Khaled Hosseini - Tausend strahlende Sonnen (ab 25.06.2010)

  • Heute startet die Leserunde zu Tausend strahlende Sonnen von Khaled Hosseini.


    Teilnehmer:
    kleinemaus
    Canberra
    evelynmartina


    Über weitere Mitleser freuen wir uns!


    Inhaltsangabe lt. Amazon:
    Als Mariam dem Schuhmacher Raschid zur Frau gegeben wird, ist sie gerade fünfzehn, dreißig Jahre jünger als ihr Mann. Die uneheliche Tochter eines Kinobesitzers ist isoliert auf dem Lande aufgewachsen, und auch das Leben als Ehefrau des launischen Raschid in der afghanischen Hauptstadt Kabul hält für sie nicht viel Gutes bereit. Lange Jahre der Unterdrückung und des Leidens gehen ins Land, bis Raschid eine zweite Frau heiratet, ein junges Mädchen aus der Nachbarschaft. Mit Laila und ihren Kindern verändert sich das Leben von Mariam auf eine Weise, wie sie es sich nie erträumt hätte.
    Khaled Hosseini, der schon mit seinem Romandebüt Drachenläufer begeisterte, erzählt von der Freundschaft, diesmal der zweier Frauen, im krisengeschüttelten Afghanistan der letzten Jahrzehnte. Dabei entfaltet sich die Handlung des Romans vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen: die kommunistische Republik der 80er-Jahre, deren Sturz, die Bürgerkriege und die Machtübernahme durch die Taliban, der 11. September und seine Folgen - die Umwälzungen und Ereignisse sind aufs Engste mit dem persönlichen Schicksal der Romanfiguren Mariam und Laila verwoben. Deren Martyrium im Haus ihres gewalttätigen Ehemanns ist dabei sicherlich kein fiktiver Einzelfall - noch heute sind über 90% der afghanischen Frauen Analphabetinnen, eine Gleichberechtigung mit den Männern liegt in weiter Ferne, das Tragen der Burka ist gerade in ländlichen Gebieten nach wie vor üblich.


    Zum Autor:
    Khaled Hosseini wurde 1965 in Kabul geboren. Sein Vater war im diplomatischen Dienst des afghanischen Außenministeriums tätig. Während der sowjetischen Invasion 1979 befand sich die Familie gerade in Paris und konnte danach nicht mehr ungefährdet nach Afghanistan zurückkehren. Die Hosseinis erhielten politisches Asyl in den USA. Khaled Hosseini, das älteste von fünf Geschwistern, studierte Medizin und praktiziert heute als Internist. Die Literatur war allerdings seine erste Berufung: Schon als Kind begann der talentierte Geschichtenerzähler zu schreiben.
    Die beiden bisher erschienenen Romane zeugen dabei von einer tiefen Verbundenheit mit seiner verlorenen Heimat Afghanistan.



    Wie wollen wir vorgehen? Da wir ja bis jetzt nur zu dritt sind, würde ich vorschlagen, jeder liest in seinem Tempo und benennt die Seiten/Kapitel, zu denen er schreibt. Was meint Ihr?


    Liebe Grüße und uns allen viel Spaß! :D

  • Hallihallo^^,


    oh mann gut das ich heute hier hineingeschaut habe, dachte wir fangen am 26.06 an :eye:


    Ich wäre auch dafür, das jeder in seinem Tempo liest, ansonsten macht es ja keinen Spaß oder wie seht ihr anderen das? Also ich werde gleich mal anfangen das Buch zu lesen und bin schon gespannt, da es seit JAHREN auf meinem SUB rumgammelt :loool:



    Also viel Spaß beim Lesen schonmal und bis bald :study:

  • Bin auch dafür dass jeder in seinem Tempo liest. Ich bin nämlich nicht der schnellste Leser und komme nuir Abends zum Lesen wenn mein
    kleiner 3jähriger Wirbelwind endlich schläft. Also viel Spaß beim Lesen kleinemaus und evelynmartiina. :D

