Lili St. Crow - Verflucht / Strange Angels

  • Originaltitel: Strange Angels


    Teil der Reihe: 1. Teil der Strange Angels-Reihe


    Klappentext (Amazon.de):
    Rastlos zieht die sechzehnjährige Dru Anderson mit ihrem Vater, einem Monsterjäger, von Stadt zu Stadt, bis er eines Abends nicht lebend von einem seiner Einsätze zurückkehrt. Jemand hat ihn ermordet – und als Zombie auf Dru gehetzt! Von diesem Moment an ist sie auf der Flucht vor eiskalten Feinden, die ihr nach dem Leben trachten und vor nichts zurückschrecken. Offensichtlich wissen sie etwas über Dru, das sie selbst nicht einmal ahnt. Aber was könnte das sein? Gemeinsam mit Graves, einem schüchternen Jungen aus ihrer Schule, und dem betörend schönen Christophe, der ein dunkles Geheimnis hütet, muss Dru alles daransetzen, zu überleben – und herausfinden, wer sie wirklich ist. Besser gesagt: was sie wirklich ist…


    Über die Autorin (Amazon.de):
    Lili St. Crow ist das Pseudonym der amerikanischen Autorin Lilith Saintcrow, das sie für ihre actiongeladenen, spannenden Jugendromane verwendet. Sie wurde in New Mexico geboren und lebt heute mit ihrer Familie in Vancouver.


    Eigene Meinung:

    „Strange Angels“ ist der Auftakt einer bisher vierteiligen Serie über Dru Anderson, ein 16jähriges Mädchen, dass sich mit allerlei Kreaturen herumschlagen muss. Zu Beginn bekommt man einen klaren Eindruck von Dru’s derzeitigen Umständen: Ihre Mutter und Großmutter sind schon seit einigen Jahren tot, seitdem reist sie regelmäßig mit ihrem Vater von Ort zu Ort, quer durch Amerika. Zum Teil wird sie von ihm in die „reale Welt“ eingeweiht, d.h. sie weiß, dass draußen nachts Kreaturen umherwandeln, vor denen sie sich lieber in Acht nehmen sollte. Dazu gehören Zombies, Werwölfe, Vampire oder aber auch Schlangen mit Flügeln, die einem gern die Energie aussaugen. Von ihrem Vater wird sie in Karate trainiert, sie bekommt den Umgang mit Waffen erklärt und ab und an nimmt er sie sogar mal mit zum „jagen“. Dru hat also mittlerweile schon einiges erlebt und durch die ständigen Umzüge keinerlei Freunde, mit denen sie auch nur ansatzweise ein normales Leben führen könnte. Als ruhige Außenseiterin geht sie auch in ihrer neuen Heimat – dem verschneiten Dakota – zur Schule und versucht sich nicht ständig um ihren Vater und seine gefährlichen Trips zu sorgen.


    Doch eines Tages verläuft es etwas anders, als Dru erhofft hatte. Ihr Vater kommt über Nacht nicht Hause, selbst gegen Mittag ist das Haus noch wie leer gefegt. Sie ist verängstigt und hat keinen Plan, was sie nun tun soll, als sie plötzlich Geräusche in der Küche wahrnimmt. Doch niemals hätte sie mit dem gerechnet, was ihr dort entgegen kommt…


    Dru ist nun also auf sich allein gestellt, versucht sich noch immer von diesem großen Schock zu erholen, der sie zu Hause ereilt hatte, als Graves – ein gleichaltriger Typ aus ihrer Schule – sie im Einkaufszentrum trifft und sich ihrer annimmt. Er selbst hat ebenfalls eine problematische Vergangenheit, doch versucht er Dru so gut es geht zu helfen. Leider weiß er allerdings nicht, auf was er sich da eingelassen hat.


    Die Story ist durchaus spannend und mitreißend, Dru steht von heute auf morgen allein im Leben und ist darüber genauso entsetzt und planlos, wie ich es erwarten würde. Dru ist keine „Superwoman“, auch wenn sie schon einiges erlebt hat. Das macht sie authentischer und das Geschehen glaubhafter. Zusammen mit Graves versucht sie einen Ausweg zu finden, da sie plötzlich in regelmäßigen Zeitpunkten zum Opfer von nächtlichen Attacken wird. Es scheint mehr hinter Dru zu stecken, als sie und auch der Leser, vermutet. Zu guter letzt trifft sie schließlich auf Christophe, einem Kerl, der nicht ganz so menschlich ist, wie er aussehen mag. Obwohl er behauptet ihr helfen zu wollen, fällt es ihr schwer ihm zu trauen, schließlich scheint er unerklärlicherweise mehr über Dru zu wissen, als sie selbst.


    Gestört hat mich an diesem Buch etwas der Schreibstil. Es ist in der ersten Person aus Dru’s Sicht geschrieben, doch trotzdem wimmelt es nur so von kursiv gedruckten inneren Monologen, die durch die Ich-Perspektive m.M. total hinfällig sind. Hinzu kommt, dass sie absolute Ausmaße annehmen. Sie beendet so gut wie 70% ihrer Sätze mit irgendwelchen kursiv gedruckten Anmerkungen, die sie ihrem Gegenüber gern sagen würde, es aber aus unerfindlichen Gründen nie tut. Das ist in diesem Buch so häufig vorgekommen, dass es an meinem Geduldsfaden knabberte. Damit ihr versteht was ich meine, hier mal ein Beispiel:

    Zitat

    „Start eating.“ – „What do I owe you?“ And where did you get your money, kid?

    Wobei wir auch schon bei meinem zweiten Störfaktor wären: ich fand es recht lächerlich, dass Dru ihren gleichaltrigen (!) Klassenkamerad andauernd mit „kid“ betitelt, obwohl sie mir genauso hilflos erschien wie er. Wäre das auch mal weniger häufig vorgekommen, hätte ich das noch akzeptiert, aber so wurde es wirklich nervtötend.


    Generell fand ich das Buch gut, da die Geschichte wirklich spannend war und man nach dem Ende definitiv Lust auf mehr hat! Ich habe die weiteren Teile bereits auf meiner Wunschliste und bin gespannt, was ich noch alles über Dru und ihre Vergangenheit herausfinden werde. Trotz den Kritikpunkten vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: , weil es nichts desto trotz sehr viel Spaß gemacht hat zu lesen!


    Die deutsche Übersetzung hierzu wird am 04. April 2011 erscheinen.

    "The worth of a book is to be measured by what you can carry away from it."

    - James Bryce

  • Vielen Dank für deine ausführliche Rezi, Steffie! :thumleft: Ich habe die deutsche Ausgabe des Buches schon auf meiner Wunschliste stehen. O:-)


    Was mich interessieren würde: Ist das Buch eher ein "Entwicklungsroman", also geht es um Dru als Teenager, der sich verschiedenen typischen Problemen eines Heranwachsenden stellen muss? Oder steht das Fantastische im Vordergrund?


    Weißt du, was ich meine?


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Wow, also die Rezi ist wirklich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne wert :thumleft: Danke. Ich sollte gleich meine WL bearbeiten. O:-)

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

  • Im Laufe der Reihe geht es eigentlich um beides, wobei Dru mit ihren Ängsten/Stärken usw. eigentlich im Vordergrund steht. Die fantasy spielt natürlich eine große Rolle aber die Entwicklung die Dru macht, meiner Meinung nach, noch ein wenig mehr.

  • Was mich interessieren würde: Ist das Buch eher ein "Entwicklungsroman", also geht es um Dru als Teenager, der sich verschiedenen typischen Problemen eines Heranwachsenden stellen muss? Oder steht das Fantastische im Vordergrund?


    Weißt du, was ich meine?

    Die fantasy spielt natürlich eine große Rolle aber die Entwicklung die Dru macht, meiner Meinung nach, noch ein wenig mehr.

