Warren Fahy - Biosphere / Fragment

  • Amazon-Kurzbeschreibung:
    Die zweite Evolution hat für Menschen keinen Platz. Der Luxusliner «Trident» befährt den Südpazifik, an Bord eine Film-Crew und Naturwissenschaftler. Man ist dabei, die Reality-Show «Sea Life» zu filmen. Plötzlich erreicht ein Hilferuf das Schiff. Er kommt von einem nebelverhangenen Felseneiland. Doch die Insel ist mitnichten harmlos. Flora und Fauna haben sich hier über Jahrtausende hinweg evolutionstechnisch optimiert. Sie wissen sich gegen die Eindringlinge zu wehren. Auf schreckliche Weise. Nicht auszudenken, was geschieht, wenn eines der Lebewesen die Insel verlässt.


    Meine Rezension:



    Der Prolog bietet einen sehr interessanten Überblick über den derzeitigen Stand der Lage. Viele Tiere wurden aus anderen Gebieten in bestimmte Ökosysteme verschleppt und richten enormen Schaden an, besonders auf tropischen Inseln. Der Autor dreht den Spieß in diesem Roman um: Das Ökosystem einer Insel greift den Rest der Welt an…
    Eine Gruppe Wissenschaftler einer Reality -Show landet auf einer einsamen Insel. 11 werden von den Tieren dort getötet, die Navy übernimmt die Kontrolle und muss mit Entsetzen feststellen, dass die alteingesessenen Bewohner der Erde diesen Nischenbewohnern nicht gewachsen sind.
    Die Darstellung der biologischen Experiment und Versuche war faszinierend und auch wissenschaftlich korrekt dargestellt und somit sowohl für Laien als auch für Leute vom Fach interessant. Im Buch wurden viele evolutionäre und auch soziologogische Fragen angeschnitten und sehr faszinierende Ideen entwickelt. Die Charaktere waren interessant dargestellt, doch traten sie hinter den wirklich faszinierenden und kreativ entwickelten Inselbewohnern zurück. Der Autor hat mit viel Erfolg ein wissenschaftlich fundiertes Ökosystem erdacht, dass in sich geschlossen und folgerichtig erscheint. Zum Schluß hin konnte er sich ein wenig Melodramatik nicht ersparen und das "Happy End" wirkte erzwungen, doch insgesamt war das Buch sehr überzeugend und das etwas schwache Ende schmälert nicht die Gesamtleistung des Autors.

  • Mein Gott, ich hatte es heute gerade mal im Briefkasten, und du hast es schon gelesen. :shock: Aber ich bin froh zu sehen, dass du ganz zufrieden warst - ich hatte irgendwie schon die Befürchtung, dass die Leseprobe nicht halten kann, was sie verspricht. Ich werde wohl erst am Wochenende mit dem Lesen beginnen können, bin dafür aber jetzt umso gespannter.

  • Das Buch steht schon eine Weile auf meiner "Mal-abwarten-was-andere-noch-dazu-sagen-Liste". Durch die Rezi habe ich mich nun wieder daran erinnert und weil es wirklich nach einer interessanten Geschichte und nicht nach Thriller-Einheitsbrei klingt, habe ich es gleich mal ganz oben auf die Wunschliste gesetzt. :D

  • Vorablesen-Bücher haben Priorität, außerdem war das Wetter heute so schön, da habe ich es mir auf der Terasse gemütlich gemacht.
    Als eingefleischter und studierter Biologe fand ich das Buch höchst interessant, allerdings gab es auch schon auf Amazon und Vorablesen Kritiken, der Autor wäre zu belehrend. Teilweise stimmt es, er behandelt wirklich eine Menge biologischer Themen und schweift dann auch mal vom Thema ab. Für mich waren diese "was wäre wenn" Überlegungen sehr interessant, es kann aber sein, dass ein Laie sich nicht so dafür begeistert. Im großen und ganzen war aber alles gut und korrekt dargestellt und auch ohne Hintergrundwissen ist es ein interessanter Roman a la "Jurassic Park".

  • Meine Meinung:


    Wer einen spannenden Mix aus Thriller und Science Fiction sucht, ist mit "Biosphere" genau an der richtigen Adresse. Warren Fahy schont weder seine Figuren, noch seine Leser. Sein spannender Schreibstil gepaart mit den wisschenschaftlichen Ausführungen haben mich sehr schnell gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Über streckenweise Längen in der Erzählung konnte ich gut hinwegsehen.


    Schon das Vorwort mit den prägnanten Fakten, die ja auf Tatsachen beruhen, haben mir ein äußerst mulmiges Gefühl beschert. Fakten, über die man sich sonst keine Gedanken macht, die alltäglich sind. Hier wird der Leser gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen und zu erkennen, wie massiv der Mensch in die Umwelt eingreift. Die Folgen sind bei Weitem noch nicht abzusehen.
    Und genau das macht diesen Thriller so erschreckend faszinierend. Vielleicht entdecken wir tatsächlich irgendwann unser Henders Islands ...


