Jan Fleischhauer, Unter Linken - Von einem, der aus Versehen konservativ wurde

Unter Linken – Von einem der aus Versehen konservativ wurde.

In der Einleitung beschreibt der Autor Jan Fleischhauer seine Jugend, wie er "Unter Linken" aufwuchs und schließlich zum "konservativen Lager" wechselte. In den weiteren Kapiteln beginnt er beim Urkeim des "linken" Gedankenguts zu Zeiten Rousseaus und seziert dessen Entwicklung, Motive und Vorgehensweisen. Dabei schreibt er mit viel Humor, oft sogar sarkastisch bis zynisch.

Dieses Buch liest sich, obgleich es ja im Grunde ein Sachbuch ist, sehr flüssig. Ich glaube man wird entweder dazu verführt, sich die schlüssig argumentierten Ansichten des Autors zu eigen zu machen, oder das Buch voller Wut spätestens nach dem 2. Kapitel in die Ecke zu werfen, je nachdem, wo man sich politisch zu Hause fühlt.

Diesbezüglich empfehle ich auch die Amazon-Rezensionen, da kocht die Ideologie- bzw Propagandasuppe schon ziemlich hoch, aber das war bei so einem Buch auch nicht anders zu erwarten.

Ich habe mir bereits vorgenommen, einiges, worauf Fleischhauer sich bezieht nochmal aus anderer Quelle zu besorgen, damit ich mir ein objektiveres Bild machen kann. Denn obwohl er am Anfang schreibt, dies sei kein Abrechnungsbuch, hatte ich beim Lesen manchmal den Eindruck, als hätte er eine Menge Wut oder Frustration in diesem Buch verarbeitet.

Ich kann dennoch dieses Buch bisher nur empfehlen (hab jetzt ca. die Hälfte durch). Ich zumindest habe viele Ansätze gefunden, worüber ich mich gerne näher informieren möchte. Man sollte es nur meiner Ansicht nach nicht bei dieser einen Quelle belassen, wenn man sich für unsere politische Landschaft interessiert und sich einigermaßen objektiv mit dem Thema befassen will. Dieses Buch will provozieren und in diesem Kontext sollte man den Inhalt auch verstehen und kritisch bewerten.

Viele Grüße
Gory