    Im diesem Buch finde ich, steht die Entwicklung von Dru noch etwas im Hintergrund, weil man ja noch mit der ganzen Situation vertraut gemacht wird. Ich denke aber, dass Liath recht hat und das in den Folgebänden noch stärker herauskommt.


    Wow, also die Rezi ist wirklich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne wert :thumleft: Danke.

    Vielen Dank :loool: :kiss:

    "The worth of a book is to be measured by what you can carry away from it."

    - James Bryce

  • Danke euch beiden, Steffie und Liath! Das hilft mir weiter!


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Lili St. Crow ist das Pseudonym der amerikanischen Autorin Lilith Saintcrow, die mit ihren Heldinnen Jill Kismet und Dante Valentine bereits auf dem Fantasy- Buchmarkt für Erwachsene sehr erfolgreich ist. „Strange Angels“ ist der Auftakt zu einer Jugend- Fantasy- Reihe, die (zumindest im ersten Band noch) nicht das hält, was der Name Saintcrow verspricht. Es braucht etwa 250 von 380 Seiten, bis die Geschichte in Fahrt gerät und wirklich spannend wird. Zuvor passiert relativ wenig und wenn, dann auch irgendwie immer wieder das Gleiche, was dem Lesefluss nicht gerade förderlich ist. Man hat wenig Motivation, überhaupt weiter zu lesen.
    Als nach etwa 2/3 dann der Djhampir Christophe auftaucht, wird es deutlich besser, aber durch die ersten 250 Seiten muss man sich wirklich durchkämpfen.


    Schuld daran ist meines Erachtens auch die wenig stimmige Handlung. Es gibt keinen richtigen roten Faden, die Geschichte besteht eigentlich nur aus aneinandergereihten Kämpfen und anderen Gefahrensituationen. Danach leckt Dru ihre Wunden, ist müde und erschöpft… Und dann folgt direkt der nächste Zusammenprall mit einem nicht- menschlichen Wesen. Das, worum es eigentlich gehen soll, nämlich die Ereignisse, die Drus Vater widerfahren sind, bleibt bis zum Schluss völlig außen vor, um dann in ein paar Sätzen abgehandelt zu werden.


    Statt dessen häufen sich die Wiederholungen: auf jeder dritten Seite riecht Dru Blut, schmeckt Dru Wachzitronen oder Wachsorangen, stellt Dru fest, dass sie den Truck ihres Vaters finden muss, fragt sich Dru, wer warum hinter ihr her ist… Der sonst eigentlich recht angenehme Schreibstil der Autorin bekommt so einen ziemlich negativen Beigeschmack.


    Leider ist die Protagonistin auch keine wirkliche Sympathieträgerin. Mir ist sie zu wehleidig, jammert zu viel und denkt zu wenig, dafür, dass ihr Vater sie eigentlich knallhart für eine solche Situation ausgebildet hat.


    Ich glaube, dass diese Geschichte durchaus Potenzial hat, vor Allem, wenn man den Schluss des ersten Buches kennt, der sehr darauf hindeutet, dass in Drus Leben noch viel Interessantes passieren wird. „Verflucht“ scheint eine Art Einführung oder Vorgeschichte zu sein, die für meinen Geschmack viel zu lang geraten ist. Hoffentlich kann Lili St. Crow mit dem zweiten Teil „Verraten“ der im Herbst 2011 erscheint, mehr von dieser Serie überzeugen.

  • Meine Meinung:
    Auf dem Titelbild ist ein schlafendes Mädchen abgebildet, das sich auf dem Waldboden bettet. Der Titel ist unterhalb der jungen Dame hervorgehoben.
    Aufmerksam auf dieses Buch wurde ich durch die Verlagsseite und verschiedene Rezensionen. Der Klappentext verriet im Grunde nicht allzu viel, doch die gestellte Frage darin reichte, um mich neugierig zu machen.
    Das Material des Schutzumschlages ist äußerst ulkig. Es fühlt sich ein bisschen an wie Plastik und es nimmt Fingerabdrücke auf. Das Cover darauf ist dagegen recht schlicht gehalten und hat mit dem Inhalt nicht viel zu tun.


