Iris Johansen - Pandoras Tochter

  • Inhalt: Megan Blair ist Ärztin lebt ein ruhiges Leben zusammen mit ihrem Onkel Phillip, der sie nach dem tragischen Tod ihrer Mutter aufgenommen hat. Als sie jedoch eines Abends auf dem Weg nach Hause ist, wird sie von der Straße abgedrängt und entkommt dem Tod nur knapp. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich ihr Leben vollständig. Zum einen muss Megan damit klar kommen, dass der Tod ihrer Mutter kein Unfall sondern ein Mord war. Zum anderen scheinen ihre Verfolger und die Mörder ihrer Mutter identisch zu sein. Außerdem muss sie feststellen, dass es in der Welt besondere Talente gibt, die sowohl Gabe als auch Fluch sein können. Megan selbst besitzt eins dieser Talente und muss es nutzen, um ihren Verfolgern entkommen zu können und Vergeltung für den Mord an ihrer Mutter zu bekommen. Allerdings bekommt Megan Unterstützung von einem alten Bekannten aus der Vergangenheit, Neal Grady, der über ihr Talent sowie den Mord an ihrer Mutter bescheid wusste und Megan viele Jahre beschützt hat. Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt und Megan muss lernen mit ihrem Talent zu leben.


    Meinung: Wenn man bei diesem Roman einen normalen Thriller erwartet, dann wird man auf jeden Fall enttäuscht, denn es handelt sich eindeutig um einen Roman, der neben den typischen Thriller-Elementen stark mysterielastig ist. Ich war sogar ziemlich überrascht, dass dieser Roman als Thriller eingestuft wurde, da ich ihn ehrlich eher im Bereich Fantasy, als Mysterie-Roman gesehen hätte. Die Geschichte, die erzählt wird, ist jedoch auf jeden Fall interessant, auch nicht vollkommen vorhersehbar und in einigen Punkten recht spannend. Jedoch bleibt sie insgesamt relativ flach und zielt einzig darauf ab, den Leser kurzweilig zu unterhalten. Auch die Charaktere sind eher flach als plastisch, da die Handlung einfach so ausgebaut ist, dass sie einem zwar manche Facette vom Charakter vorstellt, aber zu schnell läuft um näher auf die Charaktere einzugehen. Insbesondere das Verhalten von Grady und Megan zueinander kam mir im Roman etwas komisch und an manchen Stellen auch unglaubwürdig vor, da mir ein bisschen mehr Erklärung fehlte, warum die beiden sich so verhalten. Auch über die Talente, die viel in dem Roman ausmachen, zumindest aus dem Hintergrund heraus, wird leider nur wenig gesagt, so dass man zu diesem Thema und vielen anderen Dingen nur oberflächliche Informationen hat. Jedoch gab es auch Charaktere in dem Roman, die mir sehr sympathisch wurde, jedoch waren das Nebencharaktere, die mir teilweise besser ausgearbeitet vorkamen, als die Hauptcharaktere. Was ich jedoch gut finde, ist, dass der Großteil der Charaktere nicht nur weiß oder schwarz ist, sondern beides ein bisschen. Spannung und die Handlung sind soweit interessant und vorhanden, dass man sich eindeutig unterhalten fühlt, auch wenn sie nichts Besonderes ist und Mysterie-Elemente leider nicht ihr volles Potential entfalten.
    Alles in allem handelt es sich also um kein grandioses Werk, aber eindeutig um einen Roman, der einen unterhalten kann, wenn man nicht zu viel Tiefe erwartet und vor allen Dingen sich nicht daran stört, dass dieser Thriller auch auf phantastischen Elementen basiert.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

  • Im Prolog: Megan, ein junges Mädchen ist mit ihrer Mutter Sarah beim Picknick. Als ein Mann auftaucht, schickt Sarah Megan weg. Der Mann bringt Sarah um. Dann taucht Neal auf, ein Bekannter der Familie. Er verspricht Sarah auf Megan aufzupassen und ihr zu helfen. Megan hört Stimmen und es ist alles sehr geheimnisvoll. Neal nimmt Megan die Erinnerung an Sarahs Tod.


    12 Jahre später. Megan ist Ärztin und lebt bei ihrem Onkel Phillip. Nach einem harten Arbeitstag wird sie auf dem Weg von einem Truck von der Straße gedrängt. Der Fahrer ist bereits auf dem Weg zu ihr als die Sirenen der Polizeiautos ihn verscheuchen. Das rettet Megan. Phillip wendet sich noch in dieser Nacht an Neal Grady. Zunächst kann Megan sich nicht an ihn erinnern. Doch mit und mit kommen die Erinnerungen zurück und mit ihnen auch die Stimmen. Neal bittet Megan um Hilfe und sie sagt zu. Allerdings hat Megan dabei auch eigene Ziele im Kopf. ES fällt ihr schwer zu glauben was in ihr steckt.


    Die Geschichte hat mir gut gefallen. Vor allem die Mischung aus Spannung und übersinnlichem war für mich sehr lesenswert. Die Neugier und somit auch die Spannung wird gleich im Prolog aufgebaut. Vor allem Megan ist ein sehr sympathischer Mensch und in sie kann man sehr gut hineinversetzen.

