Florencia Bonelli - Dem Winde versprochen

  • …. klingt wie eine schmalzige Liebesgeschichte – ist auch eine, aber es ist noch ein bißchen mehr. Buenos Aires 1806 als Schauplatz, der aber nicht zu sehr im Vordergrund steht. Meiner Meinung hätte es genauso gut der Schauplatz von „Vom Winde verweht“ sein können… Sklaverei ist das Thema, das einem hier jedoch schmackhaft gemacht werden kann. Sicher, die irische Heldin Melody Maguire ist durch und durch gut und der ihr bestimmte Held Roger Blackraven tief in sich auch – logisch, dass sie das nicht sofort erkennt, sonst gäbe es ja nicht genug Konfliktpotential für 541 Seiten (und die bald erscheinende Fortsetzung).


    Es werden zwar mehr oder weniger die üblichen Klischees bedient, trotzdem bleibt aber eine gewisse Spannung und die Nebenfiguren sind wirklich phantasievoll gestaltet.Gelangweilt habe ich mich beim Lesen jedenfalls nie, sondern fühlte mich gut unterhalten, obwohl die ewige Sklaven-Diskussion der damaligen Zeit für mich nicht unbedingt mehr fesselnd ist, so wird sie einem hier doch gut verkauft, mit Spionage, Entführung, Giftmord und was sonst alles zusätzliche Spannung bringen kann.


    Im September soll ein zweiter Teil auf Deutsch erscheinen: "Dem Sturm entgegen" - lesen würd ich den schon gern, ich bin da ein Anhänger von Vollständigkeit auch wenn Fortsetzungen häufig ein wenig verlieren (was aber nicht so sein muss).

  • Leider kann ich diese positiven Worte nicht teilen, bei aller Liebe (habe das Buch von meinem Freund geschenkt bekommen) kann ich diesem Buch so gar nichts abgewinnen.


    Dieses Buch ist so flach und oberflächlich, unangenehm kitschig (ich mag Kitsch eigentlich sehr), dass ich gar keine Freude am Lesen habe. Ich habe schon so einige schlechte Bücher gelesen, aber irgendwas hatten sie immer an sich, dass ich es doch geschafft habe, sie zu beenden. Nachdem ich mich nun aber durch 300 Seiten gequält habe und es immer schlimmer wird, habe ich beschlossen, auf die restlichen 270 zu verzichten.


    Zum Sklaventum wird nun wirklich nicht sehr viel ausgesagt, es gibt keine Hintergründe- nur Oberflächlichkeit.
    Die geschichtlichen Hintergründe sind extrem schal und langweilig, es gibt wesentlich bessere historische Romane, bei denen man noch was lernen kann. Hier werde ich weder unterhalten noch lerne ich daraus.


    Am schlimmsten ist aber die Liebesbeziehung und das flache Spiel zwischen den Liebenden. ER, der eigentlich so hartherzig, ergeizig, vermögend, berechnend und kühl ist, kippt innerhalb der ersten 20 Seiten SOFORT aus den Latschen, als er SIE sieht. Sie weiß nichts von ihrer Schönheit und mimt die Unnahbare, obwohl sie sich ebenfalls unsterblich verliebt hat. Innerhalb kürztester Zeit läßt sie sich- ohne viel Aufwand umstimmen. Ach, ich kann es kaum in Worte fassen, was dieses Buch mich bisher enttäuscht hat!


    Natürlich wäre ich aber sehr erffreut, noch andere Meinungen zu diesem Buch zu lesen, jeder hat ja eine andere Sichtweise!