Katharine Hepburn: African Queen oder Wie ich mit Bogart, Bacall und Huston nach Afrika fuhr und beinahe den Verstand verlor.

  • Der Film "African Queen" gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und Katharine Hepburn zu meinen Lieblingsschauspielerinnen.


    Kein Wunder, das ich früher oder später auch dieses Buch lesen musste. :wink:
    1951 fuhr Hepburn zusammen mit Humphrey Bogert, dessen Frau und John Houston nach Afrika. Houston, der Regisseur, verfilmte hier den gleichnamigen Roman von C. S. Forester.


    Afrika reizt Katharine Hepburn und auch das Script scheint viel versprechend zu sein, auch wenn das Drehbuch noch längst nicht fertig ist.
    Die Dreharbeiten gehören zu den Dingen, die für Katharine Hepburn unvergesslich waren und so schrieb sie das Buch über 30 Jahre später - es erschien 1987. Sie schildert die Dreharbeiten, die oft pausiert wurden, damit Houston seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen konnte, der Großwildjagd. Dazu kommen Probleme mit dem Wetter, und natürlich Krankheiten. Sie muss sich damit abfinden, das es keine großartige Garderobe für sie gibt, sondern sich stattdessen im Freien umkleiden muss. Fleißig trinkt sie brav viel Wasser (der Vater von Katharine Hepburn war Urologe und hat mit seiner Tochter anscheinend sehr oft über die Notwendigkeit gesprochen, das es wichtig ist, genug zu trinken - das erwähnt Hepburn in dem Buch recht oft) und schüttelt nur den Kopf über Bogart und Houston, die sich jeden Abend am Whiskey halten.
    Erbittert bemerkt sie schließlich, das die beiden Männer die einzigen sind, die nicht vom Durchfall geplagt werden. :-x


    Hepburn schreibt sehr ironisch und sarkastisch, ist aber auch selbstkritisch. Es ist auf jeden Fall sehr amüsant, ihre Erlebnisse zu lesen. Schön sind auch die zahlreichen Schwarz-Weiss Fotos, die in dem Buch enthalten sind.
    Etwas irritierend fand ich, das Lauren Bacall zwar im Titel des Buches auftritt, dann aber im gesamten Buch nicht mehr erwähnt wird...bis ich bemerkte, das Betty, die Frau, mit der Bogart verheiratet ist und ihn zu den Dreharbeiten begleitet unter den Künstlernamen Lauren Bacall bekannt ist.

  • Der Film "African Queen" gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und Katharine Hepburn zu meinen Lieblingsschauspielerinnen.


    Kein Wunder, das ich früher oder später


    dieses Buch auf meine Wunschliste setze.


    Danke, @ Hermia. Ich wusste nicht, dass die Hepburn ein Buch über den Film geschrieben hat. Die Verhältnisse während des Dreharbeiten spiegeln sich anscheinend im Film: Die Männer mit der Whisky-Flasche, die Frau, die sich im Freien umziehen muss. :lol:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Über genau diese Thematik drehte Clint Eastwood einen tollen Film "Weißer Jäger schwarzes Herz"/White Hunter Black Heart mit sich selbst in der Hauptrolle als spielender John Huston. Hier also mehr der Akzent auf den "Jäger"... Beeindruckender Film!

  • Ich wusste nicht, dass die Hepburn ein Buch über den Film geschrieben hat. Die Verhältnisse während des Dreharbeiten spiegeln sich anscheinend im Film: Die Männer mit der Whisky-Flasche, die Frau, die sich im Freien umziehen muss. :lol:

    Ich bin auf dieses Buch gestoßen, als ich im Sommer ein anderes über die "wahre Geschichte der African Queen" gelesen habe:


    Kurzbeschreibung (Amazon)
    Deutsche Kriegsschiffe kontrollieren den Tanganjikasee in Ostafrika. Die Kolonialmacht Großbritannien fühlt sich provoziert. Der tätowierte Commander Spicer-Simson, der am liebsten Röcke trägt, erhält von der Royal Navy den Auftrag, den Tanganjikasee zurück zu erobern. Ausgerüstet mit mehreren Kisten Worcester-Sauce und zwei Motorbooten namens Mimi und Toutou schleppen er und seine 28-köpfige Expedition sich quer über den afrikanischen Kontinent. Und er weiß nicht, dass die Deutschen eine Überraschung für sie haben ...Von der Absurdität des Krieges und von den erstaunlichen Kapriolen der Kolonialmächte handelt das erste Sachbuch des Autors Giles Foden. Es liest sich wie ein Roman, ist aber die wahre Geschichte vom bizarren Kampf der Engländer mit den Deutschen um den Tanganjikasee im Jahr 1915, die wahre Geschichte der"African Queen".
    Mit zwei Motorbooten und einer bunt zusammengewürfelten Truppe von achtundzwanzig Männern begibt sich der exzentrische Commander Spicer-Simson im Auftrag der britischen Royal Navy nach Afrika, um die Deutschen vom Tanganjikasee zu vertreiben. Es wird eine mühselige Reise und ein schier hoffnungsloses Unterfangen, aber trotz aller Widrigkeiten geben die Engländer nicht so leicht auf.


    Das ist auf jeden Fall auch sehr interessant zu lesen - die Ereignisse waren schon sehr abstrus. Leider habe ich damals absolut keine Rezension hinbekommen und es dann irgendwann gelassen. 8-[

    Über genau diese Thematik drehte Clint Eastwood einen tollen Film "Weißer Jäger schwarzes Herz"/White Hunter Black Heart mit sich selbst in der Hauptrolle als spielender John Huston. Hier also mehr der Akzent auf den "Jäger"... Beeindruckender Film!

    Ah, danke! Ich habe irgendwann mal etwas gehört, das es da auch noch einen Film geben solle - jetzt weiß ich es sicher. Werde den Film mal auf meine gedankliche muss-ich-gucken-Liste setzen. :wink: