Barbara Wood - Bitteres Geheimnis

  • Kurzmeinung

    DieSylke
    Liest sich flüssig weg. Aber eine Geschichte die nicht ht hätte geschrieben werden müssen.
  • Kann ein junges Mädchen schwanger sein, ohne Verkehr gehabt zu haben? Oder steht dahinter doch eine große Lüge? Das Buch beginnt ein wenig bizarr mit einem unanständigen Traum, welcher die streng katholisch erzogene Mary Ann auch sehr verstört. Doch die Ereignisse, die dann folgen, sind noch viel verstörender. Bei ihr wird eine Schwangerschaft festgestellt - und dabei weiß sie selbst doch ganz genau, dass sie ihren Freund Mike nicht "rangelassen" hat, obwohl der das gern gehabt hätte...


    Die Autorin zeichnet nun ein Bild von den verschiedenen Reaktionen: die Verwirrung, des jungen Mädchens, die Ungläubigkeit der Eltern, die Enttäuschung des Freundes, der sicher ist, dass er betrogen wurde.... die Standpunkte von Pater Crispin und des Arztes Jonas Wade, die beide mehr und mehr in einen Konflikt geraten.
    Es ist eine interessante Geschichte, deren Geheimnis schließlich vom Arzt gelüftet wird. Dass das Buch danach recht bald zum Ende kommt, ist einerseits schade, weil viele Fragen offen bleiben, andererseits ein Kunstgriff, weil es den Leser dazu bringt, sich selbst auszumalen, wie es weiter geht.


    Mein Kritik zielt allerdings auf zwei Punkte: erstens muss man sich auf die Geschichte tatsächlich einlassen, auch wenn sie realistisch beschrieben ist, so ist die Sache an sich für mich jedoch ein wenig weit hergeholt und realitätsfern; zweitens gefällt mir der Schauplatz nicht so sehr. Die Autorin wählt das Amerika der 60er Jahre, prüde und streng katholisch, jedoch vergibt sie hier die Chance, auch die Reaktionen der Gesellschaft und nicht nur der engsten Vertrauten zu schildern. Es bleibt offen, was die Nachbarn sagen, wie man sich im Gottestdienst das Maul zerreißt und was die Mitschüler und Lehrer zu der Schwangerschaft sagen..... geschildert werden lediglich die Reaktionen direkt involvierter Personen und die verhalten sich fast genauso, wie man es heute auch erwarten würde. Klar, sind Eltern nicht begeistert, wenn die 17jährige Tochter ohne Schulabschluss schwanger ist, natürlich glauben sie ihr die Jungfräulichkeit nicht - und natürlich vermutet der Freund einen Rivalen.... das alles hätte heute genausogut stattfinden können. Der Bezug auf die 60er Jahre findet sich eigentlich nur im Stand der Medizin, der Art der Aufklärung von Jugendlichen (junge Mädchen beim Gynäkologen, evtl. auch die strenggläubige Einstellung bei Teenagern, aber das gibt es heute ja noch immer).
    Hier wird meiner jedenfalls Potenzial verschenkt, denn die gesellschaftliche Problematik wird nur ansatzweise erwähnt.


    Es gibt definitiv bessere Bücher von Barbara Wood, aber es ist trotzdem interessant und fesselnd, wenn man sich auf die Lösung dieses Rätsels einlassen mag.

  • andererseits ein Kunstgriff, weil es den Leser dazu bringt, sich selbst auszumalen, wie es weiter geht.

    Das fand ich gut, weil es Raum für Spekulationen lässt. Mir hat das Buch seinerzeit gut gefallen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • "Bitteres Geheimnis" ist eins meiner Lieblingsbücher von Barbara Wood und glaube ich auch das erste, was ich von ihr gelesen habe.


    So realitätsfern ist das Buch nicht,


    Ich finde Amerika der 60er Jahre perfekt gewählt, wenn ein junges Mädchen heute schwanger wird kräht da kein Hahn mehr nach ;)


    So löst diese Schwangerschaft nicht nur Probleme mit Freund und Familie aus, auch die Kirche spielt in diesem Zeitalter eine große Rolle und tut ihr Übriges.

  • So realitätsfern ist das Buch nicht,


    Ich finde Amerika der 60er Jahre perfekt gewählt, wenn ein junges Mädchen heute schwanger wird kräht da kein Hahn mehr nach ;)

    Also ob da ein Hahn nach kräht, wenn eine Minderjährige schwanger wird, hängt wohl sehr davon ab, wo man lebt und welcher sozialen Schicht man angehört.... in einem Dorf oder einer Kleinstadt ist auch heutzutage sowas durchaus etwas, wo Eltern an Ansehen verlieren und sich alle das Maul drüber zerreißen. In Großstädten mag die Anonymität einem da tatsächlich mehr Schutz geben. Wie die Sache in einer amerikanischen (womöglich noch katholischen) Provinzregion heute aussieht, kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube, da wird es auch heute noch genauso sein.


  • Dies war mein erstes Buch von Barbara Wood was ich gelesen habe. Dann habe ich fast 5 Jahre gebraucht ehe ich mich wieder an diese Schriftstellerin wagte.
    Zum Glück schreibt sie auch Besseres. :krank: Sie war vielleicht bei Bitteres Geheimnis krank. Kann ja jedem mal passieren.
    Spaß beiseite, wem`s gefällt. MIR NICHT

  • Ich habs Buch auch angefangen gehabt aber irgendwie ist es mir nach fast 100 Seiten immer noch zu langweilig und eintönig. Empfehlen kann ich es nicht...

    Start Januar 2017 Start Sub ca. 239


    Sub Aktuell : 190 :montag:
    Gelesen : 67 :study:


    Mein Bücherblog >Blog< [-X

  • Ich habe nicht viele von Barbara Woods Büchern gelesen, aber an "Bitteres Geheimnis" kann ich mich noch erinnern. Ist schon viele Jahre her, aber damals, als Teenager, hat es mir gut gefallen. Wie das heute wäre, kann ich nicht sagen...


    Irgendwo in meinem Regal muss es noch zu finden sein. Ich gehe mal auf die Suche :winken:


    Liebe Grüße


    Christina Bartel

  • Ich habe mich bei dem Buch ja durchgekämpft bis zum "bitteren" Ende. Der Anfang hat mir ja eigentlich ganz gut gefallen und auch das steife Amerika der 60er Jahre fand ich sehr interessant. Ich konnte mich sehr gut hineinversetzen in dieses Jahrzehnt und den religösen Auffassungen.


    Was das Buch aber wirklich vollends kaputt gemacht hat, war


    Somit mein Fazit: verschenkte Seiten!
    Mir wird das Buch aber wohl ewig in Erinnerung bleiben, aber das ist ja häufig so, dass die Bücher, die einem weniger gefallen nicht mehr aus dem Gedächtnis gehen.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin