Lieneke Dijkzeul - Vor dem Regen kommt der Tod

  • Klappentext:
    Ein schauriges Ende eines schwülheißen Sommertages: Die junge Polizistin Renée wird an ihrer Wohnungstür überfallen und brutal niedergestochen. Sie überlebt mit knapper Not. Ein paar Tage später findet man eine Studentin in einem Keller, ermordet. Die Frauen scheinen wenig gemeinsam zu haben - bis auf ihre roten Haare. Inspector Paul Vegter stürzt sich in diesen Fall, denn er hegt für Renée mehr als nur kollegiale Gefühle. Bald ahnt er, dass der Mörder erneut zuschlagen wird. Auch Galeristin Vivienne ist rothaarig. Als sie ihren Mann immer wieder beim Lügen ertappt, wird sie von quälendem Misstrauen erfasst: Ist er der Killer? Ist sie sein nächstes Opfer? (von der Verlagsseite kopiert)


    Zur Autorin:
    Lieneke Dijkzeul hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. Sie gilt als eine der wichtigsten Krimiautorinnen der Niederlande. Für den vorliegenden Roman wurde sie für den Gouden strop, den bedeutendsten Krimipreis der Niederlande, nominiert. (von der Verlagsseite kopiert)


    Inhalt:
    Auf dem Bauch der schwer verletzten Polizistin findet man ein das Zeichen I, auf der Leiche der Studentin II. Vegter vermutet, dass der Serienmörder erst am Anfang steht und die Polizei auf weitere Leichen stoßen wird. Obwohl Polizistin Renée mit dem Täter gerungen, und obwohl er Spuren hinterlassen hat und von Passanten gesehen wurde, dauert es eine Zeitlang, ehe Vegter und seine Kollegen auf eine heiße Spur stoßen.
    In der Zwischenzeit verdächtigt Galeristin Vivienne, rothaarig und durch eine starke Gehbehinderung beeinträchtigt, ihren Mann John der Untreue und fängt an, seine Sachen zu durchwühlen und ihn zu beschatten.


    Allgemeines:
    Originaltitel: De geur van regen
    Erschienen 2009 bei Ambo / Anthos Uitgevers, Amsterdam
    Übersetzt von Christiane Burckhardt
    334 Seiten in 36 Kapiteln


    Eigene Meinung / Beurteilung:
    Ein verwitweter Kommissar, dem das Alleinsein zu schaffen macht;
    Ein Serienmörder, der ausschließlich rothaarige Frauen tötet;
    Eine Frau, die ins Opferprofil passt;
    Eine Liebesgeschichte.
    Das klingt für Krimi-Fans nach bekannten Mustern, nach „schon-zigmal-gelesen“. Aber dann die Überraschung: Der Autorin gelingt ein Krimi, in dem die alten abgenudelten Motive frisch und unverbraucht erscheinen. Und das, obwohl sie die für den Aufbau der Spannung schwierigere Variante wählt: Der Täter ist dem Leser von vorneherein bekannt.


    Der Kriminalinspecteur Paul Vegter ist ein freundlicher, kollegialer Mann. Er hat ein altes Haus gekauft und baut es in Eigenleistung um. Auch wenn er seine Frau nach ihrem plötzlichen Unfalltod vermisst, versinkt er nicht in Trübsal oder Selbstmitleid.


    Warum dieser Täter mordet, bleibt lange im Dunkeln; erst mit dem Geistesblitz des möglichen dritten Opfers greift man sich an den Kopf: Klar! Wieso bin ich selbst nicht längst darauf gekommen? (Aha-Erlebnisse dieser Art gehören zu den Gründen, warum man gerne Krimis liest.)
    Ab diesem Moment fährt das Buch dreigleisig: Es begleitet Vegter bei den Ermittlungen und im Privatleben, den Mörder bei den Vorbereitungen zur dritten Tat und das potenzielle Opfer bei seinen Bemühungen, sich zu schützen. Mit angehaltenem Atem springt man während des Lesens von einem Erzählstrang zum anderen.
    Das Vorgehen der Autorin bewahrt die Geschichte, in einem stereotypen „Heldin-in-Gefahr-und-wundersam-errettet“-Showdown zu enden, dem normalerweise in Krimis seltsame Zufälle und / oder die unglaubliche Dummheit der Protagonistin vorausgehen. Das Zusammentreffen von Mörder und möglichem Opfer ergibt sich hier aus dem Fortgang der Handlung folgerichtig und zwingend.


