Raymond Khoury - Dogma

  • Kurzbeschreibung:


    TÖDLICHE JAGD NACH DEM BUCH DER BÜCHER Konstantinopel 1203: Kreuzritter belagern die Stadt. In der Nacht gelingt einer Gruppe Tempelritter der Ausbruch durch die feindlichen Linien. Doch sie kommen nicht weit. Istanbul 2010: Ein iranischer Archäologe macht eine ungeheuerliche Entdeckung. Und überlebt es nicht. Wenige Tage später wird eine Frau entführt. Nur einer kann sie retten. Er muss dafür brisante Akten stehlen – aus dem geheimsten Bestand der vatikanischen Archive. Und es beginnt eine tödliche Jagd: von einem Kontinent zum anderen, über Gebirge hinweg bis tief ins Innere der Erde. DIE FORTSETZUNG DES WELT-BESTSELLERS «SCRIPTUM»


    Mein Eindruck:


    Atemlose Spannung und wieder einem Templergeheimnis auf der Spur. Damit ließe sich "Dogma" in einem Satz beschreiben.


    Der Leser begegnet der Archäologin Tess und FBI-Agent Reilly wieder. Drei Jahre sind vergangen, seit sie zum ersten Mal auf der Jagd nach dem sagenumwobenden Templerschatz waren. Allerdings haben sie es diesmal mit einem Gegenspieler anderen Kalibers zu tun: Statt einem "auf Abwege" geratenen Professor, haben sie es diesmal mit einem iranischen Attentäter zu tun, der sein "Handwerk" versteht und völlig skrupellos ist.
    Gleich zu Beginn des Buches wird Tess (mal wieder) entführt und Reilly muss, um sie zu retten (was mittlerweile seine Lebensaufgabe zu sein scheint), in die Archive des Vatikan vordringen, um ein bestimmtes Schriftstück zu "besorgen". Dies ist der Beginn einer mörderischen Jagd, die diesmal in die Türkei führt.
    Wieder geht es um ein Geheimnis der Templer. Wieder erfährt der Leser einiges über die Templer und die Wurzeln der christlichen Religion. Sehr gut gelungen sind dabei die "Rückblenden" ins 14. Jahrhundert. Allerdings wird nicht sehr viel Neues enthüllt - zumindest für mich, da ich wirklich sehr viel über die Tempelritter gelesen habe.


    Gegen Ende kommen dann leider ein paar Unstimmigkeiten auf:

    Auf jeden Fall ist "Dogma" wesentlich actionreicher als "Sriptum". Leider geht das streckenweise zu Kosten der logischen Handlungen von Tess und Reilly. Schade - da wäre weniger an manchen Stellen mehr gewesen. Dies gilt auch für den ziemlich reißerischen "Showdown".
    Khoury bringt auch eine ordentliche Portion Abrechnung mit der CIA und der Politik der USA an: Iran, Kuba (Schweinbucht) ... harter Tobak was er hier schreibt, aber durchaus nachvollziehbar.

    Zitat

    Bush senior [...] hat tatsächlich gesagt:Ich werde mich nie für die Vereinigten Staaten entschuldigen. Niemals. Es kümmert mich nicht, wie die Tatsachen aussehen.


    Khoury hält den Leser in Spannung - und das während der kompletten Lektüre. 556 Seiten in 24 Stunden - das spricht für sich. Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .


    Ach ja, hin und wieder wieder zwar Bezug auf "Scriptum" genommen, aber ich bin der Meinung, dass man "Dogma" auch ohne Kenntnis des Vorgängers gut lesen kann.


    Der Autor:
    Raymond Khoury, im Libanon geboren, wuchs in den USA auf. Er studierte Architektur und arbeitete in der Finanzbranche, bevor sein erster Roman «Scriptum» erschien. «Scriptum» wurde in 35 Sprachen übersetzt und erreichte eine Weltgesamtauflage von 5 Millionen. In Deutschland stand «Scriptum» monatelang auf Platz eins der Bestsellerliste.



    Noch eine allgemeine Anmerkung sei gestattet: Ich habe mich schon beim Lesen von "Scriptum" gefragt, ob die Christenheit wirklich so leicht zu erschüttern ist? Könnten ältere Evangelien wirklich den Glauben so erschüttern, dass es eine Gefahr für das Christentum wäre? Ich kann mir das nicht vorstellen, gehöre aber eben auch keiner Religion an. Ist das, was in unserer Version der Bibel steht wirklich so unumstößlich, dass alles, was davon abweichen würde, dem Glauben schaden kann? Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, aber ich möchte an dieser Stelle bitte KEINE Diskussion über den Glauben lostreten.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

    Einmal editiert, zuletzt von Hirilvorgul ()


  • Noch eine allgemeine Anmerkung sei gestattet: Ich habe mich schon beim Lesen von "Scriptum" gefragt, ob die Christenheit wirklich so leicht zu erschüttern ist? Könnten ältere Evangelien wirklich den Glauben so erschüttern, dass es eine Gefahr für das Christentum wäre? Ich kann mir das nicht vorstellen, gehöre aber eben auch keiner Religion an. Ist das, was in unserer Version der Bibel steht wirklich so unumstößlich, dass alles, was davon abweichen würde, dem Glauben schaden kann? Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, aber ich möchte an dieser Stelle bitte KEINE Diskussion über den Glauben lostreten.