    Die sechzehnjährige Dru reist mit ihrem Vater durchs Land und reinigt die Städte von übernatürlichem Ungeziefer. Doch als ihr Dad eines Nachts als Zombie nach Hause kommt, ändert sich ihr Leben schlagartig. Sie muss ihren eigenen Vater erschießen um selbst mit dem Leben davonzukommen.
    Da sie sonst niemanden hat, ist sie nun völlig auf sich allein gestellt und steht vor einer Entscheidung: Entweder zusammenbrechen und den Kopf in den Sand stecken, oder stark sein und versuchen denjenigen zu finden der ihrem Vater das angetan hat und um ihn zur Rechenschaft zu ziehen.
    Da sie nicht umsonst eine Jägerin ist und von ihrem Vater ausgebildet wurde, auch allein zu Recht zu kommen, entscheidet sie sich für die zweite Variante.
    Unterstützung bekommt Dru überraschenderweise von einem Klassenkameraden. Graves ist ebenfalls auf sich allein gestellt und leistet von nun an dem Mädchen Gesellschaft. Ohne mit der Wimper zu zucken nimmt er alles hin, was er von Dru über die Echtwelt mit ihren Werwölfen, Vampiren und Geistern erfährt oder selber zu sehen bekommt.
    Dieser ist ebenfalls ein Einzelgänger, schlägt sich allein durchs Leben und kann Drus Situation sehr gut nachempfinden.
    Graves war für mich von Anfang an eine herausstechende Figur, obwohl er nur oberflächlich beschrieben wurde und von seinem Leben so gut wie nichts preisgab. Aber er entwickelte sich im Laufe der Geschichte zu einem guten und treuen Freund und stand ihr in jeder Situation zur Seite.
    Ich hoffe sehr, dass im nächsten Band mehr von ihm zu lesen ist.


    Von Anfang an konnte ich mich mit Dru identifizieren. Sie wurde als ganz normales Mädchen vorgestellt, das sich nicht um die neueste Mode, gewisse Trends und Kosmetik kümmerte. Sie ist eben eine durchschnittliche junge Dame, die es hasst im Mittelpunkt zu stehen. Das machte sie für mich sofort sympathisch.
    Dazu konnte ich ihre inneren Dialoge mit sich selbst und mit der Stimme ihres verstorbenen Vaters gut verstehen. Ihre Trauer und Einsamkeit wurde sehr gut dargestellt. Diese inneren Gespräche und Satzfetzen wurden immer in kursiv gezeigt.


    Durch die Tatsache, dass „Verflucht“ der Auftakt einer neuen Serie namens „Strange Angels“ ist, waren die Beschreibungen der Figuren und der Handlungen erst einmal wichtiger als Action. Wobei diese zwischendurch auch immer wieder hervor blitzte.
    Doch erst zum Ende hin wurde es durch das Auftauchen einer weiteren Figur zunehmend spannend. Dru und Graves müssen ein ums andere Mal um ihr Leben fürchten und entkommen mehrmals nur mit Müh und Not dem Tod. Christophe, der Dritte im Bunde, blieb mir allerdings bis zum Schluss sehr suspekt, was auch seine undurchschaubare und verschlossene Art verstärkte.


    Begleitet wurde Dru auch regelmäßig von einer Eule, die nur sie sehen kann und die auf eine unbestimmte Art und Weise mit einer besonderen Fähigkeit zu tun hatte.
    Leider erfuhr ich trotz des Klappentextes nichts über diese „Gabe“. Nur anhand einer Aussage von Christophe wusste ich, dass sie, wenn sie voll ausgebildet ist, überwältigend wäre.
    Eines wurde mit der Zeit allerdings immer deutlicher: Ihre verstorbene Mutter hielt etwas vor Dru geheim und dieses Geheimnis hat ebenfalls mit dieser „Gabe“ zu tun und wird wohl im nächsten Teil gelüftet. Zumindest hat es den Anschein, da das Ende offen ist und Dru einen neuen Abschnitt in ihrem Leben beginnen wird.