    Auch die Liebesgeschichte entspricht meinem Geschmack: Kein aus dem Herzen berstendes Hochgefühl oder schwärmerische Erotik, sondern der leise Beginn einer liebevollen Zuneigung aus einer freundschaftlichen, schützenden Beziehung heraus.


    Trotz moderner Ermittlungsmethoden mit Spurensicherung und DNA-Abgleich ist „Vor dem Regen kommt der Tod“ eigentlich ein richtig schöner altmodischer Krimi: Das Motiv des Täters ist einfach und einsichtig, ebenso die Frage, wie er zu seiner übersteigerten Selbsteinschätzung kommt und warum er in vielen Situationen so ambivalent handelt. Keine Mutter im Hintergrund, die ihn als Kind quälte, keine religiöse Psychose. Die Frage nach dem Warum der Grausamkeit bleibt unbeantwortet.


    Fazit:
    Ein spannender, hervorragend konstruierter Krimi und eine Lese-Empfehlung für alle, die das Genre mögen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Tolle Rezi Marie, vielen Dank. Es steht bereits auf meiner Liste und ich freue mich darauf. :winken:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • @ Marie


    Wie bist Du so schnell an das Buch gekommen? Mein vorablesen-Exemplar habe ich gerade eben aus dem Briefkasten geholt.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • ich freue mich darauf


    Ja, das kannst Du wirklich.
    Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band von Dijkzeul, der im Frühjahr erscheint.


    @ €nigma,
    ein netter Bekannter, der mich bisweilen mit Rezensionsbüchern versorgt. :friends:

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  • ein netter Bekannter, der mich bisweilen mit Rezensionsbüchern versorgt. :friends:


    Beneidenswert! Aber ich kann jetzt auch mit diesem offenbar sehr gelungenen Buch anfangen, nachdem ich den "Night stalker" heute im Eiltempo beendet habe. :bounce:

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    :study:
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  • @ €nigma,
    viel Spaß dabei. Ich bin gespannt, ob Du ebenso begeistert bist wie ich.

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  • Inhalt


    Die rothaarige Polizistin Renée Pettersen wird eines Nachts vor ihrer eigenen Haustür von einem maskierten Mann überfallen. Nur durch glückliche Umstände überlebt sie den Überfall mit schweren Verletzungen. Ihre Kollegen, allen voran Inspektor Paul Vegter, der -seit zwei Jahren verwitwet - nicht nur beruflich, sondern auch privat an Renée interessiert ist, ermitteln zunächst im Hinblick auf das Tatmotiv "Rache" und durchforsten Renées Fälle der letzten Zeit. Erst als es zu einem weiteren, diesmal tödlichen Überfall auf eine Studentin kommt, gehen die Ermittlungen in eine neue Richtung: die Studentin war ebenfalls rothaarig und sie wurde skalpiert, wie es auch bei Renée versucht wurde. Außerdem ist ihr mit einem Messer die römische Zahl II auf den Bauch geritzt worden, Renées Bauch hatte eine zunächst nicht eindeutig erkannte I aufgewiesen. Vegter und seine Kollegen sind einerseits erleichtert, weil es sich offenbar nicht um einen Angriff speziell auf Renée gehandelt hat, andererseits haben sie es jetzt mit einem psychisch Gestörten zu tun, der einen Hass auf rothaarige Frauen hat und der Nummerierung seiner Opfer nach noch weitere Taten plant.
    Rothaarig ist auch die 37-jährige Galeristin Vivienne, die die Zeitungsberichte über die Überfälle mit Unbehagen verfolgt. Die äußerst wohlhabende Frau ist seit einem Jahr mit dem attraktiven, einige Jahre jüngeren John verheiratet. Sie leidet an mangelndem Selbstwertgefühl, da sie nicht gerade dem gängigen Schönheitsideal entspricht und außerdem wegen ihrer Gehbehinderung, die die Benutzung eines Gehstocks erfordert, sehr gehemmt ist. Sie fragt sich, welche Reize sie für John gehabt hat und verdächtigt ihn der Untreue. Um sich Gewissheit zu verschaffen, beginnt sie, ihn zu beschatten und bald beschleicht sie der Verdacht, dass er noch wesentlich Schlimmeres zu verbergen hat.


