Andrew Sean Greer - Geschichte einer Ehe

  • Kurzbeschreibung
    Wir glauben, die zu kennen, die wir lieben. Unsere Ehemänner, Ehefrauen. Wir kennen sie , wir sind sie – etwa, wenn wir in der Gesellschaft einen Moment getrennt werden und plötzlich ihre Ansichten vertreten. Für ihr Lieblingsessen und ihre Lieblingsbücher schwärmen, Anekdoten aus ihrem Leben erzählen, nicht unserem. Wir kennen ihre Eigenheiten, wie sie reden, wie sie Auto fahren, wie sie sich kleiden, wie sie einen Zuckerwürfel in ihren Kaffee halten und ihn schließlich, zufrieden, vom Löffel zu kippen. Genau das sah ich meinen Mann jeden Morgen tun; ich war eine sorgsame Frau. Wir glauben zu kennen. Wir glauben sie zu lieben. Aber was wir lieben, ist in Wahrheit unsere eigene schlechte Übersetzung aus einer Sprache, die wir kaum beherrschen. Wir wollen zum Original vordringen, aber es gelingt nicht. Wir kennen das alles. Aber haben wir verstanden?
    (Quelle: amazon)


    Der Autor:
    Andrew Sean Greer (* 1970 in Washington D.C.) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller.
    Greer studierte Creative Writing an der Brown University. Nach mehreren Jahren in New York, in denen er seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs verdiente, ging er nach Missoula, wo ihm an der University of Montana der Master of Fine Arts verliehen wurde.
    Weitere Romane:
    Die Nacht des Lichts (2003)
    Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli (2005)
    (Quelle: Wikipedia)


    Meine Meinung:
    Angesiedelt ist der Roman im Nachkriegs- Amerika der 50-er Jahre, die Zeit der McCarthy-Ära und des Koreakrieges.
    Die Ich-Erzählerin Pearlie ist mit Holland verheiratet, der traumatisiert aus dem 2. Weltkrieg zurückgekehrt ist. Die beiden haben einen Sohn, der an Kinderlähmung erkrankt ist.
    Eines Tages steht ein Mann (Buzz) vor der Tür, der das Leben der Familie völlig verändern wird.
    Pearlie muss erkennen, dass auch ein Mensch, den man glaubt zu kennen, Geheimnisse haben kann.
    Greer erzählt unaufgeregt und ruhig - dabei schneidet er viele verschiedene Themen an: Kommunismus, Rassismus, Homosexualität.
    Er erzählt von der Kriegsfurcht und was ein Krieg aus einem Menschen machen kann, wie sich die Situation plötzlich verändern kann.


    Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, er ist sprachlich gelungen.
    Ein bisschen zuviel war mir der Aspekt, dass Buzz versucht, Pearlie ihren Mann Holland "abzukaufen" - das erscheint mir dann doch etwas unglaubwürdig.


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