    Ich lese all diese vermeintlich "historischen" Krimis um Vatikangeheimnisse und Christenverschwoerungen nicht, es ist mir einfach zu dumm.


    Aber zu einer Bemerkung von Dir: Dass Aeusseres des Christentums erschuettert wird gehoert zu seiner inhaerenten Zerbrechlichkeit und Menschlichkeit, die SO meines Erachtens von Gott gewollt ist. Auch wird in den Evangelien selber eine Vielschichtigkeit angedeutet: Warum sonst haette man also VIER stehen gelassen, die sich teils widersprechen?!


    Etwas anderes ist es dann aber, dass man meint, dass immer noch etwas fehlt, um diesen vier Evangelien einfach mal Glaubwuerdigkeit zu schenken. Es heisst ja: "Wenn alles niedergeschrieben worden waere, waere man an kein Ende gekommen." Aber wir duerfen einfach vertrauen, dass das Uebermittelte bei Weitem ausreicht, um uns eine Grundlage zu gewaehren, auf die hin wir ein Vertrauen (denn darum geht es, und nicht um ein esoterisches Wissen) in den geoffenbarten Gott schenken koennen.


    Zu oft werden hier unter dem Zeichen der grossen Toleranz, der guten Unterhaltung, der bekannten Verschwörungstheorien und Machenschaften der Kirche(n) etc. schnell mal Glaubenssachen angegriffen, angezweifelt etc. Das gehört ja einfach zum guten Ton. Ich muss gestehen, dass mich das schon gewaltig nervt...


    (Womit auch ich hier nur mal reagieren und keine Diskussion entfachen will, was mich in Hundert anderen Freds manchmal schon reizte und provozierte...)

  • Zu oft werden hier unter dem Zeichen der grossen Toleranz, der guten Unterhaltung, der bekannten Verschwörungstheorien und Machenschaften der Kirche(n) etc. schnell mal Glaubenssachen angegriffen, angezweifelt etc. Das gehört ja einfach zum guten Ton. Ich muss gestehen, dass mich das schon gewaltig nervt...

    Nun werde ich also auch drauf eingehen: Ich meine nicht, dass ich Glaubenssachen angegriffen habe, zumindest lag das nicht in meiner Absicht.
    Im Übrigen stellt meiner Meinung nach auch das Buch den Glauben in keiner Weise in Zweifel - eher im Gegenteil. Khoury führt den Leser zu den Wurzeln der Religion(en). Natürlich nicht tiefschürfend und umfassend, das ist auch nicht der Anspruch dieses Buches. Doch er gibt Denkanstöße für alle die, die sich mit diesem Thema bisher nicht befasst haben.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Im Zeichen des Kreuzes



    Konstantinopel im Juli 1203, die von Kreuzrittern belagerte Stadt wird bald fallen. Eine Gruppe Tempelritter versucht unter Einsatz ihres Lebens, drei Truhen mit geheimnisvollem Inhalt aus der Bibliothek des Kaisers zu retten. Sie wähnen sich in einem abgeschiedenen Mönchskloster in Sicherheit. Doch diese Sicherheit ist trügerisch, die Tempelritter finden dort durch die Hand der Mönche den Tod.
    Es soll über 100 Jahre dauern, bevor es wieder einem Tempelritter gelingt, den Inhalt der Truhen an sich bringen. Aber auch Conrad muss fliehen, kann aber die geheimen Papiere verstecken.


    Istanbul im Jahre 2010, der Historiker Professor Sharafi wird auf der Straße von einem Fremden angesprochen. Der Professor erkennt mit Entsetzen, dass der Fremde alles über ihn und seine Familie weiß. Der Fremde beabsichtigt, mit Hilfe des Historikers an einen Schatz zu gelangen. Er setzt den Professor durch ein grausames Verbrechen unter Druck.
    Zwei Monate später in Rom, FBI-Agent Sean Reilly muss die entführte Archäologin Tess Chaykin finden. Ihr Entführer, der Iraner Mansoor Zahed, schreckt vor Mord nicht zurück. Er kennt nur ein Ziel, die geheimnisvollen Papiere aus den Truhen an sich zu bringen.
    Es gelingt Sean, die Archäologin zu befreien. Doch die beiden haben nicht viel Zeit. Wenn sie Zahed stoppen wollen, müssen sie das Geheimnis der Templer finden. Der Iraner kennt keine Skrupel und ist ihnen stets einen Schritt voraus. Die gefährliche Verfolgungsjagd führt Tess und Sean in unwegsame Gebiete der Türkei und in unterirdische Städte, die tausende von Jahren überdauert haben. Beide geraten dabei immer wieder in tödliche Gefahr. Wird es ihnen gelingen, dem Iraner zuvorzukommen?