    Aufbau


    "Vor dem Regen kommt der Tod" erzählt die Romanhandlung aus wechselnden Perspektiven. Der Einstieg lässt den Leser unmittelbar zum Zeugen von Renées Kampf um ihr Leben werden und entspricht damit einem gängigen Thriller. Anschließend beschäftigen sich die Kapitel abwechselnd mit den Ermittlungen der Polizei, mit der allmählich vertrauter werdenden Beziehung zwischen Paul Vegter und Renée, die auch nach ihrer physischen Genesung psychisch sehr labil und bis ins Innerste verunsichert ist und mit der Ehe von Vivienne und John.
    Im Gegensatz zu den Romanfiguren kennt der Leser bereits den Täter und muss sich nur noch über das Motiv der Mord(versuch)e klar werden.
    Dieser etwas andere Ansatz nimmt dem Krimi jedoch keineswegs die Spannung. Es ist atemberaubend, mitzuverfolgen, wie die sympathische Vivienne zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin und herpendelt und nach einem Ausweg aus ihrem Dilemma sucht. Zum Ende hin werden die Kapitel immer kürzer und der Perspektivwechsel immer rasanter.


    Meine Beurteilung


    Dieser Krimi, den man mit Recht auch als Psychothriller bezeichnen kann, bietet ein eigentlich recht gängiges Motiv im neuen Gewand dar. Die Figuren sind keine Superhelden, sondern realistisch als ganz normale Menschen dargestellt, auch die Handlung ist glaubwürdig und beruht auf soliden Ermittlungen, wobei die Ermittlungen der Ehefrau Vivienne mich qualitativ mehr beeindruckt haben als die der Polizei.
    "Vor dem Regen kommt der Tod" ist ein unglaublich spannendes Buch, das sich von der Masse des Genres erfreulich abhebt. Sowohl Freunde üblicher (blutiger)Thriller als auch Fans eher psychologisch ausgerichteter Krimis können sich von diesem Roman angesprochen fühlen. Für mich war es das erste, aber sicherlich nicht letzte Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe/lesen werde. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

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  • Vor dem Regen kommt der Tod - Lieneke Dijkzeul




    Die rothaarige Polizistin Renée wird abends bei ihrer Heimkehr hinterrücks überfallen. Obwohl sie sich mit aller Kraft gegen ihren Angreifer wehrt, merkt sie bald, dass sie ihm unterlegen ist. Der Täter geht äußerst entschlossen vor und sticht brutal auf die junge Frau ein. Mit letzter Kraft gelingt es ihr, die Aufmerksamkeit der Nachbarn zu erregen. Das Klingeln an Renées Haustür schlägt den Angreifer in die Flucht. Renée mobilisiert ihre letzten Kräfte und ruft ihren Kollegen Inspecteur Paul Vegter an. Als Vegter in der Wohnung von Renée eintrifft, bietet sich ihm ein grauenvoller Anblick. Renée ist blutüberströmt und dem Tod näher als dem Leben. Im Krankenhaus wird entdeckt, dass die Wunden auf ihrem Bauch die römische Ziffer I. ergeben und dass der Täter versucht hat, sie zu skalpieren. Vegter hat es schon bald mit dem nächsten rothaarigen Opfer zu tun. Eine junge Studentin wird tot aufgefunden. Ihr fehlt die rote Haarpracht und die brutalen Stichwunden ergeben die römische Ziffer II. Vegter ermittelt fieberhaft, denn er hegt den Verdacht, dass der brutale Killer schon bald wieder zuschlagen könnte....



    Meine Meinung



    Der Einstieg in Lieneke Dijkzeuls Thriller ist rasant. Bereits nach den ersten Sätzen kann man sich den spannenden Anfangsszenen kaum noch entziehen. Der brutale Überfall auf die rothaarige Polizistin Renée wird intensiv geschildert. Man hat sofort das Gefühl, dass es sich um einen Kampf auf Leben und Tod handelt. Man fühlt mit der sympathischen Polizistin und hofft, dass sie ihrem Angreifer entkommen kann. Leider kann die aufgebaute Spannung nicht durchgehend gehalten werden. Das mag auch daran liegen, dass die Identität des Killers sehr früh bekannt wird. Eigene Ermittlungen, hinsichtlich des Täters, braucht man also nicht anzustellen.


    Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Wobei man auch dem Killer über die Schulter schauen und sich recht bald einen Eindruck von seiner Persönlichkeit machen kann. Er wirkt egoistisch und kaltherzig. Dennoch scheint er ein guter Schauspieler zu sein, der sein Umfeld lange Zeit täuschen kann. Die Protagonisten der Handlung wirken lebendig und keinesfalls hölzern. Man kann sich in sie hineinversetzen und dem Handlungsverlauf mühelos folgen. Obwohl die rasante Hochspannung der Anfangsszene schnell abflacht, bleibt das weitere Geschehen dennoch interessant. Das liegt sicher auch am Schreibstil der Autorin. Es gelingt ihr mühelos die Handlungsorte so zu beschreiben, dass man die entsprechenden Szenen beim Lesen vor Augen hat. Die wechselnden Perspektiven wecken zusätzlich das Interesse am weiteren Geschehen. Der Thriller lässt sich dadurch angenehm und flüssig lesen.


    Die polizeilichen Ermittlungen fallen kürzer als erhofft aus. Denn hier gibt es nur leider kurze Einblicke. Im Zentrum der Handlung stehen die Galeristin Vivienne, die ihren Mann zunächst im Verdacht hat, eine Affäre zu haben, der Täter selbst, der Ermittler Paul Vegter und die Polizistin Renée. Die Perspektiven, die sich mit Vivienne und ihrem Verdacht befassen, sind interessant und aufschlußreich. Auch die Kapitel, in denen der Täter seine Sichtweise präsentiert, sind spannend und flüssig zu lesen. Die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Vegter und Renée wirkt dagegen gezwungen und nicht besonders fesselnd.


    Insgesamt gesehen hat mir der Thriller recht gut gefallen, doch leider hatte ich mir, aufgrund des spannenden Einstiegs, deutlich mehr davon erhofft. Die aufgebaute Spannung lässt leider recht schnell nach und dann plätschert die Handlung, ohne große Höhen und Tiefen, vor sich hin. Das Ende konnte mich leider auch nicht überzeugen und deshalb vergebe ich "nur" drei von fünf Bewertungssternen.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Zum Buch:
    Die junge Polizistin Renée Pettersen wird beim Nachhausekommen brutal überfallen. Obwohl sie sich mit allen Kräften wehrt, bringt der Täter sie beinahe um, sie bleibt nur knapp am Leben. Ihr Kollege und Freund Inspektor Paul Vegter beginnt zu ermitteln, doch kurz darauf gibt es ein zweites Opfer. Dass es derselbe Täter war, steht schnell fest. Aber was haben diese beiden Frauen gemeinsam, außer dass sie rothaarig sind? Die Polizei steht vor einem Rätsel.
    Der Leser jedoch erfährt bald schon viel mehr, denn der Täter wird schon früh bekanntgegeben und das Buch teilweise aus seiner Sicht erzählt. Nur das Motiv bleibt länger unklar, wobei man als geübter Krimileser recht schnell darauf kommen kann. Interessant war die Entwicklung seiner Frau Vivienne.