  • Megan Blair ist Ärztin und bemüht, den Menschen zu helfen. Eines Nachts wird sie in einen Autounfall verwickelt: jemand versuchte sie von der Straße abzudrängen. Als sie zu ihrem Onkel Philip fährt, der sie seit dem Tod ihrer Mutter aufzog, erfährt sie Unglaubliches. Sie ist eine Lauscherin und kann "Echos" von Personen in Räumen wahrnehmen. Grady, ein Freund von Philip, hat ebenfalls übersinnliche Kräfte und erzählt ihr, dass der Tod ihrer Mutter kein Unfall war. Ihre Mutter half dem FBI, gegen den Menschenhändler Molino vorzugehen. Dabei wurde sie entführt und misshandelt. Aufgrund des Traumas brachen Pandora-Fähigkeiten durch: ihre Mutter "weckte" Molinos Sohn, der daraufhin wegen der Stimmen wahnsinnig wurde und Selbstmord beging.



    Molino will alle "Freaks" auslöschen und deshalb die Chronik, ein Familienstammbaum mit den Fähigkeiten der übersinnlich Begabten, in seinen Besitz bringen. Grady will diese ebenfalls, aber um alle zu schützen.


    Zusammen begeben sich Megan und Grady auf die Suche nach der Chronik. Doch Molino ist besessen von Megan und will sie zu Tode foltern, um seinen Sohn zu rächen. Können die beiden Molino entkommen?


    "Pandoras Tochter" ist ein Genremix, der sich selbst nicht so ganz entscheiden kann, wo er hingehört. Am ehesten könnte man es wohl als Spannungsgeschichte mit paranormalen Einschüben bezeichnen. Die meiste Zeit über sind Grady und Megan auf der Flucht, leisten aber keine wirkliche Ermittlungsarbeit. Zwar geben Megans Fähigkeiten ihr einen Hinweis auf den Aufenthaltsort der Chronik, aber den hätte man auch anders erhalten können. Ich fand die Handlung zeitweise wirr, vieles passierte nur, um Megan in ein übersinnliches Licht zu rücken.


    Mich hat die Liebesgeschichte zwischen Grady und Megan sehr gestört. Angeblich wäre eine stark ausgeprägte Sinnlichkeit ein Teil ihrer Fähigkeiten und daher können sie beide nicht anders... eine Schwärmerei als Teenie ist keine Basis für eine Beziehung. Es wirkte erzwungen, als ob die Autorin meinte, auch noch diese Zielgruppe ansprechen zu müssen.


    Alle Charaktere sind übermäßig clever und verfügen über Spezialfähigkeiten, es kam fast ein bisschen X-Men Feeling auf. Für einen Spannungsroman war das zu übertrieben, für Fantasy oder SF längst nicht gut genug ausgearbeitet. Ehrlich gesagt hat mich der Roman ziemlich enttäuscht.

  • Als sie klein war, hörte Megan Blair Stimmen, doch ihre Mutter versuchte ihr stets einzureden, dass dies Einbildung sei. Als Megan "Zeugin" am Mord an ihrer Mutter wurde, wurde sie von den Stimmen überrannt und nur der Hilfe eines Freundes der beiden - Neal Grady - war es zu verdanken, dass die Stimmen verstummten....


    Heute, viele Jahre später, kann Megan sich hieran nicht mehr erinnern. Sie lebt bei dem Halbbruder ihrer Mutter - Philipp - und ist eine sehr gefühlsbetonte Krankenhausärztin. Als ein Autofahrer versucht, sie auf dem Nachhauseweg von der Straße abzudrängen, ändert sich alles....


    Neal Grady taucht wieder auf und mit ihm nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Jahrelang hat er gedanklich Kontakt zu Megan gehalten, ihr Leben mitempfunden und die Stimmen auf Abstand gehalten. Megan ist eine Lauscherin; sie kann die Stimmen der Vergangenheit hören. Und der Mörder ihrer Mutter ist ihr auf der Spur und will nun auch sie töten...


    Mehr zum Inhalt möchte ich hier nicht sagen, denn ich möchte niemanden die Freude am Lesen nehmen. Soviel sei gesagt: Das Buch ist wirklich spannend. Iris Johansen schafft es, den Leser konstant zu fesseln und stetig Spannung aufzubauen. Der Roman wurde als Thriller charakterisiert, was meiner Meinung nach auch völlig korrekt ist. Es spielen zwar durchaus Fantasyaspekte in die Geschichte herein - nicht zuletzt auch am Titel zu erkennen - , aber deren Anteil ist nicht so hoch und wird im Roman auch eher oberflächlich angerissen, als dass die Handlung in den Bereich der Fantasyromane einsortiert werden müsste.


    Auf jeden Fall kann ich das Buch nur empfehlen. Dies war der erste Roman von Iris Johansen, den ich gelesen habe, aber ich denke, es wird nicht der letzte gewesen sein.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower: