Kurzbeschreibung (von Amazon.de):
Todesanzeigen üben auf viele Menschen eine ungeheure Faszination aus. Ihre Lektüre erlaubt nicht nur den Abgleich mit den eigenen Lebensdaten, sie vermittelt mitunter auch ungewöhnliche und unterhaltsame Einblicke in das Leben der anderen. Als Student hat Christian Sprang, heute Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, begonnen, Todesanzeigen zu sammeln. Was als Spaß in einer Wohngemeinschaft begann, entwickelte sich zu einem ungewöhnlichen Hobby. Schnell begannen Freunde und Bekannte, ihm eigene Fundstücke zu schicken. So entstand mit den Jahren eine inzwischen mehr als tausend Anzeigen umfassende Sammlung. Die Auswahl in diesem Buch reicht von Selbstanzeigen (Ich bin dann mal weg oder Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit), nachträglichen Klarstellungen (Er hatte Vorfahrt oder Scheiß Motorrad), Rätselhaftem (Ein Gänseblümchen macht für immer Bubu) über Hassanzeigen (Jetzt wird gefeiert! oder Zum Tod von Dr. Volker P. fällt mir nur ein Wort ein: Danke! Ein Patient) und letzte Grüße (He Uli, es war schön mit dir) bis zu überraschenden Motti (Ein letztes Zapp-Zerapp oder s'is Feierobnd). Die Geschichten, die sich dahinter verbergen, sind herzzerreißend, skurril und komisch; sie zeichnen ein ungewöhnliches Bild vom Leben und Sterben in unserem Land, das beim Leser zu tröstender Erkenntnis und befreiendem Lachen führt. Schließlich gilt, wie in einer Anzeige lakonisch resümiert wird: Wer nicht stirbt, hat nie gelebt.
Meine Einschätzung:
Bereits vor geraumer Zeit bin ich zufällig auf der Internetseite von Christian Sprang gelandet und fand die Sammlung damals schon sehr faszinierend. Irgendwie war klar, dass das Buch nun ein Muss für mich war, zumal es mich wunderbar auf meine Magisterarbeit einstimmt.
Das Buch gliedert sich in 17 verschiedene Kapitel, z.B. Anzeigen von Adligen, Sprachliche Missgeschicke oder auch Hassanzeigen. Jede Anzeige wird von den Autoren kommentiert.
Da in unserer Tageszeitung alle Jubeljahre eine Todesanzeige erscheint, die sich außerhalb der Norm bewegt, war es für mich sehr spannend, diese Sammlung durchzusehen. Es ist eine bunte Mischung, die Christian Sprang zusammen getragen hat - es gibt Anzeigen, die mir Lachtränen in die Augen getrieben haben, andere haben mich berührt, wieder andere haben mich leicht schockiert. Bei manchen Anzeigen scheint es unmöglich, dass sie es wirklich geschafft haben, an der Anzeigenabteilung unzenziert vorbei zu kommen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen - ich kann es auf jeden Fall jeden empfehlen, der beim Lesen der Tageszeitung als erstes heimlich den Anzeigenteil studiert (das sind wahrscheinlich mehr, als man denkt ;) ). Aber auch allen anderen, die dieses Thema spannend finden.
Achja, die Internetseite gibt es übrigens hier (durch die Buchveröffentlichung wurde der Stand auf August 2007 zurückgesetzt).
LG,
Bine