    Meine Meinung:
    Es handelt sich nicht um einen typischen Krimi, auch wenn der schaurige Anfang das vermuten lässt. Vielmehr geht es um die Motive und Gedankengänge der Beteiligten. Das Buch hat sich gut lesen lassen, war auch nicht langweilig, blieb mir allerdings in einigen Aspekten zu oberflächlich. Die Empfindungen von Renée während ihrer Genesung zum Beispiel, werden zwar angesprochen, aber so wirklich mitfühlen konnte ich bei ihr nicht. Genauso wenig wird erklärt, wie und warum der Täter zu dem geworden ist, was er ist und was ihn letztendlich auf die Idee gebracht hat, seine Taten mit diesen speziellen Details auszuschmücken. Das Ende fand ich nicht so wirklich überzeugend und es ging mir dann alles etwas zu schnell, aber ok. Ich bin gespannt, ob das Privatleben von Paul und Renée in einem weiteren Band eine Rolle spielen wird.
    Dass das Buch in den Niederlanden spielt, wird zwar immer wieder durch kleine Details gezeigt, aber irgendwie fühlte ich mich wie in einem amerikanischen Psychothriller.
    Für mich ein spannendes Leseerlebnis, das aber noch ausbaufähig ist . Ich würde aber durchaus weitere Bücher der Autorin lesen!
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Klappentext:
    Plötzlich war er da. Direkt hinter ihr. Leise wie eine Katze.
    Eine junge Polizistin wird an ihrer Wohnungstür überfallen und brutal niedergestochen.
    Das nächste Opfer ist eine Studentin. Beide Frauen sind rothaarig. Auch die Galeristin Vivienne hat rote Haare – sie wird von Angst und quälendem Misstrauen erfasst. Hat der Killer sie als nächstes Opfer auserkoren? Inspecteur Paul Vegter, der die Ermittlungen leitet, spürt, dass ihm nicht viel Zeit bleibt, bis der Mörder wieder zuschlägt …

    Meine Meinung:

    Lieneke Djikzeul gilt als eine der besten niederländischen Krimiautoren. In dem Thriller „Vor dem Regen kommt der Tod“ geht es um einen Serientäter der Frauen mit roten Haaren ermordet und skalpiert.
    Gleich zu Beginn kann der Leser den ersten Überfall an die Polizistin Renee mitverfolgen, der sehr spannend in Szene gesetzt wurde. Sie überlebt mit viel Glück und ist auf ihren Kollegen Paul Vecter angewiesen, dass dieser den Täter stellt.
    Ziemlich schnell auf den ersten Seiten erfährt man schon, wer der Täter ist. So braucht man nicht lange hin und her überlegen, sondern kennt hier schon die Person und das mögliche nächste Opfer.
    Der Thriller wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Zum einen erlebt der Leser die Ermittlungen von Paul Vecter und dessen Freundschaft zu Renee.
    Auch wird hier die Perspektive des Täters sehr präsent dargestellt. Man verfolgt seine Denkweise, seine Pläne und auch seine Wut.
    Auch die Ehefrau des Täters kommt hier zu Wort. Schritt für Schritt kommt sie gemeinsam mit dem Leser hinter das Geheimnis des Täters und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihr eigenes Leben in Gefahr ist.
    Die Figuren sind also in diesem Roman sehr gut ausgearbeitet. Mir fiel es unheimlich leicht, mir die Personen vorzustellen und besonders sympathisch waren mir natürlich das Duo Renee und Paul.
    Auch die Ehefrau wurde sehr intensiv dargestellt, sodass ich regelrecht mitgefiebert hab, während sie ihrem Mann hinterherschnüffelt, aber auch wütend wurde, weil sie auf eigene Faust ermittelt.
    Genau dies machte für mich die Spannung irgendwie aus. Man sollte meinen ein Thriller, bei dem man von vornherein weiß, wer der Täter ist, könnte nicht mehr interessant sein. Dies empfinde ich persönlich als Irrtum. Für mich war es spannend genug, mit zu erleben, wie sich die Schlinge um den Täter immer fester zuzieht aber auch, wie lange es erst einmal dauert, um ihm auf die Schliche zu kommen.


