Kurzbeschreibung:
Ein grausamer Mörder, der seinen Opfern brutal die Kehle herausreißt, treibt im Wien des 19. Jahrhunderts sein Unwesen. Doch Graf András Petru Bárthory , ein zweihundert Jahre alter Vampir aus Transsilvanien, entdeckt schnell, dass kein menschlicher Mörder hinter den Überfällen steckt. Wien wird von einem weiteren, blutrünstigen Vampir heimgesucht, der auch vor den Freunden András´ nicht haltmacht.
Meine Meinung:
„Das Herz der Nacht“ beschreibt das „Leben“ des Vampirs András Petru Bárthory alias Peter von Borgo (bekannt aus Schweikerts Romanen „Der Duft des Blutes“ und „Feuer der Rache“) im 19. Jahrhundert. Der Autorin ist es gelungen, eine fantastische Vampirgeschichte in einen wunderbaren historischen Roman einzubetten. Die Beschreibungen des altertümlichen Wiens zur Zeit Mozarts und Beethovens nehmen den Leser mit auf eine spannende Zeitreise, bei der man das Gefühl hat, bei einer Kutschfahrt im Prater oder beim Wiener Schlittenkarusell dabeizusein.
Sehr beeindruckt hat mich die ausführliche Beschreibung des großen Brands von Hamburg, den Ulrike Schweikert in den kleinsten Details schildert. Man merkt, dass sich die Autorin umfassend über dieses Thema informiert hat.
Die Geschichte braucht keine lange Vorlaufzeit, der Leser ist direkt drin in der Geschichte, die von Anfang bis Ende spannend ist und nie langweilig wird.
Die Figuren erscheinen allesamt sehr authentisch. Besonders András kommt sehr sympathisch rüber, aber auch Therese, Karoline und Sophie schließt der Leser schnell in sein Herz. Man kann sich mit jeder dieser Figuren gut identifizieren, von den für die Geschichte wichtigen Charakteren bleibt dem Leser keiner fremd.
Um die Brücke zu ihren anderen Peter von Borgo Romanen zu schaffen, musste Ulrike Schweikert den Schauplatz der Geschichte wohl von Wien nach Hamburg verlegen. Mir persönlich war der Teil der Handlung, der in Hamburg spielt, etwas zu viel. Meiner Meinung nach hätte die Geschichte nach dem „Showdown“ in Wien ein gutes Ende gefunden. Auch das Schicksal von Karoline hätte ich mir anders gewünscht. Aber diese kleinen (und von mir persönlich empfundenen) Makel tun der Geschichte keinen Abbruch. Mit „Das Herz der Nacht“ ist es der Autorin gelungen, ein wundervolles Werk zu schaffen, das sowohl Vampirbegeisterte als auch Liebhabern von historischen Romanen gefallen wird.