    Lesen ist wie Atmen


    Ich Lese gerade "Adams Erbe" von Astrid Rosenfeld :study:

  • Sooo, da ich zurzeit krank bin habe ich genug Zeit zum Lesen und bin nun bei Seite 75 angelangt. Ich muss ehrlich sagen, das ich einige Schwierigkeiten hatte, mich in dieses Buch "hineinzulesen", da am Anfang einige Begriffe auftauchen die bisschen später erst erklärt werden, bin aber nun mittendrin im Buch. :mrgreen:


    Die Hauptfigur Miriam kann man sich sehr gut vorstellen, ob vom Aussehen her oder ihren Eigenschaften, Hosseini gibt sich wirklich Mühe seine Personen ausführlich zu beschreiben und dies gelingt ihm auch sehr gut. Eine Person die mir gleich unsympatisch war, ist Nana, Miriams Mutter.





    Bis jetzt gefällt mir dieses Buch widererwarten doch sehr gut und ich werde mich nun raussetzten und gespannt :study: .

  • Zuerst einmal: Gute Besserung, kleinemaus!


    Ich habe gestern den ersten Teil des Buches gelesen. Dieser Abschnitt beschäftigt sich voll und ganz mit Mariam.
    Die Beschreibung von Mariam gelingt Hosseini sehr gut, man kann sich sofort in ihre Lage hineinversetzen und fühlt mit.
    Der Makel eines unehehelichen Kindes lastet auf Mariam, sie hat ihrer Mutter gegenüber Schuldgefühle, die sich durch deren Selbstmord noch verstärken, und bekommt gesagt, daß man als Frau einfach alles nur "auszuhalten" hat. Ihre Wünsche nach Bildung und Anerkennung werden nicht erfüllt, sie wird sogar von ihrem Vater, den sie vergöttert, verstossen, er verheiratet sie an einen viel älteren Mann ins ferne Kabul. Zuerst erschien mir Raschid noch ganz nett. Doch die Tatsache, daß Mariam ihm nicht den gewünschten Sohn schenkt, verändert sein Verhalten ihr gegenüber rapide. Er läßt kein gutes Haar an ihr, zwingt sie Kieselsteine zu kauen, diese Szene fand ich sehr grausam.


    Das Buch gefällt mir bis jetzt sehr gut, man befindet sich sofort in der Geschichte, auch wenn die fremdsprachigen Begriffe etwas verwirren, ein Register dazu wäre vielleicht hilfreich gewesen.

  • Also ich bin jetzt bei Seite 73 angekommen und muss sagen dass mir das Buch bisher noch gar nicht gefällt.
    Bisher ist alles so düster und hoffnungslos. Auch dieses Frauenverachtende Gehabe der Männer finde ich sehr
    schlimm. Finde bisher auch die Geschichte nicht sehr fesselnd. Sonst kann ich es immer kaum abwarten ein Buch
    weiterzulesen aber hier fehlt mir bisher noch die Lust dazu. Die Personen sind für mich recht oberflächlich
    beschrieben.
    Da ist Mariam, das uneheliche Kind einer verstoßenen Frau. Ihr wird alles verwehrt was man im
    Leben braucht. Zuneigung, Anerkennung und das Recht auf Bildung. Als ihre Mutter sich das Leben nimmt wird
    Sie vom Erzeuger schnell verheiratet und ins ferne Kabul geschickt. Schnell weg mit dem Schandfleck.


    Nana (die Mutter von Mariam) hat mir einfach nur leid getan. Nachdem sie schwanger wurde ist sie von
    Ihrem Dienstherr rausgeschmissen worden. Verbittert zieht sie Ihr Kind groß dem Sie aber keine Liebe
    geben kann. Als die Tochter weggeht verliert Sie den restlichen Lebensmut und nimmt sich das Leben.