    Mit 333 Seiten hatte er für mich eine ganz gute Länge. Die etwas größere Schrift und die vielen Absätze ermöglichen einen angenehmen und leichten Lesefluss.
    Das Cover finde ich ganz gut gemacht, der rote blutende Zopf auf grauen Hintergrund deutet schon auf einen Thriller hin, nur der Titel ließ mich ein wenig grübeln.

    Fazit:

    Für mich war „Vor dem Regen kommt der Tod“ ein angenehmer Thriller der nicht hochspannend und grausam blutig ist aber sehr in die psychologische Schiene geht. Hier erlebt der Leser eher die Handlung des Täters und seiner Frau, als die der Polizei oder des Opfers. Der großartige und detailgetreue Schreibstil hat mich vollends überzeugt, sodass ich den Roman ziemlich schnell durchgelesen habe.
    Lieneke Djikzeul hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. Für „Vor dem Regen kommt der Tod“ wurde sie für den „Gouden Strop“, die bedeutendste niederländische Krimi-Auszeichnung nominiert.

  • Inhalt: (Verlagsinfo)


    Ein schauriges Ende eines schwülheißen Sommertages: Die junge Polizistin Renée wird an ihrer Wohnungstür überfallen und brutal niedergestochen. Sie überlebt mit knapper Not. Ein paar Tage später findet man eine Studentin in einem Keller, ermordet. Die Frauen scheinen wenig gemeinsam zu haben - bis auf ihre roten Haare. Inspector Paul Vegter stürzt sich in diesen Fall, denn er hegt für Renée mehr als nur kollegiale Gefühle. Bald ahnt er, dass der Mörder erneut zuschlagen wird. Auch Galeristin Vivienne ist rothaarig. Als sie ihren Mann immer wieder beim Lügen ertappt, wird sie von quälendem Misstrauen erfasst: Ist er der Killer? Ist sie sein nächstes Opfer?



    Autorin: (lovelybooks.de)


    Lieneke Dijkzeul wird am 7. März 1950 in Sneek, in den Niederlanden, geboren. Nach dem Abitur beginnt sie mit einem Französisch-Studium. Ihre Karriere als Schriftsteller beginnt zunächst mit der Veröffentlichung von Kurzgeschichten in einer niederländischen Kinderzeitschrift. 1990 erscheint ihr erstes Kinderbuch. Parallel dazu verfasst sie außerdem Sketche für eine Fernsehserie. Ihren zunächst größten Erfolg hat sie mit dem Kinderbuch "Ein Traum von Fußball" - eine Geschichte von einem afrikanischen Jungen der von einem Talentscout entdeckt wird und zum Profifußballer ausgebildet wird. 2006 veröffentlicht sie ihren ersten Thriller "Schweigende Sünden" - für Erwachsene. Insgesamt werden nur wenige niederländische Bücher von ihr ins Deutsche übersetzt



    Eigene Gedanken:


    Mit „Vor dem Regen kommt der Tod“ ist Lieneke Dijkzeul ein sehr guter Start auf dem Krimi/Thriller Buchmarkt gelungen. Ich fühlte mich gleich ab der ersten Seite von der, aus verschiedenen Perspektiven erzählten Geschichte angezogen.


    Der Roman setzt mit einer eindrücklich beschriebenen Kampfszene ein zwischen der Polizistin Renée Petterson und dem Täter. Danach flacht die unmittelbare Spannung etwas ab und verlagert sich subtil auf eine psychologische Ebene zwischen der Galeristin Vivienne und ihrem Ehemann John, der zusammen mit seinem Partner seine eigene Werbeagentur führt.


    Vivienne und Renée entwickeln sich in gewisser Weise in entgegen gesetzter Richtung. Renée, die selbstbewusste, Nahkampf erprobte Polizistin wird durch den Überfall verletzlich und vorübergehend von ihrem Kollegen Paul Vegter abhängig, während Vivienne an Selbstvertrauen und Kraft gewinnt und sich von der weinerlichen Kindfrau, wie sie ihr Mann John einmal beschreibt, zur überlegenen Gegnerin entwickelt.