    Auch ohne den ersten Teil, „Scriptum“, gelesen zu haben, konnte ich mich mühelos in das Geschehen hineinfinden.
    Raymond Khoury hat ein Thema aufgegriffen, welches unerschöpflich erscheint. Die Mythen um den Orden der Tempelritter und ein Geheimnis, welches sie angeblich aus dem Heiligen Land mitgebracht haben. Uralte Tagebücher, aus der Anfangszeit des Christentums, die belegen sollen, dass alles ganz anders war, als in der Bibel dargestellt.
    Raymond Khoury hat es meisterhaft verstanden, Historie und Action miteinander zu verknüpfen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Interessant war auch der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Habe ich geglaubt, einem Detail auf der Spur und der Lösung nahe zu sein zu sein, ging es bereits rasant weiter. Die Hauptfiguren Tess und Sean waren mir sehr sympathisch und ich habe sie gern auf ihrer gefährlichen Reise begleitet.
    Die historischen Hintergründe des Buches sind gut recherchiert. Der Autor bezieht sich u.a.auf das Jahr 324, als Kaiser Konstantin die Macht erlangt hat. In der Erzählung gehen die Schriften in dieser Zeit auf den Weg, der bis in die Gegenwart führt. Sie dürfen nicht in falsche Hände geraten, weil dann die Grundlagen des orthodoxen Glaubens ins Wanken geraten.
    Das Buch besticht nicht zuletzt durch eindrucksvolle Landschaftsschilderungen. Allerdings kann ich mir schlecht vorstellen, dass es in der Türkei Almwiesen gibt.
    Geheimnisvoll, fesselnd, interessante Charaktere, ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat.
    Die Faszination des Templerordens ist ungebrochen und noch heute beziehen sich die Riten vieler Freimaurerlogen auf die Templer.

  • Inhalt: 1203 rettet ein Trupp Templer einen unsagbaren Schatz aus dem durch die Kreuzzüge belagerten Konstantinopel. Doch die Templer kommen nicht weit. In einem kleinen, versteckt in den Bergen der heutigen Türkei gelegenen Kloster, werden sie von den dortigen Mönchen umgebracht, denn diese haben die Gefahr durch den Schatz der Templer erkannt.


    Zur heutigen Zeit werden drei Archäologen von einem unbekannten als Geisel genommen, das Ziel des unbekannten ist es, den Schatz der Templer zu ergattern. Unter den Geiseln befindet sich Tess, die Freundin eines FBI-Agenten, der sich auf den Weg begibt sie zu retten und den Unbekannten davon abzuhalten den Schatz der Templer zu bekommen. Es beginnt eine tödliche und gefährliche Jagd durch mehrer Länder um den Schatz der Templer zu erst zu ergattern um die Welt zu retten oder ins Verderben zu stürzen.


    Meinung: Den Anfang des Buches muss ich sagen, fand ich ein wenig eigenartig. Jedoch desto weiter das Buch und die Geschichte voranschritt, desto spannender, interessanter und besser wurde die Geschichte. Ich selbst kannte den Vorgänger Scriptum nicht, die Geschichte war aber trotzdem sehr leicht und gut zu verstehen und auch die Charaktere, wenngleich schon bekannt, wurden dem neuen Leser noch einmal sehr gut vorgestellt und hatten alle ihren ganz eigenen Charme. Stilistisch war das Buch auf jeden Fall sehr gut, denn zum einen hatte es einen sehr gut strukturierten Spannungsbogen und zum anderen passte die Atmosphäre sehr gut. Auch hat mir das ganze Szenario um die Templer gefallen. Und der Schreibstil des Autors lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen, was die ganze Sache noch besser macht.


    Alles in allem muss ich sagen, dass es sich bei dem Roman um einen sehr guten Mysterie-Thriller handelt, der, wenn die Charakter mir genauso sympathische wären, wie Robert Langdon, mit den Romanen Dan Browns locker mithalten könnte. Jedoch muss ich zugeben, dass ich Tess doch ein wenig eigen fand.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

  • Danke für die tolle Einstiegs-Rezi! :applause:


    Dann wird wohl das Buch auf meinem SuB ganz nach oben rutschen.
    Scriptum habe ich damals in Krankenhaus in einem Rutsch durchgelesen und danach auch die DVD angeschaut.


    Da ich das Thema Templer und Rätsel des Christentums ganz interessant finde (hab grad "das Rätsel der Templer" von Martina Andre fertig gelesen) werde ich Dogma nun als nächstes Buch lesen!


    Gruss Sonja