    Ein Manko gibt es in meinen Augen aber leider doch. Die Story erfährt ungefähr zur Mitte des Buches hin eine Wendung, die sehr ins Hollywoodmäßige abdriftet und bestimmt nicht jedermanns Geschmack trifft. Auch Protagonistin Nell kommt manchmal etwas gefühlskalt und desinteressiert rüber. Es wäre schön gewesen, wenn der Autor einige Charaktere etwas feinfühliger herausgearbeitet hätte.


    Alles in allem hat mich "Biosphere" aber überzeugen können - nicht zuletzt durch die detailierten Beschreibungen der unheimlichen Spezies dieser Insel. Im Anhang des Buches findet der Leser Infotafeln, sowie Zeichnungen dieser "Untiere" und eine Karte von Henders Island.
    Der Autor hat mit seinem Werk wirklich sehr viel Fantasie bewiesen.


    Ich vergebe vier Sterne!

    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


    :love: :love: :love:

  • Inzwischen habe ich es auch ausgelesen und bin begeistert. Der Autor zeigt mit der Beschreibung der Lebewesen auf Henders Island eine unglaubliche Detailverliebtheit - selbst ohne die (teilweise enthaltenen) Bilder kann man sich die Tiere problemlos vorstellen. Trotzdem hätte ich noch gerne ein Bild von den Henders gehabt, einfach um zu sehen, ob mein geistiges Auge dem des Autors entspricht. Ein bißchen mehr Charaktertiefe der Hauptcharaktere hätte allerdings wirklich nicht geschadet.


    Das Ende, da muss ich goat ebenfalls Recht geben, ist ein bißchen hollywoodlike, aber ich fand es nicht so extrem, als dass es mich übermäßig gestört hätte. Ich frage mich allerdings, ob es wohl mal eine Fortsetzung geben wird - das Ende ließe ja prinzipiell eine zu.


    Alles in allem hat mir das Buch jedenfalls sehr gut gefallen, spannend, sehr detailgenau und trotzdem flüssig zu lesen.

  • Zuerst das Positive. Das Buch ist wirklich nett bebildert, so dass man sich die Tierchen auf Henders Island richtig gut vorstellen kann. Der Anhang ist ebenfalls sehr informativ, dort werden die Tiere nochmal genau beschrieben, was das Buch natürlich umso bildhafter und "lebendiger" macht.
    Leider hat mir nur der Inhalt des Buches nicht gefallen. Es soll ein "Survival - of - the - prehistoric - beast - Thema" sein (man gebe dem Ding einen Namen :roll: ). Gut und schön, der Anfang ist okay und spannend erzählt, doch dann flaut alles enorm ab. Besonders als sich der Autor dann in einer Aneinanderreihung wissenschaftlicher Abhandlungen verliert. Wer sich für Evolution etc. pp. interessiert, für den dürfte sich das Ganze recht interessant lesen. Für mich als Laie war es bei weitem "too much". Denn unter der Wissenschaft leidet hier eindeutig die Spannung. Diese war streckenweise - besonders in der Mitte des Buches - nahezu nicht mehr vorhanden. Für mich war eigentlich gar kein Spannungsbogen vorhanden, und was mit den Leuten (u.a. Mitglieder einer Reality - Show :roll: ) dort passiert, war mir irgendwann auch herzlich egal.
    Die Protagonisten blieben auch eher blass, und hollywoodmäßige Ende (sowas mag ich überhaupt nicht) hat mir das Buch endgültig verleidet.


    Gut gemeinte 2 Sterne: :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Nun, da halte ich mal mit meinen viereinhalb Sternen (Charakterezeichnung fand ich nicht so gelungen) dagegen:


    In diesem Roman setzt sich der Autor – in erster Linie durch seine hier auftretenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch durch Politiker und Militärs – mit der Frage des Einflusses von zuwandernden Organismen auf die Lebenswelt eines Landes oder eines Kontinents auseinander. Dazu gibt es bereits in der Einleitung viele Hinweise und auch in den Gesprächen und Überlegungen im Verlauf der Handlung, die dadurch aber nicht unnötig gebremst wird. Neben diesem Hauptaspekt geht es außerdem noch um Fragen der Langlebigkeit, des Parasitismus und des Entstehens von Leben an sich. All diese Aspekte werden anschaulich vermittelt und da kann man bei gleichzeitig spannender Handlung die stellenweise etwas dünner Charakterezeichnung – große Konzentration auf ungewöhnliche Kleidung ist nicht unbedingt handwerklich gut charakterisiert – wohl vernachlässigen.

