Karl-Josef Kuschel - Jesus im Spiegel der Weltliteratur

  • Eine Jahrhundertbilanz in Texten und Einführungen


    IN KÜRZE:
    Am Ende eines Jahrhunderts übersieht man die Gipfelpunkte. Deutlich wird, dass es in der Weltliteratur nur einige wirklich große Autoren sind, die bei der literarischen Gestaltung der Jesus-Figur Maßstäbe gesetzt haben: Für Europa sind das etwa Anatole France, Gerhart Hauptmann, Thomas Mann, Günter Grass, Nikos Kazantzakis, José Saramago, Tschingis Aitmatow. Für die Vereinigten Staaten Toni Morrison, Wilhelm Faulkner, Norman Mailer, Ernest Hemingway … machen Sie ungeahnte Entdeckungen! (Produktbeschreibung, Amazon)


    "Kuschels Buch ist eine umfangreiche Anthologie mit ausführlichen und kenntnisreichen Einführungen. Man gerät bei der Lektüre ins Staunen, wie viele Dichter sich weltweit des Nazareners angenommen haben." Süddeutsche Zeitung


    ANMERKUNGEN:
    Kuschel stellt verschiedene große Literaten vor in ihrer Auseinandersetzung mit der Jesugestalt. Dabei geht es keineswegs um glatte Einfügungen in irgendein System, sondern schlicht um eine Art des Verständnisses, der Interpretation des Nazareners. Dabei führt der Autor jeweils in das Leben und Werk der Schriftsteller ein und stellt den abschließenden Auszug aus einem aussagekräftigen Text in Bezug zu Person und Werk.


    Es dürfte deutlich sein, dass die Jesusgestalt unsere Kultur, auch in ihrem Widerspruch oder gar in einer Verneinung ihrer christlichen Bezüge, zutiefst geprägt hat. Dies gilt auch und insbesondere für die Weltliteratur. Dies aus irgendwelchen Befindlichkeiten heraus zu leugnen ist schlichtweg Ignoranz und eine Defensivhaltung. Es ist bereichernd, diese Bezüge und auch persönlichen Auseinandersetzungen bei verschiedensten Autoren zu entdecken und zu vertiefen! Zumal Kuschel von erfrischender Direktheit ist und niemanden einfach „einordnen“will.


    Meines Erachtens ergibt sich aus diesem Vorgehen vielerlei Lesemöglichkeiten: ich zögere auch, ob man das Buch unter „Fach-/Sachbuch, Weltanschauung, Literatur, Klassiker oder Sonstiges einordnen soll.
    Man mag dieses Buch NACH der Entdeckung eines Autors lesen, als Zugang zu seinem Werk, seinem Jesus-, bzw. Weltverständnis.
    Oder als Vorbereitung nach einem ersten Hören eines Autorennamens.
    Oder als Ideenquelle für eine mögliche Lektüre.
    Oder in seiner persönlichen Auseinandersetzung möglichen Verständnisses dieses Jesus. Und somit als Möglichkeit der Vertiefung, der Hinterfragung des eigenen Glaubens(-verständnisses).


    Man braucht das Buch sicherlich nicht als durchgängige Lektüre abhaken, sondern kann es, wie ein Handbuch, als Nachschlagewerk oder gelegentliche Ideenquelle benutzen!


    Angesichts des sehr zugänglichen Preises und andererseits der Qualität der Kommentare hat man hier meines Erachtens „viel Buch zu gutem Preis“...


    ZUM AUTOR:
    Karl-Josef Kuschel, geboren 1948, ist Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen und lehrt dort Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs. 1997 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Lund (Schweden).


    Broschiert: 770 Seiten
    Verlag: Patmos; Auflage: 1 (15. Januar 2007)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3491694337
    ISBN-13: 978-3491694330