Klappentext :
"Es war einmal eine Witwe, die hatte drei Söhne. Sie hießen Schwarz, Braun und Blau. Schwarz war der älteste, er war launisch und streitsüchtig. Braun war der mittlere, er war ängstlich und schwerfällig.
Blau jedoch war der Liebling der Mutter. Und er war ein Mörder."
Inhalt :
In grober Erläuterung ist der Ihnalt kurz zusammen zu fassen.
"Blauauge" schreibt auf seiner Internetseite einen teils öffentlichen und teils privaten Blog. Was "Blauauge" schreibt, erschüttert den Leser auf verschiedene Weise. Bei der öffentlichen Version, kann man zusätzlich Kommentare der anderen User lesen. Irgendwann scheint es, als habe man es durchschaut und alles fügt sich zusammen...es scheint zumindet so...
Aufbau :
Wie schon erwähnt, geht es in diesem Roman um einen Blog und in solch einer Form ist das Buch auch gestaltet. Man hat wirklich das Gefühl in echt diesen Blog zu lesen, wobei man zusätzlich noch die privaten Einträge einsehen kann. Am Anfang jedes Kapitels kann man sehen, ob der Eintrag öffentlich oder privat ist, wie die Gefühlslage des Bloggers ist und welches Lied er gerade hört.
Das ganze Buch ist in sechs Teile aufgeteilt, welche in einzelne Kapitel / Blogeinträge unterteilt sind. Jeder Teil ansich hat eine Überschrift, die während des Lesens bzw. nach Lektüre des Teiles, auch einen Sinn ergibt und wichtig bzw. hilfreich ist.
Der Schhreibstil ist irgendwie verschlungen und poetisch, aber nicht weltfremd.
Einige Kapitel sind in der 1. Person, andere Kapitel in der 3. Person geschrieben. Der Leser wird teilweise direkt angesprochen ; als wäre alles "live".
Meine Meinung :
Oh man, jetzt wird es schwer!
Es gibt Autoren, bei denen kann man die Bücher einfach nicht zu genau beschreiben, weil dies den wunderbaren Effekt schmälern würde, welchen das Buch erzeugt bzw. hinterlässt. Joanne Harris ist so eine Autorin. Für alle Fans von Frau Harris sei gesagt, dass sie sich trotz der modernen und neuen Art des "Blog-Schreibens" ihrem Stil treu geblieben ist!
Dieses Buch ist an keiner Stelle langweilig. Alles ist wichtig! Man muss aufmerksam lesen, denn jede Kleinigkeit hat ihre Bedeutung!
Der Roman hat Elemente eines Thrillers, dass dem Leser Gänsehaut verpasst und Momente der Ungläubigkeit auslöst. Und das alles ohne "blutig" zu sein!
Wie bei allen Joanne Harris Romanen (Info : man kann alle unabhänig voneinander lesen!) gibt es Wendungen auf die man nicht gefasst ist. Man ist einfach nicht in der Lage das Buch weg zu legen, aus Angst etwas zu verpassen.
Besonders interessant war in diesem Roman, dass die Autorin das Phänomen der Synästhesie behandelt. Es bedeutet, dass die "betroffenen" Menschen z.B. Farbe schmecken können oder zu bestimmten Wörten einen bestimmten Geschmack haben. Näher möchte ich hierauf nicht eingehen (es würde zuvuiel voweg nehmen, ist nämlich wichtig ). Dadurch sind aber die Blogeinträge beherrscht von Sinneseindrücken. Dies bringt dem Leser die Hauptfigur näher, ohne das Leser und Figur verschmelzen.
Mich persönlich hauen Joanne Harris Bücher immer wieder um! So auch geschehen bei diesem Exemplar!! Man weiß nicht was auf einen zu kommt. Die Geschichte nimmt einen einfach mit und man hat keine Chance ausser sich immer wieder überraschen zu lassen! Aber wie gesagt : Man muss gut aufpassen. Ein Kapitel quer gelesen und einem geht der Sinn des Romans abhanden.
Ich denke, es ist für den anspruchsvollen Leser genau das Richtige!
Was soll ich noch mehr sagen... Das Buch ist einfach der Hammer!! Und das schöne an diesem Roman (und anderen Romanen der Autorin) ist : es ist einmalig und mit nichts vergleichbar!!!
(mehr gibt es ja nicht )