Michael McBride - Reiter der Apokalypse

  • Kurzbeschreibung von Amazon.de:
    Die Welt steht am Rande des Abgrunds: Der dritte Weltkrieg droht. Und während das Pulverfass Mittlerer Osten explodiert, wird eine alte Prophezeiung Wirklichkeit: Die vier Reiter der Apokalypse ziehen aus, und die Hölle folgt ihnen nach. Alle Armeen und Waffen der Welt werden schlagartig bedeutungslos angesichts der vier Schreckensgestalten und ihrer Geißeln Tod, Krieg, Pestilenz und Hunger …


    Über den Autor (von Phantastikcouch.de):
    Michael McBride lebt mit seiner Frau und ihren vier Kindern in Westminster, Colorado im Schatten der Rocky Mountains, wo er sein ganzes bisheriges Leben verbrachte. Er schreibt eigentlich Tag und Nacht. Und wenn er das mal nicht tut, dann liest er oder geht zum Eishockey.


    Buchreihe:
    God's End
    1. Reiter der Apokalypse (Originaltitel: The Fall)
    2. Sturm der Seelen
    3. Legionen des Todes


    Handlung:
    Unsere Welt steht kurz vor dem 3. Weltkrieg: Syrien ist in umliegende Länder einmarschiert und mittendrin mischt natürlich die USA kräftig mit. Gleichzeitig drohen atomare Terroranschläge in amerikanischen Großstädten. Der in einem iranischen Flüchtlingslager tätige Arzt Adam Newman ist geschockt als ihn und seine Kollegen der Evakuierungsbefehl erreicht. Kurz vorm Abzug wird die Gruppe angegriffen. Nur er, ein Offizier, 2 seiner Ärztekollegen und ein mysteriöser, tätowierter Einheimischer namens Muwth, der sich als Heiler hervorgetan hat, können lebend entkommen. Muwth führt sie in ein tunnelartiges Labyrinth, das sich tief durch einen Berg zieht, und das sie angeblich unerkannt aus dem Land bringen kann. Aber der seltsame Mann verfolgt ganz andere Absichten als es zunächst scheint.
    Währenddessen passieren auch in den Vereinigten Staaten seltsame Dinge: Die Studentin Jill hat grausame Todesvisionen und auf einer Vogelzucht-Farm drehen die Tiere durch. Welche Rolle wird einem Jungen namens Phoenix zuteil, der von einer fanatischen Sekte in einem Kellerloch gefangen gehalten wird, da er für die Wiedergeburt von Gottes Sohn gehalten wird und das Ende der Welt bringen soll?


    Meine Meinung:
    Der Klappentext dieses Buches liest sich für meine Begriffe recht spannend und passt eigentlich genau in mein Beuteschema, weswegen ich mich sehr auf "Reiter der Apokalypse" gefreut habe. Allerdings machte sich schnell Ernüchterung breit. Viel zu viele abwechselnd erzählte Handlungsstränge machen es von Anfang an sehr schwer, in die Geschichte zu finden. Eine große Menge einheitlicher Personen ließen mich am Anfang der Kapitel immer wieder überlegen, ob ich mich nun gerade bei der Studentin, der Vogelzüchterin oder bei dem von ihrem Vater fliehenden Mädchen befinde. Lange wird man im Unklaren gelassen, was nun das Besondere an den Personen ist und warum sie überhaupt in der Geschichte auftauchen, was nicht gerade förderlich für die Spannung ist.


    Große Schwierigkeiten hat der Autor damit, ein Actionszenario zu beschreiben, so dass ein gutes Kopfkino Fehlanzeige blieb. Natürlich wird die Übersetzung, die manchmal sehr seltsame Wortschöpfungen zu Tage brachte, auch ihren Teil dazu beigetragen haben. Ich wusste allerdings oft nicht, was mir der Autor überhaupt mit den konfusen, sprunghaften und wirren Szenen mitteilen will und wie er sich das Ganze vorgestellt hat. Vor allem das Zeitgefüge war völlig unstimmig. Man kann sich das so vorstellen als ob ein Kind beim DVD- oder Videoschauen mit einer Fernbedienung spielt und abwechselnd auf die Pause- und die Vorspultaste drückt. Dies war ein ganz großer Minuspunkt!


    Bezeichnend ist, dass in meinen Augen die beste Stelle die war, an der anhand der politischen Situation erklärt wird, wie es zu einem nuklearen Holocaust gekommen ist. Jeden kleinsten Anflug von Spannung hat der Autor mit dem Sprung in eine neue Szene, in der man sich wieder völlig neu orientieren musste, kaputt gemacht.


    Eine gruselige oder zumindest schaurige Atmosphäre aufzubauen ist Michael McBride ebenfalls nicht gelungen. Das Auftauchen der apokalyptischen Reiter wirkt eher lächerlich als furchteinflößend und könnte einem Zeichentrickfilm für ältere Kinder entnommen worden sein. Lachen musste ich sogar als mitten im Armageddon seltsame Rinderwesen aufgetaucht sind und diese von 2 Charakteren mit Müsliriegeln gefüttert werden ](*,) . Irgendwie kam mir hier Terry Pratchett in den Sinn, nur hätte es dieser ironisch-witzig gemeint und McBride hat es ernst gemeint. #-o


    "Mehr Menschentränen" ist ein wichtiger, immer wieder auftauchender Satz in dieser Geschichte. Diese Tränen wären auf Grund dieses schlechten Buches fast geflossen.


    Fazit: Sämtliche wichtigen Aspekte eines Spannungsromans liegen bei "Reiter der Apokalypse" weit unter dem Durchschnitt. Die Lust zum Weiterlesen der Trilogie ist mir gründlich vergangen. Mit viel Mühe gebe ich :bewertung1von5: :bewertungHalb: .