    Den Erzeuger von Mariam , Jalil finde ich schwer zu durchschauen. Ich denke im Grunde mag er Mariam
    kann oder darf das aber in der Gesellschaft nicht zeigen, da Sie ja ein uneheliches Kind ist. Aber ich
    denke dass es Ihm sehr wehtut das Mädchen so zu behandeln.


    Den Ehemann von Mariam habe ich noch nicht so richtig durchschaut. Der bleibt bisher noch ziemlich
    verschwommen. Macht aber einen sehr egoistischen, selbstgefälligen Eindruck. Ala ich bin der Mann
    im Haus und jeder hat genau das zu tun was ich sage.


    Bin gespannt ob mich das Buch und seine Personen doch noch in seinen Bann ziehen können.

    Lesen ist wie Atmen


    Ich Lese gerade "Adams Erbe" von Astrid Rosenfeld :study:

  • Also ich bin jetzt bei Seite 73 angekommen und muss sagen dass mir das Buch bisher noch gar nicht gefällt.
    Bisher ist alles so düster und hoffnungslos. Auch dieses Frauenverachtende Gehabe der Männer finde ich sehr
    schlimm. Finde bisher auch die Geschichte nicht sehr fesselnd. Sonst kann ich es immer kaum abwarten ein Buch
    weiterzulesen aber hier fehlt mir bisher noch die Lust dazu. Die Personen sind für mich recht oberflächlich
    beschrieben.

    Das hab ich mir auch am Anfang gedacht, aber wenn man fleißig weiterliest wird man immer mehr von Miriams Geschichte gefesselt, also nicht aufgeben. :wink:

  • Soooo meine Lieben^^,


    bin jetzt auch schon mit dem zweiten Teil fertig und werde deswegen spoilern um euch nicht die Spannung wegzunehmen. :wink: Also, im zweiten Teil geht es um ein Mädchen namens Laila, das die Tochter einer Frau ist die Miriam schon einmal begegnet ist. Ich finde, Hosseini hat Leila und überhaupt alle Personen dieses Teiles viel beherzter beschrieben, so als wäre er erst so richtig in "Schwung" gekommen. Tarik, ihr Jugendfreund, ist ein sehr lustiger und aufeweckter Junge, was einen dann später im Buch enttäuscht, da er sich so komisch für einige Zeit verhält. Leilas Mutter lässt sich wie ich finde auch sehr schön mit Miriams Mutter in Verbindung bringen, da sie sehr herzlos zu sein scheint.


    Leilas Vater Babi sorgt sich sehr um seine Tochter und möchte unbedingt, das sie eine gute Schulbildung genießt. Ich habe ihn immer mehr beim Lesen in mein Herz geschlossen und war sehr traurig,

    Teilweise werde ich von den ewigen Erklärungen der Staatsformen und so weiter aus dem Buch gerissen, kann mich aber dann doch dazu überwinden weiterzulesen^^.


    Nun bin ich gespannt, wie es wohl weitergeht :dance:

  • Den Erzeuger von Mariam , Jalil finde ich schwer zu durchschauen. Ich denke im Grunde mag er Mariam
    kann oder darf das aber in der Gesellschaft nicht zeigen, da Sie ja ein uneheliches Kind ist. Aber ich
    denke dass es Ihm sehr wehtut das Mädchen so zu behandeln.

    Das glaube ich auch, aber er kann einfach nicht über seinen Schatten springen, schließlich ist er ein angesehener Mann und auf seinen guten Ruf bedacht.

  • Im zweiten Teil dreht sich alles um Laila, die Tochter einer Nachbarsfamilie vom Mariam.
    Im Gegensatz zu Mariam wächst Laila recht glücklich auf, sie hat eine Familie, wird geliebt, besonders von ihrem Vater, darf die Schule besuchen und hat Freunde. Aus ihrer Freundschaft zu Tarik entwickelt sich tiefe Zuneigung und Liebe. Allerdings muß auch sie einige Schicksalsschläge hinnehmen: Die Brüder sterben im Krieg, was die Mutter nicht verkraftet, sie verfällt in schwere Depressionen. Tarik läßt Laila zurück und flüchtet mit seinen Eltern, und als sich schließlich ihre Eltern dazu entschließen, das Land zu verlassen, schlägt in ihrem Haus eine Rakete ein. Jetzt scheinen sich die Wege von Mariam und Leila zu kreuzen.