    Es handelt sich bei diesem Buch um keinen typischen „whodunit“-Krimi. Der Leser kennt die Identität des Täters sehr früh und es wird auch sehr bald klar, wer das finale Opfer sein wird. Für mich ist das Buch gar nicht eindeutig in ein Genre einzuordnen. Für einen Thriller fehlt mir die durchgehend hohe Spannung, für einen Krimi habe ich nicht genügend Unsicherheiten zum Mitraten. Ich würde es eher als ein Psychodrama sehen, das für mich sehr angenehm zu lesen war.


    Die Handlung verläuft sehr geradlinig, es gibt keine unnötigen Nebenschauplätze. Die wenigen Personen sind sehr genau beschrieben und glaubhaft charakterisiert. Mir hat auch sehr gut gefallen, wie die Autorin mit dem Wetter spielt. Der Ablauf des Dramas reflektiert sich im schwülwarmen Sommerwetter, das sich am Ende in einem Gewitterregen entlädt. Den Schluss fand ich allerdings etwas gewagt.


    Ein spannender Thriller der leiseren Töne - ich vergebe 4 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Felicitas18 ()

  • Vielen Dank für die Rezis. Das Buch fange ich heute an und freue mich schon sehr darauf!

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Inhalt:
    Renee, eine junge Polizistin kommt nichtsahnend nach Hause und wird überfallen. Der Täter überrascht sie vor der Tür. Er hat die Birne aus der Fassung gedreht damit es dunkel ist. Er schleift sie in ihre Wohnung und versucht sie zu überwältigen, aber erstmal wehrt sie sich und schafft es auch ihn mit einer Scherbe zu verletzen. Am Schluss ist er ihr aber doch überlegen und sticht sie nieder. Schneidet ihr Haare mitsamt einem Stück Kopfhaut raus und markiert sie scheinbar mit einer römischen eins.
    Anschließend flüchtet er aufgescheucht durch ein klingeln an der Tür. Das ist ihr Glück. Sie schafft es noch ihren Kollegen Paul Vegter anzurufen bevor sie wieder bewusstlos wird…


    Meine Meinung:
    Dieses Buch habe ich als erstes bei vorablesen entdeckt hatte aber dort nicht mitgemacht. Dann kam es in die Wanderbuchgruppe und weil mich die Beschreibung und das Cover ansprach habe ich mich auf die Liste setzen lassen. Nun habe ich es gelesen und bin doch sehr enttäuscht. ich hatte einfach etwas anderes erwartet und gerade am Anfang bekam ich das auch. mit der detaillierten Beschreibung der ersten Tat an der Polizistin traf die Autorin genau meinen Nerv und meine Neugier. Als nach den ersten 50 Seiten die ich lese immer noch nicht mehr kam außer die erste Tat und der Vorstellung der Protagonisten dachte ich noch: Okay wird wohl bald das Nächste passieren. Schließlich steht beim Rückentext schon etwas von einem weiteren Mord, aber bis es zu dem kam dauerte es noch sehr lange und mein Interesse nahm mehr und mehr ab. Das Buch liest sich eher als eine Personenbeschreibung eines Mörders und dem seinen Hintergrund als als Thriller. Ermittlungen rücken überwiegend in den Hintergrund und die Spannung hält sich ganz und gar nicht. Da es aber ein Buch mit nur wenigen Seiten war habe ich durchgehalten und bis zum Schluss gelesen, aber wirklich begeistern konnte es mich dann trotzdem nicht mehr. Das liegt aber nicht am Schreibstil, denn der lässt sich sehr flüssig lesen und die Seiten gehen trotz Langatmigkeit und langweiligen Text recht schnell ineinander über. Es liegt eben daran das man den Mörder nicht nur dabei beobachtet wie er seine Taten verübt sondern bis ins Kleinste kennen lernt. Für mich zu viel Persönlichkeit zu viel drumherum, zu wenig Thrill