    Die Sprache, die die Autorin für ihre Figuren nutzte, war dem Alter der Protagonisten entsprechend angepasst und somit teilweise richtig jugendlich. Das gefiel mir.
    Dadurch wurde dem Leser auch schnell bewusst, dass es sich bei dem Roman um ein Jugendbuch handelt.
    Die Geschichte wurde aus Drus Sicht in der Ichform erzählt und der Schreibstil war flüssig. Nur einzelne, wiederkehrende Ereignisse bremsten den Lesefluss etwas.

    Fazit:

    Ein gelungener Start von „Strange Angels“, auf deren Fortsetzung ich mich schon sehr freue!
    Dieser Roman bekommt von mir vier von fünf Sternen.



    "Strange Angels"-Reihe:
    1. Verflucht
    2. Verraten (November 2011)
    3. Jealousy (Originaltitel)
    4. Defiance (Originaltitel)
    5. "geplant"



    © Tikvas Schmökertruhe 10.5.2011

  • Dru Anderson hat es in ihrem Leben nicht leicht. Ihre Mutter verstarb viel zu früh und mit ihrem Vater zieht sie alle paar Monate um. Ihr Vater ist ein Jäger und tötet paranormale Wesen (z.B. Werwölfe, Vampire und Poltergeister), von denen es in Drus Welt eine ganze Menge gibt. Sie selbst hilft ihrem Vater höchstens ab und zu, da sie durch ihre Gabe diese Wesen aufspüren kann. Jagen oder gar töten fällt allerdings nicht in ihren Aufgabenbereich. Dieses muss sich eines Tages ändern, als ihr Vater von einem Job als Zombie zurück kehrt und sie angreift. Scheinbar trachten ihr noch weitere Paranormale nach dem Leben, aber wie soll sich eine Sechzehnjährige dagegen wehren können?



    "Strange Angels - Verflucht" ist der Auftakt einer neuen Jugend-Fantasy-Reihe mit einer tollen Protagonistin. Dru hat bereits viele liebe Menschen in ihrem Leben verloren und nachdem nun auch ihr Vater verstarb ist sie ganz allein. Dann lernt sie Graves kennen, einen Jungen aus ihrer Schule, der ihr helfen will. Auf der einen Seite ist sie dankbar dafür, auf der anderen Seite will bzw. kann sie kein Vertrauen zu dem Jungen aufbauen und möchte ihn nicht in ihre Misere hineinziehen. Das klappt allerdings nur bedingt, denn die beiden freunden sich trotzdem an und schneller als ihnen lieb ist, sieht sich Graves paranomalen Wesen gegenüber. Drus Verhalten wird toll beschrieben und sie wirkt sofort sympathisch, obwohl sie kein typisches Highschool-Mädchen und auch keine Sympathieträgerin an sich ist. Sie erscheint überfordert, wird allerdings durch die Umstände gezwungen eine Heldin, eine Kämpferin und eine Jägerin zu werden und versucht gezwungener Maßen in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, da sie ihn rächen möchte. Allerdings hat sie selbst bisher keinerlei Erfahrung in diesem Bereich und ist sich nicht einmal über ihre eigene Gabe im Klaren.


    Zitat

    Eine Sekunde lang spielte ich mit dem Gedanken, ihm alles zu erzählen. »Hi, ich bin Dru. Mein Vater jagt Dinge, die du nur aus Gespenstergeschichten kennst. Ich helfe ihm, wenn ich kann.« (Kurzbeschreibung)


    Die Handlung ist sehr interessant, der Schreibstil flüssig und die Autorin vermag es unerwartete Wendungen einzubauen und somit die Geschichte immer wieder spannender zu gestalten. Der actionreiche Roman ist eine Mischung aus Romantik und düsteren Erlebnissen, wie es zurzeit im Fantasy-Genre scheinbar gerade "in" ist. Die romantischen Elemente werden dabei zumindest im ersten Band nur zart angedeutet und spiegeln sich fast ausschließlich in Wortgefechten und schlagfertigen Antworten wieder


    Zitat

    "Und man frage mich nicht, woher ich weiß, dass die Toten an die Lebenden denken! Ich habe schon zu viel gesehen, als dass ich es nicht wissen könnte." (Seite 9)


    Der Jugendroman erhält von mir keine volle Punktzahl, da er zum Teil etwas langatmig ist und die Heldin sich noch nicht mit ihrem Schicksal abgefunden hat und ziemlich oft über ihre aktuelle Situation rumjammert. Die Geschichte an sich bietet allerdings viel Potenzial und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band, in dem sie sicherlich mehr über ihre Gabe und ihre Fähigkeiten lernen wird und somit ihre Kämpfe wahrscheinlich auch etwas strukturierter erscheinen werden. Ich werde den Nachfolger definitiv lesen und bin froh, dass der Auftaktroman nicht mit einem fiesen Cliffhanger endete.


    Fazit: Eine interessante Handlung um eine ungewöhnliche Protagonistin, deren Geschichte noch viel Potenzial für die Nachfolgebände bietet. 4/5 Sterne.



    • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
    • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    PS: Hier ein kurzer Vorgeschmack auf den zweiten Band,

    welcher im Dezember 2011 im PAN Verlag erscheinen wird:

    Crow, Lili St. - Strange Angels (2) Verraten

    Zitat

    Das Mädchen Dru weiß nicht genau, welche geheimnisvollen Kräfte in ihr schlummern – aber es besteht kein Zweifel daran, dass jeder Vampir versucht, sie deswegen zu töten. Auf der Flucht gelangen Dru und ihre Freunde, der Werwolf Graves und der betörend schöne Cristophe, in eine geheime Schule, wo man ihnen Hilfe anbietet. Doch während die Jungen von den anderen Schülern mit offenen Armen empfangen werden, behandelt man Dru wie eine Gefangene. Noch dazu stellt sich heraus, dass es einen Verräter geben muss, der ihr nach dem Leben trachtet. Als die Vampire die Schule angreifen, gerät Dru in höchste Gefahr und muss sich die schockierende Frage stellen, ob Christophe der Verräter ist, der sie als Köder für seine eigene Zwecke missbraucht hat …

  • Ich habe das BUch nun auch gelesen! Am Anfang musste ich beim lesen öfters an die Chroniken der Unterwelt denken. Das Buch hat mich erste gegen Mitte so richtig gebannt.
    Der Schreibtsil ist flüssig und verständlich. Was mich gestört hat, wie den meißten anderen auch, das Dru so jammerlich war obwohl sie von ihrem Vater auf gewisse Sitationen vorbereitet worden ist.
    Teilweise überschlugen sich die Ergebnisse, aber aufgeklärt z.B.

    wurde nicht.
    Das Ende lässt viel Platz für Spekulationen. Ich freue mich darauf das es bald weiter geht und vielleicht wird das ein oder andere ja auch noch aufgeklärt.
    Ich gebe 4 Sterne

    Ich lese gerade: Frostkuss


    2020: 12 Bücher , 2019: 25 Bücher:pale:,:study:2018: 8 Bücher :pale::pale:,:study:2017: 35 Bücher, :study: 2016: 51 Bücher, :study:

    2015: 31 Bücher :pale:,:study: 2014: 50 Bücher :pale:,:study: 2013: 69 Bücher :-,, :study: 2012: 50 Bücher :pale: :study: 2011 : 132 Bücher :cheers: ,:study: 2010 : 102 Bücher :dance:


    :flower: Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele :flower:

  • Ich fand das Buch klasse! Obwohl ich auch ein paar Seiten gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzufinden. Man wird als Leser sofort mit Drus Lebenssituation konfrontiert, ohne Hintergrundinformationen dazu zu erhalten. Warum geht ihr Vater auf "Jagd"? Was jagt er? Welche Rolle spielt Dru dabei? Wie kam es dazu, dass sie jagen müssen? Diese Fragen stellt man sich, aber man bekommt einfach keine Antworten darauf. Nach circa 50 Seiten war ich aber absolut von der Geschichte gefangen und habe einfach weitergelesen, ohne mir über die offenen Fragen Gedanken zu machen.


    Die Atmosphäre des Romans finde ich einfach nur klasse. Es gab so viele Szenen, bei denen ich Gänsehaut bekommen habe und gar nicht schnell genug lesen konnte, um zu erfahren, wie es weiter geht. Das fing schon damit an, dass Dru von Zeit zu Zeit plötzlich den Geschmack und Geruch von Orangen spürt und man als Leser sofort weiß "Jetzt ist wieder eines von diesen unheimlichen Kreaturen in der Nähe". :shock: Oder die Szenen, als an die Küchentür geklopft wird. :shock: Oder die, als das Telefon plötzlich klingelt. :shock: Ich war so in der Geschichte gefangen, dass ich mich wirklich mit Dru zusammen erschrocken habe und oft ziemlich verängstigt war.


    Auch nach dem Lesen des Buches sind jetzt noch viele Fragen offen, aber ich denke, die werden sich mit den Folgebänden alle klären.


    Dru war mir übrigens sehr sympathisch. Es gab zwar Situationen, da konnte ich ihr Verhalten nicht nachvollziehen (vor allem Graves gegenüber), aber ich mag ihre Art einfach sehr. Mein Lieblingscharakter ist aber eindeutig Graves. Den finde ich einfach klasse! Da der zweite Band ja ihn auf dem Cover zeigt, hoffe ich, dass er dort eine noch größere Rolle spielen wird. Christophe hingegen mag ich noch nicht so sehr. Kann sich aber auch noch ändern.


    Was mich etwas gestört hat, war, dass bestimmte Gedanken von Dru zu oft wiederholt wurden. So sagt sie bestimmt 10 Mal, dass Graves als Erwachsener bestimmt umwerfend gut aussehen wird und sie fragt sich auch ungefähr 10 Mal, ob die Polizei schon vor ihrem Haus steht (nach den Geschehnissen am Anfang). Irgendwann hört das zum Glück aber auf.


    Ich freue mich schon total auf den Nachfolgeband. Damit noch etwas Luft nach oben bleibt, vergebe ich hier :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich glaube das war mein erstes Buch in dem explizit stand, das jemand auf der Toilette saß und sich hinterher den Popo abwischte. :lol: ABER sie hat sich danach nicht die Hände gewaschen :D


    Nun aber mal zum eigentlichen Teil. Dies hier ist ein Fantasy-Roman mit Nosferatu, D(j)hampiren, Zombies, Loup-garou, Werwölfen, Traumfressern usw. das volle Paket.
    Djamphire und Werwölfe werden meist zu Jägern der Nosferatu und dadurch schlachten sie sich halt gegenseitig ab (professionel wohl erst im nächsten Teil).
    Das Buch war flüssig geschrieben, auch wenn ich manchmal nicht ganz hinterherkam. Wir haben bisher auch nur 4 wichtige Charaktere kennengelernt, die uns auch noch in die weiteren Bücher der Reihe begleiten werden. Ich habe leider das Problem, das mit Christophe nicht genau genug beschrieben wurde, man kennt seine Haar- und Augenfarbe und der Rest pustekuchen. Aber die Charakterzüge und dergleichen wurden sehr gut dargelegt.
    Es war auffällig das dieses Buch nur ein kleiner Teil einer Haupthandlung war, die wohl in den nächsten Teilen fortgesetzt wird, sehen wir diesen Teil als kleine Art "Einleitung", um in die Geschichte die noch folgen mag gut hinein zu finden.


    Fazit: Leicht zu lesendes Buch, mit Spannung und einer doch leicht verwirrenden Handlung (da alles manchmal so schnell ging und vllt. auch öfters einfach mal immer wieder das gleiche). Ein gutes Buch für Zwischendurch, aber ohne wirklichen Anspruch... 4 Sterne