    Es fällt mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
    Ich habe gestern noch ein bißchen über die Geschichte Afghanistans gegooglet, da ich bei den geschilderten politischen Verhältnisse nicht mehr durchgeblickt habe, und dabei unter anderem diesen Link gefunden:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Buddha-Statuen_von_Bamiyan
    Den Ausflug dorthin hat Hosseini ziemlich gut beschrieben, finde ich. Schade und traurig, daß solch ein Monument von Fanatikern zerstört wurde!

  • Ich habe den Drachenläufer gelesen. Auch ein sehr bedrückendes Buch das sehr nachdenklich macht.


    Ich habe es auf meinem SUB, kann mich aber irgendwie nicht überwinden es zu lesen, mal schauen^^. Ich könnte solche Bücher allerdings nicht immer lesen, da sie einen wie schon erwähnt nachdenklich machen und ich möchte beim Lesen ja eher entspannen .. mal schauen #-o

  • Ich glaube ich gebe auf. Dieses Buch bietet nichts schönes. Alles ist trüb und aussichstlos und es depremiert mich
    beim Lesen immer mehr. Sorry.

    Lesen ist wie Atmen


    Ich Lese gerade "Adams Erbe" von Astrid Rosenfeld :study:

  • Hier wird sehr eindrucksvoll erzählt, wie aus gegenseitiger Abneigung und Duldung eine innige Freundschaft entsteht. Die Annäherung zwischen Mariam und Laila über Aziza ist sehr schön beschrieben. Leiden und Martyrium machen die beiden zu Verbündeten gegen ihren Mann. Raschid entwickelt sich immer mehr zu einem widerlichen Tyrannen. Als schließlich der todgeglaubte Tarik wieder auftaucht, eskaliert die Situation. Es kommt zu einer schlimmen Auseinandersetzung, bei der Mariam, um Laila zu retten, Raschid tötet. Der Teil endet mit der Exekutierung Mariams.


    Daß Tarik noch lebt, hat mich sehr überrascht. Als Mariam und Laila fliehen wollen, habe ich mir so sehr gewünscht, daß es ihnen gelingt. Stattdessen werden sie zur Strafe von Raschid verprügelt und eingesperrt. Diese Szene ist mir ziemlich nahe gegangen. Raschid übertrifft wirklich alles, was man sich an Grausamkeit und Gemeinheit vorstellen kann. Sein Tod ist meiner Meinung nach absolut gerechtfertigt.
    Und Mariam ist über sich hinausgewachsen, hat endlich, obwohl sie sich der Folgen bewusst war, gehandelt und nicht mehr nur ertragen. Zuerst habe ich noch geglaubt, daß der Richter Mitleid mit ihr hat und sie freiläßt. Mariam's Gedanken vor der Vollstreckung des Todesurteils haben mich sehr berührt.
    Interessant war für mich auch, die Gesetze der Taliban einmal schwarz auf weiß zu lesen, einfach unvorstellbar!


  • Das Ende ist für mich etwas zu kitschig geraten, das ging mir aber beim Drachenläufer auch schon so.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, die Geschichte bewegt und rüttelt auf. Ich mag die Erzählweise von Hosseini, einfach, bildlich und emotional. Zwei Frauenschicksale in einem Land voller Probleme und Konflikte werden auf besondere Art und Weise dargestellt. Die Thematik ist äußerst brisant und nach wie vor hochaktuell.


    Ich bin gespannt, ob sich Khaled Hosseini nach zwei Afghanistan-Romanen auch einmal an ein anderes Thema wagt.