  • Dieses Buch war für mich wie eine Berg- und Talfahrt. Den Prolog, in dem stichpunktartig beschrieben wird wie verschiedene Lebewesen in fremde Lebensbereiche eingedrungen sind, fand ich noch sehr interessant. Das erste Drittel war für mich dann leider fast sowas wie eine Qual. Ich kam nicht so richtig in die Geschichte rein, die Teilnehmer dieses Wissenschafts-Castingshow-Schiffs fand ich gähnend langweilig und stereotyp und vor allem in Gegenwart der Leiterin dieser Show wähnte ich mich in einem B-Movie-Horrorstreifen. Auch der irgendwie abgehackte Schreibstil von Warren Fahy gefiel mir nicht (das hat er auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht, aber ich hatte mich zumindest daran gewöhnt). Wie man hochwissenschaftliche Aspekte einem Laien, und das wird ein großer Teil der Leser-Zielgruppe sein, verständlich erklärt, sollte sich Warren Fahy mal von Frank Schätzing zeigen lassen. Hier wurden mir desöfteren nicht nachvollziehbare Brocken vorgeworfen, die ich nur durch zusätzliche Internetrecherche verstanden habe. Ich war kurz davor, das Buch zur Seite zu legen.


    Das Durchhalten wurde dann aber belohnt, denn im Mittelteil entwickelte sich "Biosphere" zu einem wirklich interessanten und rasanten Ökothriller. Nicht die Personen, sondern die gefräßigen, schön bebilderten, aber trotzdem gut beschriebenen neuen Tierarten auf der Insel waren dann die Stars und konnten mich richtig begeistern. Die scheinbare Sicherheit des Labors am Rande dieser für andere Lebewesen unbewohnbaren Welt war angenehm schaurig dargestellt und die gefährlichen Ausflüge auf die Insel entwickelten sich zu spannungsgeladenen Höhepunkten des Buches.


    Mit dem weiteren Verlauf und dem Ende hat der Autor aber wieder so einiges kaputtgemacht:


    Mein Fazit: Holpriger Beginn, sehr starker Mittelteil und ein hollywoodartiger, unnötig mit Effekten versehener Endteil. Knappe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

  • Nach über einem Monat habe ich das Buch jetzt auch endlich beendet. :wink: Ehrlich gesagt, hätte ich das Buch auf den ersten Seiten mehrmals beinahe abgebrochen. Zu Anfang fand ich die Handlung sehr zäh und es wirkte auf mich viel zu aufgesetzt. Es geht fast ausschließlich um diese Fernsehsendung „SeaLife“ und die „Darsteller“, ich fand das richtiggehend ätzend. Hinzu kommt, dass ich mich mit den Charakteren überhaupt nicht anfreunden konnte. Das hat sich dann zwar etwas gebessert, aber trotzdem blieben sie mir über das gesamte Buch hinweg zu blass.


    Nach dem zähen Start wurde es dann aber doch ziemlich spannend. Die Passagen auf der Insel waren ziemlich gruselig und gut beschrieben, sodass ich froh war, die ersten Seiten durchgehalten zu haben. Es kommen zwar im Verlauf immer mal wieder etwas ruhigere Stellen, aber die waren nicht mehr so schlimm wie die zu Beginn. Diese völlig fremden Wesen sind sehr gut beschrieben, sogar teilweise mit Zeichnung und Datenblättern, und durch den sehr wissenschaftlich orientierten Ansatz kommt es auch nicht allzu abgehoben daher. Die Erforschung und Beschreibung der neuen Arten nimmt nämlich einen großen Teil ein, da die Hauptprotagonisten allesamt Wissenschaftler sind. Überhaupt ist dieser Roman überhäuft mit wissenschaftlichen Theorien, Begriffen und Erklärungen. Für jemanden, der sich nicht mit Biologie auskennt, könnte das möglicherweise etwas störend sein, denke ich. Aber mir hat gerade das sehr gut gefallen.


    Nach den Beschreibungen hier zum Ende, habe ich mir so gedacht: "Naja, so schlimm kann es schon nicht kommen, außerdem mag ich solche Enden eigentlich ganz gern." Tja, da lag ich ein wenig daneben. :lol: Das Ende ist wirklich der Knüller, so was übertriebenes, dick aufgetragenes habe ich lange nicht mehr gelesen oder auch nur in einem Film gesehen. :puker:


    Aber der Hauptteil hat mir ganz gut gefallen, deswegen vergebe ich wohlwollende :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: .

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Warren Fahy: Biosphere“ zu „Warren Fahy - Biosphere / Fragment“ geändert.
  • Als er sich mit dem Herausgeber des Erstlings nicht einigen konnte, veröffentlichte Mr. Fahy 2011 im Selbstverlag die Fortsetzung Pandemonium als E-book, das er jedoch wieder vom Markt nahm, nachdem er mit einem anderen Verlag einen Vertrag über eine gebundene Ausgabe ausgehandelt hatte.

    Keine deutschsprachige Ausgabe erschienen.