganda, trägt ein rosa Tutu und an den Schultern abgewetzte Elfenflügel. Und sie hat ein unglaubliches Talent. Jetzt haben Nonie, Jenny und Edie die Möglichkeit, mit ihren eigenen Begabungen etwas wirklich Großes zu vollbringen - und damit all ihre Träume wahr werden zu lassen.



    Meine Rezi:


    Nonie ist vierzehn und liebt schrille Outfits- je extravaganter, desto besser. Ihre Freundin Jenny hat gerade eine Nebenrolle in einem Hollywood-Blockbuster bekommen, ihre andere Freundin Edie engagiert sich für bzw. gegen so ziemlich alle Probleme dieser Welt. Die drei lernen Krähe kennen, ein Flüchtlingsmädchen aus Uganda, die ein sagenhaftes Händchen für Mode und Design hat. Mithilfe von Nonies Mutter, die Künstler vermittelt, und mehreren Kunststudenten bauen sie Beziehungen auf, so dass Krähes Werke bald große Wellen schlagen...
    Das Buch ist spritzig geschrieben und interessant zu lesen. Allerdings erschlagen einen die ganzen Modebegriffe und Designernamen, ich habe es jedenfalls sehr schnell aufgegeben, mich damit zurecht zu finden. Krähes Kleider werden sehr anschaulich und wunderschön beschrieben. Das Buch soll zwar vermitteln, dass man mit guten Freunden alles erreichen kann, aber mir ist es zu einfach. Krähe ist zwar Legasthenikerin noch und nöcher, aber ein Designgenie, die einfach alles kann, in wahnsinnig kurzer Zeit ganze Kollektionen entwirft und quasi von einem Tag auf den anderen auf der ganzen Welt bekannt ist. Alles andere wie familiäre Probleme ergiebt sich dann, Eifersüchteleien lösen sich praktisch in Luft auf und alles ist Friede, Freude, Eierkuchen. Auch für ein ausgewiesenes "Modemärchen" finde ich das ganze ziemlich dick aufgetragen. Diese dadurch vermittelte Glamourstimmung passt für mich auch nicht zu den angeschnittenen Themen wie Tod und Kindersoldaten. Keiner will wirklich darüber reden, aber um drei Ecken rum lösen Krähes Kleider auch dieses Problem. Durch die ganzen Markenaufzählungen drängte sich mir der Begriff "Schleichwerbung" auf, obwohl "Schleich" es nicht trifft- sie werden quasi über den grünen Klee gelobt. Jedes Problem lässt sich (ausschließlich) mit Klamotten lösen, unscheinbare Mädchen sind plötzlich wunderschön "und haben Taille und Busen". Im Endeffekt ist dann wieder das Geld das Allheilmittel, denn sobald Krähe "hochwertige" dh teure Materialien benutzen darf, wird sie bekannt; und alle schmeißen mit Dollarscheinen nur so um sich.
    Man konnte das Buch zwar in einem Rutsch lesen, mir persönlich gefallen aber die vermittelten Werte nicht. Deshalb gebe ich nur 3 von 5 Sternen.